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Algen im Aquaterrium

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  • Algen im Aquaterrium

    Hallo,

    ich habe ein 80 X 40 X 40 Aquarium für meine fün Cynops Orientalis und seit Monaten ein und dasselbe Problem. ALGEN! Ich mache regelmäßige Teilwasserwechsel, habe alles vor der ersten Benutzung abgekocht, aber sie kommen immer wieder. Egal was ich mache nach ca. drei Wochen kommen sie wieder. Zuerst an den Pflanzen, dann die Einrichtung und letztendlich wird auch der Kies befallen. Ich habe es mit Schnecken probiert, hat auch sehr gut funktioniert. Aber als diese sich bombastisch vermehrt hatten und der Boden (trotz regelmäßiger Reinigung) nur noch aus Schneckenkot bestand, diese wieder rausgenommen. Im Zoohandel hat man mir Algenbekämpfungsmittel empfohlen die allerdings nur für Fische verträglich sind, also habe ich diese nicht benutzt. Was kann ich tun? Ich kann doch nicht alle drei Wochen das Becken komplett reinigen und neu machen. Da werden meine Tiere ja gaga. Kennt jemand das Problem? Was kann ich tun?

    Danke schon jetzt für antworten.

  • #2
    um es kurz zu machen: du fütterst zuviel und störst unaufhaltsam die Beckenbiologie, welche sich bei dir nicht entwickeln darf.

    weniger füttern, nichts abkochen, usw.

    Laß das Becken vollkommen in Ruhe und übe dich in Geduld.

    Die guten und schlechten Aquarianer unterscheiden sich darin, daß die Guten kaum bis gar nichts an ihren Becken machen.......

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    • #3
      Also am Futter kann es nicht liegen, da ich nur ein- bis zweimal die Woche fütter und nie etwas übrig bleibt.

      Aber ich muss gestehen das ich das Becken erst seit einem Halben Jahr habe und somit totaler Anfänger bin.

      Sind die Algen denn nicht schädlich??? Reguliert sich das Becken von alleine?

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      • #4
        Es liegt auf jeden Fall am Futter, wenn auch nicht unbedingt an den Futterresten. Ein guter Teil wird schließlich von den Molchen wieder ausgeschieden und die freiwerdenden Nährstoffe (u.a. Ammonium und Phospahte) stehen den Pflanzen und Algen zur Verfügung. Hier bricht Deine Nahrungskette ab, die Schnecken fehlen! Vor allem entscheiden die jeweiligen Bedingungen im Becken darüber, ob sich die Algen oder die höheren Pflanzen entwickeln. Es herrscht also eine gewisse Konkurrenzsituation. Extreme Bedingungen (verschobene Nährstoffparameter, viele Nährstoffe, zu viel Licht, zu wenig CO2) fördern fast immer den Algenwuchs, wobei es sich bei Dir sicherlich um Cyanobakterien/Blaualgen handeln wird.

