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Wechselkröten bei Zimmertemperatur in Winterruhe?

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  • Wechselkröten bei Zimmertemperatur in Winterruhe?

    Hallo,

    ich halte meine Jungkröten (NZ 09) bei ca. 18-20 Grad im Zimmerterrarium.
    Seit ca. 5 Wochen haben sie sich verkrochen und sind nur einmal erschienen und haben dann auch gefressen. Dann waren sie wieder weg.
    Ich habe dann mal über einen Strahler die Temperatur erhöht auf ca. 24 Grad, da sind sie dann wieder aufgetaucht, wirkten aber desoirientiert und unruhig, auch haben sie Nahrungsaufnahme verweigert.
    Was hat das zu bedeuten? Soll ich in irgendeiner Form eingreifen?
    Ich denke bei der Temperatur ist der Stoffwechsel nach wie vor aktiv und sie müssten fressen.
    Gruß
    frankz

  • #2
    Zitat von frankz Beitrag anzeigen
    Soll ich in irgendeiner Form eingreifen?
    Ja, gönne ihnen doch eine Winterruhe im Keller, Kühlschrank oder so. Ist doch die natürlichste Sache der Welt für die Kröten!

    Beste Grüße

    Volker

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    • #3
      Hi,

      ja, denke auch, dass es auf für diesjährige Jungtiere wichtig ist sie zu überwintern. Meine Tiere sind bei (im Moment) ca 15°C nach wie vor sehr aktiv und fressen. Bevor ich die Tiere in die Winterruhe schicke füttere ich eine Woche lang nicht mehr um eine Faulgaßansammlung im Bauch der Tiere zu vermeiden. Die erwachsenen habe ich schon bestimmt einen Monat nicht mehr wirklich gesehn, sind ja auch draußen und überwintern dort auch.

      Künstlich die Temperatur zu erhöhen ist problematisch, denke ich. Es gibt oft höhere Verlustraten unüberwinterter Tiere als bei überwinterten.
      So war es auch bei meinen Geburtshelferkröten.

      Viele Grüße
      Michi

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      • #4
        Hallo,

        danke für die Hinweise.
        Gestern habe ich mich entschlossen, einmal nachzusehen.
        Ich musste dann feststellen dass 4 von 5 Tieren tot waren und zwar regelrecht mumifiziert. Zwei Tiere lagen im Blumentopf, der einzigen Pflanze, das ebenfalls, unter den beiden toten Tieren. Zwei Tiere lagen verstreut im Terrarium. Das 5. Tier sieht normal und gut genährt aus.
        Jetzt frage ich mich, warum sind die Tiere überhaupt gestorben und warum hat einer soweit feststellbar unbeschadet überlebt?
        Ich denke wenn es zu trocken gewesen wäre hätte es alle erwischt, bei fehlendem Futter ebenfalls.
        Ich bin etwas ratlos, da ich zukünftig Fehler vermeiden möchte, wenn ich denn welche gemacht habe.
        Gruß
        Frank

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        • #5
          Hallo Frank,

          das ist natürlich eine bedauerliche Entdeckung.
          Ich halte keine Wechselkröten; kenne aber Versteckplätze dieser Krötenart sowie der Kreuzkröte, die ähnliche Ansprüche stellt.

          Zweifellos ist eine verlässliche Ursachenermittlung, die den Tod der Tiere klären könnte, unmöglich.
          Bzgl. der Aufenthaltsplätze für die Winterruhe würde ich Dir aber empfehlen, darauf zu achten, dass die Tiere stets verschieden feuchte Bereiche aufsuchen können, denn wenn Wechselkröten auch xerotherme Lebensräume bevorzugen, benötigen sie ausreichend Feuchte.
          Dies sollte sich auch im Zimmerterrarium einstellen lassen; etwa wenn du dem Kies-/Sand-Gemisch lokal etwas lehmigen (feuchtespeichernden) Boden beifügst und diesen Bereich dann durch regelmäßiges Besprühen auch feucht hältst.

          Das ermöglichte den Tieren, die jeweilige Vorzugsfeuchte aufzusuchen.

