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erste Erfahrungen mit der Erbsenblattlaus

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  • erste Erfahrungen mit der Erbsenblattlaus

    Hallo,

    bis vor ein paar Wochen hatte ich noch Vorbehalte mit der Zucht von Erbsenblattläusen zu beginnen. Ich fürchtete das Abwandern und besiedeln von meinen Zimmerpflanzen. Diese Befürchtung ist unbegründet.

    Besuche bei Dendrobatenpflegern zersteuten diese vollständig.

    Mit 2 Zuchtansätzen begann ich ebenfalls mit der Zucht.

    Und ich kann sagen, dass es bei minimalem Arbeitsaufwand ein hervorragendes Futtertier sowohl für Frosch-als auch für Schwanzlurche ist.

    Gerade bei der heiklen Aufzucht meiner jungen Paramesotriton laoensis hat sich die Erbsenblattlaus sehr gut bewährt.
    Ein Tier, das kleinste, wollte eine zeitlang nicht richtig fressen. Seitdem ich auch mit Erbsenblattläusen füttere, holt das Tier zusehends auf.

    Voraussetzung für eine florierende Zucht ist lediglich, regelmäßig neue Ansätze zu machen.

    Anfangs ließ ich die über Nacht gequollenen grünen Erbsen auf feuchtem Küchenpapier keimen. Aber die Anzucht auf Blumenerde bringt deutlich bessere Ergebnisse.
    Alle 3-4 Tage setze ich neue Erbsen an und lasse diese auf der Fensterbank keimen.

    Gruß Ingo V.

  • #2
    Hallo Ingo,

    Wenn du lust hast kannst du das ja mal näher erläutern mit der Zucht oder vielleicht mal einen Tip geben wo ich mehr dazu finde.
    Bin immer auf der suche nach neuen Futterangebot.

    Danke

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    • #3
      Hallo,

      http://ms-verlag.de/index.php?90&bac..._products=1519 ist ein Zuchtbericht enthalten.

      Grüße

      Benjamin
      http://www.dght-ulm.de http://www.sceloporus.de http://www.dght-iguana.de/

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      • #4
        Hallo,

        ja, diese Draco habe ich auch.
        Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen klappt die Aufzucht der Bohnen und Läuse ohne zusätzliche künstliche Beleuchtung.

        Gruß Ingo V.

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        • #5
          Ja, aber die Erbsen vergeilen deutlich weniger, wenn sie genügend Licht erhalten. Daher stehen sie bei mir an der Fensterbank.
          Ich erlaube mir hier mal meinen persönlichen Zuchtbericht reinzuschreiben.
          Wenn jemand Ergänzungen hat, gerne!
          • Die Nahrungsgrundlage
          Wie der Name schon sagt, lebt die Erbsenblattlaus auf Erbsen. Sie zeichnet sich durch eine saftige grüne Farbe aus und sieht sehr lecker aus.
          Diese Erbsen gibt es im Supermarkt, es handelt sich um grüne, ungeschälte Erbsen (z. B. von Müllers Mühle, 500 g ca 99 Cent). Die Zucht der Erbsenblattlaus ist also sehr günstig, da 500 g Trockenerbsen ziemlich viele sind
          Die Erbsen werden 12 Stunden eingeweicht (Achtung, sie verdoppeln dabei ihr Volumen). Danach breite ich sie auf einem Teller mit hohem Rand nebeneinander aus und lasse sei bei Licht keimen. Nach etwa 2 Tagen (abhängig von der Temperatur) beginnen die Wirzeln zu sprießen. Dann nehme ich die ersten Erbsen und setze sie in Anzuchtplatten, oder sonstige Kulturgefäße, die unten ein Loch haben (sonst fault es) mit Kokosgrund.
          Man liest oft, dass 3-4 cm Grund genügen, aber besser ist es, einen höheren Bodengrund einzufüllen, da die Erbsen dann besser wachsen (sie wurzeln sehr stark) und auch länger als eine Woche halten. Ebenso hilfreich ist eine gute Beleuchtung, die ein Vergeilen der Erbsenpflanze verhindert.
          • Die Fortpflanzung
          Die Blattlaus ist in Kultur partehnogenetisch, die Geschlechtsreife ist laut Lteratur nach etwa 14 Tagen erreicht. Nach den Regeln der Populatonsdynamik ist das Wachstum der Blattlauskolonie also exponentiell. Das bedeutet, man kann sehr früh mit der Entnahme beginnen, was sogar manchmal sinnvoll ist, damit sich der Bestand auf einem niedrigen Niveau hält, und man nicht exponentiell erbsen züchten muss.
          • Schwierigkeiten
          Bei der Zucht von Erbsenblattläusen treten kaum Schwiergkeiten auf. Die Akzeptanz bei den Prädatoren ist hoch, und die Zucht weitgehend unproblematisch. Auf zwei Risiken sei hingewiesen:

