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Rotbauchunken

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  • Rotbauchunken

    Hallo,
    wir sind gerade am überlegen ob wir uns Rotbauchunken zulegen sollen. Leider kennen wir uns mit Aquaterrarien gar nicht aus.
    Wie macht man das am besten mit dem Wasserteil, kann man dazu auch ein Gefäß nehmen...Und was nimmt man am besten als Bodengrund für das Landteil der im Zoohandel meinte normale Erden? Aber das kann ich mir gar nicht vorstellen!
    Benötigt man auch eine besondere Lampe, Heizmatte???
    wäre nett wenn ich hier infos finden würde? danke

  • #2
    Hallo Sungirl,

    Danke für Deine freundliche Fragestellung!!

    Mit "Rotbauchunken" meinst Du wohl Chinesische Rotbauchunken (Bombina orientalis) und nicht die Europäische Rotbauchunke (Bombina bombina)

    Ich halte die Monster jetzt seit über 3 Jahren und sie vermehren sich bei mir auch "wie die Hasen".
    Nach meiner Erfahrung halten sie sich vorwiegend im Wasserbereich auf. Und je länger ich sie beobachte, desto mehr meine ich, dass dem Landteil weniger Bedeutung zugemessen werden sollte. Veröffentlicht wird abgeschrieben und abgeschrieben: 70% Wasser 30%Land. Nach meiner Beobachtung halten sich die Unken zu 90% im Wasser und zu 10% an Land auf. In den Herbstmonaten können die Unken durchaus Überwinterungsgefühle entwickeln und sich vermehrt an Land aufzuhalten. Vermutlich aber nur, um einen Fluchtweg aus dem Terrarium zu finden (das für sie wohl nicht als überwinterungstauglich eingeschätzt wird). Umso mehr schätzen sie ein Gemisch aus Flachwasserzonen (0-2cm Wasserhöhe), das gleichzeitig auch tieferes Wasser anbietet.
    Wir arbeiten hier an einer Lösung für Unken, die so aussieht: Ein Terrarium von 100lx40bx50h, Sockelhöhe für das Wasser ist 15cm und das gesamte Terrarium ist geflutet. Der Wasserteil wird wie ein Aquarium betrieben - also mit Filter, Bodengrund, Wasserpflanzen und Wasserbevölkerung (Schnecken und Garnelen). Mit Steinen, Töpfen, Pflanzen werden Ruhepunkte für die Unken geschaffen. Einen eigenen "Landteil" haben wir nicht - davon sind wir abgekommen. Wichtig sind aber für die Unken viele Inseln, die teilweise ins Trockene ragen und wo sie sich anhalten und verstecken können.

    Lampe: Meine Unken sind in der Freilandhaltung aufgeblüht - Tageslichtähnliche Beleuchtung mit UV-Anteil scheint ihnen gut zu tun. - Aber bitte keine Wüstensituation schaffen!

    Heizmatte: Unbedingt, wenn die Außentemperaturen unter den Gefrierpunkt sinken!!! Eine Haltung unter dem Gefrierpunkt kann ihr Leben gefährden. Eine Überwinterung bei 2-5°C tut ihnen aber sichtlich gut.
    ;-)- sorry für die Ironie - Heizmatte sparst Dir und stattdessen machst Dir Gedanken wegen der Überwinterung.

    lg
    Klemens

    P.S.
    Bombina orientalis sollte in keinem ordentlichem Haushalt fehlen. Sind super Tiere!!!

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    • #3
      Hallo Klemens,
      vielen lieben Dank für die Ausführliche Antwort. Ja ich meinte die Chin.Rotbauchunke!
      Gut zu wissen das es doch besser ist das ganze mit Wasser zu flutet, da im Handel ja immer gesagt wird wegen dem Landteil! Aber so ist das natürlich auch nicht schlecht!
      Wann gibst du deinen genau zu fressen?! Anscheinend tut das denen gut ;o)
      Will nämlich nichts falsch machen..und informier mich lieber einmal zu viel. Weil was die in den Geschäften erzählen ist ja manchmal zum :wall:

      Und wie mache ich das mit dem Überwintern, hab gelesen sie in den Kühlschrank zu geben????

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      • #4
        Hallo,

        Wann gibst du deinen genau zu fressen?!
        Irgendwann am Nachmittag bis abends, 3-4x/Woche. Also mit "genau" ist da gar nichts.

        Falls das "Wann" eigentlich ein "Was" sein soll:
        Heimchen, Terflies, Panchlora nivea-Nymphen, Ofenfischchen, Wachsmottenraupen. Jununken zusätzlich Springschwänze, Weisse Asseln, Drosophila. Falls ich einmal an Bachflohkrebse oder Daphnien komme, wird das auch verfüttert.
        Regenwurm wurde von einer verschmäht und habe ich wohl zu schnell von der Speisekarte gestrichen.

