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Unentschlossen zur Froschfrage

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  • Unentschlossen zur Froschfrage

    Hallo!

    Ich suche Nachfolgertiere für mein gut bewachsenes Chamäleonterrarium, welches 50 x 50 x 80 cm LBH ist. Vielleicht werde ich ja unter den Fröschen fündig. Natürlich werde ich mich vorher erstmal darüber informieren, allerdings weiß ich noch nicht genau, in welcher Richtung ich suchen muss. Ich möchte das Terrarium nicht verkaufen, da ich ziemlich viel Arbeit hineingesteckt hab. Allerdings waren mir Chamäleons zu empfindlich. Und das Becken ohne Tiere laufen zu lassen, finde ich zu schade. Und weil ich diese dicken, grünen, "grinsenden" Frösche toll finde, kam ich eben darauf.

    Ich weiß nicht, ob es meine idealen Tiere gibt, ich hoffe jedoch, dass mir von euch jemand weiterhelfen kann

    Die Tiere sollten vielleicht nicht unbedingt alleine gehalten werden müssen, allerdings ist der Platz bei mehreren Tieren auf obiges Terrarium begrenzt. Außerdem wäre es toll, wenn man sie vielleicht bei Zimmertemperatur (bei mir so um die 23°C) halten kann. Vitamine und Calcium brauchen Frösche ja nicht, oder? Und was das Futter angeht: es wäre schön, wenn die Futtertiere auch mal größer als Fruchtfliegen sein dürfen. Quaken Frösche eigentlich immer? Falls ja, würde ich eher darauf verzichten, da es wohl kaum leise quakende Frösche gibt...

    Soweit zu meinen Vorstellungen, vielleicht habt ihr mir ja ein paar Ratschläge dazu

    Liebe Grüße
    Julia

  • #2
    Hallo Julia,

    50x50x80 ist für Froschlurche eine gute Ausgangsbasis. Also da sollte sich schon was finden lassen! Zimmertemperatur ist für viele herkömmliche Arten ok. Alleine durch die Beleuchtung wird die Zimmertemperatur leicht angehoben.
    Ich versuche es einmal über den Charakter von Fröschen. Frösche sind einmal, vorsichtig angemerkt, "unangenehme" Zeitgenossen. Das Problem liegt weniger in der Haltung als in der Tatsache, dass sie einfach wenig Unterhaltungswert bieten, bei gleichzeitigem Kontra zur menschlichen Lebensart (nachtaktiv, laut).

    Ich versuche es einmal, ausgehend von Deinen Vorgaben mit leiseren Arten:
    Dürfen die Frösche streng nachtaktiv sein? -> Greifffrösche Phyllomedusinae (kleinere Makifrösche, Rotaugenlaubfrösche: Leise!, hübsch, aber eher inaktiv und wärmebedürftig)
    Dürfen die Frösche farblich weniger bunt sein? -> Leptopelis (Im Quaken nicht lästig, mittel aktiv, hübsche Augen!)

    Durchaus ist Dein Terrarium auch grenzwertig für Litoria sp. - aber da habe ich halt keine Erfahrungen - es gibt aber über Litoria sp. viele Berichte im Internet.

    Von meinem Horizont her, würde ich Dich einmal in Richtung Leptopelis uluguruensis oder Leptopelis barbouri drängen.

    Achja -- natürlich brauchen die auch Mineralstoffe! Aber wer in aller Welt braucht das nicht?

    lg
    Klemens

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    • #3
      Geckos sind auch 'ne niedliche Sache Gibt sie auch in sehr kleiner Version...:ggg:

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      • #4
        Super Klemens, genau an solche Hüpfer hab ich gedacht, die sind ja niedlich! :wub: Und wo bekommt man die am geschicktesten her? Kann man eigentlich auch nur Weibchen halten? Die müssten dann ja nicht quaken...?

        Wie oft brauchen Frösche was zu fressen? Ich kenne es von den Chamäleons her so, dass man abwechselnd das Futter mit Calcium und Vitaminen bestäubt, ist das hier das gleiche? Wie schaut es aus mit UV-Beleuchtung?

        Ok oder um es einfacher zu machen: kannst du mir ein gutes Buch zu den Waldsteigern empfehlen?

        Liebe Grüße
        Julia

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        • #5
          Hallo Julia,

          Du hast Dich nicht dezitiert zu den vorgeschlagenen Arten geäußert. Ich gehe davon aus, dass Du jetzt bezgl. Leptopelis uluguruensis oder barbouri nachdenkst:

          Also da - ich habe mit L. uluguruensis mangelhafte Erfahrung und mit den L. barbouri intensivere Erfahrungen ...

          Die Tiere würde man 3-5x/Woche füttern. 1-2x/Woche mit Präperaten behandelt. Bei der Supplementierung mit Präperaten gibt es aber einfach keine Richtlinien, die mir bekannt sind . Ich selber empfehle, dass man Fröschen auch UV-Licht anbietet. Aber auch da liegen mir keine glaubwürdigen Veröffentlichungen vor. Der einzige Anhaltspunkt ist da meine eigene Erfahrung, dass sich bei der Aufzucht von Hyperolius mitchelli gezeigt hat, dass sich die Jungtiere mit UV-Licht deutlich besser entwickelt haben als die Vergleichsgruppe ohne UV-Licht. Aber gesund und agil waren letztendlich alle ... . Viele halten Froschlurche ohne UV-Licht. Aber sagen wir es einmal so: Jeder braucht UV. Manche mehr, manche weniger. Frösche eher weniger, aber besser wenig als nichts.

