Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

[Ciliatus]

Hallo,

nachdem ich bisher lediglich mit verschiedensten Echsen Erfahrung gesammelt habe, überlege ich nun seit längerem Frösche zu halten, und wollte euch um einige Ratschläge bitten. Mir selbst sind insbesondere Phyllomedusa bicolor und Agalychnis callidryas aufgefallen, da sie beide ein, wie ich finde, sehr ansprechendes Äusseres haben. Lediglich über die Haltung von Phyllomedusa bicolor habe ich bisher noch nichts gefunden (muss aber noch intensiv googlen).

Vielleicht fallen euch ja noch andere Arten ein, die für mich Frage kommen könnten.
Die Frösche sollten Baum, bzw Strauchbewohner mit "schöner Färbung" sein.
Möglichst etwas grösser, damit ich ihnen die gleichen Futtertiere wie meinen Geckos anbieten kann.
Und die Haltung sollte für einen lernwilligen Amphibienanfänger möglich sein.

Vielen Dank

Ingo

[Lennart]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hallo ciliatus,

also da wären z.b. noch der KOrallenfingerlaubfrosch Litoria caerulea..über den findest du denke ich auch ne Menge bei google, ich halte diese Art zwar selber nicht aber habe von einem Halter gehört das sie für den Anfänger durchaus geeignet seien. Was mir noch so einfällt falls dir der Korallenfinger zu fett ist..den Riesenlaubfrosch oder auch Falscher Korallenfinger Litoria infrafrenata...da gibts sicher auch ne Menge bei google..musst halt sehen was dir am besten gefällt. Beide Arten werden relativ groß und dürften auch ähnliche Futtertiere wie deine Geckos futtern...falls du eine Frage zu A. callydrias hast kann ich dir eventuell weiter helfen. Sind echt tolle Tiere...aber meine wollen noch nicht so richtig an Heimchen und bevorzugen Drosophila...also die würden erst im adulten Stadium auch größere Futtertiere nehmen denke ich. Alle Arten sind meines Wissens nachtaktiv...aber dafür Abends umso spannender. So viel Spaß bei der Suche nach dem perfekten Frosch!

GRuß Lennart

[[ggg]Editiert von Lennart am 09-09-2004 um 15:09 GMT[/ggg]]

[Ciliatus]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi Lennart,

erstmal vielen Dank für deine Vorschläge, ist schon lustig, aber über genau die beiden bin ich auf meiner weiteren Suche auch gestolpert.

Ich hab mittlerweile auch schon einiges an Haltungshinweisen gefunden.
Lediglich bei den Phyllomedusa Arten ist es scheinbar schwierig Züchter zu finden.

Danke nochmal für deine Hilfe.

Ingo

[Lennart]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi,

bitte bitte... hm mit PHyllomedusa-Arten kann ich überhaupt nicht dienen..aber in einer der letzten elaphe glaube ich war doch n Nachzuchtbericht.

GRuß Lennart

PS: hast du lust in den chat zu kommen bin gerade da..könnten wir etwas plaudern wenn du das jetzt liest( ca. 14.00uhr *fg* )

[Lennart]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

hi,

ups...nich 14.00Uhr sondern 16.00uhr..sorry.

Gruß Lennart

[Ciliatus]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Sorry,

war leider unterwegs bei Kunden, bin erst jetzt zurück gekommen.

[Lennart]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi, bin noch da...wenn du Lust hast!

Gruß Lennart

[rotauge]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hallo Ingo
Als Anfängerfrosch ist Phyllomedusa bicolor nicht geeignet.Seine Zucht ist noch keinem wirlich regelmäßig gelungen,man braucht wohl Riesenterrarien dafür.Spezialist für Phyllomedusen ist Christian Proy aus Östereich.Sein Buch über die Makifrösche sollte eigentlich endgültig dieses Jahr erscheinen,klappt aber leider nicht.Er hat dieses Jahr sehr git Ph.sauvagii nachgezogen,er ist ein bischen kleiner wie bicolor.Für den Anfänger ist aber hypochondrialis oder der etwas größere boliviana besser geeignet.Boliviana könntest du bei Joachim Kessler oder Karl-Heinz Jungfer bekommen.Wenn dir die Lautstärke der Frösche nichts ausmacht kannst du neben den Litoria-Arten auch Smilisca-Arten neben.Zur Zeit sehr viel nachgezogen werden auch die als Jungtiere recht bunten Krötenlaubfrösche.
Gruß
Ralf

[Lennart]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi,

ciliatus hast du das Fax mit dem Haltungsbericht bekommen?

GRuß Lennart

[Phelsuma69]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Na wie wärs denn mit Hyla cinerea? Ist sehr gut für den Froschanfänger geeignet, wird auch oft gehalten, gibts überall für wenig Geld, braucht zur Fortpflanzung nur ne kurze Winterruhe und frisst sehr gerne mittlere Grillen! Man müsste auch gute Haltungsbeichte finden!

[Ciliatus]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hallo,

zunächst mal danke für alle eure Antworten. Ich war ja dieses Wochenende in Hamm und konnte dort natürlich nicht widerstehen und habe einen Phyllomedusa bicolor gekauft, es war teilweise ein Mitleidskauf da das Tier eine wunde Schnauze hat, und auch die Fusssohle von einem Vorderbein eine kleine Wunde Stelle hat. Ich weis das vor allem nicht topfite Tiere dieser Art sehr schnell eingehen können, aber ich will es trotzdem probieren ihn aufzupebbeln.
Das Tier machte zunächst mal einen ultra-gestressten Eindruck, daher hab ich ihn gleich mal in den ruhigsten Raum (mein Schlafzimmer) in einem 75x50x120 (LxBxH) Terrarium untergebracht. Hat jemand von euch Erfahrung womit man wunde Stellen bei Fröschen am besten behandelt?

