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Oje, ein Feuersalamander - was tun?

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  • #16
    Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

    Hallo zusammen,
    ich haben den Salamander letzten Montag in den Wald (Laubwald) gebracht, ca. 5 meter von einem kleinen Bächlein entfernt, der meines Wissens nach Forellen-Frei ist.
    Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe und viele Grüße, Andrea

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    • #17
      Re: Re: Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

      Herr Dippold,

      es ist nach meiner Überzeugung bei den angegebenen Temperaturen sogar grob fahrlässig, einen Salamander auszusetzen, wenn sein angestammtes Winterquartier nicht mehr verfügbar ist. Wenn Sie über so viel Erfahrung mit Salamandern verfügen, wie Sie angeben, dürfte Ihnen bekannt sein, dass sich Feuersalamander nicht eingraben, sondern Unterschlüpfe aufsuchen. Kröten können sich in lockeren Boden eingraben, aber ein Feuersalamander kommt nicht mal in einen normalen Humusboden hinein, schon gar nicht so tief, dass er bis unterhalb der Frostgrenze gelangt. Erst recht nicht "in kürzester Zeit".

      Wenn Salamander bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch unterwegs sind, ist dies eindeutig die Ausnahmen, auf keinen Fall die Regel. Die von mir monitorte Population S.s.t. z.B. ist bereits bei Temperaturen unter +5°C nicht mehr aktiv. Klar, Feuersalamander wurden schon hin und wieder auf Schnee gesehen, aber wie bereits ausgeführt, das darf man nicht zum Maßstab nehmen. Es soll ja auch Menschen geben, die bei 10° C Wassertemperatur baden gehen. Daraus zu schließen, dass alle Menschen es tun, ist logisch nicht korrekt.

      Sofern kein geeignetes Winterquartier, z.B. Geröllhaufen, Laubhaufen, in unmittelbarer Umgebung vorhanden ist und der Salamander nicht die Gelegenheit hat, sich für dieses Quartier zu entscheiden (so es denn noch nicht besetzt ist), besteht die Gefahr, dass das Tier dieses nicht akzeptiert, weiter herum wandert und erfriert.

      Was Sie in Ihren Freilandanlagen dazu meinen, beobachtet zu haben, ist für die Natur nur von untergeordneter Relevanz. Ihre Tiere hatten sicherlich die Möglichkeit, sich einzuleben, bevor der Winter kam.

      Was Ihre, offensichtlich persönlich zu verstehenden, Anwürfe bezüglich der voraus zu setzenden Erfahrungen und Kenntnisse aus 15 Jahren Tätigkeit im Naturschutz anbelangt, wirken diese etwas unreflektiert. Was soll ein z.B. Vogelschützer über die Biologie der einheimischen Urodelen wissen? Ich selbst habe eine Feuersalamander-Population "entdeckt", die seit über 20 Jahren von der Ortsgruppe einer "führenden" Naturschutzvereinigung schlichtweg "übersehen" wurde. Ich weiß auch nicht immer, was für ein Vogel da zwitschert oder welches Gras am Wegrand wächst. Vielleicht sind Sie ja so universell gelehrt, dann würde ich Sie wahrlich beneiden.

      Zu Ihrer Bitte/Aufforderung an Andrea, im Fließtext zu schreiben, möchte ich meine Bitte an Sie zufügen, doch bitte Orthografie und Interpunktion zu beachten. Sieht nicht nur besser aus, sondern wirkt auch überzeugender.

      Die rechtliche Situation zu dieser Angelegenheit ist eindeutig: der Feuersalamander darf in menschlicher Obhut überwintert werden, wenn er im kommenden Frühjahr (= unverzüglich!) wieder in die Natur entlassen wird. Eine Meldung/Mitteilung an die zuständige Untere Naturschutzbehörde (Landratsamt) genügt. Diese muss aber nicht sein, weil es sich hierbei um keine Inbesitznahme handelt, sondern dem Schutz des Individuums dient.

      Was Ihre peripathetische Bitte angeht, "für das Tier zu entscheiden", dem Feuersalamander nicht "die Freiheit zu nehmen", ist dies eine übermäßig anthropogene Sichtweise. Feuersalamander haben keinen Freiheitsbegriff. Selbst wenn, würde das Tier sich sicher für das Überleben entscheiden als für den "schönen Tod in Freiheit und Würde".

