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Paludarium - Fragen über Fragen...

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  • Paludarium - Fragen über Fragen...

    Hallo! - Ich bin neu hier und hoffe auf Eure Hilfe: Seit drei Monaten plane ich nun die Gestaltung eines Tropen-Paludariums mit den Maßen: 1,30 m breit, 1,30 m hoch und 55 cm tief. Der Wasserteil, der als Aquarium genutzt werden soll, ist 30 cm tief und natürlich auch 1,30 m lang und 55 cm tief. Der Landteil wird mit einem Berg, Wasserfall und Flußlauf ausgestattet, als Pflanzen sind Orchideen, Tillandsien, Bromelien, Farne und Moose geplant. Eine große Wurzel soll aus dem Aquarium in den oberen Teil ragen.
    Ich recherchiere nun schon seit Wochen im Netz, ob und ggf. welche Tiere ich in dem kleinen Regenwald vergesellschaften kann. Optimal fände ich: Unten Fische, an Land Frösche oder Unken und oben baumbewohnende Anolis. Bisher konnte ich jedoch nichts konkretes darüber finden, ob das geht. Irgendwie finde ich keine Tiere, die ich vergesellschaften kann und denen ich gleichzeitig mit dem Lebensraum 100%ig gerecht werde.
    Kann mir jemand einen Rat geben?? Ich wäre Euch sehr dankbar!!

  • #2
    Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

    Hallo Salhana,

    halte bisher nur Dendrobaten von daher fehlt da die Praxis und die Erfahreren werden bestimmt was dazu sagen.
    Könnte mir in einem solchen Becken aber Rotkehlanolis (Anolis carolensis) und Rotaugenlaubfrösche (Agalvchis callidrvas) vorstellen. Bei der Größe des Beckens dürfte es möglich sein im oberen Bereich relativ trockene Bereiche einzurichten und nach unten gehend nasser um den Tieren die Wahl zu ermöglichen. Hyla ebraccata wär wohl auch ein Kandidat.
    Persönlich würd ich in einem solchen Paludarium kleine kletternde Dendrobaten halten (D. variabilis, reticulatus oder dergleichen) eine bodenlebende Art (Phyllobates lugubris, vittatus oder ein Dendrobat aus dem Tinctoriuskomplex) und eine kleine Phelsumenart (P. quadriocellata, P. laticauda oder P. klemmeri) halten. Vorausgesetzt natürlich das die klimatischen Bedingungen erfüllt sind. Wäre zwar ein Kontinentenmix, aber das ist ja Ansichtssache... Natürlich bei den ungeschickten Schwimmern für eine sehr flache Uferzone sorgen.
    Aber ich glaube da gibt es reichhaltige Möglichkeiten, wenn man sich auf einen kleinen Artenmix beschränkt und bei der Auswahl dafür sorgt, das sich die Tiere nicht gegenseitig stressen, weil sie in das Beuteschema des anderen Passen oder nicht zur ruhe kommen.
    Der Vorteil der kleinen Arten ist, das die von dir angesprochene umpfangreiche Bepflanzung keinen Schaden nimmt - kann auch ein Auswahlkreterium sein,wenn es sich um ein Showbecken handelt.
    Hab da immer viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungsberichte gehört und gelesen, denke mal ein beobachtetes experimentieren mit der Möglichkeit die Tiere im Bedarfsfall zu trennen dürfte da eine Möglichkeit sein. Klima und größenunterschiede der Tiere sind bei der Auswahl logischerweise zu berücksichtigen.


    Gruß

    Dirk

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    • #3
      Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

      Hallo, Dirk!
      Erstmal vielen vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Habe gerade schon einmal ein paar Deiner empfohlenen Arten "gegoogled" und eine Menge Infos gefunden, die ich am Wochenende durcharbeiten werde.
      Ja, ich hatte ja auch schon Bombina orientalis und Anos roquet martniquensis ins Auge gefasst, aber grundsätzlich habe ich immer die Sorge, dass einer in das Aquarium fallen könnte und dort ertrinkt. Gibt es denn überhaupt keine Art, die "ordentlich" schwimmen kann? Auch sehe ich ein Problem darin, z.b. 10 - 20 cm Bodengrund einzustreuen, da dadurch das Aquariumwasser doch stark verunreinigt werden könnte.
      Bei der Gelegenheit fallen mir gleich noch zwei Fragen ein:
      1. Ich hatte vor, den Wasserfall und Flußlauf mit dem Aquariumwasser zu speisen und mit diesem auch die Regenanlage zu betreiben. Ist das Wasser O.K. für die Landbewoher?
      2. Wie baue ich am Besten einen seichten Uferbereich? Mein Berg besteht aus Styropor (ich baue ihn gerade) und soll mit Weißtorf, Xaxim, dünnem Kies und Sand beklebt werden (Aquariumsilikon). Er soll allerdings nicht bis auf den Grund des Beckens ragen, da sonst die Fische kaum noch Platz haben.
      Also wieder: Fragen über Fragen... :-)
      Für eine Antwort dankt im voraus
      Salhana

