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Fressbeschwerden bei bombina bombina

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  • Fressbeschwerden bei bombina bombina

    Hallo,

    seit September besitze ich 6 Jungtiere der Gattung bombina bombina aus NZ 2010.

    Zunächst haben sich alle Tiere gut entwickelt, bis ich festgestellt habe dass zwei Tiere im Wachstum etwas zurück geblieben sind.
    Die weitere Beobachtung der beiden Tiere hat ergeben dass nach dem Fangen der Beute wie z.B. Heimchen das Futtertier geschluckt wird, aber dabei offensichtlich Probleme auftreten. Die Tiere zeigen rythmische Kontraktionen und krümmen sich dabei. Das Ganze dauert ca. 2-3 Minuten und endet häufig mit den Ausspucken des Heimchens.

    Ich habe die zwei Tiere mittlerweile separiert. Eines davon verweigert mittlerweile die Nahrungsaufnahme, ist abgemagert und nur sehr wenig aktiv.
    Dass zweite Tier hat nimmt weiter Nahrung zu sich und scheint stabil zu sein.

    Die "Schluckbeschwerden" habe ich mittlerweile bei einem weiteren Tier im anderen Becken mit den gesunden Tieren ausgemacht. Auch hier wurde das Futtertier nach krampfartigen Schluckbewegungen wieder ausgespuckt.

    Ich mache mir jetzt Sorgen dass diese Erscheinung auch noch die drei gesunden Tiere erfasst.

    Hat jemand bereits Erfahrung mit diesem Phänomen gesammelt? Bei meinen anderen Unkenarten ist dieses Problem bisher nicht aufgataucht.

    Gruß
    frankz

  • #2
    Hi Frank,

    wenn ich mir deine Schilderungen richtig vorstelle, kenne ich sie ebenfalls von meinen Wechselkröten und Laubfröschen. Hier geschieht dies immer, wenn die Futtertiere recht groß sind (fast schon zu groß) und die Tiere dann große Mühe mit diesen haben.

    Könnte es evtl daran liegen?

    Futtertiere werden von manchen Tieren auch wieder herausgewürgt oder ausgespuckt, wenn Vitaminpulver o.Ä. auf den Futtertieren haftet.


    Grundsätzlich gehören die kleinen aber in Winterruhe. Ich habe bisher nur sehr, sehr wenige Tiere in der Winterruhe verloren und überwintere auch alle juvenile Tiere, wenn auch nicht über die volle Dauer.
    Wenn man die Tiere weiter warm hält, treten oft Probleme auf. Besonders bei den Alytes o. ist dies der Fall. Viele Individuen versterben in der warmen Haltung den Haltern, jedoch fast keine während der Winterruhe. Hans-Joachim Scheckeler beschreibt dies ebenfalls in einem Draco-Artikel.


    Viele Grüße
    Michi

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    • #3
      Hallo Michi,

      danke für deine Anregungen.

      Was die Größe der Futtertiere angeht bewältigen die Unken Heimchen der Größe "klein" sonst problemlos, die von den beschriebenen Störungen verschonten Tiere schaffen auch problemlos zwei davon pro Fütterung. Ich werde dennoch für die zwei schwächeren Kandidaten versuchsweise auf Mikro-Heimchen umsteigen.

      In Sachen Winterruhe stimme ich dir voll zu. Ich hab auch vor, die Jungtiere demnächst einer verkürzten Winterruhe auszusetzen, wie ich es im Vorjahr erfolgreich mit den jungen Gelbbäuchen getan habe. Das eine sichtbar abgemagerte Tier sollte ich aber vielleicht verschonen.

      Viele Grüße
      Frank

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      • #4
        Hallo Frank,

        gerne, leider konnte ich wohl nicht wirklich helfen.

        Du hast schon Recht, die Tiere sollten relativ stabil sein bevor man sie in die Winterruhe schickt. Ich hoffe wirklich, dass sich deine Tiere erholen oder, dass es nur an der Futtertiergröße liegt.

        Viele Grüße
        Michi

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        • #5
          Hallo Frank

          zum Ursächlichen Deines Problems kann ich leider auch nicht viel beitragen abgesehen von der Beobachtung, dass ich ein ähnliches Problem bei meinem bisher einzigen Fütterungsversuch mit Minigrillen (aus einem nahe gelegenen Heidegebiet) hatte.

          Da ich mir über einen möglichen Schutzstatus der Grillen nicht im Klaren war und eine meiner Unken auch sichtlich Probleme mit der Aufnahme hatte, verfüttere ich überhaupt keine Schrecken mehr.