      Andrea, meine Bitte an Dich: Wenn Du den Feuersalamander wieder aussetzt, dann in unmittelbarer Nähe und nicht Kilometer weit entfernt. Es bestünde die Gefahr genetischer Vermischung von Populationen, was leider durch zwar begeisterte, aber leider weniger von Sachkenntnis ausgezeichnete "Naturschützer" immer wieder geschieht.

      Viele Grüße

      Steffen Hellner

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      • #18
        Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

        Szenario 1: Andrea/Sprotte macht sofort was Kolege Dippold empfiehlt, bringt den Salamander zum Brunnen und lässt ihn frei.
        Damit ist sie die Last los, das Gewissen entlastet und nach ein paar Tagen ist das
        ganze vergessen.

        Szenario 2: Andrea/Sprotte nimmt den Salamander heim und schafft ein Terrarium an. Sie pflegt ihn mindestens bis in den Frühling. Zweifellos wird ihr auffallen, dass der Salamander nicht nur ein "seelenloses kaltblütiges Ding am Wegrand" ist und würde
        zweifellos ihrer ganzen Bekanntschaft von ihrem Pflegling berichten. Möglicherweise würde sie anfangen sich ganz generell mehr für Lurche und unsere Umwelt zu interessieren. Auf jeden Fall würde sie vielleicht anfangen unsere Umwelt mit etwas
        anderen Augen anzusehen.
        Die Folgen sind unkalkulierbar, aber in jedem Fall positiv für unsere Umwelt.
        Auch wenn ganz stur Gesetz sie halt was
        verbotenes tun würde.

        Es ist traurig, aber in unserer hoch-technisierten, hochstudierten Gesellschaft gibt es immer mehr Rechtsanwälte, Aerzte und
        Professoren die nicht mal wissen, dass aus einer Kaulquappe mal ein Frosch wird .....
        Ich denke so kommen wir auch nicht weiter.

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        • #19
          Re: Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

          Herr Hellner,

          würden Sie die unbeschreibliche Güte besitzen und mir mal den Sinn Ihres Postings erklären? Da die Gastzugänge seit einiger Zeit nicht mehr möglich sind, ist es für mich nun aber auch nicht verwunderlich das sich für diese Diskussion bereits der zweite Diskussionsforumteilnehmer extra angemeldet hat. Erscheint es nur so oder sind die Zusammenhänge mit der Neuanmeldung und den inhaltlichen Zusammenhängen der Postings der neuangemeldeten Teilnehmer nur versehentlich nicht deutlich genug getrennt worden?!

          Steffen Hellner schrieb:
          Herr Dippold,

          es ist nach meiner Überzeugung bei den angegebenen Temperaturen sogar grob fahrlässig, einen Salamander auszusetzen, wenn sein angestammtes Winterquartier nicht mehr verfügbar ist.
          Schauen Sie mal bitte auf das Datum des Ausgangspostings und was in Bezug auf die Temperaturen dort gepostet worden ist. Zu diesem Zeitpunkt gab es einmal in meiner Region Nachtfrost und das auch erst in den Morgenstunden für relativ kurze Zeit. Frostgrade, wie sie in den letzten Tagen vorherschten, würde ein Zurückverbringen in die Natur natürlich das Vorhaben nicht ermöglichen. Da in der Zwischenzeit, von Beginn des Ausgangsposting bis vor einigen Tagen, jedoch schon fast "frühlingshafte" Temperaturen waren, kann und konnte der Salamander ganz gefahrlos in die Natur zurück gebracht werden. In der Zwischenzeit sind aber ca. fünf Wochen vergangen.

          Wenn Sie über so viel Erfahrung mit Salamandern verfügen, wie Sie angeben, dürfte Ihnen bekannt sein, dass sich Feuersalamander nicht eingraben, sondern Unterschlüpfe aufsuchen.
          Das ist mir bekannt. Feuersalamander suchen Unterschlüpfe auf wo sie sich auch in das vorhandene weiche Substrat eingraben. (Das ist nicht mit dem vergraben von Kröten zu vergleichen.) Sie bleiben ja nicht davor sitzen.
          . . .aber ein Feuersalamander kommt nicht mal in einen normalen Humusboden hinein, schon gar nicht so tief, dass er bis unterhalb der Frostgrenze gelangt. Erst recht nicht "in kürzester Zeit".
          Wenn Salamander bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch unterwegs sind, ist dies eindeutig die Ausnahmen, auf keinen Fall die Regel.
          Und wenn die Temperaturen tagsüber wesentlich über dem Gefrierpunkt liegen, man den Salamander am späten Nachmittag wieder in die Natur entläßt, dann hat er genügend Zeit um sich vor Blitzfrösten zu schützen. Das regelt der Salamander vom "Instinkt" her. Wären die Salamander dazu nicht in der Lage, dann würden regelmäßig die Salamander im Frühjahr und Herbst erfrieren.
          Mal noch eine Bemerkung zu den Frostverhältnissen in den Überwinterungsquartieren. Haben Sie sich mal die Mühe gemacht die Temperatur in den Überwinterungsquartieren zu messen? Das habe ich in meinen Freianlagen mehrfach gemacht. Die Salamander in meiner Freianlage waren ca. 30 cm tief in ihrem Überwinterungsquartier und der Frost ging 60 cm tief in den Boden. So viel mal zur Frostverträglich- und der Überlebenfährigkeit bei Frostgraden.

