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Großes Molchsterben

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  • Großes Molchsterben

    Hallo! Ich muss leider ein wenig ausholen...

    Wir haben seit 15 Jahren einen Beton-Gartenteich, der von T. alpestris und T. vulgaris aufgesucht wird. Die Tiere wurden nicht eingesetzt, sondern sind natürlich eingewandert, obwohl der Teich mit einer geschätzten Größe von 3 x 1,5 m doch eher klein ist. Letztes Jahr wurde er undicht, so dass wir ihn nach Abwanderung der Tiere entleert haben. Vor zwei Wochen war es warm genug für die Abdichtung. Wir haben hierfür eine Zement-Schlämme verwendet. Leider hat es in der darauf folgenden Nacht geregnet, sodass wir am nächsten Tag etwa 2 cm Wasserstand hatten. In der Nacht sind auch einige Tiere in die Brühe gefallen, die leider alle bereits tot waren, als ich sie fand. Sie konnten allerdings aufgrund der Füllhöhe das Becken nicht verlassen (senkrechte Wände an der tiefsten Stelle). Das Wasser war ölig, da der Zement noch ausgedünstet hat. Todesursache war also klar...
    Inzwischen haben wir den Teich nach vollständiger Trocknung zweimal kräftig ausgespült und das Wasser jedesmal komplett ablaufen lassen. Danach haben wir ihn mit Leitungswasser gefüllt. Pflanzen sind noch keine darin, auch kein Regen- oder Teichwasser. Zwei Tage später fand ich einige Tiere im Wasser, die allerdings sehr apathisch wirkten. Ein Weibchen war tot, ein weiteres schien sehr geschwächt zu sein. Das tote Tier war extrem aufgedunsen und die Zunge quoll heraus. Das schwache Tier hatte eine merkwürdige Verdickung am Schwanzende und konnte nicht richtig schwimmen, bzw. nur total orientierungslos. Ich habe es herausgeholt und es hat sich unter Steinen verkrochen. Ein drittes Weibchen liegt reglos am Rand und kann sich kaum fortbewegen, auch wenn man es anstupst (als ob der Bauch zu dick wäre, und es mit den Füßen nicht auf den Boden käme). Ich habe bei einem Nachbarn ein wenig Tannenwedel erbeutet und in den Teich getan. Richtige Pflanzen bekomme ich erst am Wochenende. Kann es sein, dass die Tiere irgendwie nicht ablaichen konnten und deswegen gestorben sind? Die Männchen sahen ein wenig besser aus und zeigten normale Reaktionen. Alle Molche könnten das Wasser verlassen, wenn sie wollten. Ich habe schon -zig Tiere bei Nachbarn und in einem provisorischen Becken mit gefrorenen roten Mückenlarven untergebracht, aber ich kann sie nicht alle daran hindern, ins Wasser zu gehen. Können Emissionen vom Zement noch immer schuld sein? Das würden die Tiere doch sicherlich rechtzeitig merken, oder? Die Molche, die daran gestorben sind, hatten auch eine weißliche Schleimschicht auf der Haut, was die Tiere von heute morgen nicht hatten. Oder doch eine Krankheit? Habe keinen ungewöhnlichen Geruch bemerkt... mal sehen, was morgen los ist. Wer Rat weiss – bitte melden! Ich hänge sehr an den Viechern und verzweifele hier langsam... Inzwischen sind etwa 20 gestorben.

    Danke!

    [[ggg]Editiert von Paula5 am 28-03-2005 um 22:23 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Großes Molchsterben

    ... hm und noch was vergessen... der neue Grund ist natürlich noch sehr rauh. Im Forum wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass die Haut der Tiere so empfindlich sei... aber das wissen die Molche doch sicherlich am Besten einzuschätzen, oder? Fragen über Fragen... ich halte die Tiere ja privat nicht. Finde sie draußen auch schöner...

    Grüße und Danke.

    [[ggg]Editiert von Paula5 am 28-03-2005 um 22:21 GMT[/ggg]]

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    • #3
      Re: Großes Molchsterben

      Mess doch mal den ph wert des Wassers......

      gruß


      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Re: Großes Molchsterben

        Hallo Paula,

        eines meiner Aquarien habe ich auch mit Dchtschlämme versiegelt:
        http://www.turtle-technik.de/umbau2/aquarienausbau_putz.htm

        Wie die Dichtschlämme danach zu behandelns ist kannst du auf der Seite lesen.

        Wie Ingo schon sagte, miß mal den pH-Wert und mache gegebenenfalls einen Wasserwechsel.

        Wenn du eine Schubkarre voll Sand in das Becken kippst kann sich ein natürlicher Boden bilden, der besser für die Wasserwerte und die Tiere ist.