          Wenn Du die Kröten regelrecht überwintern willst, sollte natürlich auch nicht mehr gefüttert werden und die Temperaturen sind abzusenken.
          Ich nehme an, dass dazu 5° bis 10° C ausreichen; dies dürfte zumindest den Temperaturen entsprechen, denen die Tiere in der Kölner Bucht hier in NRW in den meist milden Wintern in Rheinnähe im natürlichen Lebensraum ausgesetzt sind.

          Wenn Deine Tiere aus einer osteuropäischen Nachzucht stammen sollten, sind sie wahrscheinlich an andere Temperaturen / Schwankungen adaptiert.

          Kein Trost, aber vielleicht auch eine Erklärung: Aufgrund der hohen Nachkommenzahl überleben viele frisch metamorphisierte Wechselkröten die erste Überwinterung nicht.
          Dennoch würde ich die Haltungsbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Feuchte ("Tiere mumifiziert"), noch einmal überprüfen.

          Viel Erfolg
          Alexander
          Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 27.11.2009, 11:02.

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          • #6
            Hallo Alexander,

            danke für die Hinweise. Eine "feuchte Ecke" hatte ich in der Tat nicht eingerichtet. Die Tiere stammen aus Österreich Nähe Wien, also ein paar Grad kühler als Kölner Bucht.
            Ich denke ich werde den letzten Mohikaner zusammen mit den Gelbbauchunken überwintern. Nächstest Jahr muss ich dann überlegen, ob ich wieder erweitere oder den einzelnen Kollege abgebe.
            Gelten dafür dieselben Regeln wie für die Unken, die ja im Forum hinreichend beschreiben wurden?

            Gruß
            Frank

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            • #7
              Zitat von frankz Beitrag anzeigen
              Ich denke ich werde den letzten Mohikaner zusammen mit den Gelbbauchunken überwintern.
              Gelten dafür dieselben Regeln wie für die Unken, die ja im Forum hinreichend beschreiben wurden?
              Hallo Frank,

              bitte sei vorsichtig mit gemeinsamen Überwintern (im Sinne von Überwintern in einer gemeinsamen Faunabox oder dgl.).
              Die Hautgifte der Unken sind in der Lage, Grasfrösche zu töten: Ich kann mich erinnern, dass dies von wissenschaftlich arbeitenden Herpetologen berichtet wurde, die beide Arten kurzfristig für den Transport gemeinsam in einem Behälter hielten.
              Auch wenn die Terrarien-Gelbbauchunken weniger Hauttoxine bilden und wahrscheinlich noch weniger während der Winterruhe, würde ich das Risiko nicht eingehen wollen.

              Zu Deiner zweiten Frage: Ja, Du musst die Wechselkröte bei genau der Behörde (hier bei mir in NRW: Untere Landschaftsbehörde der Kreisstädte) wieder abmelden, wo Du sie vorher angemeldet hast.

              Gruß
              Alexander
              Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 30.11.2009, 08:00.

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              • #8
                Hallo Alexander,

                wiederum danke für den Hinweis mit den toxischen Effekten der Unkenhaut.
                Meine zweite Frage bezog sich auf die Überwinterung vn bufo viridis, habe mich nicht ganz klar ausgedrückt. Also ob das Prozedere daselbe ist wie bei bei Unken, wozu es im Forum ja genügend Beiträge gibt. by the way, was ist eigentlich die häufig zitierte "Faunabox"? Ich dachte eine mit Löchern versehene Ikea-Kunststoffbox reicht.
                Die Tiere hatte ich übrigens nicht angemeldet, die Nachzuchtbescheinigung habe ich natürlich.
                Gruß
                Frank

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                • #9
                  Hi,

                  zur vollständigen Richtigkeit gehört das Anmelden eigentlich dazu und so weiter ... Wie auch immer, solange du ein Herkunftsnachweis hast ist das ja schonmal sehr gut.

                  Was das Überwintern betrifft ist es ein wenig anders als bei den Unken.
                  Die Temperaturen sind die gleichen (zwischen 1 und 8 °C). Allerdings habe ich meine Unken bis jetzt immer ein wenig feuchter überwintert.


