Kritische Bemerkungen zu Herpetal Complete T und Herpetal Mineral – Teil 1
Die Spurenelemte Selen, Kobalt und Jod
Selen verdient aus zweierlei Gründen besondere Aufmerksamkeit: seine toxische Wirkung auf Pflanzen und die damit verbundenen toxische Wirkung auf den tierischen Organismus, sowie seine Notwendigkeit für höhere Säugetiere. Selenat ist dem Schwefel eng verwandt und dementsprechend vermag Sulfat die Aufnahme von Selen kompetitiv zu hemmen. Selen kann auch anstelle von Schwefel in Aminosäuren und damit in Proteine eingebaut werden. Es wird vermutet, daß die Selentoxidität auf diese selenhaltigen Proteine zurückgeht. (Mengel 1991)
Das „aktuellste“ Nichtmetall im anorganishen Bereich ist zweifellos das Selen, das schwerere Homologe des Schwefels. Populärwissenschaftliche und werbende Veröffentlichungen lassen es als ein Wundermittel gegen Altern und Krebs erscheinen. Ähnlich wie Fluor besitzt das Spurenelement Selen nur eine geringe therapeutische Breite. Mangelerscheinungen einerseits und Vergiftungssymptome wegen Überdosis liegen dicht beieinander. Der Jahresbedarf beim Menschen beträgt nur ca. 100mg. Generell wird von einer nicht ärztlich überwachten Einnahme von Selenpräparaten abgeraten.( Kaim/Schwederski 2005) Wohlbemerkt: diese Angaben beziehen sich auf Homo sapiens, für den Selen als Spurenelement notwendig ist und nicht auf MadagascarSchildechsen, Wüstenagamen und Leopardgeckos!!!
Kobalt ist als Spurenelement im Cobalamin-Komples des Vitamin B12 gebunden und wird mit tierischen Nahrungsmitteln und Bakterien (nicht undedingt Krankheitserreger) aufgenommen. Beim Menschen wird ein Vorrat für mehrere Jahre angelegt und das im Körper vorhandene Vitamin B12 wird in einem inneren Kreislauf wiederverwertet (Kaim/Schwederski 2005, Pollmer 1994) Höchstens meine Darmbakterien benötigen Kobalt, um sich ihr Vitamin B12 selbst herstellen zu können.
Die Liste der Umweltgifte, die die Schilddrüse beeinträchtigen können ist lang, dazu gehören; Pilz-, Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel, Weichmacher, die berüchtigten Biphenyle (PCB), Dioxin, Blei und aromatische Kohlenwassserstoffe.
Kröpfe traten in den Alpen besonders dort auf, wo das Vieh an Nordhängen und in tiefeingeschnittenen Tälern grasen mußte. Bei Lichtmangel bilden die Futterpflanzen kaum Carotin aus, außerdem kommt es zur Akkumulation von Nitrat in den Pflanzen, so daß Carotinmangel und/oder zu hoher Nitratgehalt der Futterpflanzen , wodurch die Jodaufnahme blockiert wird, zur Kropfbildung führt. Statt jetzt auch noch den Terrarientieren eine Zwangsjodierung zuzuführen, wäre es wohl sinnvoler, den Nitrat- und Schadstoffgehalt von Futterpflanzen zu reduzieren und ich stimme mit Friederich (2006) überein, diese Gründe als Hauptursache für das Aussterben des Wiesenplanktons anzusehen. In diesem Zusammenhang ist mir die Aussage von Kober und Ochsenbein (2006) völlig unverständlich, wenn sie schreiben; Zum Glück finden sich die für unsere Zwecke (Fang von Wiesenplankton) ertragreichsten Gebiete aber gerade unter den ökologisch wenig empfindlichen oder bedrohten, überdüngten, siedlungsnahen Wiesen und Brachflächen. Rund um Usingen/Taunus ist kaum noch Wiesenplakton verfügbar, dafür stinkt es oft genug nach Gülle, obwohl gar keine Intensivlandwirtschaft betrieben wird. Nicht jodiertes Meersalz enthält gerade mal 18 Microgramm Jod, jodiertes Speisesalz dagegen 1,5-2,5 Milligramm .Jod wird bekanntermaßen u.a. zur Wunddesinfektion benutzt, wirkt aber in höheren Konzentrationen auch auf Fische und Reptilien hoch giftig.
Eine Verabreichung dieser Spurenelemente für Reptilien ist meines Erachtens völlig überflüssig und absolut sinnlos, weil im zweifelsfall hochgradig gesundheitsschädlich, zumall die notwendige exakte Dosierung z.B. in einem Terrarium mit einer Gruppe von 5 Gerrhosaurus nigrolineatus oder in einem Terraium mit 5 Cordylus beraducci und 1,1Mabuya planifrons defacto völlig unmöglich ist.
