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Phyllomedusa hypochondrialis hypochondrialis vs Ph. hypochondrialis azurea

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  • Phyllomedusa hypochondrialis hypochondrialis vs Ph. hypochondrialis azurea

    Hallo Froschfreunde,

    ich frage mich gerade, ob es wirklich einen Unterschied zwischen Ph. hypo. hypochondrialis und Ph. hypo. azurea gibt.
    Zu Haltung wird ja immer wieder eine UV Lampe empfolen, aber das erscheint mir für die Haltung nachtaktiver Tiere eher unsinnig.
    Hatte neulich eine Diskussion mit einem Froschhalter zu diesem Thema, der mir dann auch seine Terrarien zeigte. Unter UV Bestrahlung verstand dieser, UV Leuchtstoffröhren in einem Holzkasten anzubringen und diese dann auf das Glasterrarium zu plazieren.:ups:

  • #2
    Hallo,

    wo verbringen die Tiere denn den Tag ?? Sitzen nicht zumindest die azurea nicht eingewachst auf Blättern und Ästen in der prallen Sonne ?
    Und UV - richtig dosiert, ist niemals unsinnig !!!!!

    thedarkside

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    • #3
      Zitat von leptulu Beitrag anzeigen

      ich frage mich gerade, ob es wirklich einen Unterschied zwischen Ph. hypo. hypochondrialis und Ph. hypo. azurea gibt.
      Folgender Artikel hat P. azurea in eigenen Artstatus erhoben => darin sollten die Merkmale/Unterschiede genannt werden:

      Caramaschi, U. 2006. Redefinição do grupo de Phyllomedusa hypochondrialis, com
      redescrição de P. megacephala (Miranda-Ribeiro, 1926), revalidação de P. azurea Cope, 1862, e descrição de uma nova espécie (Amphibia, Anura, Hylidae). Arquivos do Museu Nacional 64(2): 159-179.

      ABSTRACT:
      Redefinition of the Phyllomedusa hypochondrialis group, with redescription of P. megacephala
      (Miranda-Ribeiro, 1926), revalidation of P. azurea Cope, 1862, and description of a new species (Amphibia,
      Anura, Hylidae).
      The Phyllomedusa hypochondrialis species group, composed by small Phyllomedusinae leaf-frogs (combined
      snout-vent length of the species ranging between 31.0-46.5mm in males, and 40.0-53.0mm in females), is
      redefined based on external, osteologycal, and larval characters. The group is composed by nine species: P.
      ayeaye (B. Lutz, 1966), P. azurea Cope, 1862 (revalidated), P. centralis Bokermann, 1965, P. hypochondrialis
      (Daudin, 1801), P. megacephala (Miranda-Ribeiro, 1926), P. nordestina sp.nov., P. oreades Brandão, 2002,
      P. palliata Peters, 1873 (new inclusion), and P. rohdei Mertens, 1926. The combined distributions of the
      species include the South America east of the Andes, in Venezuela, Guyanas, Peru, Ecuador, Brazil, Bolivia,
      Paraguay, and northern Argentina. Phyllomedusa azurea and P. megacephala are redescribed, and their
      geographical distributions updated. Phyllomedusa nordestina sp.nov., distributed in the Northeastern region
      of Brazil, is described from Maracás, State of Bahia.

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      • #4
        Zitat von Thedarkside Beitrag anzeigen
        Hallo,

        wo verbringen die Tiere denn den Tag ?? Sitzen nicht zumindest die azurea nicht eingewachst auf Blättern und Ästen in der prallen Sonne ?
        Und UV - richtig dosiert, ist niemals unsinnig !!!!!

        thedarkside
        Diese Lampen aber ausserhalb eines Glasterrariums anzubringen ist mehr als nur Nonsens, denn UV Licht durchdringt Glas nicht, oder nur in so geringen Mengen, dass es nicht mehr bei den Tieren ankommt.
        Gibt es Untersuchungen darüber, ob das UV Licht überhaupt in der Lage ist, die Wachsschicht der Frösche zu durchdringen?

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        • #5
          Zitiert nach t-eisenberg.de :