        In einer Wohnung hat man oft keine andere Möglichkeit als einen Kühlschrank. Der sollte aber wirklich frostsicher sein (MIt einem Max-Min Thermometer vor der Überwinterung einige Wochen lang prüfen und schauen, was die beste Einstellung ist)! Ich verwende auch nicht den Haushaltskühlschrank, weil da die Unken ständig gestört werden.
        Viele Überwintern ihre Tiere auch "soft" an kühleren Orten, wie Gang oder Keller. Nach meiner Beobachtung beginnen sie aber wirklich erst um die 5°C so richtig ruhig zu werden.

        lg
        Klemens

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        • #5
          dankeschööööööön für die vielen Infos und die Antwort!
          Es bin ich schon ein Stückweit schlauer!
          Jetzt hab ich noch mal eine Frage wegen dem Aquaterrarium, d.h. ich könnte auch als Bodengrund kies / sand nehmen dann ein Wasserstand von 0-10 cm anbieten und dann einfach Gefäße mit Pflanzen als Inseln nehmen! Das hört sich ja gut an.
          Dafür nehme ich dann aber ein Innenfilter oder?! Und das Wasser wechsel ich dann 1 x in der woche?
          Und als Abdeckung einfach ein Gitter wegen der Lüftung?! Und von den Pflanzen her das übliche?!

          Echt ich könnte auch Garnelen bzw. Schnecken dazunehmen, das ist ja super. Könntest du das was bestimmtes empfehlen?

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          • #6
            Hallo,

            Zuerst solltest das Becken auf Wasserdichtheit prüfen.

            Ein kleiner Innenfilter, der Wassermenge entsprechend, scheint mir am Vernünftigsten. In einem Paludarium könnte man sich auch alternative Filtermethoden über Blumenkisterln, Moos usw. nachdenken.

            Wasserwechsel hängt stark von der Wasserbelastung und Bepflanzung ab. Letztendlich geht es darum einer Versalzung mit Nitrat und Phosphat entgegenzuwirken und laufend Spurenelemente nachzufüllen. Mit Wöchentlich 30-50% Teilwasserwechsel bist wohl auf der sicheren Seite.
            Der Wasserteil muß gestaltet sein, dass die Unken auch die Inseln erklimmen können und die Unken nicht unter umgestülptes Blumengeschirr runter tauchen und dann nach oben hin in der Falle sitzen. Blumengeschirr ist ja sinnvoller Weise nach oben hin weiter. Das macht es den Unken schwer, da hoch zu kommen. Blätter der Efeutute, Wurzeln, wie sie in der Aquaristik verwendet werden, Muschelblumen, Wasserhyazinthen (die aber immer wieder ersetzt werden müssen! - also eine billige Quelle suchen), Steine eignen sich da recht gut.

            Wegen der Abdeckung: Das hängt vom Becken ab. Wichtig ist, dass das Becken oben wirklich ausbruchssicher ist! Besonders im Herbst können Unken einen Ausbruchseifer entwickeln, den man ihnen nicht zutraut! Ein gut sitzender Rahmen, der die technische Versorgung (z.B. Stromkabel) zulässt und gleichzeitig einen guten Luftaustausch ermöglicht - z.B. Fliegengitter.

            Du mußt damit rechnen, dass die Unken auch an Garnelen und Schnecken naschen. Also nichts teures ;-). Irgendwelche noname/nocolour-Garnelen, Posthornschnecken, Turmdeckelschnecken.

            lg
            Klemens

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            • #7
              So jetzt weis ich ja fast Bescheid! Hab mir heue Aquarien angeschaut bei einem war ein Innenfilter mit dabei, dieser ist aber sehr groß und vorallem muss die Öffnung 1 cm unter der Wasseroberfläche sein, aber da ich ja nur max. 15 cm mit Wasser habe, würde ich ja so einen gar nicht hineinbekommen. Was wäre da zu empfehlen?!

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              • #8
                Hallo,

                Probier einmal den Filter umzulegen. Manche Filter arbeiten auch so gut (ich habe leider auch ein Exemplar, das da etwas zickig ist.)
                Kannst Dir auch in ein Eck einen Mattenfilter (Stichwort Hamburger Mattenfilter) mit einer Brunnenpumpe einbauen. Sollte so gestaltet sein, dass die Filterecke nicht zur Unkenfalle wird. Es gibt Filtervarianten, die mit Luftpumpe betrieben werden und auch mit seichterem Wasser zurecht kommen. Schau Dich einmal im Fachhandel Aquaristik um.

                lg
                Klemens

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                • #9
                  Grüß Euch,

                  Klemens hat ja eh schon fast alles gesagt, somit möchte ich einfach von meinen Erfahrungen berichten.