Literatur:
Friederich, U. (2006) Lebendfutter für Amphibien und Reptilien – Geschichte und Grundlagen, Draco 28: 4 – 21, NTV Verlag, Münster
Kaim,W. und Schwederski,B.(2005) Bioanorganische Chemie – Zur Funktion chemischer Elemente in Lebensprozessen, 4. Aufl., 460pp. Teubner Verlag Wiesbaden
Kober, I, und Ochsenbein, A, (2006) Jemenchamäleon und Pantherchamäleon, 142pp. Kirschner und Seufer Verlag, Karlsruhe
Mengel, K. (1991) Ernährung und Stoffwechsel der Pflanze (7.Aufl.) 466pp. Gustav Fischer Verlag Jena
Pollmer, U, et alt. (1994) Prost Mahlzeit! Krank durch gesunde Ernährung. 356pp. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln (sehr empfehlenswertes Buch, nicht gerade einfach, aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse in Biochemie lesbar)
Die Spurenelemte Selen, Kobalt und Jod
Selen verdient aus zweierlei Gründen besondere Aufmerksamkeit: seine toxische Wirkung auf Pflanzen und die damit verbundenen toxische Wirkung auf den tierischen Organismus, sowie seine Notwendigkeit für höhere Säugetiere. Selenat ist dem Schwefel eng verwandt und dementsprechend vermag Sulfat die Aufnahme von Selen kompetitiv zu hemmen. Selen kann auch anstelle von Schwefel in Aminosäuren und damit in Proteine eingebaut werden. Es wird vermutet, daß die Selentoxidität auf diese selenhaltigen Proteine zurückgeht. (Mengel 1991)
Das „aktuellste“ Nichtmetall im anorganishen Bereich ist zweifellos das Selen, das schwerere Homologe des Schwefels. Populärwissenschaftliche und werbende Veröffentlichungen lassen es als ein Wundermittel gegen Altern und Krebs erscheinen. Ähnlich wie Fluor besitzt das Spurenelement Selen nur eine geringe therapeutische Breite. Mangelerscheinungen einerseits und Vergiftungssymptome wegen Überdosis liegen dicht beieinander. Der Jahresbedarf beim Menschen beträgt nur ca. 100mg. Generell wird von einer nicht ärztlich überwachten Einnahme von Selenpräparaten abgeraten.( Kaim/Schwederski 2005) Wohlbemerkt: diese Angaben beziehen sich auf Homo sapiens, für den Selen als Spurenelement notwendig ist und nicht auf MadagascarSchildechsen, Wüstenagamen und Leopardgeckos!!!
Kobalt ist als Spurenelement im Cobalamin-Komples des Vitamin B12 gebunden und wird mit tierischen Nahrungsmitteln und Bakterien (nicht undedingt Krankheitserreger) aufgenommen. Beim Menschen wird ein Vorrat für mehrere Jahre angelegt und das im Körper vorhandene Vitamin B12 wird in einem inneren Kreislauf wiederverwertet (Kaim/Schwederski 2005, Pollmer 1994) Höchstens meine Darmbakterien benötigen Kobalt, um sich ihr Vitamin B12 selbst herstellen zu können.
Die Liste der Umweltgifte, die die Schilddrüse beeinträchtigen können ist lang, dazu gehören; Pilz-, Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel, Weichmacher, die berüchtigten Biphenyle (PCB), Dioxin, Blei und aromatische Kohlenwassserstoffe.
Kröpfe traten in den Alpen besonders dort auf, wo das Vieh an Nordhängen und in tiefeingeschnittenen Tälern grasen mußte. Bei Lichtmangel bilden die Futterpflanzen kaum Carotin aus, außerdem kommt es zur Akkumulation von Nitrat in den Pflanzen, so daß Carotinmangel und/oder zu hoher Nitratgehalt der Futterpflanzen , wodurch die Jodaufnahme blockiert wird, zur Kropfbildung führt. Statt jetzt auch noch den Terrarientieren eine Zwangsjodierung zuzuführen, wäre es wohl sinnvoler, den Nitrat- und Schadstoffgehalt von Futterpflanzen zu reduzieren und ich stimme mit Friederich (2006) überein, diese Gründe als Hauptursache für das Aussterben des Wiesenplanktons anzusehen. In diesem Zusammenhang ist mir die Aussage von Kober und Ochsenbein (2006) völlig unverständlich, wenn sie schreiben; Zum Glück finden sich die für unsere Zwecke (Fang von Wiesenplankton) ertragreichsten Gebiete aber gerade unter den ökologisch wenig empfindlichen oder bedrohten, überdüngten, siedlungsnahen Wiesen und Brachflächen. Rund um Usingen/Taunus ist kaum noch Wiesenplakton verfügbar, dafür stinkt es oft genug nach Gülle, obwohl gar keine Intensivlandwirtschaft betrieben wird. Nicht jodiertes Meersalz enthält gerade mal 18 Microgramm Jod, jodiertes Speisesalz dagegen 1,5-2,5 Milligramm .Jod wird bekanntermaßen u.a. zur Wunddesinfektion benutzt, wirkt aber in höheren Konzentrationen auch auf Fische und Reptilien hoch giftig.
Eine Verabreichung dieser Spurenelemente für Reptilien ist meines Erachtens völlig überflüssig und absolut sinnlos, weil im zweifelsfall hochgradig gesundheitsschädlich, zumall die notwendige exakte Dosierung z.B. in einem Terrarium mit einer Gruppe von 5 Gerrhosaurus nigrolineatus oder in einem Terraium mit 5 Cordylus beraducci und 1,1Mabuya planifrons defacto völlig unmöglich ist.
Literatur:
Friederich, U. (2006) Lebendfutter für Amphibien und Reptilien – Geschichte und Grundlagen, Draco 28: 4 – 21, NTV Verlag, Münster
Kaim,W. und Schwederski,B.(2005) Bioanorganische Chemie – Zur Funktion chemischer Elemente in Lebensprozessen, 4. Aufl., 460pp. Teubner Verlag Wiesbaden
Kober, I, und Ochsenbein, A, (2006) Jemenchamäleon und Pantherchamäleon, 142pp. Kirschner und Seufer Verlag, Karlsruhe
Mengel, K. (1991) Ernährung und Stoffwechsel der Pflanze (7.Aufl.) 466pp. Gustav Fischer Verlag Jena
Pollmer, U, et alt. (1994) Prost Mahlzeit! Krank durch gesunde Ernährung. 356pp. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln (sehr empfehlenswertes Buch, nicht gerade einfach, aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse in Biochemie lesbar)
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