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"Impaction" und mehr Diskussionsstoff

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  • #16
    Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

    hallo, ich kann jetzt zwar nicht aus 30 Jahren Terrarienhaltung rezittieren, aber gewisse Erfahrungen habe ich auch gemacht.
    Zuerst die Erfahrungen von einem Bekannten (Gecko-Halter). Bei ihm sind die meisten Einrichtungsgegenstände direkt der Natur entnommen. Dadurch gibt des öfteren mal Spinnen, "vielFüssler" oder auch mal Schlupfwespen in den Terrarien zu sehen. Je nach Beliebtheitsgrad halten sich diese Aliens mehr oder weniger lang im Terrarium auf und stellen eine Abwechslung zum Normalfutter da. Die Tiere werden in unregelmäßigen Abständen gecheckt und die Befunde sind meistens zufriedenstellend (WF-Tiere können natürlich auch mal den ein oder anderen Parasit haben).
    Nun zu meinen eigenen Erfahrungen. Eines meiner Spinnenbecken hat als Bodengrund Blumenerde (nicht sterilisiert)und ist bepflanzt. Absterbenden Blätter, Futterreste, Kot und gestorbene Futtertiere werden nicht entfernt.Seid über 3 Jahren ist das jetzt so und es gibt keinen Extremen Milbenbefall (hier und da sieht man mal eine).Der Rest wird von einer Armee von Springschwänzen abgebaut. Ich stelle gutes Pflnzenwachstum fest und keinerlei "üblen" Geruch.Der VS geht es natürlich gut, sonst hätte ich ja was geändert.
    Zur sterilen Haltung und evtl. Stresssymtomen:
    Ich habe meinem Bruder Leopardgeckos geschenkt.Ich selbst habe habe die Geschwister dieser Tiere behalten. Dei Haltungsbedingungen sind ähnlich (Temp., LF, Nahrungsangebot), da mein Bruder sich soweit an meine Vorgaben (er ist Anfänger) gehalten hat. Der Unterschied besteht im terrarium. Ich halte die Jungtiere einzeln in Blockterrarien die schlicht eingerichtet sind. Die Tiere verlassen das Versteck eher selten und sind etwas scheu.Mein Bruder hält 2 Tiere zusammen, in einem kleineren Terraium mit vielen Verstecken (alles sehr unübersichtlich).Jetzt wird es spekulativ:
    Die Tiere sind jetzt ca. 4 Monate alt und seine Tiere sind über 2cm größer als die Geschwister, die bei mir hausen.Seine Tiere verlassen auch öfter das Versteck(vielleicht, weil sie überall mal wieder unterschlüpfen "könnten").
    Hier könnte man sagen, dass Stress durch fehlenden Verstecke ein möglicher Faktor für mangeldes Wachstum ist.Rein vom Platzangebot (in m²) hätten sie bei mir sogar mehr Platz.
    Bodengrund:
    Egal ob Spielkastensand, Papageiensand, oder andere Bodengrunde.Sterilisieren tue ich hier nicht (Staub auswaschen ja).Eine ausnamhme stellen die Rosenkäfer dar, da hier die Larven gerne von z.B. Kellerasseln angenagt werden.Diese widerum bekommen kein Falllaub (ich trockne frisches Laub)um keine Wolfsspinnen in die Zucht einzuschleppen (Hier spielen allerdings viele Erfahrungen eines Bekannten ein).
    Einrichtungsgegenstände/Pflanzen:
    Tongeschirr wird abgewaschen um evtl. Rückstände der Produktion zu entfernen.
    Planzen bleiben erstmal 3-6 Monate in ihren Töpfen um die Einbringung von Pestiziiden zu vermeiden.
    du siehst Ingo Du bist (wie auch schon Vorredner sagten) nicht der Einzige "Verpester". ;-)
    Natürlich hat die sterile Haltung bestimmt auch seine Vorteile, nur ob viele NZ ein Beweis dafür sind ist m.E. fraglich.Wie resistent sind diese Jungtiere denn?Oder muss ich sie wieder auf Zeitungspapier (welche,durch die druckschwärze, zwar keimtötende Wirkung hat, aber auch Schwermetalle birgt)halten? Ich glaube einfach, dass in den USA das Denken einfach ganz anders ist und die Tiere manchmal mehr als Sache behandelt werden.Der amerikanische freie Geist steht eben über den Dingen und lässt sich nicht kontrollieren.
    So, ich habe fertig, da mich ein Termin drängt.