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      • #4
        Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

        Hallo,

        Es gibt da im Netz schon ein paar beschriebe Haltung von Tieren, die nicht die besten Schwimmer sind in einem Paludarium. Wenn du über eine Flache Uferzohne verfügst sollte das funktionieren. Gibt auch Leute die halten Dendrobatiden (Pfeilgiftfrösche) in solchen Vivarien ohne Ausfälle. Von gewissen Chameleonarten wird wohl abgeraten.
        Die Speisung des Wasserfalles mit Aquarienwasser passt prima, sollte halt nur nicht soviel Bodensubstrat mitgeschwemmt werden, das wär dann nix für die Fische. Je nach Wasserwerten kannst du das auch für die Beregnung verwenden und durch die Pflanzen hast du dann auch nen Biofilter.
        Den auslaufenden Uferbereich würd ich auch mit bepflockten Stropor machen, wie den Berg. Schau mal in diversen Foren (www.dartfrog-world.de www.dendrobatenforum.de) nach einem Cityliner, der hatte die entstehung seines Paludariums sehr gut dokumentiert und ins Netz gestellt - weiß die URL nicht mehr und ob die Seite noch online ist.
        Bin in Gedanken auch immer mal wieder beim Planen eines Paludariums und würde entweder die komplette Landzone mit der Torfbepflochten Styroporlösung machen und Löscher für die Pflanzen hineinmachen oder Tongranulat und oben eine Schicht Laub, Moos und/oder Weißtorf machen. Auf das Tongranulat käme Kunststofffliegengaze damit die "Hydrokultur" nicht zu stark Versumpft. Dann aber im Landteil für einen Abfluß sorgen, der das Wasser darin ablaufen läßt, damit das Bodensubstrat im Trockenen liegt und nix von dem Wasser ins Aquarium kommt. Als Bodensubstrat keinesfalls Blumentopferde verwenden, das gibt ne eklige Suppe, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Hab in meinen Regenwaldterrarien jetzt Weißtorf als Bodensubstrat und dadurch geht sogar ein Wasserlauf und da gammelt nichts bisher, schwärzt aber das Wasser und macht es säuerlich (bei Schwarzwasserbecken ist das glaube ich ideal). Umwelttechnisch ist Weißtorf natürlich auch nicht grad das idealste.
        Cityliner hat im Aquarium eine 3D Rückwand (gibts zu kaufen) eingebaut und darauf die Uferzone mit Styropor angepasse - ist eine Saubere schöne Lösung und das werd ich mir so abschauen, wenns denn mal soweit ist:-)

        Gruß

        Dirk

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        • #5
          Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

          Hi Salhana,

          wenn schon Anolis roquet sp.,dann bitte doch A.r.summus,da diese am besten mit der Feuchte auskommen.

          nur so,welpe

          übrigens,alle Anolis können sich über Wasser halten,also ertrinken nicht wenns ins Aquarium plumsen.

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          • #6
            Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