        Was machst Du:
        1. Sandboden (Aquariensand aus dem Zoohandel): Er verhindert ein Absinken von Futterresten und Kot, somit ein Verdichten des Sediments und sauerstofffreie Bereiche, in denen es zu Fäulnisprozessen kommt. Ein Zuviel an Mulm ist problemlos abzusaugen, er liegt ja schließlich auf. Mit abgesaugter Sand zurück ins Becken, fertig. Mich wundern immer wieder Bilder von Molchbecken, auch von Kennern (!), die mit z.T. gröbsten Kiessortierungen ausgestattet sind, grausig.
        2. unbedingt wieder Schnecken ins Becken. Sie fressen Futterreste und Algen (auch junge Blaualgen). Schneckenkot ist absolut nicht schädlich, da fast vollständig oxidiert und vergleichsweise energiearm. Schnecken sind somit in fast allen Zuchtaquarien/-Terrarien von größter Bedeutung!
        3. sollten sich die Schnecken wieder stark vermehren, einfach absammeln oder zerdrücken und so verfüttern - beste Nahrung (Kalkzufuhr; Vitamine über die gefüllten Därme - Raubkatzen etc. fressen zuerst die gefüllten Därme ihrer Beute, mit gutem Grund!).
        4. Gezielte Fütterung
        5. starkwüchsige Pflanzen wählen, die durch ihr ausgeprägtes Wachstum entsprechend viel Nährstoffe binden, beispielsweise Hornkraut (Ceratophyllum demersum - der zweite lateinische Name ist der Artname, und der wird immer klein geschrieben!). Es wächst bei Raumtemperatur auch bei vergleichsweise wenig Licht ist so konkurrenzstärker als die Algen. Auch geringe und regelmäßig ausgelichtete Bestände von Wasserlinsen sind geeignet. Durch das regelmäßige Abfischen entziehst Du dem System die über die Nahrung zugeführten Nährstoffe wieder. An Landpflanzen ist die Efeutute sehr geeignet, da sie auch im Wasser wurzelt und so sehr effizient Nährstoffe entzieht.
        6. dichter Besatz mit Pflanzen - nur so werden die Algen unterdrückt
        7. Nur für den Fall der Fälle: Pflanzerde darf nicht in unmittelbarem Kontakt mit dem Wasser stehen. Fäulnisgefahr und ständig freigesetzte Nährstoffe wären die Folge.
        8. Regelmäßiger Wasserwechsel - ca. alle 2 Wochen 1/4 des Inhalts. So werden u.a. Mikronährstoffe zugeführt, die die Pflanzen benötigen. Wenn sie fehlen liegen wieder "extreme" Verhältnisse vor und die Algen sind konkurrenzstärker.
        9. Und wenn sich eine Kamhaut auf der Oberfläche bildet - einfach Blätter einer Küchenrolle auf die Oberfläche legen und ab in den Müll damit. So ist die Oberfläche wieder frei und der notwenige Gasaustausch gewährleistet.
        10. und bloß keine Chemie in die Becken ... die Natur, in die unsere Tiere (und wir) eingebunden sind, reguliert alles! Die Bedingungen müssen nur stimmen, wenn sich so ein Mikrokosmos in eine bestimmte/gewünschte Richtung entwickeln soll.

        In gewisser Weise also ein Hamburger 10 Punkte-Plan - versuchs´ mal!

        Gruß
        Zuletzt geändert von Randolph; 18.07.2007, 14:30.

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        • #5
          Zitat von Randolph Beitrag anzeigen

          Was machst Du:
          1. Sandboden (Aquariensand aus dem Zoohandel):
          Gruß
          Spielkastensand aus dem Baumarkt, oder Quarzsand, sind genauso gut und kosten weniger

          Sonst absolut zustimmende Grüße
          Polychrotidae,Gekkonidae und diverse Evertebraten

          DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit
          http://www.teratolepis.de
          http://www.saumfinger.de

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          • #6
            Hallo, ich habe auch gute Erfahrungen mit einem Außenfilter (kleiner Eheimtopf) gemacht. Ich bin ziemlich faul, und so kann ich den vierzehntägigen Wasserwechsel schon mal verpassen, ohne dass was passiert. Allerdings lasse ich das Wasser an der Seitenscheibe entlang und über Efeututenblätter zurück tröpfeln, es gibt so keine nennenswerte Strömung, die unsere Minis (Cynops orientalis) ja nicht mögen. Ich schwöre zusätzlich zum Hornkraut noch auf Wasserpest, die ebenfalls mächtig wächst und die Wasserqualität verbessert.
            Außerdem habe ich letztens gute Erfahrungen mit Guppies gemacht (nix für Puristen, in der natürlichen Umgebung der Chinalmolche kommen sie ja nicht vor!). Ich wollte sie eigentlich als Lebendfutterproduzenten benutzen, was aber nicht sonderlich klappt, weil die Jungfische einfach zu schnell für die Molche sind.
            Aber als Resteverwerter (vor allem bei Frostfutter, das meine Molche u.a. gerne mögen) sind sie neben den Blasenschnecken einfach prima. Übrigens, meines Wissens ist der Mulm hässlich, aber nicht schädlich, was meinen die Kenner/innen dazu?
            Viel Erfolg wünscht Kroete

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            • #8
              Und wem die Links von Olaf zu schwer verständlich oder zu umfangreich erscheinen, der lese einfach den jeweils letzten Absatz - Danke Amb!

              kroete, nicht ganz verstanden: Ein (Außen-)Filter kann bei ausreichendem Fassungsvermögen bzw. von Bakterien zu besiedelnder Fläche die Umsetzung reduzierter Substanzen in Oxidierte erleichtern, vor allem beim für Pflanzen wachstumsrelevanten Stickstoff (Ammonium zu Nitrit zu Nitrat), er ersetzt aber eben keinen Frischwasserwechsel! Bei genauer Beobachtung und regelmäßiger Frischwasser- sprich Mikronährstoffzufuhr sollte Dir das verbesserte Wasserpflanzenwachstum umgehend auffallen. Kontinuität ist dabei natürlich gefragt.
              Zuletzt geändert von Randolph; 19.07.2007, 00:11.