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    • #17
      Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

      einen hab ich noch (schwache gemüter sein gewarnt!!!!):

      http://www.fun4ucity.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=20&t=000042


      Ganz unten gibt es ein bild (bitte auch den Text darunter lesen).
      so muss es vielleicht nicht aussehen, aber ein Amerikaner würde hier vielleicht wirklich in Ohnmacht fallen. Es sei auch gesagt, dass der Besitzer regelmäßig und viele Arten und Unterarten nachzieht (trotz vielleicht auch durch seine manchmal unorthodoxen Methoden)


      gruß

      TEDDY

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      • #18
        Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

        Ah, eine gute Idee. Ein paar Bilder nicht untypischer Becken:

        Ein Extrem..aber Schlangenhalter wissen, das das hier kein Einzelfall ist:
        http://gallery.kingsnake.com/data/25DCP_0018-med.JPG

        hier wird sogar natürliches Substrat verwendet:
        http://www.kingsnake.com/uromastyx/images/babytanks.jpg

        Ebenso wie hier:
        http://lizard.pos.to/lizapara/html/jpeg/tank02.jpg

        Ein nicht untypisches Uromastyx Heim:
        http://www.nfds.net/~bmyers/icky2.jpg

        ein ungewöhnliche komfortables(da groß) Leopardgecko Setup
        http://community.webshots.com/storag...DgDfXgV_ph.jpg

        Zum Vergleich (und um mal wieder damit etwas angeben zu können ;-) ):
        Mein Uro Setup:
        http://www.printroom.com/_vti_bin/Vi...ge&param=67672

        Und eines meiner RegenwaldterrARIEN (man sieht 4 Tiere aus drei Arten...den meisten Besuchern fällt keines davon auf, wenn sie direkt davor stehen ;-)):
        http://www.printroom.com/_vti_bin/Vi...age&param=4452

        Das nochmal als Beleg

        Gruß

        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #19
          Re:

          Hi Ingo,

          Plumifrons, Gekko gecko incl. Eier - aber was ist das links in der Bildmitte?

          Stefan

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          • #20
            Re: Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

            Hallo Ingo,

            also die Bilder der "sterilen" TerraRIEN hat mich wirklich geschockt. Sicher, ein Mensch könnte auch in einem Zimmer mit einem Stuhl, einem Tisch und einem Bett und sonst nichts leben. Aber würde er sich darin wohlfühlen ?????

            Gruß
            Barbara
            Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 18.02.2010, 18:57. Grund: bitte keine verniedlichenden Abkürzungen, danke!

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            • #21
              Re:

