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  • Platzangebot für leucomelas

    Nun hatte ich schon einmal ein Post zum Platzmangel in einem Zoo geschrieben und habe nun die Antwort auf meine Frage bekommen. Irgendwie bin ich aber nicht glücklich damit. Als Frischling auf dem Gebiet der Dendrobatenhaltung ist mir klar, dass ich noch nicht alles weiß und ich bin auch lernwillig. Doch habe ich auch eine eigene Meinung zu den Dingen.

    Also mal zu meiner Anfrage an den Zoo:

    sehr geehrte Damen und Herren,
    [...]
    Darum habe ich folgende Fragen:
    Welche Absicht wird damit verfolgt 2 Farbvarianten von Oophaga pumilio zusammen zu halten?
    Genauso verwundert hat mich das Terrarium mit 10 (gesehene Anzahl) Dendrobates leucomelas mit Dendrobatas tinctorius "azureus", sowie Dendrobates auratus "Karibikseite".
    [...]

    und die Antwort

    Sehr geehrter Herr Vlatten,

    [...]
    Schade, dass Ihnen unsere neuen Pfeilgiftfroschbecken nicht gefallen, die wir mit sehr viel Mühe zum Detail eingerichtet haben.

    Zu Ihren Fragen:

    Oophaga pumilio kommt auch in der Natur syntop in verschiedenen Farbvarianten vor, dies ist nach bisherigem Wissensstand ein intraspezifisches, also völlig natürliches Phänomen; es besteht also kein wissenschaftlich begründeter Befund, Farbformen zu trennen, da es sich um innerartliche Variabilität handelt.

    Was spricht gegen eine Gemeinschaftshaltung verschiedener gesunder Arten, die den selben Lebensraum bewohnen und teils auch sympatrisch verbreitet sind?

    Auch wenn die Platzverhältnisse Ihrer Ansicht nach äußerst mangelhaft sind, sind unsere Terrarien großzügig bemessen. Nehmen Sie einmal die Allgemeinen
    Haltungsrichtlinien für Anuren der DGHT, wo für 10 D. leucomelas eine Grundfläche von 4400 cm² angegeben wird; unser Terrarium misst 7800 cm², d.h. wir befinden uns weit oberhalb der Norm.

    Die wechselnde Anzahl der Tiere richtet sich im übrigen auch nach Nachzuchten bzw. Tieren, die noch von anderen Zoos abgeholt werden.

    MfG

    [...]
    Curator

  • #2
    Hi,

    zuerst mal großen Respekt, dass du im Gegensatz Anderen auch Taten auf Worte folgen lässt. Das mit den Pumilios kann ich dir leider nicht sicher beantworten, aber in Terrarienhaltung sollte man doch bitteschön die Kreuzerei von verschiedenen Farbformen unterlassen. Das was die Leute vom Zoo da schreiben ist wirklich Schwachsinn, sogar beschämend für den Zoo. Ich hätte eigentlich solche Aussagen in Zoo"fach"geschäften erwartet, aber bitteschön nicht in einem Zoo. Das mit der Tinctorius-Gruppe ist reiner Schwachsinn ! Nur weil der Platz ausreichet kann man doch nicht als Argument werten. Schließlich lassen sich Tiere nicht berechnen. Jeder PGF-Anfänger weiß doch dass er die einzelnen Arten nie zusammenhalten sollte egal ob leucomelas/auratus oder tinctorius/auratus usw..
    Es ist echt schlimm wie es mit dem Fachverstand in Deutschland bestellt ist. Sicher ist das anderswo nicht besser, aber hier hat man Literatur und damit die Möglichkeit sich zu informieren, deshalb ist es echt Schade, was du da für eine Antwort erhalten hast.
    Ich hoffe du bleibst an der Sache dran, weiter so!

    Grüße
    Benny
    Q>Q!

    diverse arboreale Reptilien

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    • #3
      Deshalb schreibe ich hier ja meinen Wissensstand und möchte noch andere Meinungen von fachkundigeren DGHTlern lesen. Mich interessiert dieses Thema nunmal sehr.

      Darüber ob Oophaga pumilio - ich vermute es waren "Bribri" und "Colon" - wirklich zusammen in einem Habitat vorkommen, konnte ich nichts finden. Wie siehts da aus?

      Das Terrarium mit den Dendrobates leucomelas kam mir außerdem nicht sooo groß vor. Die Fläche wird dort nur waagerecht wirklich gut genutzt finde ich, aber darüber lässt sich natürlich streiten.

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      • #4
        Hi,

        ich schau mal in meinen Büchern nach, zum Thema PGF hab ich eigentlich einiges schwarz auf weiß. Harald Divossen schreibt zB dass er in freier Wildbahn selten zwei Arten in unmittelbarer Nähe gefunden hat.
        Um die Pumilios auch wirklich vermehren zu können, lautet sein Ratschlag außerdem, dass man sie paarweise hält. Der Zoo verletzt mit seiner Haltungsform also einen Grundgedanken von zoologischen Einrichtungen, nämlich die konstante Nachzucht von geschützten Tieren. Gerade bei den Pumilios gibts ja auch untereinander recht verschiedene Farbmorphen, die zum Teil auch im Verhalten sehr unterschiedlich sein können. Während manche Formen sehr territorial sind, kann man manche auch in Gruppen halten (zB Bastimentos). Wenn nun eine territoriale auf eine nicht-territoriale Form trifft gibts bestimmt Probleme. Bei Tieren in der Größenordung reicht ja leider schon ein bisschen Stress aus, um sie in den Froschhimmel zu schicken. Bei mir starben mal 2 Reticulatas weil ich zu viele Springschwänze ins Terrarium gegeben habe! Und mal ehrlich, für eine schlechte Unterbringung, wie sie in diesem Zoo offensichtlich praktiziert wird sind PGF doch einfach zu kostbar!

