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Aquatile Amphibien

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  • Aquatile Amphibien

    Liebe Forenmitglieder,

    mein Name ist Katja und ich bin seit einigen Jahren begeisterte Aquarianerin, die immer mal wieder auch mit einem Einstieg in die Terraristik liebäugelt, wobei ich dies aus Platzgründen bisher noch nicht in die Tat umgesetzt habe.

    Nun habe ich mich hier angemeldet, da bei mir eines meiner Aquarien, in dem ich bisher Zwerggarnelen Caridina cf. cantonensis PRL Red Bee K14 gehalten habe, frei geworden ist, da die Garnelen nun im Becken eines guten Freundes schwimmen. Ich bin nun seit einiger Zeit am Überlegen, ob es denn eventuell möglich wäre, aquatile Amphibien in meinem nun frei gewordenen Becken zu pflegen. Ich habe mich bisher bewusst noch auf keine spezielle Tierart festgelegt, da das allerwichtigste Kriterium für mich wäre, dass ich die Tiere artgerecht halten kann und mich mit aquatilen Amphibien bisher auch noch nicht wirklich auskenne, so dass ich mich erst einmal sehr gründlich informieren möchte.

    Deshalb dachte ich, dass es vielleicht Sinn macht, wenn ich hier im Forum mal anfrage, ob es überhaupt rein aquatile Amphibien gibt, die sich für mein Becken eignen würden, um dann anschließend mehr Informationen über eventuell in Frage kommende Arten einzuholen. Vorab wäre es vielleicht wichtig, dass ich erwähne, dass ich auch gerne ein reines Artenbecken einrichten und keine Vergesellschaftung mit Fischen anstrebe.

    Nun zu meinem Becken: es handelt sich dabei um ein 75 Liter fassendes Aquatlantis Evasion Horizon 75 mit den Maßen 42 x 48 x 50 cm (leicht gewölbte Frontscheibe). Der Wasserstand beträgt abzüglich des Bodengrund ca. 35 cm. Als Filter hängt ein Eheim Thermofilter 2324 dran. Eine Dennerle CO2-Anlage ist höchster Ausbausstufe mit Controller ist vorhanden. Als Wasser könnte ich entweder Leitungswasser (Mischung aus Bodensee- und Quellwasser mit einer Härte dH 7,3, Karbonathärte dH 5,8 laut Auskunft unseres Wasserversorgers) oder aufgesalzenes Osmosewasser bereitstellen. Das Aquarium steht bei uns im etwas kühleren Untergeschoss fernab von direkter Sonneneinstrahlung, so dass es auch im Sommer nicht zu heiß wird. Ich kann das Becken problemlos ausbruchsicher machen, da eine Abdeckung drauf ist und ich die übrigen Ritzen mit Filterwatte "zustopfen" kann. Das Becken ist sehr gut bepflanzt. Einen Landteil gibt es allerdings keinen.

    Für Tipps welche aquatil lebenden Amphibien sich in meinem Becken halten ließen, wäre ich euch sehr dankbar. Für mich kämen sowohl Froschlurche als auch Molcharten in Frage. Mir wäre es allerdings wichtig, eine Art zu pflegen, die sich auch mit Frostfutter ernähren lässt und nicht ausschließlich Lebendfutter benötigt.

    Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass ich mir vor langer Zeit über Javamoos
    Tubifex eingeschleppt habe, die ich natürlich nicht rauskriege, wenn ich das Becken nicht komplett neu mache, was ich eigentlich nicht möchte, da es insgesamt noch sehr schön ist.

    Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

    Viele Grüße
    Katja

  • #2
    Bei der Beckengröße kommen eigentlich nur Zwergkrallenfrösche (Hymenochirus boettgeri) in Frage. Findet man in jedem größeren Zoofachhandel (besser wäre es natürlich welche vom Züchter zu kaufen, auch im Tierheim sind hin und wieder welche erhältlich).

