Zucht von Zophobas

[Martin H.]

Hallo zusammen,

ich hätte ein paar Fragen an die Zophobas Züchter:
Nachdem was ich bisher so gelesen und gehört habe wollen Zophobas bei der Verpuppung ungestört sein, weswegen man sie einzeln setzen soll. Reichen dafür Filmdosen aus, sowohl vom Durchmesser als auch der Höhe (rauskrabbeln) oder doch besser Joghurtbecher oder Heimchendosen nehmen? Auf diesen Seiten >>klick mich<< und >>klick mich<< werden Filmdosen verwendet (sind die amerikanischen Filmdosen überhaupt genauso groß wie die europäischen?), aber mir kommt es etwas klein vor und ich kann mir gut vorstellen, dass es bedingt durch den knappen Platz öfters zu Missbildungen kommt. Auf der anderen Seite sind sie schön platzsparend und günstig zu bekommen. Hat jemand Erfahrung mit Filmdosen als Verpuppungsbehälter?
Brauchen sie während der Verpuppung und dem Schlupf eine hohe Luftfeuchte, oder kann ich sie in die leeren Dosen ohne feuchten Bodengrund setzen?

Was mir noch aufgefallen ist, dass hier im DGHT Forum die Zucht von Zophobas noch nicht sooo oft Thema war. Woran liegt es? Ist die Zucht so einfach, dass man nicht darüber diskutieren muss? Zu aufwendig dass es sich nicht lohnt? Kein beliebtes Futtertier? ...?

Überhaupt hab ich nur wenig informative deutschsprachige Seiten über die Zucht von Zophobas gefunden. Und die Informationen dort unterscheiden sich auch zu denen im englischsprachigen Raum: im deutschsprachigen wir i.d.R. ein leicht feuchtes Substrat (Torf, Blumenerde, Torf-Hobelspäne-Gemisch, Kleintierstreu, etc.) empfohlen (Beispiel: >>klick mich<<). Im englischsprachigen scheint die trockene Zucht auf Weizenkleie und Co. verbreiteter zu sei >>klick mich<< oder >>klick mich<<).
Wenn niemand gute Argumente hat die dagegen sprechen wollte ich die trockene Variante ausprobieren, da mir eine trockene Zucht zwecks Vorbeugung von Milben, Schimmel und Phoridae generell sympathischer ist.

Ach ja, dass was ich bisher über die Zucht von Zophobas weiß stammt aus dem Buch "Futtertierzucht" von Friederich und Volland, sowie dem Internet, primär diesen Seiten:

http://www.iaherp.org/superworms/

http://www.hanleysherps.com/htm/superworms.htm

http://www.arachnoboards.com/ab/showthread.php?s=&threadid=15216

http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=15383

http://www.drgecko.com/superworms/

http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=1369

http://home.t-online.de/home/klaus.schulz.of/html/zophobas.html


Falls jemand zusätzliche Tipps hat, immer her damit! =;-)

viele Grüße,
Martin

[Ingo]

Re: Zucht von Zophobas

Zum Verpuppen: Mit den Filmdosen geht das problemlos.
Ich machs mir aber einfacher: In allen meinen Terrarien leben immer einige Zophobas im Boden udn es kommen immer wieder Käfer zum Schlupf.
Ich zü+chte Zophobas nicht massenhaft, sondern vor allem, um kleine Larven zu erhalten, die man ja im Handel nicht bekommt.
20 Käfer aus meinen Terrarien zu sammeln ist nie ein Problem.
Die kommen dann in eine Curver Box mit Blumenerde, die mit Rindenstücken abgedeckt ist.
Alle zwei Wochen wird die Blumenerde in ein größeres behältnis geschüttet, wo sich die Larven entwicklen können.
Bei trockener Zucht hatte ich immer erhebliche Verluste udn langsameres Wachstum.
Bei mir gedeihen dei Zophabas am besten in einem Gemisch aus Blumenerde und Kaninchenpellets, auf dem oben Pappstücke und Steine aufliegen, wobei das ganze stets leich tfeucht gehalten wird. Ich verfüttere besagte Pellets, geraspelten Apfel und Möhre, geriebenen Käse und Grünzeugs.

Aber wie gesagt: Keine Hochleistungszucht, sondern nur zur Verfügbarkeit kleiner und kleinster Zophobas. Die dicken Dinger bestelle ich einfach kiloweise im Versand.