          Sowohl L. barbouri als auch L. uluguruensis sind schwer aufzutreiben! In den letzten Jahren kamen zwar die L. uluguruensis hie und da auf den Markt, aber die L. barbouri konnte ich niemals finden. Also da hast ein Problem! Letztendlich brauchst viele Börsenbesuche oder einen engagierten Händler. Von alleine hüpfen Dir die nicht in die Tasche!

          Im Leptopelis-Bereich habe ich noch nie eine Mädel quaken gehört. Eine Gruppe von Weibchen wäre denkbar, aber ich meine, nicht realisierbar ;-). Mußt froh sein, wenn Du überhaupt welche auftreibst. Bei L. barbouri (da hatte ich Nachzuchten) konnte ich kein störendes Gequake bemerken. Die schnarren eher schüchtern vor sich hin ... . L. uluguruensis habe ich niemals gehört.

          Mir ist keine Literatur bekannt, die für die Haltung von Leptopelis sp. im Terrarium viel hergibt. Standardwerk für afrikanische Laubfroschartige ist: Arne Schiøtz, Treefrogs of Africa.
          Für weitergehende Literartur für Terrarianer wäre ich tatsächlich sehr dankbar!
          Mir scheint aber, dass die Tiere keine besondere Aufmerksamkeit brauchen. Wenn man an gesunde Tiere herankommt, dann sind die für ein Terrarium wohl auch geeignet - Zimmertemperatur und wenig Erwartungen seitens des Halters.

          Übrigens - Seit kurzem setze ich mit Hyperolius argus auseinander und halte (leider erst seit einer Woche) eine kleine Gruppe. Die sind einfacher aufzutreiben und scheinen mir auch eher schüchterne und leisere Tiere zu sein.

          Soweit einmal ...

          Klemens

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          • #6
            hallihallo,

            also ich halte seit einigen Monaten L. uluguruensis. Ich muss sagen, dass bei dieser Art sowohl Männchen als auch Weibchen Laute von sich geben. Die sind aber nicht so laut, dass man sie als störend empfinden könnte, es sei denn, man ist tatsächlich sehr geräuschempfindlich.

            Bei uns in der Gegend (Münsterland) ist diese Art zudem nicht sonderlich schwer zu finden; ich habe 2 auf einer Börse erstanden und hier findet man sie sogar in einigen Zoohandlungen (Wildfänge!).
            Erst heute morgen war ich auf einer Reptilienbörse in Wehye bei Bremen, dort wurden sowohl L. uluguruensis als auch L. barbouri und L. vermiculatus angeboten (DNZ).

            Aus meiner, zugegeben noch nicht so langen, Erfahrung, kann ich sagen, dass die Tiere durchaus aktiv sind, besonders wenn sie auf Jagd gehen ist es eine Freude, sie zu beobachten.
            Sie lassen sich auch blicken, wenn man im Terrarium herrumhantiert, mein Weibchen ist mir dabei schon manches mal auf die Hand gehüpft.
            Sie sind tatsächlich sehr robust und lassen sich auch bei Zimmertemperatur halten, wobei ich nicht auf Beleuchtung verzichten würde, die zusätzlich Wärme spendet.
            Ich füttere 2-4 mal pro Woche, und bestäube einmal die Woche mit Präparat, wobei sie es einem auch nicht übel nehmen, wenn sie nur einmal gefüttert werden.
            Meine Quaker sind mitlerweile ziemlich kräftig geworden
            Fruchtfliegen nehmen sie übrigens kaum, große Heimchen dafür des öfteren.
            Für die Größe kriegen sie die Schublade ganz schön weit auf

            Viel Erfolg,
            Anke

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            • #7
              Vielen lieben Dank für eure Antworten! Die haben mir wirklich sehr geholfen

              Allerdings hab ich noch eine Frage was die Hygiene anbelangt: auf was muss man noch achten, außer das Wasser regelmäßig zu wechseln? Wie groß muss denn das Wasserbecken sein? Reicht da eine kleine flache Schüssel oder brauchen die wirklich einen Swimmingpool?

              Liebe Grüße

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              • #8
                Hallo,

                also selbstverständlich musst du Kot und 'alte' Futtertiere einsammeln, und auch die Futtertiere können Kot produzieren!

                Meine Frösche haben ein Wasserbecken mit etwa 25cm Durchmesser zur Verfügung mit wenigen Zentimetern Wassertiefe. Die nutzen sie allerdings nicht so oft. Eine kleine Schale reicht eigentlich, du solltest darauf achten, dass es nicht zu tief ist und dass sie vernünftig wieder herraus klettern können. Ich habe ein Korkstück mit hineingelegt, daran halten sie sich gern fest.
                Letztlich wird sich zeigen, wie intensiv die Tiere den Wasserteil nutzen, meine L. vermiculatus sind, im Kontrast zu den L. uluguruensis, richtige 'Wasserratten' und nutzen den Wasserteil sehr häufig, dementsprechend kannst du dann dein Wasserangebot anpassen.

                Lieben Gruß

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                • #9
                  Hallo nochmals,

                  L. barbouri haben sich bei mir eher als wasserscheu geoutet.
                  Laubfroschartige allgemein sind eher "Popschbadenixen" denen eine kleine Wasserstelle reicht.

                  Ich teile die Erfahrung von Hurby, bzgl. L. vermiculatus. Die schätzen ein Wasserbecken eher.

                  lg
                  Klemens

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