    Einzige Bedingungen sind, dass die Co2 Anlage raus und im Gegenzug Buchen/Eichenlaub, Torfkügelchen oder ähnliches rein kommt. Auch gut ist eine Art "Flachwasserzone" mithilfe von Schwimmpflanzen, Pipiden kommen zwar so gut wie nie vollständig aus dem Wasser und brauchen keinen Landteil, "Sonnen" sich aber sehr gerne halb im Wasser liegend auf Schwimmblättern oder Korkinseln.

    Vergesellschaftung mit ruhigen kleinen Fischen oder Caridinas ist kein Problem, bei letzteren und kleinen Lebendgebärenden wie Endlern kommen jedoch dank der Frösche meist nicht mehr sehr viele Jungtiere durch.

    Über die Tubifex würden sich die Frösche sehr freuen, drinlassen.

    Bei guter Pflege kann man über ein Jahrzehnt Freude an den Fröschchen haben.

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    • #3
      Vielen Dank für die Info! An Zwergkrallenfrösche hatte ich tatsächlich auch schon gedacht, hatte irgendwo aber gelesen, dass für diese Art die Höhe des Wasserstandes maximal 20cm betragen darf. Anderswo stand allerdings, dass sie auch 50 cm noch gut bewältigen können aber ich bin diesbezüglich noch auf der Suche nach ner verlässlichen Auskunft.

      Buchen- und Walnusslaub hab ich schon und Schwimmpflanzen bzw. eine Korkinsel könnte ich natürlich einrichten.

      Viele Grüße
      Katja

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      • #4
        Ich persöhnlich würde den Wasserspiegel schon auf 20cm senken. Es sind schon oft Frösche ertrunken weil der Wasserstand zu hoch war. Die Art lebt ja auch im natürlichen Habitat in flachen, pützenartigen Urwaldpfuhlen.

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        • #5
          Hallo Katja,

          falls es doch Schwanzlurche werden sollen, eignen sich eigentlich nur wenige, kleine Arten.
          Allen vorneweg wohl am besten Hypselotriton orientalis. Falls du eine Temperaturabsenkung im Winter bewerkstelligen kannst auch Ichthyosaura alpestris apuana.

          Ansonsten ist die Auswahl eher gering.

          VIele Grüße,
          Mario
          AG Urodela - ambystomatidae.de

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          • #6
            Hallo ihr beiden,

            ganz herzlichen Dank für eure Antworten! Mir war schon von vorneherein klar, dass die Auswahl der in Frage kommenden Arten aufgrund der Beckenmaße wohl eher klein ausfallen wird und ich sicher darin auch nur eine von den Körpermaßen her kleine Art pflegen kann. Das find ich aber überhaupt nicht schlimm, sondern ich werde jetzt mal nach den von euch genannten Arten googlen und mich weiter informieren.

            Viele Grüße
            Katja

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            • #7
              Hallo,

              Occidozyga lima wären noch möglich.
              Bei mir sind Zwergkrallenfrösche mit Westafrikanischen Killis und Akysis vespa vergesellschaftet. Das geht schon, die Frösche müssen dann aber gezielt mit der Pinzette gefüttert werden, da sie sonst über kurz oder lang verhungern. Mit Garnelen und Schnecken als Gesellschaft braucht man sich darum keine Gedanken machen, einfach Futter rein und gut.
              Strömung mögen sie nicht, also sollte der Filter gedrosselt werden.

              Gruß, Helmut

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              • #8
                Zitat von Kecleon Beitrag anzeigen
                Einzige Bedingungen sind, dass die Co2 Anlage raus und im Gegenzug Buchen/Eichenlaub, Torfkügelchen oder ähnliches rein kommt.
                Wieso? Der Sinn will sich mir nicht erschließen.

                Grüße vom Deich!
                Sven Vogler
                Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

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                • #9
                  Zitat von abronia Beitrag anzeigen
                  Wieso? Der Sinn will sich mir nicht erschließen.