          1. Phyllomedusa hypochondrialis hypochondrialis
          Die so genannte Nominatform stammt aus dem nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes (Kolumbien, Französisch Guyana, Guyana, Surinam, Brasilien und Venezuela). Es ist eine ausgesprochene Regenwaldart, die eine feuchtere Lebensweise führt als die südliche Verwandte (s. u.). Man kann sie gut bei Temperaturen von tagsüber 24-30 °C und nachts bei 20-22 °C halten.
          2. Phyllomedusa hypochondrialis azurea
          Im Gegensatz zur Nominatform stammt diese Unterart aus den Ländern Argentinien, Bolivien, Paraguay und Brasilien. Namensgebend ist die während der Tagesfärbung sichtbare, leicht azurblau erscheinende Oberfläche, besonders der Weibchen. Phyllomedusa hypochondrialis azurea ist als Bewohnerin der Chaco-Region wesentlich extremeren Temperaturen ausgesetzt. So toleriert diese Unterart Tagesspitzenwerte bis 35-40 °C (bei entsprechender Luftzirkulation).
          Neben dem "Faultier-artigen Umherwandern" fallen diese wunderbaren Frösche, die übrigens weniger hüpfen als gemächlich klettern, durch weitere faszinierende Verhaltensäußerungen auf: Um die Wasserverdunstung zu reduzieren, reiben sich die Frösche am Morgen mit einem wachsartigen Hautsekret ein, und sie produzieren als Endprodukt des Stickstoffstoffwechsels (Eiweißverdauung) statt des wasserlöslichen Harnstoffs die wasserunlösliche Harnsäure (uricothel). Auf diese Weise kann insbesondere die Unterart P. h. azurea die heißen, trockenen Winde des Chaco überstehen. Beim Fressen stülpen die Frösche von einer gewissen Distanz ihre kurze, fleischige, klebrige Zunge zum Erbeuten eines Insekts aus.
          Frisch umgewandelte Jungfrösche können leicht ertrinken; deshalb muss man reichlich Ausstiegshilfen und nur flache Wasserschalen anbieten. Trotzdem können sie an senkrechten Scheiben empor klettern. Der Name "Makifrosch" leitet sich übrigens von der gemächlich kletternden Lebensweise der Frösche ab.
          Im Terrarium sitzen die Frösche in der Regel schlafend in Pflanzendickichten an die Unter- oder Oberseite von Blättern geschmiegt. Mitunter schlafen sie auch in Verstecken am Boden.
          Im Gegensatz zur azurea-Unterart sollte die Nominatform keinesfalls extremer Trockenheit ausgesetzt sein. Hier bedarf es auch keines Heizstrahlers! Wichtig ist, dass die Frösche nicht permanent im Nassen verweilen, sondern dass die Umgebung schnell (innerhalb von 2 Stunden) wieder abtrocknen kann (s. o.; ausreichende Lüftungsflächen einplanen!).

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          • #6
            Zitat von leptulu Beitrag anzeigen
            Diese Lampen aber ausserhalb eines Glasterrariums anzubringen ist mehr als nur Nonsens, denn UV Licht durchdringt Glas nicht, oder nur in so geringen Mengen, dass es nicht mehr bei den Tieren ankommt...
            Auch Glasterrarien sollten Lüftungsflächen aus Alu-Lochblech oder (besser!!!) Gaze haben. Und wenn da die Lampe drüber ist durchdringt diese das UV Licht sehr wohl

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            • #7
              Zitat von Nobi Beitrag anzeigen
              Auch Glasterrarien sollten Lüftungsflächen aus Alu-Lochblech oder (besser!!!) Gaze haben. Und wenn da die Lampe drüber ist durchdringt diese das UV Licht sehr wohl
              Bei Gaze sehe ich das vielleicht noch ein, wenn die Lüftungsfläche entsprechend groß ist. Aber in der Regel reichen diese Lüftungsspalten nicht ansatzweise aus. Da kann man sein Geld für den Strom gleich in die Tonne werfen.

              @ have_heart
              Den Text von Herrn Heisenberg kannte ich schon. Mir ist auch klar, dass es taxonomische Unterschiede gibt. Ich hab mich in meinem Eröffnungspost wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte eigentlich rein optische Unterschiede.

              Kommentar


              • #8
                Zitat von leptulu Beitrag anzeigen

                @ have_heart
                Den Text von Herrn Heisenberg kannte ich schon. Mir ist auch klar, dass es taxonomische Unterschiede gibt. Ich hab mich in meinem Eröffnungspost wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte eigentlich rein optische Unterschiede.
                siehe den Artikel den ich oben zitiert habe, darin solltest Du die Merkmale finden, da in dem Artikel P. azurea wieder in Artstatus erhoben wird => nach dem Artikel müsste es Phyllomedusa hypochondrialis und Phyllomedusa azurea heißen.

                BTW, der gute Mann heißt Tobias Eisenberg.

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                • #9
                  Zitat von Martin H. Beitrag anzeigen
                  ... nach dem Artikel müsste es Phyllomedusa hypochondrialis und Phyllomedusa azurea heißen.

                  BTW, der gute Mann heißt Tobias Eisenberg.

                  Phyllomedusa hypochondrialis hypochondrialis
                  ist meines Wissens die Nominatform. Phyllomedusa hypochondrialis azurea die Unterart. Bei der Namensgebung Phyllomedusa hypochondrialis und Phyllomedusa azurea, wären es ja 2 unterschiedliche Arten.
                  Wie ist es denn nun korrekt?