          Klar, Feuersalamander wurden schon hin und wieder auf Schnee gesehen, aber wie bereits ausgeführt, das darf man nicht zum Maßstab nehmen. Es soll ja auch Menschen geben, die bei 10° C Wassertemperatur baden gehen. Daraus zu schließen, dass alle Menschen es tun, ist logisch nicht korrekt.
          Aber der oben genannte Feuersalamander war nun mal da noch aktiv. Egal welche Schlüsse Sie daraus ziehen.

          Sofern kein geeignetes Winterquartier, z.B. Geröllhaufen, Laubhaufen, in unmittelbarer Umgebung vorhanden ist und der Salamander nicht die Gelegenheit hat, sich für dieses Quartier zu entscheiden (so es denn noch nicht besetzt ist), besteht die Gefahr, dass das Tier dieses nicht akzeptiert, weiter herum wandert und erfriert.
          Der Salamander ist nun aber mal in dem Gebiet vorkommen. Also ist es auch sein Lebensraum. Dazu überwintern Feuersalamander auch in Gemeinschaft.
          Das Verhalten von Feuersalamandern müssen Sie nicht mit dem Verhalten von Menschen vergleichen. Das geht in jedem aller Fälle schief.

          Was Sie in Ihren Freilandanlagen dazu meinen, beobachtet zu haben, ist für die Natur nur von untergeordneter Relevanz. Ihre Tiere hatten sicherlich die Möglichkeit, sich einzuleben, bevor der Winter kam.
          Von untergeordneter Relevanz?
          Der gefundene Feuersalamander ist ja in seinem Lebensraum verblieben bzw. wieder dahin zurück gebracht worden.

          Was Ihre, offensichtlich persönlich zu verstehenden, Anwürfe bezüglich der voraus zu setzenden Erfahrungen und Kenntnisse aus 15 Jahren Tätigkeit im Naturschutz anbelangt, wirken diese etwas unreflektiert. Was soll ein z.B. Vogelschützer über die Biologie der einheimischen Urodelen wissen?
          Ein Vogelschützer könnte durchaus über einheimische Urodelen wissen was er oder sie in der Schule darüber gelernt hat? Dieser Themenstoff wurde uns bereits in der 5. Schulklasse gelehrt.

          Vielleicht sind Sie ja so universell gelehrt, dann würde ich Sie wahrlich beneiden.
          Das bin ich mit Sicherheit nicht. Aber wenn ich zu einem bestimmten Fachbereicht nichts weiß, dann sage ich auch nichts dazu.

          Zu Ihrer Bitte/Aufforderung an Andrea, im Fließtext zu schreiben, möchte ich meine Bitte an Sie zufügen, doch bitte Orthografie und Interpunktion zu beachten. Sieht nicht nur besser aus, sondern wirkt auch überzeugender.
          Ein Lächeln muß auch hier mal sein (-:

          Die rechtliche Situation zu dieser Angelegenheit ist eindeutig: der Feuersalamander darf in menschlicher Obhut überwintert werden, wenn er im kommenden Frühjahr (= unverzüglich!) wieder in die Natur entlassen wird.
          Führen Sie bitte mal die gesetzliche Grundlage dazu an.