                  Grüße vom Deich!
                  Sven Vogler
                  Hymenochirus mögen es leicht säuerlich. Die Gerbsäuren in Laub und Torf wirken sich possitiv darauf aus. Die CO2 anlage würde ich rausnehmen weil man nicht wissen kann welche Auswirkungen das haben könnte.

                  Zitat von Bonaqua Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  Occidozyga lima wären noch möglich.
                  Aber nicht für Anfänger. Die Tiere sind extrem stressempflindlich und leben meist nicht mehr lange. 50% krepieren schon beim "Fach"händler.

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                  • #10
                    Aber nicht für Anfänger. Die Tiere sind extrem stressempflindlich und leben meist nicht mehr lange. 50% krepieren schon beim "Fach"händler.
                    Schöne kleine Amphibien fürs Aquarium sollten meiner Meinung nach insgesammt nicht zum Standartsortiment von Zoohandlungen gehören. Die haben allesammt spezielle Ansprüche. Wer die will sollte sich drum bemühen müssen und nicht einfach auf Shoppingtour mitnehmen können. Das hat ja die Fragestellerin wohl auch nicht vor und ich lese da von Osmosewasser aufsalzen und Garnelen die es in sich haben. Zumindest Aquaristisch ist sie sicher keine Anfängerin.
                    Daß der Import von O.lima mit so hohen Verlusten verbunden ist wußte ich nicht, allerdings habe ich auf der Liste eines Groß-groß Händlers aus dem hessischen schon O.lima als NZ gesehen und war versucht mir welche anzuschaffen. Ich muß noch mal nachhaken, wo die denn nachgezogen wurden.

                    Als Wasser könnte ich entweder Leitungswasser (Mischung aus Bodensee- und Quellwasser mit einer Härte dH 7,3, Karbonathärte dH 5,8 laut Auskunft unseres Wasserversorgers) oder aufgesalzenes Osmosewasser bereitstellen.
                    Ich lese als Herkunftsort Schwarzwald. Obwohl ich auch Osmose habe fahr ich dort manchmal Wasser holen. Da gibt es Bäche die erstklassiges Wasser mit 100µs/cm und drunter bei pH um 6 führen. Zumindest bei meinen Fischen glückt die Nachzucht darin besser als in behandelter Osmose.

                    CO2 würde ich auch weg lassen. Die gefahr, daß sich ein CO2 polster auf der nahezu unbewegten Wasseroberfläche bildet wäre mir obwohl das sehr sehr unwahrscheinlich wäre doch zu groß. Zudem sind bei den Fröschen Pflanzen wie Cryptocorynen, Anubien, diverse Farne, Najas und so angesagt, da kann man sich das ohnehin sparen.

                    Gruß, Helmut

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                    • #11
                      Ihr habt richtig gelesen. Aquaristisch hab ich nun schon seit einigen Jahren Erfahrung und ich werd auch mit Sicherheit keinen irgendwie überstürzten "Schnellkauf" tätigen, ohne mich vorher ausführlich darüber zu informieren, ob sich eine bestimmte Art für mein Becken und dessen Parameter auch wirklich eignet. Tiere kauf ich prinzipiell nicht im Zoohandel, sondern direkt beim Züchter oder schon auch mal in einem wirklich sehr seriösen Aquaristikgeschäft, dessen Inhaber beide Diplom-Biologen sind.

                      Quellwasser hab ich übrigens auch eine Zeitlang benutzt, hab dann aber auf Osmose umgestellt, weil ich mir bei der einen Quelle nicht so sicher war, ob da bedingt durch nicht so weit entfernt liegende Höfe bzw. landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht doch mal die Wasserwerte nicht für die Aquaristik geeignet sind. Die andere Quelle, zu der wir gefahren sind und bei der garantiert keine Landwirtschaft in der Nähe ist, liegt so abgelegen, dass sie im Winter manchmal kaum angefahren werden kann. Deshalb bin ich vor 1 1/2 Jahren für meine Garnelenbecken auf Osmose umgestiegen und salze mein Wasser anschließend auf. Damit bin ich gut gefahren.