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                  • #10
                    Zitat von leptulu Beitrag anzeigen

                    Phyllomedusa hypochondrialis hypochondrialis
                    ist meines Wissens die Nominatform. Phyllomedusa hypochondrialis azurea die Unterart. Bei der Namensgebung Phyllomedusa hypochondrialis und Phyllomedusa azurea, wären es ja 2 unterschiedliche Arten.
                    Wie ist es denn nun korrekt?
                    siehe den Artikel den ich oben zitiert habe, in dem Artikel wird P. azurea wieder in Artstatus erhoben => nach dem Artikel müsste es Phyllomedusa hypochondrialis und Phyllomedusa azurea heißen.

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                    • #11
                      Hallo,

                      Die Arten unterscheiden sich optisch nur leicht, allerdings gravierend im Lebensraum.
                      P.azurea bewohnt die sehr trockene Chaco-Region zusammen mit P. Sauvagii und P. boliviana.

                      Es gibt in einer älteren Reptilia eine Haltungsbeschreibung für P. azurea von E. Biggi, er empfiehlt eine trockene sehr warme Haltung in einem gut belüfteten Becken mit starker Beleuchtung. Er sprüht gar nicht, Wasser steht aber zur Verfügung. Temperaturen über 30 Grad.

                      Grüße Jano

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                      • #12
                        Um noch was zu den optischen Unterschieden zu sagen, deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der weiße Streifen der sich von der Flanke bis zur Schnauze zieht.

                        Bei P.hypochondrialis ist dieser Streifen an der Flanke stärker ausgebildet und auch auf der Schnauze breiter als bei P.azurea.

                        Grüße Jano

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                        • #13
                          Danke Jano, für Deine Infos.
                          Es ist schon erstaunlich, dass man sich optisch so ähnelt, aber von der Haltung Grund verschieden sein kann.
                          Meinst Du mit der älteren Terraria die Ausgabe "Leopardgeckos" ? Wenn ich mich recht entsinne, war da ein Bericht über Ph. azurea drin.

                          Nochmal was zur unterschiedlichen Haltung:
                          Ich kenne einige die halten alle Ihre Phyllomedusen recht feucht, auch azurea und sauvagi, und auch nur bei maximal 25°C, eher kühler.
                          Ich habe neulich einen Halter in meiner Umgebung besucht und mir seine Anlage angeschaut. Dort waren alle Frösche in Glasterrarien untergebracht und mit je einer kleinen T5 LSR als Beleuchtung versehen. Keine zusätzliche Wärmequelle, kein UV Licht und überall Bodengrund. Angeblich macht er das schon viele Jahre so, was mich in meiner Haltung in Bezug auf den Bodengrund natürlich bestärkt hat.

                          Ich betreibe das Hobby der Terraristik schon seit Anfang dieses Jahrtausends (wie hochwertig das klingt ;o) ) und ich stoße immer wieder auf unterschiedliche Meinungen in der Haltung einer Tierart und jeder Vertreter seiner Meinung fährt gut damit, obwohl sich die Haltungsbedingungen oftmals wirklich gravierend unterscheiden.

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                          • #14
                            Das man Tiere, die extreme Bedingungen vertragen, nicht immer auch unter diesen Bedingungen halten muss ist klar, aber die genannten Arten kühl und feucht zu halten finde ich etwas gewagt, muss aber sagen dass ich mit diesen Arten selber keine Erfahrung habe.

                            Ich denke für die Nachzucht ist eine trockene und warme Haltung bzw. das Simulieren der Jahreszeiten unabdingbar.

                            Wenn man bedenkt, dass selbst im Urwald in den Tropen in der Trockenzeit oft tagelang kein Regen fällt und auch die Temperaturen nachts nicht unter den Taupunkt fallen ist eine solch feuchte Haltung vielleicht nicht optimal. Ich halte meine tomopterna tagsüber bei 60 - 70 % rel. Feuchte, das reicht völlig aus. Bei einer Haltung im Paludarium mit beheiztem Wasserteil kann das abendliches Sprühen meiner Ansicht nach deutlich reduziert werden.

                            Grüße Jano

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                            • #15
                              Zitat von Jano Beitrag anzeigen
                              Bei P.hypochondrialis ist dieser Streifen an der Flanke stärker ausgebildet und auch auf der Schnauze breiter als bei P.azurea.
                              laut do Prado et al. (2008) [der sich auf die Revision von Garamaschi aus 2006 bezieht] berührt der weiße Strich bei P. azurea nie das untere Augenlid ("...A, narrow white stripe on the upper lip, not reaching the lower eyelid...").

                              Vitor Hugo M. do Prado (2008): notes on geographic distribution. Amphibia, Anura, Hylidae, Phyllomedusa azurea: Distribution extension. Check List 4(1): 55–56, 2008.

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