Alytes obstetricans Terrarium Sonnenbestrahlung

[Michitriturus]

Hallo zusammen,

für meine Geburtshelferkrötengruppe will ich bevor sie aus der Winterruhe kommen ein neues Terrarium bauen. Es soll 1,5 x 1m groß werden und die Umrandung soll aus 80cm hohen Plexiglasplatten bestehen.
Das Terrarium wird den ganzen Tag voll von der Sonne beschienen.

Meine Frage: Wird es durch das Plexiglas im Terrarium zu warm? Es soll oben nur mit draht bedeckt sein, ist also quasi offen. Ich will keinesfalls die Leben der kleinen riskieren.

Beste Grüße, einen guten Rutsch & vielen Dank!
Michi

[Ambystoma93]

Hallo,

sind deine Geburtshelferkröten schon adult oder noch Jungtiere?
Ich denke so ein Becken wird schon sehr warm, für adultis ist das wohl ok, Jungtiere können aber sehr schnell austrocknen.
Trotzdem würde ich das Terrarium regelmäßig überbrausen, damit es nicht ganz austrocknet und auch etwas abkühlt.
Ich habe gute Erfahrungen mit großen Schieferplatten gemacht, darunter verstecken sich die Tiere gerne und es bleibt auch recht feucht.
Teilweise habe ich schon meine gesamte Gruppe (!) unter einer 50x70 cm Schieferplatte gefunden.

Viele Grüße
Leo

[Michitriturus]

Hi Leo,

danke erstmal für eine Antwort. Wenn es hier im Forum um Europäische Arten geht sind die Rückmeldungen doch immer sehr rar gesät, deshalb bin ich umso dankbarer.

Meine Gruppe sind subadulte Tiere. Die Männchen dürften dieses Jahr schon mit den Paarungsaktivitäten beginnen, allerdings rechne ich noch nicht mit einer erfolgreichen Nachzucht. Es handelt sich um Tiere, die letztes Jahr metamorphosiert sind. Es waren jedoch sehr große Quappen die ziemlich kühl gehalten wurden und auch als Larven überwinterten.

Wenn hier ein Risiko der Überhitzung besteht würde ich von dieser Variante Abstand nehmen. Ich könnte Aluminiumblech mit 60cm Höhe, 5cm 90° abgekantet beziehen. Das wäre dann die andere Möglichkeit. Hier würde sich das Terrarium dann allerdings auf 2x1m vergrößern, was für die Kröten aber wohl nicht schlimm ist :ggg::ggg: .

Viele Grüße & ein gutes neues Jahr.

Michi

[Alexander Schrey]

Hallo Michi,

in Ergänzung zu Leo´s Tipp mit den Schieferplatten und dem regelmäßigen Anfeuchten schicke ich Dir noch ein Bild aus meiner Sammlung mit einer typischen Auffindesituation unter einem Tagesversteck.

Die Tiere verstecken sich hier unter Tonplatten: Die Platten haben den großen Vorteil, dass sie Wasser aufnehmen und speichern können und sich je nach Dicke , Wasserangebot (Regen) und Temperatur ein Mikroklima einstellt, das dem Bedürfnis der Tiere entspricht.

Wenn Du ein Mosaik von solchen Platten in Deinem Außenterrarium schaffst, können die Kröten den für sie geeigneten Platz aufsuchen (je nach Wärme-/ Feuchtebedürfnis).

Eine ganz andere Frage: Bist Du sicher, dass Deine Tiere frei von Chytridiomykose sind?
Nicht weit von hier gibt es ein Schulprojekt mit einer Geburtshelferkrötenaufzuchtstation und dort musste leider festgestellt werden, dass ein Großteil der Tiere erkrankt ist (war).

Viele Grüße
Alexander

[Michitriturus]

Hallo Alexander,

vielen Dank für Deinen Tipp, genauso hatte ich es vor mit dem Terrarium. Du hast immer tolle Bilder, welche super verdeutlichen wie man es anstellen kann, vielen dank, mal wieder =).
Ich muss dieses Jahr wirklich mal hoch zu Dir kommen und bei einer Expedition mitlaufen.

Das mit der Chytridiomykose kann ich Dir leider nicht sagen. Wie merke und teste ich das? Ist das eine Krankheit, die Geburtshelferkröten besonders betrifft? Die Tiere wirken sehr gesund und sind schon richtig schön groß für ihr Alter. Heute habe ich den Überwinterungsbehälter überprüft und alles war in Ordnung.

Ich habe meine Kröten von einem ziemlich erfahrenen Züchter (Du weißt ja woher, will es hier nur nicht so öffentlich anpreisen) und gehe von guten Genen aus.

Vielen Dank nochmal!
Beste Grüße
Michi

[Alexander Schrey]

Hallo Michi,

bezüglich gemeinsamer Exkursionen: Immer gerne

Ich möchte Dich hinsichtlich eines möglichen Befalls Deiner Tiere mit dem Chytridpilz nicht beunruhigen.
Tatsache ist allerdings, dass die Schüler, die das o g. Projekt durchführen, wohl auch eher "zufällig" darauf gestoßen sind, dass ihre Tiere (Nachzuchten aus lokaler Population) befallen sind.

Meines Wissens wurde die Pilzerkrankung hier in NRW schon vor einigen Jahren dokumentiert; das die fragliche Population im Kreis Mettmann auch betroffen war, war wohl dann eher erstaunlich.

Leider sind gerade Geburtshelferkröten bekannt als besonders anfällig für Chytridiomykose.

Am besten erkundigst Du Dich mal bei Deinem Züchter, ob er seine Tiere untersucht hat, bevor Du selber etwas veranlaßt.

Ich schicke Dir einen Artikel aus dem Schulprojekt noch an Deine email-Adresse.

Gruß
Alexander

[Michitriturus]

Hallo Alexander,

vielen Dank für den Artikel, habe ihn sofort "verschlungen". Gerade die Zeilen über den Pilz sind natürlich interessant und irgendwo auch sehr traurig.
Ich bin im Moment eigentlich sehr optimistisch, dass meine Tiere gesund sind.
Der Herr von dem ich die Tiere habe, züchtet -soweit ich weiß- seit einigen Jahren mit einer 2,2 Gruppe.

Meine Tiere stehen im Moment bei 2°C, was ja -wenn eine Infektion vorläge- sehr nützlich wäre.

Was denkst Du, gibts schon Chancen nächstes Jahr auf eine Nachzucht? Als ich gestern nachgeschaut habe bin ich schon fast ein wenig erschrocken, da ich die Tiere zwar schön groß aber dann doch nicht so groß in Erinnerung hatte.

Das mit der Exkursion wäre echt toll und wenn du im Gegenzug mal einige Gelbbauchunkenlebensräume sehen möchtest bist du hier natürlich ebenfalls wilkommen.

Danke nochmal!
Beste Grüße
Michi