                      Viele Grüße
                      Katja

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                      • #12
                        Zitat von Mario Riedling Beitrag anzeigen
                        Hallo Katja,

                        falls es doch Schwanzlurche werden sollen, eignen sich eigentlich nur wenige, kleine Arten.
                        Allen vorneweg wohl am besten Hypselotriton orientalis. Falls du eine Temperaturabsenkung im Winter bewerkstelligen kannst auch Ichthyosaura alpestris apuana.

                        Ansonsten ist die Auswahl eher gering.

                        VIele Grüße,
                        Mario
                        Hallo Mario,

                        ich hab mich jetzt mal neugierig im Internet umgesehen: sowohl Hypselotriton orientalis als auch Ichtyosaura alpestris apuana gefallen mir optisch ausnehmend gut und ich fände eine der beiden Arten durchaus reizvoller als Zwergkrallenfrösche! Da du bei den Ichtyosaura alpestris apuana schreibst, dass sie im Winter eine Temperaturabsenkung benötigen: wie tief runter muss die Temperatur bei dieser Art?

                        Und: kennst du vielleicht gute Internetseiten zu den beiden Arten oder kannst mir Literatur empfehlen?

                        Viele Grüße
                        Katja

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                        • #13
                          Hallo Katja,

                          die I. a. apuana mögen 5-10°C im Winter. Auch ~13°C sehe ich noch als möglich an. Sie brauchen für die Nachzucht keinen wirklich starken Impuls, allerdings entsprichen geringere WAssertemperaturen eher den Bedingungen des natürlichen Verbreitungsgebiets.

                          Empfehlenswerte Internetseiten sind:
                          http://schwerdtfisch.net/index.php?o...d=51&Itemid=78 (Für I. a. apuana)
                          http://schwerdtfisch.net/index.php?o...d=54&Itemid=81
                          http://salamanderseiten.de/Cynopssei...orientalis.htm (Für H. orientalis)
                          Als Literarur empfielt sich Feuerbauchmolche von Franzen&Franzen.

                          Viele Grüße,
                          Mario
                          AG Urodela - ambystomatidae.de

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                          • #14
                            Hallo Mario,

                            vielen Dank für die Infos und die Links! Ich denke, dass ich mir das Buch kaufen werde. Hier noch ne ganz praktische Frage: da mein Aquarium bei uns dann doch in einem Wohnraum steht, krieg ich auch im Winter sicher 5 - 10 Grad dort nicht hin, weshalb ich dann von dieser wunderschönen Art doch Abstand nehmen müsste. Allerdings würde es mich sehr interessieren, wie die Halter von Ichtyosaurus alpestris apuana das Problem praktisch lösen. Also z.B. ob man die Tiere für die Winterruhe z.B. in einen ungeheizten Keller oder auf den Dachboden ausquartiert und was bzw. welche Art von Becken sie dann dort brauchen.

                            Ansonsten kämen für mich dann wohl doch eher Hypselotriton orientalis in Frage.

                            Viele Grüße
                            Katja

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                            • #15
                              Hallo Katja,

                              ich halte meine Tiere dauerhaft im Keller wodurch sich die Frage bei mir nicht stellt, wie ich die Winterruhe durchführe.
                              Andere Halter setzen die Tiere aber tatsächlich vorübergehend in andere Becken oder stellen das Becken selbst woanders hin. Die Ansprüche der Tiere sind die gleichen. Während der Winterruhe werden sie beinahe ebenso aktiv sein, wie den Rest des Jahres.

                              Viele Grüße,
                              Mario
                              AG Urodela - ambystomatidae.de

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