          Regelmäßigkeit

          Erbsenpflanzen müssen regelmäßig zur Verfügung stehen. Ich setze einmal die Woche Erbsen zum Keimen an, von denen ich dann im Laufe der nächsten Tage immer wieder welche einpflanze. Für mich ist diese Vorgehensweise praktisch, weil sie nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Man kann natürlich auch an einem Tag 5 Pflanzschalen vorbereiten statt jeden Tag eine. Durch ausreichend Bodengrund und gute beleuchtung kann man auch einen 10-Tage Rhythmus einhalten, da die Erbsen dann länger als Futterpflanzen dienen können und nicht jede woche ersetzt werden müssen.

          Feinde

          In dem Zimmer, in dem meine Blattlauszucht steht, finden sich regelmäßig Marienkäfer ein J - und das im Dezember! Sonst habe ich noch keine praktischen Erfahrungen mit Feinden oder Parasiten an Erbsenblattläusen gemacht.
          Als Feinde kommen laut Literatur Raubmilben in Betracht, die in Gärtnereien gezielt zur Blattlausbekämpfung eingesetzt werden.
          Natürliche Feinde wie Kamelhalsfliegen dürften bei der Zucht in Wohn- und Terrarienräumen wohl keine Rolle spielen… Eher schon das exzessive Besiedeln der Zuchtbehälter durch Drosophila (Gottwald mdl. Mittlg.). Bei geringem Befall durch Trauermücken, Drosophila oder andere Fliegen helfen Gelbsticker, bei hochgradigem Befall nur das Wegwerfen, da ein Insektizid hier selbstredend nicht in Frage kommt.

          Schimmel

          Wichtig ist eine gute Belüftung, sonst kommt es zu Schimmel. Man kann auf eine Abdeckung eigentlich komplett verzichten, da die Läuse sich nicht von ihrem Futter wegbewegen. Wenn man unbedingt eine Abdeckung verwenden möchte, sollte sie sehr viel Luft durchlassen (Damenstrumpf)
          • Tipps und Tricks
          • Sollten es einmal zu viele Erbsen beim Keimen geworden sein (man unterschätzt oft die Keimfähigkeit…) – sie sind auch sehr gut für den menschlichen Verzehr geeignet. Sie schmecken ähnlich wie Sojasprossen. Man kann sie auch im Ofen rösten.
          • Normalerweise ist die Erbsenblattlaus in Kultur ungeflügelt. Wenn sich vermehrt geflügelte Exemplare einstellen, ist das ein Hinweis darauf, dass die Bedingungen nicht mehr optimal sind (zu dichter Besatz, zu wenig Nahrung). Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass die Zucht keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen benötigt, da die Läuse immer auf ihren Futterpflanzen bleiben.
          • Zum Verfüttern in meinen Aufzuchtterrarien (kleine Dendrobaten) setze ich einzelne Erbsen in „Jiffy“-Keimtöpfchen an. Diese sind einzeln entnehmbar und man kann sie misamt den Balttläusen ins Terrarium stellen. Nachdem sie „abgeweidet“ sind, stellt man sie zur „Wiederbesiedlung“ zurück in die Zuchtanlage
          Literatur:

          Österdahl, Lars (2006): Die Erbsenblattlaus – ein ungewöhnliches Futtertier, DRACO 28, 39 – 41

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          • #6
            Hallo,

            ich bringe die vorgequollenen Erbsen direkt auf Blumenerde in durchsichtigen 1Liter Plastikbechern zum keimen.
            Die Becher habe ich mit einem Blatt Küchenrolle verschlossen. Das hält die Luftfeuchtigkeit im Becher hoch.
            Die Becher stehen warm auf der Fensterbank.