        Gruß
        Benny
        Q>Q!

        diverse arboreale Reptilien

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        • #5
          so die Fundorte hab ich gefunden:
          Bribri lebt in Costa Rica
          Colon ist nach der Insel benannt die zu Panama gehört und sich dort in der Nähe des Panama-Kanals befindet.
          Somit ist ein weiteres Argument entkräftet, falls es diese beiden Formen waren kommen sie bestimmt in der Natur nie zusammen vor.
          Q>Q!

          diverse arboreale Reptilien

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          • #6
            Zitat von Pumilio1 Beitrag anzeigen
            in freier Wildbahn selten zwei Arten in unmittelbarer Nähe gefunden hat.
            Was evtl. falsch wäre, in meinen Büchern habe ich gefunden, das z.B. R.amazonicus mit R.reticulatus sympatrisch lebt.

            Zitat von Pumilio1
            Bei mir starben mal 2 Reticulatas weil ich zu viele Springschwänze ins Terrarium gegeben habe!
            Dann hast du meiner Meinung nach etwas falsch gemacht.
            Die Ranitomeya Arten werden zwar als relativ "scheu" beshrieben, jedoch auch als unproblematisch.
            Die Ranitomeya Arten sind meist Hochlandbewohner, welche eine Tagestemperatur von über 25°C nicht gewachsen sind.

            Ich besitze selbst 2 Unterarten, sie gehen selbst als 4 monatige Jungtiere an große Drosophila
            Und ich halte sie bei ca. 23°C, mit besten Erfolgen.

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            • #7
              Was spricht gegen eine Gemeinschaftshaltung verschiedener gesunder Arten, die den selben Lebensraum bewohnen und teils auch sympatrisch verbreitet sind?
              ) hm reib ihnen mal unter die Nase das die Viecher aus deutlich verschiedenen Gebieten herkommen - Costa Rica/Panama, Venezuela, Guyanaschild/Brasilien...

              Was sein kann bei extrem hohem Besatz, das der Reviertrieb etwas ausgeschaltet wird...

              @Sandor , nicht alle Ranitomeyas kommen aus dem Hochland. Auch ist reticulata ein mehr als kritischer Frosch bei dem sich auch schon einige langjährige Froschler die Karten legten...
              Du kannst hier die erfolgreiche Haltung und Vermehrung von ventrimaculata oder imitator nicht mit der von fulgurita und reticulata vergleichen

              Gruss
              Dirk

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              • #8
                Hi,

                gehört zwar nicht wirklich zum Thema aber ich schreib trotzdem nochmal was zu den reticulatas: Denen gings bei mir über ein halbes Jahr sehr gut, "leider" haben sich die Springschänze sich bei mir im Terrarium zu stark vermehrt. Irgendwann waren unter jedem Blatt dutzende vll sogar hunderte versammelt. Die Reticulatas waren bei mir auch nicht wirklich scheu, aber irgendwann fand ich sie nach und nach in dichten Haufen von Springschwänzen liegen. Einmal konnte ich live den Tod beobachten, einer der kleine Kerle viel in ne dichte Gruppe der Springschwänze, das war dann wohl zuviel Stress. Ich habe mich dann auf dendrobase erkundigt, anscheinend ist das schon mehreren passiert, dass die Frösche an diesem Stress gestorben sind. Tja war echt schade . Und ich hatte mich zunächst so über die Springschwänze gefreut, das Terrarium lief zeitweise praktisch selbstversorgend.

                Grüße
                Benny
                Q>Q!

                diverse arboreale Reptilien

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                • #9
                  Nach Rücksprache mit Frank Steinmann berichtige ich mich. In meinem Blog habe ich schon vorher richtig gelegen. Es waren "colon" und "isla solarte" also passt vorne und hinten nicht mit der Argumentation.

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                  • #10
                    Schau halt mal mit google-earth nach. Falls es Inseln sind, ist es ja gleich ob Panama oder Costa Rica, einen Genfluss zwischen zwei auf Inseln lebenden PGF-Farbvarianten bestimmt nicht geben.
                    Q>Q!

                    diverse arboreale Reptilien

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                    • #11
                      Auch wenn die Argumentation des Zoos nicht zieht muss man vorsichtig sein ehe man mit dem Finger auf ein solches Unternehmen zeigt.
                      Die Schauterrarien der Zoos sind nur selten glücklich besetzt, ich habe von Wien bis München immer wieder festgestellt, dass es hierbei in erster Linie darum geht dem Besucher möglichst viele bunte Frösche zu zeigen.
                      Eine Zucht ist in diesen Terrarien meist nicht vorgesehen.
                      Und so tummelt sich neben terribillis und bicolor eben auch leucomelas und azureus in solchen Becken. Pumilio´s habe ich selber nur selten gesehen, was ich schonmal als Fortschritt ansehe, das der Zoo auch mal eine "kleinere" Art zeigt.
                      Viele Zoos besitzen hinter den Kulissen oftmals Terrarien in welchen die Tiergärten auch züchten (ggf mal die Pfleger in ein Gespräch verwickeln und evtl so einen Blick dort hineinwerfen ).
                      Ich will hier die Art und Weise nicht schön reden, aber die meisten Besucher wollen in kürzester Zeit in Terrarien etwas sehen, von daher kann ich das Überbesetzen (welches ja tatsächlich noch im Rahmen der Vorgaben ist) bzw vermischen von Arten teilweise nachvollziehen.

                      Grüße
                      Dirk (der gerne in Zoos geht und sich immer freut Dendrobatidae zu sehen )

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