        Daß die Tiere sich an der rauhen Oberfläche verletzen kann ich mir nicht vorstellen. Unter Wasser sind sie ja schwerelos und berühren den Boden nur ganz sachte.

        Gruß
        Uwe

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        • #5
          Re: Re: Großes Molchsterben

          Hallo Paula,

          m.E. kommen zwei Gründe als Ursache in Frage.
          Der Beton gibt auch nach Aushärtung und Spülen noch Stoffe ab, die von den Molchen nicht vertragen werden. Da hilft nur sehr oft das Wasser zu wechseln.
          Ein anderer Grund kann durch eine nicht intakte Biologie kommen. Es bildet sich dann möglicherweise Nitrit, das die Molche tötet.
          Hiergegen kannst Du event. durch Wasser, Pflanzen und anderes Material aus einem intakten Tümpel etwas machen. Also wie oben schon von Ingo geschrieben zunächst pH Messung und dann entsprechend handeln.
          Mangelde Eiablagestellen und rauher Beton kommen nicht als Ursache in Frage.

          Grüße Paul Bachhausen
          Paul Bachhausen
          www.salamanderseiten.de mit Informationen zur heimischen Herpetofauna, zu den "Salamanderwanderungen" und zu den Gattungen Cynops, Hypselotriton, Laotriton, Paramesotriton, Tylototriton, Neurergus, Salamandra ....
          www.ag-urodela.de

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          • #6
            Re: Großes Molchsterben

            Hallo,

            je nach Gegend kann dem Wasser auch Chlor beigefügt sein. Dieses schädigt die Haut der Schwanzlurche auch.

            Am besten wäre, du würdest eine Wasserprobe in ein zuvor gründlich gereinigtes Glasgefäß füllen und damit in den nächstgelegenen Zooladen mit Fischabteilung gehen.
            Dort können die wichtigsten Meßwerte erhoben werden.

            Gruß Ingo V.

            [[ggg]Editiert von ingo v. am 29-03-2005 um 15:46 GMT[/ggg]]

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            • #7
              Re: Großes Molchsterben

              Danke schon mal für die vielen guten Ratschläge und dass ihr mich nicht alleine lasst Habe in der Mittagspause Teststäbchen gekauft für das Wasser und werde nachher messen. Ab welchem PH-Wert ist das Wasser nicht mehr zu gebrauchen? Ist es besser, mit Leitungswasser aufzufüllen? Unser Wasser ist in Ordnung, kommt aus der Talsperre und enthält nur wenig Chlor. Aber wieso bringen sie sich selbst um? Sie müssten das doch eigentlich sehr schnell merken! Ich wusste übrigens noch nicht, dass sie giftig sind... habe mir auch nicht immer die Hände gewaschen. Bzgl. fremden Teichwassers: Kann man sich damit eigentlich Krankheiten einschleppen? Und: Soll ich die, die ich im Wasser finde lieber herausnehmen und woanders hinbringen? Im Bottich habe ich Angst, dass sie verhungern. Meine gefrorenen Mückenlarven rühren sie nicht an, und anderes Futter bekomme ich hier nicht.

              Bis später, liebe Grüße
              P.

              [[ggg]Editiert von Paula5 am 29-03-2005 um 15:55 GMT[/ggg]]

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              • #8
                Re: Großes Molchsterben

                Wie befürchtet: PH-Wert bei 9,0 bis 10,0. Ich habe das Wasser wieder komplett ausgewechselt und alle Tiere abgefischt. Sie sind jetzt in einem großen Plastikbecken mit Wasserpest und Hornblatt und gefrorenem Futter. Den Männchen geht es nach wir vor gut, sind lebendig und schnappen regelmäßig Luft an der Oberfläche. Dem letzten Weibchen geht es leider schlecher, keine Reaktionen mehr, bloß ein heftiges Luftholen, als ich sie aus dem Wasser gehoben habe. Ist auch aufgedunsen wie die anderen, die Augen sind geschlossen. Nimmt kein Futter an und liegt nach wie vor auf ihrem Stein neben dem Wasser, Haut glänzt komisch. Wie lange kann ich die Tiere in diesem Bottich lassen? Das Weibchen besser in ein anderes? Wieso werden nur die Weibchen krank? Kann denn keiner kommen meine Viecher pflegen? Ich habe keine Ahnung und könnte nur noch heulen...

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                • #9
                  Re: Großes Molchsterben

                  Hallo Paula,

                  da Zement stark alkalisch reagiert, ist der gemessene pH Wert nicht erstaunlich.

                  So bald wirst du den pH Wert auch nicht herunter bekommen.