          Wenn es aber, wie Michi vermutet, an der Größe der Futtertiere liegen sollte, wären zumindest Erbsenblattläuse eine sehr empfehlenswerte Alternative.

          Erbsenblattläuse lassen sich nicht nur geruchs- und problemlos nachziehen, sondern haben eine ideale Größe für Jungunken und werden von meinen kleinen Gelbbauchunken hervorragend angenommen.
          Der Nährwert der Blattläuse soll zudem sehr hoch sein.

          Viel Erfolg!
          Alexander

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          • #6
            Hallo Frank,

            ich hatte einmal ein ähnliches Problem mit einigen Dendrobaten.
            Die Tiere wirkten zunächst etwas zurückhaltend bei der Nahrungsaufnahme.
            Schließlich wurden gefangene Futtertiere garnicht mehr aufgenommen, sondern wieder ausgespuckt.
            Die Frösche magerten zunächst sichtbar ab. Da die Tiere nicht mehr gekotet haben, war eine Untersuchung schwierig.
            Daraufhin wurde der gesammte Froschbestand mit Levamisol ( gegen Wurmbefall ) behandelt. Die Tiere nahmen nach 1-2 Tagen wieder normal Nahrung zu sich.

            Wenn Du unsicher bist, sollte vielleicht besser einmal ein Tierarzt ein Blick auf die Unken werfen. Denn sollte es tatsächlich ein Wurmbefall sein, werden alle Unken infiziert werden. Levamisol ist nicht teuer und lässt sich sehr leicht und sicher anwenden.

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            • #7
              Hallo,

              danke für die Hinweise.

              Die augenscheinlich zunehmende Ausbreitung des beschriebenen Phänomens
              könnte die These eines Parasitenbefalls stützen. Das mittlerweile dritte Tier ist jetzt betroffen und hat heute wie gestern das geschluckte Futtertier nach mehreren Minuten krampfartiger Kontraktionen wieder ausgespuckt.

              Ich denke eine Behandlung mit dem genannten Levamisol wäre unter der Annahme geringer Risiken aus Nebenwirkungen angezeigt.
              Ist die Anwendung aus dem Peipackzettel selbsterklärend und der Erwerb rezeptfrei in Apotheken möglich, oder ist dazu der Besuch eines Tierarztes erforderlich?

              Viele Grüße
              Frank

              Viele Grüße
              Frank

              Kommentar


              • #8
                Levamisol 2,5% heißt der Wirkstoff des Präparates welches als Citarin-L von einem bekannten großen Arzneimittelkonzern in Leverkusen bei Köln hergestellt wird.
                Den Namen der Firma darf ich hier wohl nicht nennen, sonst habe ich gleich die 2. Verwarnung.

                Das Präparat ist verschreibungspflichtig. Es gibt etliche gegnerische Produkte mit dem Wirkstoff, falls Citarin-L nicht mehr zu bekommen ist.

                Dosierung : Eine erwachsene Unke wird mit 2 Tropfen mittels Einwegspritze und 18er Kanüle auf dem Rücken beträufelt. Nach einer Woche wird die Prozedur wiederholt.
                Die Unke wird 5-10 Sekunden nach der Behandlung versuchen das Medikament im Wasser abzuwaschen. Also Vorsorgemassnahmen treffen.

                Spätestens nach Abschluss der Behandlung muss zwingend eine Kotuntersuchung gemacht werden, um sicherzustellen, dass alle Parasiten abgetötet wurden.

                Nebenwirkungen :
                Bei starkem Wurmbefall können die Stoffwechselprodukte des abgetöteten Parasiten wie bei Hund, Katze und Schaf auch Überempfindlichkeitreaktionen hervorrufen, die unter Umständen zum Tode des Parasitenwirtes führen können.
                Bei mir ist dies jedoch noch nicht so oft vorgekommen.

                Nach spätestens 2-3 Tagen sollte der Frosch wieder wie gewohnt Nahrung aufnehmen.

                Anmerkung :
                Amphibien speziell auch Unken werden sehr gerne von Parasiten befallen.
                Durch Stress und falsche Hälterungsbedingungen kommt es dann zur explosionsartigen Vermehrung zunächst bei den schwächeren Tieren.
                Die Übertragung erfolgt durch den Wasserteil und der Nahrung.

                Vorsorge :
                Hygienemassnahmen ergreifen, Besatzdichte und Mikroklima beachten.

                Gruss

                Frank D.

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                • #9
                  Hallo Frank,

                  danke für die Erläuterung. Ich habe auch noch etwas gegoogelt zu Levagmisol.
                  (Den Hersteller kenne ich gut, war dort selbst 5 Jahre aktiv, allerdings im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel.)

