Kritik: Herpetal, Korvimin etc. Teil II
Kritik an Herpetal, Korvimin etc. Teil II.
Das Verhältnis Calcium – Phophor – Magnesium
Ich habe ziemlich lange gebraucht, um herauszukriegen, welche chemische Formel denn eigentlich das ominöse Dicalciumphosphat (Doppelcalciumphosphat) hat, da die Bezeichnung Dicalciumphosphat in keinem mir vorliegenden Lehrbuch der anorganischen Chemie zu finden war, was eine Zuordnung zu den aufgeführten Calciumverbindungen der Phosphorsäure unmöglich machte. Meine zugegebenermaßen eher bescheidenen Kenntnisse in anorganischer Chemie, ließen doch erhebliche Zweifel aufkommen, wie man aus 2Ca2+ und einer PO3- Gruppe, eine stabile Verbindung zusammensetzen kann. Die Geschäftsführerin meiner Hausapotheke löste das Rätsel mit einer Kopie aus einem alten Hunnius –Pharmazeutisches Wörterbuch von 1950:
Calcium phosphoricum: sekundäres Kalziumphosphat, Dikalziumphosphat, zweibasisches Kalziumphosphat, CaHPO4 + 2H2O, weißes, leichtes, kristallines Pulver, in Wasser kaum , löslich in Salzsäure und Salpetersäure. Anwendung medizinisch: zur Kalktherapie bei Rachitis usw., Erfolg jedoch äußerst zweifelhaft, da sehr schwer resorbierbar, veterinär med. : besonders viel gebraucht (Futterkalk).
Die korrekte chemische Bezeichnung ist: Calciummonohydrogenphosphat.
Ich weiß nicht, wieviele Terrarianer auf diese Mogelpackung, man könne damit das ideale Verhältnis von Calcium-Phosphor von 2 : 1 erreichen, hereingefallen sind, zumal ja Futtertiere wie Mehlwürmer oder Grillen massenhaft Phosphat , aber kaum Calcium enthalten. Warum das so ist und welche Funktion diese Phosphate im Körper ausüben, wird im 3. Teil , natürliche und künstliche Vitamine , im Abschnitt Cholinchlorid erläutert.
Meine ursprüngliche Theorie war auch, insektenfressende Eidechsen können Calciumphosphat sehr viel schlechter verwerten als Schlangen, die sich ausschließlich von Wirbeltieren ernähren. Die Knochen der Wirbeltiere bestehen aus Calciumphosphaten (Apatiten), wichtigster Bestandteil Calciumhydroxylapatit, chemische Formel (Ca/Ca3(PO4)2/3)2+ - 2OH- ist.
Die Idee, Korvimin mit Calciumlactat oder –citrat zu vermischen geht wohl auf Gunter Köhler zurück, Herpetal enthält jetzt Dicalciumphosphat und Calciumcarbonat (aus dem auch die Gehäuse von Schnecken, die Schalen von Muscheln und Sepiaschulp aufgebaut sind),
weil Calciumcarbonat und –laktat besser resorbierbar ist. Nur grundsätzlich: ersetzt man eine schwer resorbierbare Substanz durch eine besser resorbierbare, sollte man die Menge eher reduzieren, weil die Verwertbarkeit erheblich verbessert wird.
Was passiert aber eigentlich in vitro, also außerhalb des Körpers, wenn Calciumcarbonat mit der Magensäure (HCL = Salzsäure, „Magensaft“) reagiert: eine ganz einfache chemische Gleichung:
Calciumcarbonat + Salzsäure = Calciumchlorid + Kohlensäure, die aber sofort zu Wasser und Kohlendioxid zerfällt. Bei den mit immer höheren Megadosen Calciumpräparaten eingepuderten Heimchen läuft diese Reaktion auch gnadenlos im Eidechsen ab, weil eben das Calciumcarbonat als erstes mit der Magensäure in Berührung kommt. Magensäure wird dadurch in erheblichen Mengen neutralisiert, was zu schweren Verdauungsstörungen führen kann, gleichzeitig wird der Körper mit großen Mengen Calciumchlorid überschwemmt, was zum Tod durch Dehydrierung (innere Austrocknung) führen kann. Gelangt Calciumchlorid in den Darm, fällt in Abhängigkeit vom pH-Wert und dem Säuren-Basen-Gleichgewicht schwerlösliches Calciumhydroxid aus Trivialnamen: Löschkalk, Ätzkalk, Verwendung: u.a.: Kalkmörtel, Pflanzenschutzmittel (Schwefel- und Kupferkalkbrühe), zur Neutralisation saurer Abwässer. Lehm ist ein natürlicher Luftmörtel, das Abbinden erfolgt physikalisch: Sandkörnchen werden durch den Ton verklebt (Schröter/Lautenschläger 1984 Taschenbuch der Chemie, VEB Fachbuchverlag, Leipzig)
Korvimin war aus verschiedenen chemischen Gründen eher das kleinre Übel.
