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Wie halte ich vorübergehend Bergmolche?

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  • Wie halte ich vorübergehend Bergmolche?

    Bitte helft mir und den Tieren. Wir sind im Garten am Umbauen und beim Abtragen eines Erdhaufens sind bis jetzt zwei Bergmolche zum Vorschein gekommen. Zuerst habe ich sie in den Garten gelassen, doch beim zweiten Anlaufen, waren sie natürlich wieder in dem Haufe. Durch den Umbau kommt dieser haufen aber weg und ich möchte die Tiere weder Verletzten noch womöglich durch Ungeschick töten. Nun habe ich sie vorübergehend in einen langen Blumentopf mit genau dem material dieses Haufen getan. Zusätzlich eine Schale mit Wasser und genügend Insekten zum Verzerr. Doch wie weiter? Kann ich sie so lange wir im Garten arbeiten dort drin lassen? Muss ich die Erde wechseln oder befeuchten und genügt es wenn ich stets neue Insekten beifüge? Wie sieht es mit Überwintern aus, ist der Garten ok? Oder wäre es besser wenn ich die Tiere irgendwo hin bringe. Vielen Dank für Eure Hilfe.
    Nica

  • #2
    Hallo,
    Erde als Bodengrund ist okay. Tu noch etwas Moos oder Rinde zum verstecken rein. Und auf jeden solltest du noch eine Abdeckung drauf tuen,weil die Tiere sind wahre A0usbruchskünstler.

    LG Philip

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    • #3
      Hallo Nica,

      geemäß der geltenden Artenschutzbestimmungen kannst Du die Tiere weder irgendwo "halten" noch "weg bringen". Das ist nicht zulässig, von Faunenverfälschung ganz zu schweigen. Ich empfehle Dir, Dich mit Deiner zuständigen Naturschutzbehörde in Verbindung zu setzen um die weitere Vorgehensweise zu klären.

      Mit freundlichen Grüßen

      Silvia Macina

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      • #4
        Zitat von planetnica Beitrag anzeigen
        ... genügend Insekten zum Verzerr. Doch wie weiter? Kann ich sie so lange wir im Garten arbeiten dort drin lassen? Muss ich die Erde wechseln oder befeuchten und genügt es wenn ich stets neue Insekten beifüge? Wie sieht es mit Überwintern aus, ist der Garten ok? Oder wäre es besser wenn ich die Tiere irgendwo hin bringe. Vielen Dank für Eure Hilfe.
        Nica
        mach mal nicht zuviele Insekten dort hinein. Wenn es zu viele sind, so dass die Molche pausenlos von Käfern und Asseln überkrabbelt werden, sind sie am Ende "genervt" und fressen weniger. Einen Wassernapf brauchen sie eigentlich nicht, wenn der Bodengrund leicht feucht (nicht nass!) ist. Und nicht in die Sonne stellen, sondern in den Schatten! Überwintern geht in dem beschriebenen Behälter nicht, da die Tiere eine Mindesttiefe im Bodengrund benötigen (Frostschutz, sie dürfen nicht 0 Grad oder weniger kalt werden).

        Die Tiere hatten sich möglicherweise genau den Erdhaufen als Winterquartier gesucht. Insofern wäre es überlegenswert, ihn erst nächstes Jahr im Frühjahr zu entfernen. Wenn das nicht geht - die Tiere müssen ja irgendwoher gekommen sein und dort schon gute Lebensbedingungen gehabt haben. Habt Ihr einen Gartenteich (ohne Fische), in dem Molche leben? Oder haben die Nachbarn so einen? Dann könnte man sie dahin bringen. Allerdings könnten sie dann sofort wieder zu dem Erdhaufen zurück kommen. Gibt es ansonsten einen Tümpel in der Nähe*, von dem bekannt ist, dass es da Bergmolche gibt? Dorthin könnte man sie schon bringen, denn wenn die Tierte zu Euch in den Garten gewandert sind, scheint es sie allgemein in der Gegend zu geben.

        (* Damit meine ich natürlich nicht den Umkreis von 20 km, sondern max. 500m)

        Die meiner Meinung nach sinnvollste Lösung ist die: Erdhaufen weg machen (wenn es jetzt so geplant ist und nicht anders geht), Molche solange im Behälter lassen und nach Haufenentfernung die Molche einfach wieder an Ort und Stelle laufen lassen (möglichst abends in der Dämmerung). Die werden sich schon etwas neues suchen. Noch haben sie ja Zeit bis zum Winter, um sich ein neues Quartier zu suchen.

