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Allgemeine Fragen zur Haltung von Riedfröschen

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  • Allgemeine Fragen zur Haltung von Riedfröschen

    Hyperolius Mitchelli.


    Hallo!

    Ich wüsste gerne Genaueres über die Haltung und Pflege von Riedfröschen.
    Insbesondere möchte ich gerne erfahren welche Temperaturen sie benötigen, was, wie oft und wie viel sie fressen und ob ihr "gequake" nachts wirklich so laut ist.
    Außerdem würde mich interessieren ob ich einen Frosch als Einzelgänger halten sollte, oder lieber zwei oder mehr Frösche.


    MfG
    Marie

  • #2
    Hi Marie,

    ich halte die Art (Mitchelli) noch nicht lange, weiß aber bereits, dass ein Grüppchen mit mehr Männchen als Weibchen die beste Zusammenstellung sein soll.

    Geraten wird zu Tagestemperaturen zwischen 23 und 28 Grad in verschiedenen 'Zonen' des Beckens, unter einem Spot sogar 30+. Meine nutzen die wärmsten Zonen in ihrem 60 cm hohen Becken aber nicht aus und den Spot erst recht nicht. Nachts darf die Temperatur auf 20 Grad oder weniger fallen.

    Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt bei mir mindestens 70% (mittags), meistens deutlich mehr. Die Männchen rufen bereits vor dem künstlichen Sonnenuntergang am Abend, und die Weibchen haben Laich angesetzt. So warte ich und warte und warte...

    Nach der Regenzeit soll man - manchen Websites zufolge - eine Trockenzeit mit einer RLF von höchstens 60% einleiten. Andererseits finden sich Feldstudien im Internet, wonach diese Art auch in Gebieten mit ganzjährig hoher Luftfeuchte vorkommt. Wie auch immer... allerdings muss eine saubere Wasserstelle ganzjährig zur Verfügung stehen.

    Das Gequake ist laut und dauert bis zum Sonnenaufgang. Aber ich persönlich schlafe dabei ganz gut. Sie fressen offenbar so viel sie kriegen können.

    Gruß

    Martin

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    • #3
      Hallo Marie.

      Für die Haltung von Riedfröschen gibt es zwei absolute Standartwerke in Literatur:

      1. "Ruder- und Riedfrösche" von Dr.Herrmann ISBN 3-89356-160-9

      2. "Treefrogs of Africa" von Arne Schiötz ISBN 3-930612-24-0


      1. würde ich jedem Einsteiger empfehlen. Zweiteres ist zwar englischsprachig, aber das beste was es zum Thema gibt. Vor allem werden da die Fragen beantworet, die bei 1. offen geblieben sind!


      Eine kleine Anmerkung zum Post von MartinFarrent:

      Ich finde es riskant, die Luftfeuchte die meiste Zeit so hoch zu halten. Es sind und bleiben Steppenbewohner (und man muss die Temperaturextreme in freier Natur ja nicht unbedingt nachahmen). Können sogar Hautkrankheiten bekommen, wenn sie auf längere Zeit zu feucht gehalten werden.
      Vor allem in der ersten Zeit ist man sicherer, die Tiere in einem rel. trockenen Quarantänebecken in Ruhe zu lassen....bis sie sich eingewöhnt haben.



      Grüsse,
      jasper

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Jasper Beitrag anzeigen
        Ich finde es riskant, die Luftfeuchte die meiste Zeit so hoch zu halten. Es sind und bleiben Steppenbewohner...
        Hast ja zu 80% sicherlich recht, Jasper.

        Im anderen Thread stelle ich allerdings die Frage, ob wir die Riedfroscharten und -populationen nicht allzu sehr über einen Kamm scheren. Zumindest einige kommen ja auch in konstant feuchten Gegenden vor. Aufschluss über die mehrheitliche Verteilung solcher Arten wäre interessant. Ebenso entscheidend wäre aber die praktische Frage, wo die verkauften Exemplare (oder ihre Eltern) großenteils gefangen werden. Wo ist die Froschfängerei ein Wirtschaftszweig?

        Lassen die Vorlieben der Tiere in größeren Becken mit mehreren Wärme- und Feuchtigkeits'zonen' übrigens Rückschlüsse zu? Wahrscheinlich nicht...

        Gruß

        Martin

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        • #5
          Hi.