                  Levamisol findet sich in mehreren Foren als Mittel der Wahl bei Nemotoden. Zur Dosierung habe ich noch eine Empfehlung von Mutschmann, wohl Autor von Fachbüchern auf diesem Gebiet, gefunden. Danach sollen pro 3g Gewicht 1 Tropfen Levamisol 2mg/ml 3 Tage aufgebracht werden. Dies deckt sich wohl mit deiner Empfehlung für erwachsene Tiere.
                  Ich werde es heute ausprobieren, wenn ich es schaffe die Apothekerin meiner Wahl zur zunächst rezeptfreien Herausgabe zu bewegen.

                  Melde mich wieder, wenn Ergebnisse vorliegen.

                  Gruß
                  Frank

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                  • #10
                    Hallo,

                    mitlerweile habe ich mir bei einem Tierarzt in der Nähe Levamisol besorgt.

                    Er ist zwar kein Amphibienexperte, ich konnte ihn aber überzeugen dass ich mich über Anwendung und Dosierung informieren würde.

                    Da er mir 10%-ige Lösung gab, habe ich im Verhältnis 1:4 verdünnt und dann die Tiere wie empfohlen 3 Tage mit je einem Tropfen auf die Haut behandelt.

                    Der Zustand des deutlich geschwächten Tieres hat sich jetzt zumindest nicht mehr verschlechtert. Vielmehr hat es erstmalig wieder Nahrung zu sich genommen (Drosophilia), auch hat sich die grauschwarze Färbung der Haut wieder in das typische Bombina-Muster gewandelt. Ich bin also vorsichtig optimistisch dass das Problem behoben werden konnte.

                    Da Wurminfektionen über Wasser und Futter ansteckend sein sollen, habe ich auch die gesunden Tiere bzw. nur leicht von der eingangs beschriebenen Symptomatik betroffenen Tiere mitbehandelt.

                    Dann habe ich heute im Becken den im Anhang abgebildeten Wurm gefunden bzw. noch einen zweiten. Für meine Begriffe ist er zu lang, um ein übriggebliebener Tubifex zu sein. Andererseits erscheint er mir für einen Parasiten, der im Magen der Unken lebt reichlich groß.

                    Hat hier schon jemand Erfahrung sammeln können?

                    Ich werde auf jeden Fall nochmal einen Wasserwechsle machen, dann gehen die Tiere in die verkürzte Winterruhe.

                    Gruß
                    frankz
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                    • #11
                      Hallo Frankz,
                      alle Unken zu behandeln war die richtige Entscheidung.
                      Die Anwendung hatte ich etwas anders vorgenommen. Die Tiere werden beträufelt, dann eine Woche abwarten, anschließend Behandlung wiederholen ( Die Eier der Würmer müssen erst schlüpfen, da sie selbst resistent sind ) , anschließend erneut Kotuntersuchung vornehmen,

                      PS
                      Ich würde die Tiere erst in Winterruhe schicken, wenn der Befund negativ ist und sich die Unken von den Strapazen erholt haben.

                      Gruss Frank D.

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                      • #12
                        Hallo Frank,

                        eine Frage habe ich noch, konntest du den abgebildeten Wurm identifizieren?
                        D.h. ist es ein Parasit?

                        Ich habe mittlerweile noch mehrere davon im Becken gefunden.

                        Ich denke ich werde das Becken ausräumen und alle Bewohner ins Quarantänebecken umsetzen.

                        Gruß
                        frank

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                        • #13
                          Hallo Frankz

                          Die Aufnahmen sind zu undeutlich, jedoch tippe ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einen Wurm.
                          Du solltest das Becken natürlich räumen, die behandelten Unken in ein nicht kontaminiertes Terrarium setzen.
                          Inhalt wie Bepflanzung und co sollten verworfen werden. Leeres Becken heiß auswaschen und mit Äthanollösung ober H2O2 desinfizieren. Anschliesssend den Behälter vor der Wiederverwendung gut austrocknen lassen.

                          Geräte wie Heizung, Termometer usw. sind natürlich ebenfalls zu desinfizieren.
                          Danach können die Tiere in ihre neue Umgebung zurück gesetzt werden.
                          Die sichtlich abgemagerten Unken müssen vor der Überwinterung zunächst wieder gut angefüttert werden, erst dann wird die Winterruhe eingeleitet.

                          Gruss Frank

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                          • #14
                            danke für die Hinweise!

                            Das Becken habe ich bereits geräumt, Pflanzen entsorgt, Steine und Wurzel in kochendem Wasser gereinigt und das Becken damit ausgespült.

                            Gruß
                            frankz

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