                  Die Wechselkröten habe ich letztes Jahr in einem größeren Behälter mit einem Substratgemisch aus Sand,normaler Erde, Kokosfasererde und mittelgrobem Kies überwintert. Des weiteren waren noch Moospolster und Korkstücke im Behälter als Versteckplätze integriert. Es sollte sehr darauf geachtet werden, dass der Behälter bzw das Substrat nicht zu nass gehalten wird. So sind mir schonmal zwei Kreuzkröten regelrecht weggeschimmelt. Ganz trocken sollte es aber auch nicht sein. Ein paar feuchtere Stellen sollten vorhanden sein, einfach ab und zu mal mit dem Blumensprüher in den Behälter sprühen.

                  Um noch etwas zu deiner Planung zu sagen:
                  Da noch sehr, sehr wenig über die Haltung und Zucht von Kröten -vor allem einheimischer Arten- bekannt ist, fände ich es gut wenn du es nochmal versuchst dir eine Gruppe aufzubauen. Die Art ist sehr bedroht und um eventuell später nötige Erhaltungszuchten mit Zuchterfahrungen speißen zu können ist es -meiner Meinung nach- wichtig , dass es viele Halter und Züchter der Tiere gibt, welche im Falle eines Falles Tipps und Tricks verraten können. Ich selbst widme mich gerade diesen Tieren zur Zeit sehr. Ich bin sehr gespannt ob es nächstes Jahr Nachwuchs gibt. Falls du dich anders entschliest würde ich mich freuen von dir zu hören .

                  Könnte den ganzen Tag über diese klasse Tiere reden oder besser schreiben deshalb nur her mit Berichten, Fragen usw.

                  Viele Grüße
                  Michi

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                  • #10
                    Zitat von frankz Beitrag anzeigen
                    by the way, was ist eigentlich die häufig zitierte "Faunabox"? Ich dachte eine mit Löchern versehene Ikea-Kunststoffbox reicht.
                    Hallo Frank,

                    beiliegend Bilder einer sog. Faunabox mit immer noch herumkaspernden Gelbbauchunken bei 5° C im Kühlschrank; das zweite Bild zeigt eine etwas größere Box, die ich für die Unken zur Vorbereitung auf die Kühlphase verwendet habe. Diese Box stand mit den Tieren ca. 2 Wochen im Kellerschacht bei konstant 13° C.

                    Die mit Löchern versehene Schwedenkiste geht auch, solange der Kunststoff nachweislich nicht vor sich hin dünstet (´was bei niedrigen Temperaturen aber ohnehin vernachlässigbar sein dürfte).

                    Gruß
                    Alexander
                    Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 24.03.2010, 15:17.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Michi und Alexander,

                      danke für eure Anregungen und Ratschläge.

                      Den Wechsler werde ich dann getrennt von den Unken überwintern.
                      Als Bodensubstrat kann ich dann ja denjenign des Terrariums verwenden (Mischung aus Sand, mittlefeiner Kies und Bio-Blumenerde ungedüngt bzw. mit Guano versetzt).Wieviel Platz braucht ein 2,5 cm langes Tierchen eigentlich?

                      Was den Überwinterungsort betrifft, steht unser Kühlschrank nach Intervention meiner Frau nicht zur Verfügung.
                      Ich habe mir dattdessen überlegt, die Garage zu nehmen. Sie liegt in einem umbauten Innenhof mit mehreren Garagen, also recht gut geschützt in der Stadt.
                      Die Tiere würde ich dann in ihren Boxen in eine Styroporkiste lagern, die ich von einem Zoogeschäft bekommen konnte, wo sie als Transportgefäß eingesetzt wird. Falls noch Platz ist, könnte noch etwas Laub dazugetan werden, um die Isolierung zu verbessern.
                      Habt ihr Erfahrungen mit städtischen Garagen als frostfreiem Überwinterungsort?

                      Gruß
                      Frank

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                      • #12
                        Hallo Frank,

                        zu Deinen Fragen:

                        a) viel Platz benötigt die kleine Wechselkröte nicht, denn sie soll ja ruhen und nicht herumhüpfen (kleine Faunabox, entsprechend präparierte 2l-Eisdose (ohne Eis) etc reicht aus)

                        b) zur intervenierenden Ehefrau: habe ich auch, ist bisweilen schwierig, Kompensationsleistung in Form von Schuhen / Schmuck / Drittwagen rechtfertigt ggf. nicht den beabsichtigten Aufwand für die Überwinterung eines kleinen Amphibiums. Letzte Maßnahme: Ehefrau austauschen.