              Hallo zusammen,

              um mal auf das Thema zurückzukommen:
              meine Erfahrungen mit "natürlichen", der Natur entnommenen Substraten sind durchweg positiv! Ausfälle durch Darmverschuß sind bei mir noch nicht vorgekommen. Ich verwende als Dekoration oder Versteckplätze überwiegend dem Wald entnommene Rinde und Äste. Es ist preiswerter selber mal den Gang in den Wald zu wagen, als für viel Geld Korkröhren (können durchaus dekorativ sein), Lianen oder Weinreben zu kaufen. Das schlimmste was ich mir bisher eingeschleppt habe war der Gemeine Hausbock, der mit einemmal in einer recht ansehnlichen Menge in einigen Becken (Hatte gerade frisch Eichenrinde in die Becken gestellt) auftauchte. Den Tieren machte das wirklich nichts aus - der Haussegen hing aber sofort schief (ausgebüchste Futtertiere waren nichts dagegen).
              Bodensubstrate (Flußsand, Torf, Lehm, Gartenerde oder Buchenlaubhumus) werden bei mir nicht abgekocht oder behandelt. Mit dem Buchenlaubhumus habe ich mir eine vielzahl von Kleintieren ins Becken geholt, aber den im Becken befindlichen Reptilien hat das bis jetzt noch nicht geschadet. Milben sind in diesem Becken ebenfalls - da selbige aber keine Überhand nehmen und nicht "auf-den-Tieren" sitzen, ist das für mich kein Grund zur Besorgnis. Ich verwende zudem ausschließlich echte Pflanzen, die ich getopft in den Becken stehen habe. Lediglich bei meinen Hemitheckonyx habe ich verschiedenen Sanseverien-Arten im Bodensubstrat stehen - die Erfahrungen damit sind ebenfalls sehr gut. Alle übrigen Pflanzen werden selber in Gartenhumus gezogen. Auf eine Behandlung der Pflanzenerde verzichte ich ebenfalls.

              Von sterilen Becken halte ich nicht das geringste. Becken, in denen der Betrachter die Tiere suchen muß, werden von mir auf jeden Fall bevorzugt. Hier ist dann aber oft auch ein Kompromiß zwischen einem "schönen Becken" und einer übersichtlich/praktischen Einrichtung zu finden - und dieser ist dann oft auch noch Geschmackssache!

              Stefan

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              • #22
                Re:

                Hallo Birgit,

                habe Deinen Beitrag leider jetzt erst richtig gelesen und möchte Dir da wiedersprechen.
                Wie man in älteren Beiträgen oft lesen konnte, ist es von vielen Terrarieanern auch in diesem Forum ein vorrangiges Ziel "zahme" Tiere zu halten. Das die Reptilien nicht zu den domestizierten Arten zählen ist bis zu diesen Leuten leider noch nicht vorgedrungen. Wenn ich von Dingen wie der Leguanschaukel oder der Leguan-Ausgeh-Leine lese, stehen mir die Nackenhaare zu Berge. Was glaubst Du wieviele Leute ihre "Lieblinge" täglich aus dem Becken nehmen um gemeinsam damit auf der Couch zu sitzen. Der von Dir angesprochene Trend ist auch hier schon weiter verbreitet, als man meint - nur noch nicht in diesem Forum oder in der DGHT. Letztenendes gehören wir, die wir unsere Echsen mit Lebendfutter füttern doch zu den steinzeitlichen Barbaren, wo es doch heute schon alles in der Dose gibt.

                Stefan

                [Edited by Stefan on 28-02-2002 at 13:14 GMT]

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                • #23
                  Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                  Hallo Ingo!
                  Ich gehöre auch zu der Fraktion der "Steinzeitterrarianer". Meine Tiere leben auf hartem steinigen Bodengrund, müssen sich zum Eierlegen die "lackierten" Krallen abwetzen. Bei der Nahrungsbeschaffung müssen sie der lebenden Beute nachjagen. Sie erleiden Notzeiten und Futtermangel genau wie in der Wildniss. Und trotz aller Wiederigkeiten wollen sie einfach nicht aufhören auch noch für Nachwuchs zu sorgen.
                  ...und was ganz schlimmes ,wenn ich sie mal zum Begutachten und wiegen aus den Terrarien herausfange...wollen sie mich, ihren besorgten "Ziehvater" auch noch beißen. Beim Betreten des Terrarienraums reagieren sie auch noch mit Fluchtverhalten.
                  Tja irgendwie mache ich im Sinne unserer amerikanischen Hobbygenossen alles falsch.

