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Bestandsproblem - was mache ich falsch?

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  • Bestandsproblem - was mache ich falsch?

    Grüß euch.

    Ich hatte in einem anderen Thread von meinem infrafrenata berichtet, der an Pilz und Bakterien erkrankt sein soll.
    Die zweimalige Behandlung mit Aurizon brachte keinen Erfolg.
    Vorgestern nun fand ich den zweiten Frosch am Boden. Grillen hatten bereits seine Augenlider angefressen und von einem Zeh (hinten) war nur noch der Knochen zu sehen.
    Ich fuhr mit beiden Tieren zu einem kundigen Tierarzt.
    Der angefressene Frosch wurde stationär aufgenommen, verstarb aber in der Nacht. Er ist bereits zur Obduktion eingeschickt.
    Von dem anderen Frosch brachte ich gestern eine Hautprobe hin, die auch bereits eingeschickt ist. Diesen Frosch habe ich nun separiert.
    Kaum zurück (ich brauche über 1 Std. zum Tierarzt), fand ich den nächsten am Boden. Er wanderte durch die Gegend mit sehr unkontrollierten Hinterbeinen. Die Gliedmaßen zuckten.
    Ich habe mich erneut auf den Weg gemacht und habe auch gleich den letzten "gesunden" mit eingepackt.
    Der offensichtlich gesunde verhielt sich auch dementsprechend, aber der andere bekam hochdosierte Vitamine und ein Antibiotikum ins Maul, welches ich auch mitbekam zum weiterbehandeln.
    Auch den Frosch habe ich separiert.
    Fazit:
    2 kranke, 1 toten und 1 nochgesunden. Da stimmt etwas nicht und bitte euch deshalb um Unterstützung.
    Das Terrarium, in dem die 4 infrafrenatas lebten, ist 80 cm breit, 50 cm tief und 100 cm hoch.
    Als Bodengrund habe ich Spagnummoos. Zwei verzweigte Korkäste, eine lange breite waagerecht angebrachte Korkplatte und eine Tonwasserschale (Blumenunterstzer) von 22cm Durchmesser.
    Außerdem zwei Pflanzen, deren Namenskärtchen ich grad nicht finde.
    Oben auf dem Lüftungsgitter stehen zwei Strahler (mit Abstandshalter), in denen normale oder auch Halogenglühlampen für Licht und Wärme sorgen sollen.
    Die Temperatur beträgt jetzt 26 ° C und 68 % Luftfeuchte.
    Wie die Werte nachts angezeigt werden, kann ich nicht sagen, da ich diese erst seit gestern neu gekauft und eingeklebt habe.
    Zu fressen bekommen sie abwechselnd große Heimchen, große Steppengrillen, große Mittelmeergrillen, mittlere und subadulte Heuschrecken.
    Vor zwei Jahren, als ich mir die Tiere anschaffte, bestäubte ich noch.
    Dies tue ich seit 1,5 Jahren nicht mehr, weil es nie richtig klappte.
    Meine Tiere sind nach Rücksprache mit dem Fachgeschäft in der Tat leider Wildfänge.
    Ich habe mir mittlerweile auch zum bestäuben herpetal Amphib besorgt, weil der Tierarzt auch eine akute Mangelerscheinung vermutet.
    Wir müssen jetzt die Ergebnisse abwarten.
    Was kann ich haltungsbedingt für die separierten Tiere tun und was ist am Terrarium zu verbessern?
    Gruß Marlies

  • #2
    Hm.....

    auf jeden Fall Kotuntersuchung und nicht nachlässig werden mit der Supplementierung. Der Rest klingt OK.
    Ich habe auch zwei Wildfänge und die waren von Anfang an (bei einem Tier war allerdings eine Fenbendazol Behandlung nötig) robust und völlig problemlos.
    Meine bekommen vor allem Wanderheuschrecken und Grillen zu fressen. Dazu gelegentlich Zophobas, Rosenkäferimagines und Rosenkäferlarven.


    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hi,

      Chytrid-Pilz?

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      • #4
        Dokor, wir brauchen Lamisil!
        Am besten das mit dem NBA Logo!