                  Ich halte im Moment 25 Bombina orientalis und 3 Cynops orientalis zusammen in einem Becken. Am Wochenende kommt mein großes Becken, dann bekommen die Tiere - ich habe sie vom Ei auf aufgezogen, sie sind jetzt 2.5-3,5 cm groß und leben noch im Aufzuchtbecken.
                  Dann bekommen sie zwei Aquarien (180x40 und 100x40), wobei da wahrscheinlich noch ein paar wegkommen. Abgedeckt wird das Ganze mit Plexiglasscheiben, die in der Mitte offen sind.

                  Ich bin von dem Landteil, den manche fix ins Becken kleben (schräge Scheibe) aus versch. Punkten abgekommen.
                  Mir ist ein komplett geflutetes Becken einfach lieber. Dort habe ich Sand/Kies drin und das Ganze mit Flußkiesel und größeren Steinen und Wurzeln bestückt. Sprich aus dem Kies/Sand habe ich einige Inseln gebaut. Weiters gibt es Blumenschalen als Inseln und mit Moos bewachsenes Holz/Wurzeln, sowie viele Pflanzen.

                  Hier habe ich Farne, Efeutute und Efeu in Schalen, sowie z.B. Efeutute direkt im Wasser. Weiters den sog. Glücksbamus (Dracaena Sanderiana), sowie Bromelien und co.
                  Wasserpflanzen runden das Angebot ab.
                  Mir fällt das Gleiche auf, was Klemens schon erwähnt hat. Sie hängen am liebsten im Wasser herum bzw. teilweise. Sprich, sie liegen halb auf irgendeinem Blatt/Wurzel/Stein und lassen den Unterkörper im Wasser treiben.

                  Weiters gibt es eben aus dem Aquarienkies kleinere Inseln, wo der Wasserstand etwa 0.5-2 cm beträgt.
                  Dann habe ich noch aus flachen Steinen Futterzonen eingerichtet und einen Sonnenplatz gibt es auch, der auch gerne angenommen wird.

                  Zum Fressen gibt es Heimchen, Grillen, Ofenfischchen, Schabe (Nymphen), Fliegen (flugunfähige), Fruchtfliegen, Bachflohkrebse, ab und zu Mückenlarven und sonstiges Wassergetier usw
                  Im Wasser leben noch Schnecken und ich möchte in den neuen Becken noch welche von meinen Garnelen hinzutun.

                  Filtern tu ich das jetztige Becken mit einem Eheim Innenfilter (Aquaball), den es in versch. Ausführungen gibt. Man kann ihn durchaus auch quer oder schräg stellen und er funktioniert auch, wenn er teilweise ausserhalb vom Wasser ist. Nur die Ansaugfläche muss halt komplett unter Wasser liegen. Im großen Becken verwende ich dann meinen großen Eheim Aussenfilter und im kleineren den mittleren Aquaball.

                  Jedenfalls sind die Unken ein Traum, so nett zu beobachten. Einfach feine Tiere.

                  Lieben Gruß,
                  Irina

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                  • #10
                    Hab das mit dem Filter probiert, aber dieser ist riesig und funktionier so leider gar nicht! Werde heute mal nach einem anderen schauen bzw. mich beraten lassen.

                    Danke für die vielen Infos. Hab jetzt das Becken ganz geflutet mit Sand / Kies verschiedene Insel hergestellt somit varriert der Wasserstand von 0,5 - 11 cm, hab einige Wasserpflanzen rein und eine Insel mit einer Pflanze eingestellt und dann hatten wir noch ein kleines Badesteg was für Wasserschildkröten verwendet wird, den kleinen gefällt das anscheinend!
                    Dann sind Wurzeln und grössere Steine im Becken die Temperatur liegt so um die 22 Grad das ist doch ok! Das Becken hat zwei Röhren mit je 15 Watt reicht das? Hab mir überlegt evtl. eine mit einer UV-Röhre zutauschen wäre das sinnig?!

                    Was ist total beeindrucken fand wir haben nun 3 Stück eins heller grün, das andere dunkler und der dritte im Bund war im Landen fast dunkelbraun und hier ist er auch grün. Total niedlich!

                    In der Tierhandlung haben sie bislang nur Steppengrillen bekommen, werde den Futterpland dank eure Hilfe etwas gestalten!
                    Danke danke danke

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