                  Mit freundlichen Grüßen
                  Harte (heute mal etwas ironisch)
                  ;-)

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                  • #24
                    Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                    Ernüchternd!
                    Ich dachte, die gestrige Anekdote im GeneralAnzeiger über den Leguan "Igwig", der jede Nacht in ein Handtuch gewickelt neben seiner Besitzerin (übrigens aus GB) im Bett verbringen muss, sei eine Ausnahme. Igwig kam übrigens nur deshalb in die Medien, weil die Halterin ihn als Wurfgeschoss gegen mehrere Menschen (incl. Polizisten) benutzt hatte! Und jetzt wehrt sie sich verzweifelt gegen die Vorwürfe der Tierquälerei - hält sich für ausgesprochen tierlieb.
                    Ich mag das Wort "Tierliebe" schon gar nicht mehr hören.
                    Haltet durch, ihr steinzeitlichen Barbaren

                    Viele Grüße
                    Birgit Rödder/DGHT
                    Admin DGHT

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                    • #25
                      Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                      Hallo zusammen,

                      Anscheinend bin ich erst etwas spät auf den Beitrag gestoßen :-(
                      Schlimme Bilder, besonders das mit den Schlangen in diesen Behältern, die eher einer zu klein geratenen Auflaufform ähneln, als einem Terrarium.
                      Ich finde diese sterile Haltung auch wirklich schlimm, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die so betriebene "Terraristik" (Terra=Erde, und nicht Küchenrolle oder Hirse)
                      dem Halter Spaß macht, mal von den Tieren ganz zu schweigen. Für mich gehört eine ansprechend und einigermaßen naturnahe Einrichtung des Terrariums einfach dazu. Ich finde, dass sie fast so einen hohen Stellenwert hat, wie Futter und Klimabedingungen. Ich habe auch in sämtlichen Terrarien irgendwelche Dinge von draußen, seien es Steine oder Äste oder Sand. Bisher hat sich noch kein Tier beschwert und gut aussehen tut's obendrein. Leider kann ich kein Foto einfügen, weil ich nicht weiß, wie das geht. Für einen Hinweis wäre ich dankbar.
                      Mit natürlichen Bedingungen hat ein solches setup jedenfalls nichts mehr gemein, und deshalb für mich auch nichts mit der Tierhaltung. Es geht dabei nicht nur um meine eigenen ästhetischen Ansprüche, die ich an das Terrarium stelle, sondern auch um die Bedingungen der Tiere, die sich meiner Meinung nach in einem Behälter mit echtem Substrat, Pflanzen, Ästen und Steinen wesentlich wohler fühlen. Ob das wirklich so ist, kann ich ja leider nicht wirklich wissen. Bei den in den USA ja durchaus häufig vorhandenen Großzuchtanlagen kann ich verstehen, dass man nicht jedes Becken individuell und detailgetreu einrichten kann. Das heißt aber nicht, dass man es nicht mit ein wenig Aufwand wesentlich erträglicher für Betrachter und Tier machen könnte. In meinen Augen vermittelt diese Küchenpapierhaltung eine lieblose Einstellung zum Tier und zur Sache und würde bei mir nicht gerade dazu führen, von solchen Züchtern Tiere zu kaufen. Und wenn diese Lieblosigkeit und Unnatürlichkeit vermittelt wird, ist auch die Wahrscheinlichkeit, ein Tier als ersetzbare Ware zu sehen, größer. Ich freue mich jeden Tag wieder, wenn ich sehe, wie sich meine Schildkröten aus ihrem Schlafplatz unter Blättern und Ästen (von draußen!!) zu ihrem Futterplatz begeben und dabei über Stock und Stein wandern müssen.
                      Das ist doch auch wie mit Kindern und Keimen. Es ist doch erwiesen, dass Kinder, die häufig in der Natur spielen und dabei unweigerlich mit Keimen und anderen Sachen in Berührung kommen, gesünder sind, als die Kinder, die immer nur im Haus sitzen und noch nie im Schlamm gewühlt und Sand gegessen haben. Das Immunsystem von Lebewesen ist auf die Abwehr von für den Körper gefährlichen Stoffen ausgerichtet und wenn es nie mit diesen Stoffen Bekanntschaft macht, wird es viel anfälliger für die eigentlich harmlosen Angriffe.
                      Es leben die Steinzeitterrarianer :-)