                  Um nicht noch weitere Tiere zu gefährden, solltest du für dieses Jahr einen Amphibienschutzzaun aufstellen.

                  Solange das Wasser nicht einen neutralen pH Wert (+/- 7) aufweist, wirst du mit fremdem Teichwasser nicht viel ausrichten.

                  Dieses Jahr solltest du des öfteren Wasserwechsel vornehmen. Dafür kannst du getrost Leitungswasser verwenden.

                  Gruß Ingo V.

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                  • #10
                    Re: Großes Molchsterben

                    Ja ok, mache ich. Aber wohin mit den anderen Tieren im Bottich? Hier in der Nähe gibt es nur Bäche und Fischteiche; der, aus dem sie ursprünglich gekommen sind, existiert nicht mehr...

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                    • #11
                      Re: Großes Molchsterben

                      Hallo,

                      am besten läßt du die Tiere jetzt erstmal in dem Bottich.
                      Du mußt allerdings die nächste Zeit mit Laich rechnen.

                      Günstig ist, wenn er sich in der Sonne nicht allzudoll aufwärmt.
                      Also wäre ein Platz im Schatten besser.

                      Wechsle in dem Betonteich öfter das Wasser.
                      Wenn der pH Wert stabiler ist, können die Tiere immer noch wieder umziehen. (öfter nachmessen)

                      Ich denke, dem einen Weibchen wirst du nicht mehr helfen können.
                      Wenn das Tier schon so apatisch ist, wird es wohl verenden.

                      Als Futter kannst du den verbliebenen Tieren Regenwürmer, Nacktschnecken, Wachsmaden, Tubifex, Wasserflöhe usw. anbieten.

                      Und vor allem, nicht verzagen.

                      Gruß Ingo V.

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                      • #12
                        Re: Großes Molchsterben

                        Hallo Paula,

                        es scheint ähnlich zu sein wie bei meinem Aquarienbau. Nach Aussage eines Herstellers von Dichtschlämme muß die Dichtschlämme etwa 4 Wochen feucht gehalten werden, daß sie mit dem Kohlendioxid der Luft reagieren kann. Es gibt da irgendwelche chemischen Vorgänge in der Schlämme, die sie chemisch stabilisiert und neutalisiert. Sie sollte dabei nicht unter Wasser stehen, sondern nur der Luft ausgesetzt sein. Eventuell mehrfach am Tag besprühen, daß sie feucht bleibt. Dies habe ich auch bei meinem Auqarium gemacht. Nach 4 Wochen habe ich Wasser eingefüllt. Der pH-Wert blieb neutral und ich habe ein paar Tage später ohne Wasserwechsel die Schildkröten und Fische eingesetzt. Es gab keine Probleme.

                        Gruß
                        Uwe

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                        • #13
                          Re: Großes Molchsterben

                          ok, lasse das Wasser also wieder raus, seufz, und mache es wie Uwe. Und die Tiere bleiben im Bottich... Ein Männchen scheint nun wieder krank zu sein, der Schwanz ist voller Hautfetzen... klasse! Quarantäne-Bottich neben den Bottich? Tut mir wirklich leid, dass ich hier mit meinen Fragen nerve, aber ich traue mir definitiv nicht zu, die Tiere alleine mehrere Wochen in diesem Bottich zu pflegen. Ich weiß a) viel zu wenig über sie (spätestens nachdem ich dieses Forum entdeckt hatte war mir das klar), stecke b) mitten in der Renovierung und habe c) einen sehr stressigen Job. Ausserdem werden es JEDEN TAG MEHR! Optionen?

                          Gute Nacht
                          P.


                          [[ggg]Editiert von Paula5 am 30-03-2005 um 00:08 GMT[/ggg]]

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                          • #14
                            Re: Großes Molchsterben

                            Moin,

                            wenn es allzu eilig ist kannst Du versuchen den ph-Wert mit Weißtorf zu senken.
                            Einfach ungedünkten Weißtorf in einen Kopfkissenbezug, zubinden und ab in den Teich.
                            Das Wasser wird zwar etwas trübe wegen der Huminsäure aber es müßte eigentlich klappen.
                            Ein Versuch ist es zumindest wert

                            Frank

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: Großes Molchsterben

                              Oh Gott Leute, es sind schon wieder 20 im Wasser gewesen, ich weiß nicht mehr, wohin damit... die passen nicht mehr in meinen Bottich rein!!! Bitte sag mir einer, was ich tun soll! Gehe erstmal wieder Futter besorgen und mehr Eimer... Gibt es keinen Experten im Raum Köln / D-dorf mit dem ich mal telefonieren kann? Ich weiß wirklich nicht weiter!

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