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        • #5
          Danke Ingo für die Info.
          Das Tier, welches Antibiotika bekommt hat sich erholt.
          Ich warte jetzt erstmal den Obduktionsbericht und das Ergebnis Hautuntersuchung ab und berichte dann weiter.
          Gruß Marlies

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          • #6
            Ich möchte auch noch einmal auf den Chytridpilz pochen.
            Motorische Probleme können ein Symptom für die Erkrankung sein und bei so scheinbar plötzlichen Todesfällen ist eine Untersuchung dringend angeraten.

            BEi einer normalen mykologischen Untersuchung wird auf Chytrid allerdings nicht untersucht. Chytrid solltest du bei Exomed extra angeben.

            Grüße
            Mario
            AG Urodela - ambystomatidae.de

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            • #7
              Der Nachweis für eine Chytridmykose wird mit Untersuchung einer Exuvie erbracht (oder eben nicht), was in diesem Fall auch sicher geschieht.

              Die beschriebenen Symptome sind nicht nur typisch für eine Chytridmykose, sondern auch für eine ganze Reihe anderer Amphibienkrankheiten.
              Der "Red-Leg-Komplex" kann sich beispielsweise ebenso äußern.

              Nur weil das Chytridproblem stark verbreitet und insofern auch in aller Munde ist, heißt das nicht, daß alles andere nicht ebenso wahrscheinlich ist.

              Grüße
              Zuletzt geändert von Marc-N.; 20.04.2009, 11:09.

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              • #8
                So, ich hab das mal kopiert :

                -------------------------------
                Sektionsbericht:
                makroskopische Befunde:
                Eingesandt wurde ein adulter, weiblicher Litoria infrafrenata mit
                mäßigem Ernährungszustand. Bei der äußeren Untersuchung wurden keine
                beonderen Befunde festgestellt.
                Die Adspektion der Mundhöhle und die der Coelomhöhle verlief ohne
                besonderen Befund.
                Die Leber war hochgradig schwarz pigmentiert.
                Der Magen enthielt keinen Inhalt. Der Darm wies geringgradig graues,
                pastöses Material auf.
                Die übrigen Organe erschienen makroskopisch ohne besonderen Befund.

                mikroskopische Befunde (Organspektrum):
                Haut, Herz, Lunge, Zunge, Magen, Darm, Augen und Gehirn waren ohne
                besonderen Befund.

                Die Leber wies eine hochgradige Hyperplasie der Melanophagen auf.
                Die übrigen Leberstrukturen erschienen ohne besonderen Befund.

                Das Interstitium der Nieren wies eine diffuse mittelgradige Fibrose
                und eine geringe bis mittlere diffuse lymphoplasmazelluläre und
                histiozytäre Infiltration mit Beteiligung von Heterophilen auf.

                Die Ovarien waren inaktiv und der Legedarm war ohne besonderen Befund.

                Durchgeführt wurde eine Färbung nach Pappenheim gemäß der gültigen
                Standardarbeitsanweisung.
                In Präparaten aus der Gallenblase der Leber und den Nieren sowie der
                Haut waren keine Protozoen oder Pilze nachweisbar.

                Zusammenfassende Beurteilung:
                Hauptbefund der Sektion war eine mittelgradige chronische
                fibrosierende interstitielle Nephritis. Sichere Hinweise für die
                Ätiologie lagen nicht vor. Eine chronische bakterielle Infektion ist
                denkbar.
                Die Melanozytenhyperplasie der Leber kann in Folge von chronischen
                Entzündungen, Streß oder auch altersbedingt entstehen.

                Die Untersuchung der Exuvie brachte keine besonderen Befunde.
                Eine Chytridmykose war anhand dieser Probe nicht festzustellen.
                Auch andere relevante Pilze konnten nicht nachgewiesen werden.

                -----------------------------------------------

                Alle 3 Tiere sind nun wieder zusammen im Terrarium, fressen, jagen und baden. Alles scheint normal, ich hoffe, daß es auch so bleibt.
                Es ist mir jedoch echt ein Rätsel, daß das nach 2 Jahren Haltung auftrat.

                Schönes Wochenende und Gruß Marlies

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                • #9
                  Hallo Marlies,

                  das wünsche ich Ihnen und den Fröschen auch. Wirklich schön, daß die Untersuchung und die zunächst nur auf klinischen Symptomen beruhende Behandlung einen Erfolg brachte

                  Viele Grüße

                  Marc-N.

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