            Hallo Salhana,
            in der Terraristik sind einige Arten an Froschlurchen und Echsen verbreitet, die im Paludarium Deiner Größe vergesellschaftet werden können.
            Bei den Fröschen würde ich nach Arten Ausschau, die auch in Ihrer Heimat realtiv stark ans Wasser gebunden sind oder zumindest nicht so leicht darin ersaufen. Ich als "Afrikaner" denke hier an Hyperolius, Leptopelis, usw. Ansonsten gibt es auch Arten, die den Fischen eventuell gefährlich werden könnten.
            Vielleicht solltest Du Dich erst mal auf eine Region festlegen. Dann würde ich nach Fischen Ausschau halten, die in kleineren langsam fließenden oder stehenden Gewässern zuhause sind. Richtige Flußfische halte ich in Paludarien für unpassend, da Paludarien letzenendlich meist einen Ausschnitt eines Bach- oder Tümpelufers darstellen. Ein Flußufer mit Sandbank und Verlandungszone läßt sich schlecht nachgestalten.
            Auf meiner ersten Website in meinem Footer/meiner Signatur findest Du Informationen zu Fröschen die fast ausschließlich im Wasser leben. Sind für ein Paludarium auch sehr reizvoll.
            Auf der zweiten Seite gibt es Informationen zum Thema Paludarium.
            Ich habe folgende Gesellschaft in einem etwas größeren Paludarium geplant: http://paludarium.pipidae.de/paludarien_martin_gross.php
            In mein jetziges Paludariu, das etwa so groß wie Deines ist, sollen nach dem Umzug erstmal Wabenkröten und Bachlinge (Rivulus) rein. Nach Landtieren für diese Becken habe ich mich noch nicht umgeschaut, werde aber hier wohl ausschließlich kletternde Arten nehmen (müssen).

            Gruß Martin
            Mitglied der AG Anuren
            http://pipidae.org - Zungenlose Frösche - Paludarium - Filter für Pfützen- und Tümpelaquarien

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            • #7
              Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

              Hallo!

              Erstmal vielen Dank an Alle, die mir geantwortet und so nützliche Tipps gegeben haben. Auch die Info, dass sich alle Anolis über Wasser halten können, ist doch mal eine klare Aussage! Bisher hatte ich darüber nichts finden können.
              Sorry auch, wenn ich vielleicht für Euch blöde Fragen stelle, aber es ist eben so, dass ich keine Erfahrung habe mit den Tieren und nichts falsch machen möchte. Lieber belasse ich es bei den Pflanzen, als Gefahr zu laufen, durch Unwissenheit das Leben der Tiere aufs Spiel zu setzen.
              Auch die anderen Tipps und Artenempfehlungen haben mir sehr geholfen. Es ist ja noch nicht so weit, aber wenn das Paludarium bezugsfertig ist, werde ich bestimmt passende Bewohner finden. Ich werde dann berichten.
              Übrigens habe ich am Wochenende zwei Zwergkrallenfrösche erstanden. Sie fühlen sich offensichtlich recht wohl bei den Fischen. Vorerst habe ich zwei größere Korkrindenstücke auf das Wasser gelegt. Ist das O.K. für den Anfang? Wenn die Gesellschaft umgesiedelt ist, können die Beiden ja auch den Landteil benutzen, wenn sie wollen.
              Nochmals Danke an Alle!
              Salhana

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              • #8
                Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                hallo,

                mit welchen fischen hast du die zwergkrallenfrösche denn vergesellschaftet??
                ich habe die erfahrung gemacht, daß die ZKF besser gedeihen, wenn sie nicht mit fischen zusammen gehalten werden. auch mögen sie es weniger warm als oftmals empfohlen. temp. von 20-24°C sind völlig ausreichend. tag nachtschwankungen sind auch eher zuträglich.

                ZKF leben eigentlich rein aquatil, wenn sie das wasser verlassen, stimmt etwas nicht.

                beste grüße ingo v.

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                • #9
                  Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                  Hallo, Ingo!

                  Danke für Deinen Beitrag! - Also ich habe im Aquarium bisher nur zwei Blackmollys, 11 Neonfische, zwei kleine Welse und vier Garnelen.
                  Ich hatte vor Anschaffung der Frösche gelesen, dass eine Vergesellschaftung mit kleinen, friedlichen Fischen gerade gut für die Zwergkrallenfrösche ist. Aber ich denke, da werden die Meinungen - wie in so vielen Dingen - auseinander gehen.
                  Meine Temperatur im Becken liegt zwischen 24 und 25 Grad, die Frösche haben reichlich Versteckmöglichkeiten und futtern schon fleißig (Ich achte darauf, dass sie auch was abbekommen!)
                  Weiter habe ich auch gelesen, dass sie ab und an mal "den Tümpel wechseln" und im Aquariumfachhandel hatte man mir empfohlen, sämtliche Löcher mit Filterwatte zu verschließen und zumindest ein Stück Kork zum Draufklettern anzubieten (sie müssen ja nicht, wenn sie nicht wollen... :-) ).
                  Über eventuell auftretende Problem mit den Welsen habe ich erst im Nachhinein erfahren, aber ich habe die vier schon ein paar Stunden beobachtet und keine "Keilereien" feststellen können. Sie gehen sich eher aus dem Weg.
                  Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen. Habe die Kleinen ja erst seit zwei Tagen.