                      Gruß

                      Mats

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                      • #26
                        Re: Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                        Hallo,

                        also Reptilien als Kuscheltiere zu missbrauchen, finde ich ziemlich unmöglich. Vielleicht sollte solchen Leuten ´mal gesagt werden, dass diese Tiere mit Streicheleinheiten nichts anfangen können. Mein Leguan jedenfalls macht die Augen zu, wenn man ihn streichelt, und das ist bekanntlich ein Zeichen von Unterwerfung bzw. "sich seinem Schicksal ergeben".

                        Allerdings ganz wild ist mein Leguan auch wieder nicht. Manchmal begrüsst er uns kopfnickend (kein Drohen), wenn wir in den Raum kommen. Und er lässt sich mittlerweile problemlos aus dem Terrarium nehmen, wenn eine Komplettreinigung notwendig ist oder der Tierarzt zu Besuch kommt. Das ist mir auch recht so, denn bei einer Größe von knapp 140 cm würde mir ein wild fauchender, um sich beissender, krallender und mit dem Schwanz schlagender Leguan ziemliche Probleme bereiten. Deshalb komme ich aber trotzdem nicht auf die Idee, mit Legu auf der Couch zu sitzen. Der bleibt in seinem Terra oder macht ´nen Rundgang durch die Wohnung. Von Fremden lässt er sich aber nicht anfassen. Ich würde daher sagen, er ist nicht zahm, aber im Notfall leicht zu handeln. Das ist doch nicht verkehrt, oder ?

                        Viele Grüße
                        Barbara

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                        • #27
                          Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                          Freut mich natürlich, meine Ansicht so vielfältig bestätigt zu sehen. Darum wage ich es nun auch, noch ein paar Details zu dem "lebenden" Boden in meinen Becken anekdotisch zu erzählen, um zu begründen, warum ich immer so eindringlich zu unsterilen Bodengründen rate:
                          Das weiter oben im Thread abgebildete größere Regenwaldterrarium (knap 2,8 Kubikmeter) wird von 10 Echsen in 3 Arten bewohnt (irgendwann können wir ja hier auch mal einen Thread über pro und kontra Vergesellschaftung schreiben ...aber hier ginge das zu weit vom Thema ab). Wie in allen meinen Terrarien (übrigens eine durchaus übersichtliche und daher neben Job und Familie noch gut zu handhabende Anzahl) wird wöchentlich Kot entfernt, Blätter abgwischt, Wasserbecken gereinigt etc. Nun findet sich trotz der recht stattlichen Echsenzahl oft auch nach Wochenfrist nicht ein einziges Kothäufchen-es sei denn, an einem Blatt festgetrocknet. Riechen tuts auch nicht. Vor einiger Zeit fiel mir morgens ein frisches größeres Kotpellet auf dem Boden auf und ich nahm mir vor, es abemds zu entfernen. Abends saßen an eben der Stelle drei Zophoba Käfer und von Kotresten war nichts mehr zu sehen. Klar bewirkt da snicht, daß ich nicht doch regelmäßig nachsuche und gefundenes entsorge. Aber ich kan beruhigt sein, daß auch Futterreste und Kotpellets an unentdeckten Stellen nicht länger vor sich hingammeln. Führe ich in unregelmäßigen Abständen mal Fastenpausen ein, um einem Verfetten der Tiere vorzubeugen, stelle ich fest, daß sich manche Echsen, vor allem meine Winkelokopfagamen Arten vermeht am Boden aufhalten und sichtlich exploratives verhalten zeigen. Wenn dann gelegentlich ein Regenwurm, eine Kellerassel oder ein Tausendfuß auftaucht, haucht der rasch sein Leben aus. Als ich letztes jahr samt Terris und anderem Viechzeug umzog (Keinem Vivarianer zu empfehlen....) blieben einige Echsen bis zuletzt in den Becken. Als ich im Winkelkopfagamenbecken anfing, Bodengrund in Säcke zu schaufeln, wobei ein Gewusel von Asseln udn Co frei wurde, kam enorm Leben in die Bude. Immerwieder mußte ich eine Winkelkopfagame wieder aus dem Plastiksack oder von der Schaufel enfernen. Die Kerle waren regelrecht im Freßrausch und haben sich bis zum Platzen vollgestopft. Ansonstenn war der boden nach 4 Jahren Verweildauer im Terri von der Struktur her kaum noch von Walderde zu unterscheiden und roch auch ähnlich udn vor allem kein bißchen unangenehm. Auch aus den entlegensten Winkeln wurden keine Kotreste geborgen (wohl aber etliche ältere unentdeckte Eier und Eischalen).
                          Alles in allem machten alle Feuchtterrarien trotz minimaler wöchentlicher Säuberung beim Komplettausräumen einen sauberen Eindruck und nirgends stank es oder roch streng. Merklich anders sah es in einem kleineren (300L) Feuchtterrarium aus, das nur 5 cm Bodengrund enthielt und nie mit Walderde beimpft wurde. Die unterste Bodenschicht war schmierig, roch streng und im Boden fanden sich einige mumifizierte Kothäufchen. Nach dem Umzug erhielt dieses Becken 12 cm hoch Bodengrund aus einem eingefahrenen Becken und heute sieht das ganze viel besser aus.
                          Leider funktioniert so etwas in Wüstenterris nicht. Da siebe ich wöchentlich und tausche monatlich die obersten paar Zentimeter Bodengrund aus.