@Rotauge
Vielen Dank für deine Ratschläge. Hast du eventuell eine Email-Adresse von Christian Proy die du mir zuschicken kannst (PM oder Email)?
Ich wusste, dass diese Art so gut wie noch nie, im Terrarium nachgezüchtet wurde das liegt anscheinend auch daran, dass so gut wie keine Weibchen zu bekommen sind, und dass die Fösche sich normal Trichter aus Pflanzenblättern bauen um darin ihre Eier abzulegen. Aber die Nachzucht ist jetzt mal nicht meine grösste Sorge.

@Lennart
Ja, vielen Dank, hab dein Fax bekommen.

@phelsuma69
Danke für deinen Vorschlag, auch wenn sich die Frage erstmal erledigt hat.

Wünsch euch noch einen schönen Abend.

Ingo

[walf]

Re: Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi,

wie schon andere hier im Forum geschrieben haben ist die Bicolor nur sehr schwer in "Deutschen" Terrarien zuhalten, ich kenne Züchter aus den USA bei denen klappt sogar regelmäßig die Nachzucht.

Ich halte meine Bicolor (leider nur noch einer von 2,2) in einem 120bx70tx100h Terrarium. Dicht bewachsen.

Bei den Wunden ist es schwer zusagen, was es sein könnte, WF (das ist meine Erfahrung) haben generell Wunden an der Schnautze. Probiere es doch mal mit reiner Vitamin-A Augensalbe bzw. Lebertran für die Schnauze, bei den Füßen wäre eine Hornhautbildende Salbe zu emfehlen den Namen habe ich im Moment nicht parat, kann Ihn aber hier reinstellen.
Wichtig ist!
Wenn das auf längerer Zeit nicht hilft, mach einen abstrich und schicke es einem Tierarzt der das Untersuchen kann. Meine Erfahrung mit Bicolor hat gezeigt das Verletzte Tiere (hatte die selbigen Syntome wie du, offene Füße und offene Schnauze) relativ wenig überlebens Chancen haben, scheinbar kommen die WF Tiere (die man leider im Moment nur bekommt) mit der "Heimischen" Bakterienkultur nicht zurecht. Auch kann man beobachten das Augenscheinlich gesunde Tiere plötzlich die Nahrung verweigern, egal was man Futtert.

Will dir um Gottes willen den Spass am Tier nicht verderben, aber man kann sicherlich erfahrungen austauschen, für mich ist klar das Bicolor zwar ein sehr schöner Frosch ist, aber ich mir diese Frösche nie mehr kaufen werde.. (wenn man sich mal überlegt was die Tiere kosten um dann zu sehen das einer nach dem anderen, ohne ersichtlichen Grund, von der "Stange" fällt)

Wenn du noch Fragen hast nur zu

-tom

[Ciliatus]

Re: Auf der Suche nach einem Laubfrosch im weitesten Sinne

Hi Tom,

vielen Dank für deine Antwort. Was aus meinem letzten Beitrag noch nicht so hervorgeht ist, dass ich laengst beim Tierarzt mit ihm war, der hat ihm zwar keine grosse Überlebenschance eingeräumt, aber mir geraten ihn in Baytrillösung zu baden und ihm das auch zu verabreichen.
Zusätzlich habe ich ihn noch mit Elektrolyt und Mulivitamintropfen von Herbamed versorgt und da ich ihn ja ohnedies mit der ganzen Prozedur stressen musste, hab ich ihm noch alle 3 Tage ein paar Futtertiere ins Maul geschoben.
Die offenen Stellen sind schnell kleiner geworden, auf der Nase sieht man es noch ganz leicht, jedoch sind beide Nasenlöcher wieder schön frei geworden, und auf den Füssen hat er auch überhaupt keine Probleme mehr.

Ich bilde mir ein meinem P. bicolor geht es von Tag zu Tag besser, ich höre ihn jetzt auch nachts rumrascheln, wenn er durch die Pflanzen klettert (Terrarium steht in meinem Schalftzimmer, weils der ruhigste Platz bei mir ist). Dies hat er zu Beginn überhaupt nicht gemacht, da sass er eigentlich immer an ein und demselben Platz und hat sich auch nachts nicht gerührt.
Jetzt werde ich auch wieder mal probieren ihm Heuschrecken ins Terrarium zu setzen. Heimchen habe ich schon angeboten, aber es ist mir unmöglich zu sagen, ob und wieviele er davon selbstständig gefressen hat.
Achja eines was ich bisher noch nicht erwähnt habe, ich halte ihn zur Zeit in einem Gazeeterrarium (70x40x120 LxTxH) bei ca 60% Luftfeuchtigkeit (plus grossem Wasserbecken) da ich von mehreren Stellen gehört habe, dass man die Tiere bei solchen Problemen eine Zeit lang eher trocken halten soll.
Ein 70x60x120 Terrarium mit Wasserfall und Wasserteil ist aber zur Zeit im fertig werden. Das Problem bei dem Gazeeterrarium ist nämlich dass er darin nur auf den Pflanzen und Ästen klettern kann, jedoch nicht an dem Gazze.

Ich werde auch wieder mal aktuelle Bilder von ihm machen und die auf meine Homepage zu den jetzigen stellen, schau sie dir mal an, bis jetzt sind Bilder drauf, von dem Zustand in dem ich ihn bekommen habe, und eine Woche nach Behandlungsbeginn.

Was mir komisch vorkommt ist jedoch, dass es in Europa unmöglich sein soll diese Tiere zu halten. Im Terrarium kann man ja theoretisch mit mehr oder weniger Aufwand jedes gewünschte Klima schaffen, oder?

lg

Ingo