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        • #5
          Vielen Dank für Eure Hilfe.
          Ich rufe zur Sicherheit noch beim zuständigen Amt an. Wir wohnen noch nicht so lange hier und kenne die Gärten der Nachbarn nicht. Klar habe ich sie zugedeckt und sie waren immer im Schatten, Feuchtigkeit wird beibehalten. Leider muss der Haufen weg, ich würde ihn ja gerne für all die Tiere als Winterschlupfort lassen...! Leider geht das nicht. Ich beeile mich mit dem Abbau und wenn das vom Amt ok ist, lasse ich sie einfach danach wieder in den Garten. Freue mich auf die Kleinen im nächsten Frühling :-)
          Nochmals vielen Dank.
          Nica

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          • #6
            Zitat von planetnica Beitrag anzeigen
            Ich rufe zur Sicherheit noch beim zuständigen Amt an. Wir wohnen noch nicht so lange hier und kenne die Gärten der Nachbarn nicht. Klar habe ich sie zugedeckt und sie waren immer im Schatten, Feuchtigkeit wird beibehalten. Leider muss der Haufen weg, ich würde ihn ja gerne für all die Tiere als Winterschlupfort lassen...! Leider geht das nicht. Ich beeile mich mit dem Abbau und wenn das vom Amt ok ist, lasse ich sie einfach danach wieder in den Garten.
            Wenn Du sie einfach wieder dort aussetzt, musst Du auch nicht erst bei der Naturschutzbehörde anrufen. Man muss nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich die Behörden einschalten. Was sollen die letztlich auch dazu sagen:
            a) Ja, machen Sie das so
            b) Erdhaufen darf nicht weg
            c) Erdhaufen darf nur bei Schaffung eines Ausgleichsbiotops weg (also Haufen woanders hinschütten)
            d) Haufen darf erst weg nach Klärung ...

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            • #7
              Hallo!

              Zitat von FrankN Beitrag anzeigen
              b) Erdhaufen darf nicht weg
              Genau, ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen hier freimütig ihre Verstöße gegen geltendes Recht herausplaudern: Gemäß bundesdeutschem Artenschutzrecht hätte der Haufen nicht entfernt werden dürfen, die Arbeiten hätten spätestens nach dem Auffinden der Molche eingestellt werden müssen. Mindestes das zweite Ausgraben war ein grober Gesetzesverstoß!

              Gruß, Klaus

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              • #8
                Zitat von Klaus d.L. Beitrag anzeigen
                Gemäß bundesdeutschem Artenschutzrecht hätte der Haufen nicht entfernt werden dürfen, die Arbeiten hätten spätestens nach dem Auffinden der Molche eingestellt werden müssen. Mindestes das zweite Ausgraben war ein grober Gesetzesverstoß!
                War das jetzt irgendwie ironisch gemeint?

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                • #9
                  Hallo Frank!

                  Zitat von FrankN Beitrag anzeigen
                  War das jetzt irgendwie ironisch gemeint?
                  NEIN, absolut nicht.

                  Gruß, Klaus

                  Kommentar


                  • #10
                    Hm … Ein normaler Mensch, der einen Garten hat und dort einen simplen Erdhaufen umsetzen oder entfernen will, soll also genau darüber Bescheid wissen, dass er beim Fund einer geschützten Tierart in diesem Haufen selbigen nicht mehr umsetzen darf, sondern eine zuständige Behörde einschalten muss? Sehr realistisch. Dafür müsste derjenige überhaupt erst einmal sämtliche geschützte Arten als solche kennen. Was ist denn mit den vielen Insektenarten? Bei mir zu Hause gibt es auch immer mal Dinge im Garten zu verändern. Ich möchte nicht wissen, wie viele mir unbekannte aber geschützte Insektenarten ich selbst da schon versehentlich gestört habe. Und ich interessiere mich ja immerhin schon für Tiere. Ich habe auch einige Nachbarn, die ziemlich naturverbunden sind, aber wenn ich denen erzählen würde, dass sie vor jeder Gartenarbeit erst sämtliche geschützten Arten studieren und bei Fund der Naturschutzbehörde melden sollten, wäre a) die Behörde schwer beschäftigt, b) keiner mehr im Garten tätig und c) ich als Scherzkeks bekannt. Bei mir gibt es Grasfrösche, Erdkröten und Blindschleichen. Da dürfte ich ja keinerlei selbst gerade erst angelegte Holz-, Gras- und sonstige Haufen mehr entfernen, sobald ich eine Blindschleiche darin finde. Ich dürfte ihn auch nicht entfernen, wenn ich nichts darin finde, denn da ich weiß, dass hier die betreffenden Tiere leben, könnten die ja gerade unterwegs sein und abends wieder kommen. Ich habe hier mehrere Steinhaufen angelegt für die Blindschleichen. Das ist eigentlich auch ein Eingriff in den Lebensraum. Hätte ich nicht auch dafür erst die zuständige Behörde einschalten müssen?