                          Gruß

                          Ingo

                          [Edited by Ingo on 28-02-2002 at 16:44 GMT]
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #28
                            Re:

                            Hi Ingo,

                            das ist ja mein Problem.......muss praktisch täglich reinigen. Beneide dich ein wenig um deinen lebenden Bodengrund. Aber das hat ja bald ein Ende und eine Regenwald wird auch hier entstehen.
                            Muss aber dazu sagen das, gerade Zophobas sich bei mir auch in den Wüstenbecken lange halten und sogar vermehren. Meist findet man die Jungtiere dann unter der Wasserschale wo auch das Substrat immer feucht ist.

                            Gruss Lippe

                            Kommentar


                            • #29
                              Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                              Hi Ingo,bin mal wieder von deinem schreibfluss total überwältigt.Wenn ich mich mit zwei Fingerchen hier rumstochern sehe ist mir schon schlecht.
                              Will damit in kürze sagen, deine Ausführungen sind klasse und ich kann das alles nur bestätigen.
                              Dies nur als kleines Lob.
                              Gruss Uwe(der Schreibfaule)

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                              • #30
                                Re: Re: "Impaction" und mehr Diskussionsstoff

                                Moin moin,

                                kann mich Ingo aus gegebenem Anlaß mal wieder nur anschließen. Ich bin nun exact heute vor 4 Wochen mit meinen Terris (je 1,6 Kubikmeter) umgezogen. Als alles ausgeräumt war, ging es auch bei mir mit Schaufel und Säcken dem Bodengrund zu Leibe. Ich benutze zwar Pinienborkenschnipsel (15 cm hoch) aber der Boden ist ebenfalls "geimpft". Ich konnte ebenso kein einziges Häufchen finden. Tote Futtertiere waren auch keine zu finden, was allerdings auch an den Waranen liegen kann, da sie, in auch bei mir durchgeführten Fastenzeiten, dazu neigen gezielt im Boden undefinierbare Sachen auszugraben und dann zu fressen.
                                Überrascht war ich auch, daß die unteren Schichten schon nach 2 Jahren richtig wie Humus aussahen - kaum noch Schnipsel.

                                @ Lippe:
                                nicht weinen, der Regenwald kommt ja bald :-)) Ich geb´ dir dann auch noch eine Prise "Impfstoff" für den Boden mit :-)))

                                Gruß Stefan L.

                                Kommentar

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