          Ob die Wildfänge -sagen wir mal Hyperolius puncticulatus- nun aus der Steppe Tanzanias kommen oder den Gebirgen. Damit, sie vorerst im Mittelbereich der Temperaturen zu halten, ist nunmal der sicherste Weg sie einzugewöhnen, bzw. lange Zeit daran Freude zu haben.
          Angenommen deine Exemplare kommen aus einer Steppengegend, wäre es ungesund bis tödlich sie (auf Dauer) zu feucht zu halten. Andersrum, wenn du zufällig Exemplare aus einer feuchten Gegend bekommst, und sie erstmal trockener hältst, kann eigentlich nichts passieren, für die ist das eine Ruhezeit, die gesundheitlich unbedenklich ist. Nein, sogar noch mehr: eine warme und feuchte Haltung ist der ideale Nährboden für Parasiten. Trockenere Haltung hilft also den neu erworbenen Tieren, wieder Stärke zu sammeln.
          Wir sprechen hier von nur wenigen Grad Unterschied.

          Ich habe mir anfangs ähnliche Fragen gestellt. Aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass weder geografische Unterschiede zwischen vers. Arten noch Unterschiede zwischen innerartlichen Individuen längerfristig von Gewicht sind. Wozu auch. Nach ein paar Monaten erfolgreicher Haltung und letzendlich Zucht kennt man seine Tiere und weiss "was sie mögen". Das geht soweit, dass meine Hyp. p.-Nachzuchten in der F4 auch tagaktiv sind und ohne zutun alle 3 Monate legen (ein Mal pro Woche sprühen).
          Das klingt dir in jetziger Situatiuon vielleicht zu simpel. Kann ich sehr gut nachvollziehen....

          Und ehrlich gesagt verabscheue ich Praktiken, seine (vermeintlich gesunden) neuen Tiere schnellstmöglich zur Zucht zu drängen, mit dem „geringerem Übel“ dass das Weibchen nach dem Ablaichen stirbt.
          -womit ich niemanden persönlich anspreche!-

          Gruss,
          jasper
          Zuletzt geändert von FlyinFrog; 20.03.2008, 14:19.

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          • #6
            Naja, die 'Zucht' ergab sich bei mir großenteils von selbst, Jasper.

            Wie Klemens (nur bei ihm kam's noch extremer) erwarb ich Tiere, die binnen Stunden nach der Ankunft ihre Paarungsbereitschaft bekundeten... zumindest die Männchen. Zugegeben: Bei mir war's recht feucht, bei ihm jedoch ziemlich trocken. Aber von einer geplanten Zucht kann keine Rede sein.

            Gruß

            Martin

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            • #7
              Hi

              Dieses Verhalten gibt es bei Froschlurchen auch oft als letztes Aufbegehren gegen den Tod. Wie oft werden Laiche in den Becken der Grosshändler gefunden....sicher nicht weils ihnen dort so gut geht.

              Viele Riedfroschweibchen in freier Wildbahn sterben direkt nach dem Laichen. Weil sie ihre letzten Kräfte reingeben.....

              gruss!

              p.s.: Ich persönlich unterscheide zwischen: Nachzucht, erflgreicher Nachzucht und Zucht.
              Zuletzt geändert von FlyinFrog; 20.03.2008, 18:47.

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              • #8
                Zitat von Jasper Beitrag anzeigen
                Dieses Verhalten gibt es bei Froschlurchen auch oft als letztes Aufbegehren gegen den Tod.
                Klingt zunächst ein wenig poetisch, macht aber nüchternen Sinn. Einen solchen Trieb könnte es durchaus geben.

                Zitat von Jasper Beitrag anzeigen
                Wie oft werden Laiche in den Becken der Grosshändler gefunden....sicher nicht weils ihnen dort so gut geht.
                Da spielt doch sicherlich der diesbezügliche Zustand der gefangenen Frösche eine wesentliche Rolle. In der Paarungszeit 'gepflückt'?

                Zitat von Jasper Beitrag anzeigen
                Viele Riedfroschweibchen in freier Wildbahn sterben direkt nach dem Laichen. Weil sie ihre letzten Kräfte reingeben...
                Ich will's für meine eigenen nicht hoffen. Allerdings wäre das nach den rauhen Gepflogenheiten der Natur ein logischer Zeitpunkt für das Sterben eines in die Jahre gekommenen Froschweibs.

                Wohlgemerkt: Ich argumentiere hier nicht für die Hochdampfzucht. Aber bei vielen Tierarten ist die Verausgabung bei der Vermehrung doch fest verdrahtet. Man betrachte etwa die Stummelschwanzchamäleons. Da meint es der Halter gut und versucht, sein Weibchen durch längere Paarungspausen zu schonen. Nur hat sich die Dame längst einen Spermavorrat angelegt und legt weiter im Monatsrhythmus - ganz ohne Mann.

                Gruß

                Martin

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