Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

[Barbapapa]

Liebe Leute,

zur Zeit überwintere ich meine Bombina orientalis im Gemüsefach des Kühlschrankes. Die Unken sind in Heimchendosen, welche mit feuchtem Moos gefüllt sind, untergebracht. Nun habe ich folgendes Problem: Inzwischen riecht nicht nur der gesamte Kühlschrank penetrant muffig - moosig sondern auch einige Lebensmittel haben den widerlich muffig moosigen Geschmack angenommen.

Irgendwie ganz witzig, das sind geschmacklich völlig neue Kompositionen - Moosapfel oder Moosmilch

Da aber die anderen Familienmitglieder kulinarisch eher weniger experimentierfreudig sind, sollte ich doch irgendwas gegen den Geruch tun.

Irgendwie hab ich mal mitbekommen, daß man gegen Külschrankgeruch ein Schälchen Natron reinstellen soll, dies würde den Geruch an sich binden. Nun weiß aber nicht, ob das wirklich was nutzt, außerdem denke ich daß die alkalische Luft die dann entsteht, vielleicht der empfindlichen Amphibienhaut angreift bzw. den Amphibien andersweitig schadet.

Vielleicht weiß jemand eine Lösung fürs Geruchsproblem ?

in freudiger Erwartung

Christoph

[Arnd]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Hallo Barbapapa,

Natron (Backpulver) hat Null Dampfdruck, deswegen ist es den Unken egal. Ob es hilft weiß ich aber leider auch nicht: Schaden (durch Sublimation) kann es aber nicht.

Gruß

Arnd

[Barbapapa]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Danke Arnd, dann werd ich´s mal probieren.

mfg Christoph

[Edited by Barbapapa on 25-02-2003 at 17:09 GMT]

[Peter Frank Dippold]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Barbapapa wrote:
Liebe Leute,

zur Zeit überwintere ich meine Bombina orientalis im Gemüsefach des Kühlschrankes. Die Unken sind in Heimchendosen, welche mit feuchtem Moos gefüllt sind, untergebracht. Nun habe ich folgendes Problem: Inzwischen riecht nicht nur der gesamte Kühlschrank penetrant muffig - moosig sondern auch einige Lebensmittel haben den widerlich muffig moosigen Geschmack angenommen. . .

. . . sollte ich doch irgendwas gegen den Geruch tun.

Moment mal bitte Christoph. Sie sollten unbedingt dafür Sorge tragen das die Überwinterungsweise geändert wird. Nicht den Geruch versuchen zu unterdrücken sondern die Ursachen dafür beseitigen bzw. abstellen. Sie sollten die Heimchendosen gegen größere Dosen austauschen, diese mit Erde, Laub und Moos füllen. Auf ausreichende Feuchtigkeit achten und die Sache paßt. Dann wird es auch nicht muffig riechen und Ihre Familienangehörigen werden wieder mit Freude die sich im Kühlschrank befindlichen Lebensmittel verzehren.

MfG
PeFraDi.

[Arnd]

Re: Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Hmm,

Gerüche kann man schlecht beschreiben. Ich hatte das so verstanden, daß ein "normaler" Erdgeruch in den Dosen zwar o.k., aber beim Gouda unerwünscht (und nur deshalb widerlich) ist. Wenn alles stinkt, hilft Natron natürlich auch nicht.

Gruß

Arnd

[feuersalamander]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

@Barbapapa,

Inzwischen riecht nicht nur der gesamte Kühlschrank penetrant muffig - moosig sondern auch einige Lebensmittel haben den widerlich muffig moosigen Geschmack angenommen.

Wenn Du Moos im Kühlschrank hast, dann ist das ja auch zum Teil normal, dass es dort dann auch nach Moos riecht - klar
Jedoch " muffig " darf es nicht riechen und da hat Peter Frank ja schon den richtigen Tipp dazu gegeben. Trotzdem gefallen mir Deine zwei Ausdrücke sehr gut " Moosapfel u nd Moosmilch "

Gruß Michael ...