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              • #9
                Zitat von Randolph Beitrag anzeigen
                und regelmäßiger Frischwasser- sprich Mikronährstoffzufuhr sollte Dir das verbesserte Wasserpflanzenwachstum umgehend auffallen. Kontinuität ist dabei natürlich gefragt.
                muß nicht! Insbesondere bei solchen Mini-Kotfabriken wie (nicht bachlebenden) Molchen. Aber ich denke, wir sparen uns diese alte Diskussion.....

                altwässrige Grüße

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                • #10
                  Absolut korrekt, der oben geschilderte Zusammenhang gilt für ein nicht übermäßig besetztes Becken (und beispielsweise nicht für ein kleines Aufzuchtbecken mit einer hohen Anzahl von Amphibienlarven oder was auch immer (und einer entsprechend hohen Schneckendichte - ganz wichtig, s.o.!) Dort wachsen die gängigen Pflanzen hervorragend und unterbinden so ein Aufkommen von Algen üblicherweise). Besten Gruß!

                  Molch-Starterin, noch alles nachvollziehbar?
                  Zuletzt geändert von Randolph; 19.07.2007, 00:51.

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                  • #11
                    Zitat von Timo Plochowietz Beitrag anzeigen
                    Spielkastensand aus dem Baumarkt
                    Eine Empfehlung, die immer wieder gern ins Auge geht... "leider" kommt es anscheinend hin und wieder vor, dass einzelne Chargen Spielsand brauchbar sind. Normalerweise ist das aber nicht der Fall, da dann der Spielsand seinem eigentlichen Zweck nicht mehr gerecht wird; meist handelt es sich um ein Sammelsurium verschiedenster Körnungen mit extrem hohem Schluffanteil. Dieser Sand verdichtet dann sehr "effizient", wobei sich Feinstsand und Schluff an der Oberfläche ablagern und ständig in Bewegung bleiben. Kot und Futterreste werden dabei schnell überlagert und dürfen anaerob faulen.
                    Einkörniger Quarzsand (wie auch der aus dem Zoohandel, da halt zu homöopathischen Preisen) dagegen ist natürlich ok. Spielsand sollte man aber lieber fürs Terrarium verwenden, da schadet er idR nix.

                    Tschöö
                    Stephan
                    Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
                    Ambystoma mexicanum
                    http://axolotl.profiforum.de

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                    • #12
                      keine Ahnung, ob Stephan recht hat. ich benutz(t)e ebenfalls meistens den Spielsand aus dem Baumarkt für Aquarien und alles ist top -zumindest fällt mir nichts gegenteiliges auf.....

                      sandiger Gruß

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                      • #13
                        Zitat von Amb Beitrag anzeigen
                        keine Ahnung, ob Stephan recht hat.
                        Nimm dies, du Schurke: http://deters-ing.de/Bodengrund/Quarzsand.htm (speziell der untere Bereich ab "Mikroskopaufnahmen")
                        Macht wahrscheinlich klarer, was ich meine - bei (dem eigentlichen Zweck entsprechend) "gutem" Spielsand handelt es sich immer um mehrkörnigen Mischsand mit Schluffanteil. Is halt besser zum Kuchenbacken und Burgenbauen, eben durch das Verdichtungspotential. Unter Umständen kann dementsprechend schlechter Spielsand einen guten Aquariensand abgeben - nur dass halt das "Schlecht" nie aufm Sack draufsteht.

                        Tschöö
                        Stephan
                        Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
                        Ambystoma mexicanum
                        http://axolotl.profiforum.de

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                        • #14
                          Hallo,

                          vielleicht habe ich es überlesen, über was für Algen reden wir hier ?

                          Gruss Ralf

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                          • #15
                            Welches Wasser gibst Du ins Aquarium? Leitungswasser? Das enthält viele Salze und fördert das Wachstum von Blaualgen. Regenwasser wäre günstiger. Ich verwende es in meinem Aquarium mit Neurergus und das klappt prima. Abkochen bringt nichts, da nur ein Teil der Härte ausfällt und Phosphate bleiben. Falls es gar nicht geht, kannst Du entsprechende Granulate (z. B. Rowaphos) in einen Filter geben. Damit wird der Phosphatgehalt gesenkt und damit auch das Pflanzenwachstum. Eine etwas kostspielige Methode!

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