                        c) kein Laub verwenden, da im Zusammenspiel mit der notwendigen Feuchte nur Schimmelgefahr besteht (und Schimmel unterscheidet dann nicht mehr zw. Laub und Wechselkrötenhaut).

                        d) statt dessen zu dem Sand-/Kies-Gemisch einige flache Steine als Versteck anbieten, ggf. auch eine Tonröhre (wie sie häufig auch als Weinflaschenlager Verwendung finden). Eine kleine flache Wasserschale ist sehr nützlich, da das Tier dann seine Feuchte selbst regulieren kann (meine Gelbbauchunken "baden" auch schon einmal bei 5° C).

                        e) Luftwechsel sollte in der Garage gegeben sein und nicht potentielle Gefahr der Kohlenmonoxidvergiftung.

                        Michi ist ja schon sehr ausführlich auf die Temperaturproblematik eingegangen; Frost ist auf jeden Fall zu vermeiden (daher auch der Tipp mit der Tonröhre, die Du in das Substrat so einbauen könntest, dass die Kröte sich darin zurückziehen kann; die Luft darin sollte unter der Voraussetzung, dass die Umgebungstemp. nicht zu tief sind, isolierend wirken)

                        f) Vor der "Einwinterung" würde ich die Temperatur schrittweise absenken (Kellerschacht) um dem Tier eine Adaption zu ermöglichen.

                        g) In meiner Garage herrschen vgl. konstante Temperaturen, die ich über eine zusätzlich vorhandene Tür zum Garten ein wenig steuern kann.

                        Viel Erfolg
                        Alexander
                        Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 01.12.2009, 14:35.

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                        • #13
                          Hallo,

                          ich überwintere meine Tiere bis es deutlich unter den Gefrierpunkt fällt in meiner Scheune. Wenn es allerdings richtig kalt wird (ca -5°C) kommen die Tiere vorsichtig! in den Gewölbekeller, denn wenn es draußen eine Zeit lang sehr kalt ist kühlt sich auch Stück für Stück die Scheune weiter ab und dann ist es mir zu unsicher. Gleichzeitig ist es bei frostigen Außentemperaturen im Gewölbekeller kalt genug. Das alles bezieht sich natürlich nur auf meine Jungtiere, meine alten überwintern draußen.

                          :ggg::ggg::ggg: Das mit dem Austauschen ist schwierig. Kaufe lieber einen Zweitkühlschrank.

                          Ich habe neulich auch gelesen (wenn ich mich richtig erinnere sogar durch den Tipp von Alex), dass man einheimische Kröten (in dem Bericht bezieht es sich auf Erdkröten) möglichst nahe über 0°C überwintern sollte, da sonst viel Substanz der Tiere verloren gehe und die Weibchen auch kein Laich mehr ansetzen können. Ich bin jedenfalls sehr gespannt ob es bei mir nächstes Jahr mit dem Nachwuchs klappt.

                          Viele Grüße
                          Michi

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                          • #14
                            Hallo Alexander und Michi,

                            nochmals danke für eure kompetenten Ratschläge! Sie werden meine Lernkurve dramatisch steigern. Beim anstehenden Umzug kommendes Jahr werde ich den Gewölbekeller bzw. einen entsprechend temperierten Keller mit ins Pflichtenheft aufnehmen.
                            Ich werde mich nun gut vorbereitet in das Experiment Überwinterung von 7 kleinen Gelbbauchunken und einem "Wechsler" stürzen.
                            Meine Frau werde ich über unseren umfassenden Austausch nur in groben Zügen in Kenntnis setzen...
                            Dann euch auch viel Erfolg und bzgl. Nachzuchterfolgen bei Michis Wechlsern werden wir wohl informiert werden, oder?

                            Viele Grüße
                            Frank
                            Zuletzt geändert von Horst Beckers; 03.12.2009, 14:05. Grund: gemäß Forenregeln editiert

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                            • #15
                              Hi,

                              sicherlich
                              Das mit Deiner Überwinterung klappt schon!

                              Viele Grüße
                              Michi
                              Zuletzt geändert von Horst Beckers; 03.12.2009, 14:06. Grund: gemäß Forenregeln editiert

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