            Gruß Ingo V.
            Zuletzt geändert von ingo v.; 21.02.2008, 15:23.

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            • #7
              Hallo,

              nachdem ich nun Ingo-sei-Dank in Hamm meinen ersten Ansatz Erbsenblattläuse erhalten habe, will ich auch mal berichten.

              Die Zucht am Laufen zu halten erfordert nur alle paar Tage wenige Handgriffe: Erbsen einweichen, in Behälter mit Erde einbringen (evt. nachwässern nach einigen Tagen) und dann warten bis die Erbsenpflanzen groß genug sind, damit man sie besiedeln kann.

              Die Ausbeute: gigantös würde ich mal sagen. Ich nehme die Pflanze und schüttel sie über einer großen Plastikdose - wenn ich meine Winz-Geckos füttern will.......... bei Fröschen direkt ins Becken stellen geht natürlich auch.
              Jedenfalls ein mega-geiles Futtertier, was aber auch von allen Viechern bisher gerne genommen wird.
              Und ich bin endlich unabhängiger vom Zukauf von hunderten von Micro-Heimchen (die gibts natürlich trotz allem auch weiterhin - wegen der Abwechslung)

              Also alles in allem bin ich hell begeistert und kann dieses Futtertier jedem nur empfehlen, der Tiere hat die so kleines Futter benötigen.

              @ Ingo - nochmal allerherzlichsten Dank für diesen tollen Ansatz

              @ Andrea - darf ich deinen Zuchtbericht ausdrucken und mit neuen Ansätzen weitergeben (natürlich mit der Quellenangabe woher ich ihn habe) ???


              Liebe Grüße, Flocke
              DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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              • #8
                Hi Flocke,
                ja klar. Dafür ist er ja gedacht.
                Du kannst ihn auch ergänzen, wenn Du möchtest, oder verbessern.
                Viele Grüße
                Andrea

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                • #9
                  Hi,

                  ich teile Flockes Begeisterung nach wie vor.

                  Wenn ich nicht aufpasse, wächst die Läusezucht ins unermessliche;-))))
                  Das erinnert mich an das Märchen mit dem Brei;-)))

                  Gruß Ingo V.

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                  • #10
                    Hallo,

                    wenns zu viele werden einfach Temperatur runter dann wirds langsamer.

                    Bei zu kühlen Temp. gehen sie aber recht schnell ein.

                    Hab ich am anfang mal versucht, da dann die Erbsen nicht so schnell in die höhe gehen.

                    Grüße
                    Waldmensch
                    Waldmensch

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                    • #11
                      Zitat von aspera Beitrag anzeigen
                      Hi Flocke,
                      ja klar. Dafür ist er ja gedacht.
                      Du kannst ihn auch ergänzen, wenn Du möchtest, oder verbessern.
                      Viele Grüße
                      Andrea
                      Lieben Dank Andrea,

                      naja mal sehen ob ich was ergänze oder verändere. Da bin ich meist etwas faul............ oder aber wenn mich mal anfange, bleibt dann am Schluss nix stehen wie es war *ggg* deshalb fange ich erst gar net an........

                      Liebe Grüße, Flocke
                      DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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                      • #12
                        Hallo,

                        hier http://www.dendrofood.de/erbsenblattlaus/ findet Ihr einen weiteren guten Zuchtbericht mit Bildern.

                        Gruß Mario

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                        • #13
                          Getreideblattläuse

                          Hallo,

                          hat hier schon jemand Erfahrungen in der Verfütterung von Getreideblattläusen Rhapalosiphum padi und oder Sitobion avenae gesammelt - auf die die Nützlingszüchter in der offenen Zucht setzen?

                          Gruss Dartfrog

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