[Barbapapa]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Guten Abend, allerseits

die Unken habe ich erst letzte Woche eingewintert, ich hatte gelesen, daß ihre natürliche Aktivitätsphase in China erst anfang bzw. mitte Mai beginnt. Die Tiere werde ich wohl 2 Monate im Kühlschrank lassen. Das ich die Tiere überhaupt im Kühlschrank überwintern durfte, mußte ich mir hart erbetteln

Der Geruch machte sich schon vom ersten Tag an bemerkbar und wurde dann immer intensiver nach wenigen Tagen schmeckten die "offenen" Lebensmittel dann erdig, Wurst und Käse werden in Tupperschüsseln aufbewahrt, diese wurden zum Glück von der "Geschmacksverirrung" bewahrt. Ich habe oben den Geruch wohl falsch beschrieben, es riecht weniger faulig- muffig sondern eher nach Wald. Ich habe auch gleich nachgeschaut ob das Moos vor sich hinschimmelt bzw. fault, dies war jedoch nicht der Fall. Es handelt sich um gekauftes Moos, im Herbst habe ich leider zuwenig gesammelt. Dieses gekaufte Moos wird wohl mehr oder weniger steril gewesen sein.

Eigentlich kein Wunder, daß es im Kühlschrank nach Moos riecht, es sind 6 fast volle Dosen drin. Bin aber doch überrascht, wie schnell die "offenen" Lebensmittel den Geruch angenommen haben.

Gestern habe ich dann ein Schälchen Natron reingestellt, und mich deucht, der Geruch ist schon weniger intensiv geworden. Naja, vielleicht habe ich mich inzwischen auch nur an die "gute, gesunde Waldluft" im Kühlschrank gewöhnt

Danke für eure Anteilnahme

Christoph

[Barbapapa]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Hallo, ich bin`s nochmal,

ehrlich gesagt, bin ich mir nicht ganz sicher, was es bringen soll, wenn ich die Tiere in größeren Dosen überwintere....

Entsteht, wenn ich noch Laub und Erde von draußen sammle und dies dann alles in größere Dosen fülle, ein besseres Mikroklima ? Bei größeren Dosen hat man auch die Möglichkeit für bessere Belüftung zu sorgen... ist dies vielleicht der springende Punkt ?

Das mit dem Laub sammeln wird so´ne Sache, bei uns hat´s nämlich noch massenhaft Schnee...

[Peter Frank Dippold]

Re: Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Hallo Barbapapa,

was bringt eine Kühlschranküberwinterung überhaupt? Welchen Zweck hat denn eine Überwinterung? Und und und . . .
Und was würde es bringen wenn wir Sie heute abend nicht in Ihr schönes großes weiches Bett am geöffneten Fenster bringen würden? Wir legen Sie heute einfach mal in eine schöne aber viel zu kleine und nicht im geringsten Ihren Ansprüchen gerecht werdenden Pappschachtel. Natürlich auch ohne Fenster. Und für eine Gleichbehandlung machen wir in der Nacht natürlich auch immer wieder den Deckel vom Pappkarton auf und zu und werden für den notwendigen Lichteinfall, den unterschiedlichen schnellen Temperaturschwankungen u. a. sorgen.

Natürlich entwickelt sich in einem wesentlich größeren Überwinterungsbehälter auch ein kleines Micorklima was verhindert das unangenehme Gerüche oder auch Schimmelpilze ausbrechen. Ob Sie da nun Laub und Erde und Moos gemeinsam verwenden, daß spielt eigentlich keine ausschlaggebende Rolle. Die richtige "Mischung" für die Bedürfnisse der Tiere macht den Unterschied aus. Die Belüftung ist da auch wesentlich einfacher zu gestalten. Moos, Laub und geeignete Erde für die Übewinterung können Sie in südlich exponierten Lagen, Waldränder, Parks u. dgl. jetzt bereits finden.

MfG
PeFraDi.

[Black_Joker]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Stell noch en Schälchen Kaffe Pulver dazu dann dürfte es eigentlich gar nicht mehr riechen da das die gerüche aufnimmt ! Musste halt nur alle 2 wochen oder so wechseln

Gruss Black

[Christoph M.]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Herr Dippold,

eigentich bin ich mir über die Bedürfnisse der Unken im Klaren, ich halte bereits seit 3 Jahren Bombina orientalis und habe mich über die Art ausführlich informiert. Ihre spitzfindigen Bemerkungen sind also fehl am Platze.

