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rana esculenta

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  • rana esculenta

    Hallo!

    Ich bin neu hier und wollte fragen, ob mir bei meiner Frage vielleicht jemand weiterhelfen kann:


    Es gibt neben dem gängigen LE-System/Habitat (Lessonae,Esculenta) das seltenere RE-System. Ist bekannt, ob Rana esculenta in letzterem System gezielt das ridibunda-Genom rauswirft, oder einfach nur das väterliche Genom?
    Ist die R. esculenta-Population in solch einem System fast ausschließlich von weiblichen R. esculenta besetzt, oder gibt es auch Daten zu den Nachkommen von männlichen R. esculenta die sich mit weiblichen R. ridibunda paaren (Dabei müssten dann ja ausschließlich männliche Nachkommen rauskommen)?

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Cnidarja

  • #2
    Ich versuchs jetzt einfach mal so,vielleicht kann das deine Fragen beantworten. Den folgenden Text hab ich von froschnetz.ch kopiert .
    Der Teichfrosch ist ein Bastard zwischen kleinem Wasserfrosch und dem Seefrosch/Wasserfrosch.
    Paart man Kleine Wasserfrösche oder Seefrösche untereinander, entsteht stets die entsprechende Art. Aus der Paarung von Teichfröschen untereinander entstehen Tiere von allen drei Arten, wobei jedoch die Paarung häufig nicht erfolgreich ist und die Larven sich nicht entwickeln oder die Kaluquappen bereits früh sterben. Aus der Kreuzung von Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch entsteht stets Teichfrosch. Ebenso entsteht aus Seefrosch und Teichfrosch wieder Teichfrosch. Aus Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch entstehen schliesslich Teichfrösche. Aus dieser Kreuzung sind diese ursprünglich entstanden.
    Bei den Kreuzungen durchmischt sich das Genmaterial nicht, da sonst die Nachkommen unterschiedliche Kombinationen der Merkmale aufweisen würden, also beispielsweise ein Tier von der Grösse eines Seefroschs aber mit Färbung eines Kleiner Wasserfroschs und der Stimme eines Teichfroschs. Da aber stets sämtliche Merkmale zu der gleichen Art gehören, liegt die These der undurchmischten Gene auf der Hand.
    Der Teichfrosch bildet also stets Keimzellen mit reiner Kleiner Wasserfrosch oder Teichfrosch Erbinformation. Nach der Befruchtung sind dann nur diejenigen Eier entwicklungsfähig, die die Chromomen der jeweils anderen Art hatten. So entstehen stets Teichfrösche mit je einem Chromosomensatz der Elternarten. Es existieren jedoch auch triploide Teichfrösche, d.h. Teichfrösche die drei Chromosomensätze aufweisen, also ein vollständiger einer Elternart. Das macht die Bestimmung besonders schwierig, da ein solcher Teichfrosch dann der in den Genen dominanten Elternart sehr ähnlich ist. Ein triploider Teichfrosch kann sich aufgrund des vollständigen Chromosomensatzes auch mit einem anderen Teichfrosch erfolgreich fortpflanzen. Daher sind auch reine Teichfroschpopulationen überlebensfähig, da immer triploide Tiere vorhanden sind, die sich zudem durch eine hohe Vitalität auszeichnen.



    Lennart

    Kommentar


    • #3
      Zitat von DeXter Beitrag anzeigen
      Aus der Kreuzung von Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch entsteht stets Teichfrosch. Ebenso entsteht aus Seefrosch und Teichfrosch wieder Teichfrosch.
      Lennart
      Das stimmt so nicht. Jedenfalls treffen meines wissens nie beide Aussagen gleichzeitig zu.

      Es gibt Populationen, in denen das EL-System (für "esulenta-lessonae) etabliert ist. Hier führen esculenta x leassonae zu esculenta-Nachkommen. Eine Paarung esculenta x ridibunda würde dagegen zu ridibunda führen, weil esculenta in diesem System nur Gameten mit ridibunda-Chromosomen erzeugt.

      Im ER-System (esculenta-ridibunda) wird esculenta durch Rückkreuzungen mit der Elternart ridibunda erhalten. Hier kommen in der Tat ausschließlich esculenta heraus, wenn man e und r verpaart, jedoch würde e X l nur zu lessonae-Nachkommen führen. In diesem (anscheinend selteneren oder einfach weniger gut untersuchten) System erzeugt esculenta ausschließlich lessonae-Gameten.

      Darja (ich oute mich an dieser Stelle, dass sie meine Freundin ist ) kam, als wir gestern darüber diskutierten, nun auf die Idee, dass bei den Chromosomen vor bzw. während der Meiose möglicherweise nicht zwischen ridibunda und lessonae unterschieden wird, sondern zwischen "mütterlich" und "väterlich". Man kennt nämlich Methylierungsmuster, bei denen DNA, die aus Spermien stammt, speziell markiert ist. Ich glaube, bei Mäusen ist das untersucht (Darja, Du weißt da mehr zu).

      Es wäre daher interessant zu sehen, wie die Geschlechterverteilungen unter den esculenta und die Verpaarungen im ER-System sind. Den im EL-System paaren sich fast ausschließlich lessonae-Männchen mit esculenta-Weibchen. Der "Ur"-esculenta ging dabei in der Regel aus einem weiblichen ridibunda-Chromosomensatz hervor. Das EL-System könnte man also auch so beschreiben, dass nicht das lessonae-Genom, sondern das väterliche Genom herausgeworfen wird. Diese Hypothese wäre reizvoll, wenn sie sich auch auf das ER-System anwednen ließe und auf die triploiden Esculenta-Populationen.

      Gibt es hierzu Studien, Paper o. ä.?

      Gruß,

      Mario.

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