                    Man kann es auch ganz gewaltig übertreiben.

                    Wie läuft es denn im realen Leben ab? Man hat einen Garten, dort ist ein Erdhaufen oder sonstwas, was schon seit langem weg sollte und nun hat man es sich endlich einmal eingeplant, dass man diese Arbeit erledigen will. Vielleicht hat man sich extra frei genommen oder Transportmittel organisiert, jedenfalls ist der Vorgang aktuell eingeplant. Und nun soll alles abgebrochen werden wegen gefundener Tiere?

                    Nun haben wir hier jemanden, der bei einer Gartenarbeit Molche findet und das immerhin schon als Problem betrachtet. Ich möchte nicht wissen, wie viele Arbeiten in Gärten jedes Jahr stattfinden, bei denen verschiedenste Tiere gestört werden und wo die Leute das entweder gar nicht bemerken oder es als unwichtig einstufen. Und statt Nica einen praxistauglichen Tipp zu geben, halten wir ihr lieber vor, die Aktion sei gesetzeswidrig? Genau das ist es, was ganz normale Leute zu Sprüchen wie: „Ach, die Grünen schon wieder…“ bringt und letztlich für den Naturschutz kontraproduktiv ist.

                    Wäre die Frage in November gekommen, hätte ich auch gesagt, dass es besser sei, den Haufen erst nächstes Jahr umzusetzen. Wir haben aber jetzt Anfang September. Die Tiere sind offensichtlich aus der Umgebung zugewandert, müssen dort schon eher gelebt haben, also auch andere Winterquartiere haben. Die werden bis zum Winter schon noch etwas Neues finden. Übrigens ist nicht einmal eindeutig klar, ob es tatsächlich ihr Winterquartier gewesen wäre.

                    Wenn es ein Gartengelände ist, ist der Erdhaufen wahrscheinlich von Menschen geschaffen worden. Menschen können ihn aber auch wieder entfernen. Wenn er inzwischen von Tieren besiedelt wurde, hatten das die anlegenden Menschen nicht geplant, aber es zeugt es von Interesse an der Natur, wenn die ändernden Menschen darauf eingehen. Und genau das hat Nica vor. Finde ich gut.
                    Zuletzt geändert von FrankN; 12.09.2009, 23:26.

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                    • #11
                      Hallo Frank,

                      es ist erstens nicht erforderlich, dass man sich mit der Materie auskennt, um für einen Gesetzesverstoß bestraft zu werden. Zweitens schrieb ich nicht von der Praxis, sondern von den Buchstaben des Gesetzes, und die verbieten jede Behelligung. Das Gesetz verbietet ja sogar, Häutungsreste von Tieren an sich zu nehmen! Dass drittens dagegen nur verstoßen werden kann, ist mir klar, aber man muss das dann nicht noch öffentlich in Foren breittreten.

                      Gruß, Klaus

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                      • #12
                        Zur Regelung

                        Als Erstes möchte ich mitteilen, dass ich in der Schweiz lebe. Anscheinend sind hier die Bstimmungen ein wenig anders. Ich habe zur Sicherheit beim Amt für Naturschutz nachgefagt und die haben mir bestätigt, dass ich die Tiere für ein paar Tage in dem Topf halten kann. Danach soll ich sie einfach wieder in den Garten zurück bringen.
                        So kann ich ohne Gesetzwidrigkeit nun meinen Haufen entgültig entfernen.
                        Danke für alle Tipps und Anregungen.

                        Wünsche einen guten Start in die neue Woche
                        Nica

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