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Wassergraben im Terrarium? (Dendrobaten)

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  • Wassergraben im Terrarium? (Dendrobaten)

    Hallo Leute,

    ich richte mir gerade mein zweites Terrarium ein. Habe ein spezielles Dendrobaten-Terrarium mit doppelter Bodenplatte und Abfluss. Bei meinem ersten Terrarium habe ich den vorderen Bereich komplett mit der Drainage-Schicht gefüllt und eine Schale als Wasserstelle hineingestellt.
    Jetzt bin ich am überlegen ob ich den Wassergraben nicht doch nutzen soll. Also nur so hoch machen, dass die Tiere (Dendrobaten) nicht ertrinken können.

    Habt ihr damit Erfahrung? Wie ist das mit der Wasserqualität? Oder ist eine Schale doch die bessere Lösung?

    Danke für eure Hilfe

  • #2
    Hi,
    welche Tiere sollen denn einziehen?
    Die meisten kommen mit dem Wassergraben recht gut parat. Bei Phyllobaten hatte ich hin und wieder Ausfälle durch Tiere die ertrunken sind, ich vermute sie haben sich erschrocken und sind dann gegen die Scheibe geschwommen bis sie nicht mehr konnten.
    Ansonsten gabs Probleme eher bei kranken bzw geschwächten Tieren oder durch hängenbleiben in Pflanzen oder Wurzeln im Wassergraben. Auch Neuzugänge neigen dazu sich in den ersten beiden Tagen wohl durch den Stress im Wasser umzukommen.
    Bei Tieren die den Wassergraben nicht brauchen (Oophaga, Ranitomeya...) sondern eher in Bromelien "tanken" oder bei Arten wo ich unsicher bin, bzw. Jungtieren schütte ich den Graben zum Teil mit Kies zu. Bei Tieren die Quappen im Graben absetzen, lasse ich diese bestehen.

    schöne Grüsse
    Dirk

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    • #3
      Hallo,
      ich sehe das Problem mit diesen gläsernen gefüllten Wassergräben noch ganz woanders.
      Zunächst einmal möchte ich meinem Vorredner zustimmen, dass speziell Phyllobaten in diesen " Gräben " ersaufen, dies kann ich nur bestätigen.
      Es sind aber nicht nur Phyllobaten, sondern auch des Öfteren Epipedobaten und gelegentlich auch andere Frösche.

      Den Grund dafür sehe ich im Verhalten einiger Frösche, dass mitunter tatsächlich artspezifischer Natur zu sein scheint.
      Zunächst einmal beobachtet man dieses Problem mit dem nächtlichen Ersaufen der Amphibien hauptsächlich bei Neuzugängen innerhalb der ersten Tage oder Wochen.

      Wie ihr in meinem Thread lesen könnt, besitzt mein Dendrobatenbecken eine phasengesteuerte Mondlichtsimulation.
      Während der ersten Tage des Betriebes fiel mir auf, dass einige Froscharten z. b. Phyllobates bicolor während der Vollmondphasen auch nachts aktiv bleiben.
      In den Tagen vor und nach Vollmond singen die Frösche und nehmen sogar Nahrung auf. Andere Froscharten wie z.b. Dendrobates tinctorius azureus und O. Pumilio verschlafen dagegen die hellen Mondnächte und bleiben in ihren Verstecken.

      Und jetzt zum Thema :
      Manchmal schalten wir des Nachts das Licht des Terrarienaufstellraumes ein und sei es nur das wir auf den Klo müssen.
      Der Frosch schreckt durch die Änderung der Lichtverhältnisse auf und springt zunächst bewusst oder unbewusst in den Wassergraben.
      Nach einigen Sekunden versucht er naturgemäss wieder aufzutauchen. Er orientiert sich dabei nach dem Lichtkegel der Lichtquelle, welche in der Natur natürlich stets am Himmel also oben ist, denn da ist erwartungsgemäss schließlich auch die Wasseroberfläche.
      Bei einem gläsernen Wassergraben sieht dies völlig anders aus. Das Licht scheint von vorne in den Graben und der Frosch versucht gegen die Frontscheibe aufzutauchen, was ihm natürlich nicht gelingen wird.
      Da unsere Pfeilgiftfrösche schlechte Schwimmer sind, ersaufen sie schließlich binnen weniger Sekunden.
      Der Pfleger findet seinen toten Dendrobaten schließlich morgens im Wassergraben.
      Ein Teich ist daher im Terrarium vor seitlichem Lichteinfall zu schützen.
      Die Wassergräben dieser Dendrobatenterrarien mit der doppelten Bodenplatte entpuppen sich daher häufig als Mausefalle wenn die Gräben mit Wasser gefüllt wurden !!!

      Gruss Frank D.

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      • #4
        Moin,

        ich habe Epipedobates anthonyi etliche Jahre extensiv in einem Becken (60x80x60) mit großem Wassergraben (20 Liter) gehalten und vermehrt.
        Daraus resultierten mehrere Hundert NZ und es ich in meiner Erinnerung 1 Tier im Wassergraben ertrunken.

        Gruß Ingo

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        • #5
          Guten Morgen,

          und vielen Dank für die Informationen. Das Thema hat sich gerade für mich erledigt. Auch wenn nur die geringste "Gefahr" besteht, dass nur ein Tier ertrinkt, ist es mit das definitiv nicht wert.

          @ Frank D.: Super Erklärung!

          Natürlich könnte man den Wassergraben auch nur so tief machen, dass gar kein Tier ertrinken kann!!!!
          Zuletzt geändert von McSplanish; 11.01.2011, 09:59.

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          • #6
            So extrem würd ichs nicht sehen, selten kommen gesunde Tiere im Wassergraben um. Anfällige Tiere können auch bei einem Wasserstand von einem cm oder weniger ertrinken, ohne Wasserteil wäre es für die Arten aber von den Haltungsbedingungen nicht passend.
            Mein grösster "Wassergraben" im Dendrobatenterrarium ist 300l

            schöne Grüsse
            Dirk

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            • #7
              Hallo Dirk,
              ich meinte damit keinen Wasserteil wie er wohl in den meisten Dendrobatenbecken angelegt wird, den habe ich auch drinne. Vernünftig angelegt passiert da nix.
              Es geht vielmehr um diese bei eingeschalteter Zimmerbeleuchtung hell durchfluteten vorderseitigen Wasserrinne in den Dendrobatenterrarien mit der doppelten / schrägen Bodenplatte. ( Erklärung siehe oben )
              Es ist einfach eine nennen wir es einmal "unglückliche Konstruktion", die ab und zu eben Opfer fordert. Es sind bei auch nicht in jedem Terrarium dieser Bauweise Frösche ertrunken, aber eben des öfteren.
              Daher würde ich es heute nicht mehr riskieren.
              Aus diesem Grund verwende ich in den 50ger Würfeln eine kleine Wasserstelle aus Ton, der Wassergraben bleibt leer und dient ausschließlich zum entwässern des Bodensubstrates.

              Frank

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