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Staunässe - warum ist das so schlimm?

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  • Staunässe - warum ist das so schlimm?

    Guten Morgen,

    beim Lesen über Froschhaltung liest man des Öfteren, dass sog. "Staunässe" unbedingt vermieden werden soll und die Frösche dadurch angeblich krank werden sollen. Warum eigentlich? In einem richtigen Ufer-Paludarium mit Wasser-Land-Übergang ist das eigentlich unvermeidlich. Bis auf wenige Stellen ist der Landteil eigentlich durchgängig nass und die nassesten Stellen werden von den Fröschen sogar bevorzugt aufgesucht (trotz Luftfeuchtigkeit von 65-90 Prozent). Der Boden ist von Springschwänzen übersät, die sich um Keime, Schimmel, tote Insekten, usw. "kümmern". Ein Mal in der Woche wird das Wasser gewechselt. Warum ist durchgängige Nässe ein Problem, wo wir doch alle wissen, dass Amphibien bevorzugt feuchte Stellen aufsuchen?

    MfG Andreas

  • #2
    Möglicherweise liegt das daran, daß die Bedingungen in der Natur andere sind, als in einem kleinen geschlossenen und nur bedingt belüfteten Kasten?

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    • #3
      Keine Ahnung, jedenfalls sind die Scheiben nie beschlagen, ich lüfte den Raum öfter und wie gesagt, wird das Wasser regelmäßig gewechselt und der Boden ist von Springschwänzen bewohnt. Es kommt auch regelmäßig neues Laub und neues Moos dazu. Bis jetzt keine Probleme. Deswegen verstehe ich den Grund nicht.

      Wodurch genau können die Frösche bei Staunässe erkranken?
      Zuletzt geändert von Anura-Rex; 27.10.2022, 02:33.

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      • #4
        Staunässe ..oder vielleicht besser gesagt, Nässe an sich ist für viele Frösche absolut OK oder sogar auch nötig. Problematisch wird sie dadurch, dass sie bei ungeschickter Handhabung oder Zusammensetzung des Lebensraums leicht zur Brutstätte von unerwünschten Bakterien wird. Da diese im Terrarium oft aus vergammelnden Futterinsekten und Kot der Bewohner stammen, sind da leicht viele fakultativ pathogene Keime dabei. Vor allem, wenn die etablierte Bodenfauna schwach und nicht kompetitiv genug ist, können so durchaus gefährliche Infektionsherde entstehen.
        Ebenfalls durch Bakterien bedingt, sinkt bei zu geringem Luftaustausch über nassen Bereichen leicht der Sauerstoffgehalt. Das kann tatsächlich bis fast auf Null gehen und zusätzlich steigt der CO2 Gehalt. Das ist dann nicht mehr mit dem Leben von Wirbeltieren vereinbar.
        Wie kann man vorbeugen?
        Nun, für permanent guten Luftaustausch mit den Boden abdeckender Strömungscharakteristik sorgen.
        Dunkle feuchte Ecken eher vermeiden und dafür sorgen, das nasse Ecken nicht pflanzenlos sind. Moose und Algen sind hier sehr hilfreich. Wo Javamoos in nassen Ecken wächst und gedeiht, gammelt kaum mal etwas.
        Auch immer wieder erneuertes Falllaub, oder auch Erlenzäpfchen etc können durch Gerbstoffe, Tannine etc für eine Reduktion der Keimbelastung führen.
        Zusätzlich dafür sorgen, dass der Boden, wenn dauernass, wenigstens langsam durchströmt (STAUnässe impliziert ja zB schon im Wort die Abwesenheit von Austausch und das ist in der Tat aus den genannten Gründen riskant) wird, um anaerobe Stellen zu vermeiden oder zumindest klein zu halten.
        Eine reiche Bodenflora und Fauna aus Kleinarthropoden, aber auch auflockernden Regenwürmern hilft weiter.

        Viele Grüße

        Ingo
        Zuletzt geändert von Ingo; 27.10.2022, 06:52.
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Vielen Dank, Ingo. Kannst du mir vielleicht noch Wurmarten empfehlen, die relativ klein bleiben (bis ca. 6 cm), um noch als Futter zu dienen? Und vermehren Regenwürmer sich im Terrarium selbstständig? Müsste ja für sie ideal sein: überall feuchte Erde und im Wasser können sie ja auch leben.

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          • #6
            Es ist schwer vorherzusagen, welche Würmer sich erfolgreich vermehren. Dendrobaena gehen oft gut. Und jeder große Wurm fängt mal maulgerecht klein an. Enchyrtraeen oder auch Grindal halten sich auch oft gut, man muss aber meistens zufüttern. Für alle gängogen Regenwürmer darf es im Boden nicht zu nass sein, sonst leben sie nicht lange. Glanzwürmer (Lumbriculus variegatus) kann man dagegen leich tim Wasserteil züchten und sie wandern auch in durchnässtes Substrat ein. Sie haben zudem die ideale Größe für Dich
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #7
              Vielen Dank, Ingo. Die Glanzwürmer kenne ich noch aus Kindertagen. Hatte meine Großmutter im Brunnen, als sie noch einen Garten hatte. Wenn sie in das nasse Substrat einwandern und dort für gute Bodenqualität sorgen, sind sie optimal. Ich habe heute Laubwürmer gekauft. Ich bin gespannt, wie lange sie in diesem Feuchtbiotop überleben.

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