In den letzten Jahren ließ ich die Unken im kalten Keller in Heimchendosen überwintern, dabei hatte ich nie Probleme. Die Unken fanden darin genügend feuchtes Moos um sich zu verkriechen. Die Amphibien sitzen während dieser Winterruhe regungslos im Moos. Bekanntlich ist während dieser Zeit der Stoffwechsel der Unken deutlich heruntergeschraubt. Deshalb gehe ich weiterhin davon aus, daß dieser zur Verfügung gestellte Platz den Unken ausreicht. Allerdings habe ich inzwischen die Belüftungsflächen erweitert.

Inzwischen bin ich aber umgezogen und muß die Unken (leider) im Kühlschrank überwintern. Ergebniss: Das altbekannte Geruchsproblem, was bei der Kellerüberwinterung niemand störte. Durch das Natron hat der Geruch aber schon deutlich nachgelassen.

Damit die Unken nicht immer durch das Kühlschranklicht gestört werden, wenn die Tür aufgeht, habe ich über dem Gemüsefach eine Holzplatte angebracht.

Ich dachte, wenn ich noch zusätzlich "von Mikroorganismen bevölkertes" Moos und Laub von draußen einbringe, entsteht schneller ein "natürlicheres" Microklima. Dies habe ich nun auch gemacht.

Ich bin der festen Überzeugung, daß ich mit der Überwinterung den Unken etwas gutes tue. Auch wenn man nicht züchten will, sollte man eine Winterruhe durchführen, die Unken sind widerstandsfähiger bzw. vitaler als wenn man keine durchführt.

@ Black Jocker: Das mit dem Kaffeepulver werd ich auch mal ausprobieren, danke.

mfg Christoph

[Peter Frank Dippold]

Re: Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Herr M.,

wenn Sie sich über die Bedürfnisse der Unken nach einer dreijährigen Pflege bereits im klaren sind, dann sind Sie wirklich zu beneiden. Ich selbst pflege meine Unken über 20 Jahren und sie überraschen mich immer wieder auf´s neue. Sowohl die Unken im Zimmerterrarium wie auch meine Unken im Freilandterrarium.
Der Vergleich, den Sie spitzfindig, bezeichnen, sollte Ihnen als Joke verdeutlichen das man auch Unken in einem größerem Behälter überwintern kann. Nach meiner Meinung auch soll. Es handelt sich dabei immer noch um Lebewesen!
Meine Amphibien, welche kalt überwintert werden müssen, überwintere ich in Terrarien in meinem Molchzimmer. Eine Überwinterung in einer Heimchendose würde für meine Tierchen nie in Frage kommen. Nie!
Vielleicht fehlt mir auch nur Ihre dreijährige Erfahrung und habe auch zu viel Respekt vor dem Leben und der Verantwortung meiner Tiere gegenüber.

MfG
PeFraDi.

[Christoph M.]

Re: Natron als Geruchshemmer bei Amphibien

Lieber Herr Dippold,

spitzfindig empfand ich weniger den Vergleich, sondern ihre erste Zeile, indem es mir so erschien das sie mir "Ahnungslosigkeit" unterstellen. Aber egal. Die Unken sind mir sehr ans Herz gewachsen, und ich versuch schon, ihnen ein schönes Leben im Terrarium zu machen

Zweifelsohne beneide ich Sie um die Möglichkeiten, die Ihnen zur Pflege Ihrer Tiere zur Verfügung stehen. Mir ist auch klar, daß wohl eine Überwinterung im Terrarium, also ihrer gewohnten Umgebung, besser wäre. Die Platzverhältnisse würden von den starr dasitzenden Unken aber bestimmt nicht ausgenutzt. Einer Unke in der Winterruhe bzw. "in der Trance" wird es wohl mehr oder weniger egal sein, ob sie nun im Terrarium oder jeweils einzeln, in einer Heimchendose sitzt, die äußeren Einflüße wird sie sowieso nicht "voll" mitbekommen. Im Übrigen habe ich vorher versucht, den Herbst nachzuahmen, indem ich langsam die Beleuchtungsdauer herabgesetzt habe und immer weniger Futter gegeben habe, kühler wurds von selber....

Naja, natürlich bin ich mir nur über die wichtigsten Grundbedürfnisse im klaren...

Auf jeden Fall finde ich eine Winterruhe in Heimchendosen besser als gar keine Winterruhe

P.S.: Mir wärs lieber, wenn Sie mich mit meinem Vornamen ansprechen...

mfg Christoph

[Edited by Christoph M. on 06-03-2003 at 00:05 GMT]