Gruß

Ingo

[mighty.v]

Re: Zucht von Zophobas

Hi,

ich fahre meine Zophobas morio Zucht gerader runter, da mir einerseits der Aufwand zu groß ist, die Tiere viel zu starke Kiefer haben und bei Gefahr ein übelriechendes Sekrekt abgeben.

In Zukunft werde ich auf die Zucht ganz verzichten und auf Mehlkäfer, argentinische Schaben und Heuschrecken setzen.

Meine Basilisken können die Zophobas morio Käfer nicht richtig verdauen, die liegen imemr halbverdaut im Terrarium. Bei den Mehlkäfern gibt es diese Probleme nicht, sie sind wesentlich einfacher zu züchten und müssen auch nicht unbedingt Wasser zur Verfügung haben. Larven verfüttere ich sowieso kaum weil sie zu fett sind.

Schaben haben sich leider noch nicht bei mir vermehrt, aber ich habe sie auch erst seit drei Wochen...das kann also noch ein wenig dauern...Männchen habe ich aber genug, so dass ich schon welche verfüttert habe und sie sehr gut angenommen wurden.

Zu Heuschrecken muss man allerdings nichts schreiben, da sie von fast jedem Tier angenommen werden und auch relativ leicht zu züchten sind.

Bei Zophobas morio ist es einfach immer nur lästig die Larven zu separieren, zu überwachen und auch nicht ganz trocken halten, da sie sonst austrocknen. Ansonsten ist die Zucht problemlso bei 26°C möglich, aber ich habe halt keinen Bedarf mehr.

cu

Mighty.V

[Ingo]

Re: Zucht von Zophobas

Da stimmt aber was mit Deinen Basilisken nicht. Check nochmal das Terrarienklima etc durch. Meine Basilisken verdauen alle nun in der vierten Generation problemlos Zophobas. Ich verwende vor allem zur Aufzucht einen sehr hohen Zophobasanteil aber auch die Adulti bekommen regelmäßig signifikante Mengen davon.

Gruß

Ingo

P.S.: Der Fettgehalt von Schaben steht dem von Zophobas nicht nach (28% Fett bei Periplaneta)

[[ggg]Editiert von Ingo am 15-03-2004 um 13:50 GMT[/ggg]]

[Aturus]

Re: Zucht von Zophobas

Ich züchte zwar auch, nur ist die Produktivität eher mäßig, da ich aber auch nicht so viel brauche reichts ...

[mighty.v]

Re: Zucht von Zophobas

Hi,

ich meine auch die Käfer, nicht die Larven!!! Die wirst Du wohl kaum zur Aufzucht nutzen können!!!

cu

Mighty.V

[Martin H.]

Re: Zucht von Zophobas


Hi,

erst mal danke für die zahlreichen und informativen Antworten! =:-)

Bei mir ist die Zophobas Zucht auch nicht als Hochleistungszucht geplant, sondern soll nur nebenher laufen um etwas Abwechslung in den Speiseplan meiner Spinnen zu bekommen und um immer Futtertiere in div. Größen vorrätig zu haben. Vor allem kleines Futter (kleiner als Baby-Schaben).

Da die Zucht nur nebenher als Zusatz betrieben werden soll, möchte ich auch nicht allzuviel Arbeit reinstecken. Idealerweise stell ich es mir so vor, dass ich ein oder zwei mal die Woche Feuchtfutter gebe und alle zwei (evtl. drei) Wochen die Käfer in eine neue Zuchtbox setze, damit sie sich nicht über die Eier und kleinen Larven hermachen.
Wenn es so funktioniert gut, wenn nicht dann wäre mir die Zucht eh zu aufwendig.

Evtl. werde ich beide Varianten ausprobieren: einen trockenen Ansatz und einen feuchten und sehen wie sie jeweils laufen und mich danach für einen entscheiden. Wobei wenn es irgendwie geht würde ich die trockene Variante vorziehen, da dies deutlich ungünstigere Bedingungen für Phorid-Fliegen wären und ich es diesen BIESTERN so schwer wie möglich machen möchte.

Ingo schrieb:

P.S.: Der Fettgehalt von Schaben steht dem von Zophobas nicht nach (28% Fett bei Periplaneta)

Wie hoch ist denn der Fettgehalt von Zophobas? In den Nährwertinfos von faunatopics.de steht "Fett ca. 18%".

viele Grüße,
Martin