          Was Ihre peripathetische Bitte angeht, "für das Tier zu entscheiden", dem Feuersalamander nicht "die Freiheit zu nehmen", ist dies eine übermäßig anthropogene Sichtweise. Feuersalamander haben keinen Freiheitsbegriff. Selbst wenn, würde das Tier sich sicher für das Überleben entscheiden als für den "schönen Tod in Freiheit und Würde".
          Viele andere Tiere haben auch keinen Freiheitsbegriff. Damit können Sie es nicht rechtfertigen das man aus diesem Grunde den Salamander der Freiheit beraubt. Und bei oben genannten Temperaturverhältnissen ist der Feuersalamander keinen "schönen Tod in Freiheit und Würde" erlegen.

          Andrea, meine Bitte an Dich: Wenn Du den Feuersalamander wieder aussetzt, dann in unmittelbarer Nähe und nicht Kilometer weit entfernt.
          Vielleicht können Sie hier auch noch aufklärend wirken: Wer hat Andrea empfohlen den Salamander kilometer weit weg in die Natur zu entlassen?

          Es bestünde die Gefahr genetischer Vermischung von Populationen, was leider durch zwar begeisterte, aber leider weniger von Sachkenntnis ausgezeichnete "Naturschützer" immer wieder geschieht.
          Bei Ihrem Posting bestand weniger die Gefahr einer genetischen Vermischung denn vielmehr einer . . . Na gut, den Rest kann ich mir dann doch schenken.

          Sehr geehrter Herr Spezialist Hofer,

          ich gebe es unumwunden zu, auch Ihr oben gemachtes Posting hat mich wieder sehr erheitert.
          Eine Bitte an Sie hätte ich noch. Wir, eine ganze Reihe von Terrarianer, sind uns nicht ganz einige darüber wer sie in den Rang eines Spezialisten für . . . erhoben hat. Vielleicht könnten Sie da mal etwas Licht ins Dunkel bringen? Es wüßten mit zunehmender Sicherheit viele zu schätzen wissen.

          Hallo Andrea,

          haben Sie den Feuersalamander in die Freiheit entlassen?

          MfG
          PeFraDi.

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          • #20
            Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

            Hallo,


            Hallo Andrea,
            haben Sie den Feuersalamander in die Freiheit entlassen?
            die Frage wurde doch schon beantwortet, oder ?

            Post vom 06.11.2003
            Hallo zusammen,
            ich haben den Salamander letzten Montag in den Wald (Laubwald) gebracht, ca. 5 meter von einem kleinen Bächlein entfernt, der meines Wissens nach Forellen-Frei ist.
            Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe und viele Grüße, Andrea

            Gruß Michael ...
            Michael Schantz,
            ich halte Salamandra salamandra
            und verschiedene Unter(Arten).
            HP zur Gattung Salamandra
            Homepage der AG-Urodela
            Infos & Anmeldung Salamandra Register

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            • #21
              Re: Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

              [quote]feuersalamander schrieb:die Frage wurde doch schon beantwortet, oder ?
              [quote][b]
              *fragezurückzieh*

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              • #22
                Re: Re: Oje, ein Feuersalamander - was tun?

                Salamander schrieb:
                Das sollte jetzt aber keine Anspielung auf
                mich bezogen sein? Den Gang zur Behörde kann
                sich Andrea ersparen!
                Hallo Andreas

                Den Gang zur Behörde sollte sich Andrea besser nicht sparen, eben genau aus dem Grund, wie Peter Frank schon schrieb. Der Gesetzgeber hat aber auch für solche Situationen vorgesorgt und eine entsprechende Regelung getroffen: Verletzte oder kranke Tiere, oder solche, die kurzfristig ihrer Heimat beraubt wurden und im Moment nicht wieder ausgesiedelt werden können, dürfen ganz regulär im Haus gepflegt werden, bis die Bedingungen es erlauben, das Tier wieder auszusetzen. Sinnvoller Weise meldet man das der Artenschutzbehörde und der Pflicht ist Rechnung getragen. So mache ich es auch im Sommer mit den aus dem Nest gefallenen Päppelvögelchen, bis sie flügge sind. Da ist schon mancher Möchtegern-Tierschützer zum Amtsveterinär oder der Artenschutzbehörde gerannt, um mich zu verpetzen... Fehlanzeige
                Die meisten Beamten wissen solche Situationen einzuschätzen, wenn man sich von vornherein an sie wendet und klaren Tisch macht! Deshalb würde ich raten: Salamander (kalt gehalten) im Haus bis die Fröste vorbei sind und dann wieder in die Freiheit entlassen; aber das hat Andrea ja ohnehin schon gemacht.

                Schöne Grüsse

                eva



                [Editiert von eva1 am 16-12-2003 um 20:51 GMT]

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