                  Grüße
                  Salhana

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                  • #10
                    Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                    Hallo Salhana,
                    ich hoffe es ist nicht nur ein 60cm Becken.

                    Für 60cm ist z.B. folgender (Gesamt-)Besatz recht schön:
                    2,4 Zergkrallenfrösche
                    1,2 größere Prachtkärpflinge (z.B. Fundulopanchax)
                    oder 2,4 kleinere Prachtkärpflinge (z.B. Aphyosemion)

                    Gruß Martin
                    Mitglied der AG Anuren
                    http://pipidae.org - Zungenlose Frösche - Paludarium - Filter für Pfützen- und Tümpelaquarien

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                    • #11
                      Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                      Hallo, Martin!

                      Erstmal Glückwunsch zum Bau des neuen Paludariums. Ist wirklich gigantisch! Überhaupt sind Deine Seiten sehr informativ und ich hatte sie schon vor meinem Posting im DGHT-Forum entdeckt.
                      Das Aquarium ist ein 80er-Becken mit ca. 32 cm Fischbesatz. Mein altes 100er-Becken ist im oberen Bereich undicht geworden, somit inzwischen ein Moorterrarium und beherbergt fleischfressende Pflanzen und ein paar epiphytische Orchideen sowie Tillandsien.
                      Die Fische sollen ja in diesem Jahr noch ins Paludarium umziehen, allerdings sollen nur noch ein paar Neons mehr mit hinein und vielleicht noch ein paar von den Zwerggarnelen. Die Prachtkärpflinge würden doch nicht wirklich zu meinem Bestand passen, oder? Habe mal gelesen, dass sie gerne kleine Neonfische fressen...

                      Einen schönen Tag wünscht
                      Salhana

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                      • #12
                        Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                        Hallo Salhana,
                        mein Besatzvorschlag sieht keine weiteren Tiere für ein 60er Becken vor.

                        In ein 80er würde ich höchstens noch eine zweite Prachtkärpflingsart oder eine kleine Gruppe Blaustrichbarben oder was ähnliches setzen.

                        Ich selbst tendiere mehr und mehr dazu möglichst wenig Tiere ins Becken zu packen und den Besatz halbwegs einem natürlichen Habitat anzupassen.

                        Gruß Martin
                        Mitglied der AG Anuren
                        http://pipidae.org - Zungenlose Frösche - Paludarium - Filter für Pfützen- und Tümpelaquarien

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                        • #13
                          Re: Re: Paludarium - Fragen über Fragen...

                          Salhana schrieb:
                          Hallo!

                          Erstmal vielen Dank an Alle, die mir geantwortet und so nützliche Tipps gegeben haben. Auch die Info, dass sich alle Anolis über Wasser halten können, ist doch mal eine klare Aussage! Bisher hatte ich darüber nichts finden können.
                          Sorry auch, wenn ich vielleicht für Euch blöde Fragen stelle, aber es ist eben so, dass ich keine Erfahrung habe mit den Tieren und nichts falsch machen möchte. Lieber belasse ich es bei den Pflanzen, als Gefahr zu laufen, durch Unwissenheit das Leben der Tiere aufs Spiel zu setzen.
                          Auch die anderen Tipps und Artenempfehlungen haben mir sehr geholfen. Es ist ja noch nicht so weit, aber wenn das Paludarium bezugsfertig ist, werde ich bestimmt passende Bewohner finden. Ich werde dann berichten.
                          Übrigens habe ich am Wochenende zwei Zwergkrallenfrösche erstanden. Sie fühlen sich offensichtlich recht wohl bei den Fischen. Vorerst habe ich zwei größere Korkrindenstücke auf das Wasser gelegt. Ist das O.K. für den Anfang? Wenn die Gesellschaft umgesiedelt ist, können die Beiden ja auch den Landteil benutzen, wenn sie wollen.
                          Nochmals Danke an Alle!
                          Salhana
                          Hallo

                          ICh würde beider uferzone eine Glasscheibe mit Löchern einsetzen. Dann können die Frösche darüber laufen ertrinken aber nicht und das Wasser kann trotzdem abfliessen.



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