Geh`n wir Tauben vergiften im Park, sang der Wiener Satiriker und Kaberetist Georg Kreisler in den wilden sechziger Jahren des letzten Jahrhundert, der moderne Remix in der heißen Discoversion heißt doch nicht etwa: Spielen wir Eidechsen vergiften im Terrrarium???
Bestehen Eidechsen eigentlich nur aus Knochen??? Oder gehören zu den Knochen vielleicht auch noch ein Paar Millionen oder gar Milliarden lebender Zellen??, die einwandfrei funktionieren müssen, damit Eidechsen lange und gesund leben können.
Ich weiß nicht, ob die Radiowerbung der Rosbacher Mineralquellen (am Rand von Taunus und Wetterau) mit Ex-Formel I Weltmeister Michael Schumacher in ganz Deutschland bekannt ist: unser Mineralwasser enthält das ideale 2 : 1 Verhältnis Calcium – Magnesium, empfohlen vom Institut für Sportmedizin in Bad Nauheim. Inzwischen werben auch andere Mineralwasserproduzenten mit diesem Slogan.
Dieses Calcium-Magnesiumverhältnis ist noch sehr viel wichtiger als as Calcium-Phosphor Verhältnis und mit immer höheren Herpetal Complete T traktiert Heimchen haben ein absolut katastrophales Ca2+ - Mg2+ Verhältnis!!!
Magnesium ist das wichtigste Mineral im Zellinneren: Seine Funktion ist kurz, knapp und präzise im Schröter / Lautenschläger (Taschenbuch der Chemie) beschrieben: für höhere Tiere und Pflanzen notwendig, für den Menschen sind 0,2 bis 0,5 Gramm täglich notwendig: für Knochenbildungsprozesse!!!, den Muskelstoffwechsel und die Aktivierung von Fermenten = alte Bezeichnung für Enzyme, Zentrale Rolle des Chlorophylls bei der CO2 Assimilation der grünen Pflanzen.
Ausführlicher bei Kaim/Schwederski – Bioanorganische Chemie:
... sowie seine dem Calcium-Ion qualitativ vergleichbare Rolle in Innen- und Außenskeletten. Während langfristiger Magnesiummangel demzufolge vor allem das Wachstum beeinträchtig, führt eine kurzfristige Unterversorgung wegen der Antagonisten Rolle des Mg2+ gegenüber Ca2+ zu relativen Ca2+ Überschuß im Zellinneren und dementsprechend erhöhter Muskelerregbarkeit, zur Leistungsminderung wegen unzureichender Energiefreisetzung über Phophattransfer und zur Hemmung des Proteinmetabolismus. Das Kapitel:: Katalyse und Regualtion bioenergetischer Prozesse durch die Erdalkalimetallionen Mg2+ und Ca2+ ist hochinteressant in Bezug auf die Mortalitätsrate besonders junger Echsen im Terrrarium.
Die beste populärwissenschaftliche Darstellung findet sich bei Münzing-Ruef, I. (1999): Kursbuch gesunde Ernährung:
Magnesium ist zusammen mit Calcium, Vitamin D3 und Phosphor ein unentbehrlicher Baustein für den Aufbau von Knochen und Zahnen , maßgeblich beteiligt an der Bildung und Erhaltung von Körpereiweiß, aber auch lebenswichtig bei der Übertragung von Nervenimpulsen und zur Muskelspannung. Magnesium ist zuständig für die „Power“ = Lebensenergie?, auch für geistiges Feuer. Bei vielen Menschen besteht ein leichter Magnesiummangel, der sich allerdings dramatisch vrstärlen kann, z.B. durch Alkoholmißbrauch, durch starke Abführmittel oder durch körperliche Übranstrengung. Ein ganz wichtiger Punkt wird in dem Buch aber unterschlagen: Magnesium gilt als das Antistressmineral! Falls ich Ingo Stress verurachen sollte: Die billigen, wasserlöslichen Magnesiumbrausetabletten (Magnesiumoxid enthaltend), wirken eher als mildes Neutralisationsmittel, etwa bei Sodbrennen. Die teuren Magnesium Verla Kapseln aus der Apotheke mit Magensaft resistenter Umhüllung sollte es schon sein . Das Problem auch bei natürlichen Magnesium ist die Bioverwertbarkeit, nicht die Bioverfügbarkeit. So können körnerfressende Vögel mit Sicherheit das in Grassamen (Weizen, Mais und Haferkörnern ) gespeicherte Magnesium sehr viel besser verwerten als viele andere Tiere, weshalb Korvimin vermutlich aus diesem Grund nur sehr wenig Magnesium enthält (beim Menschen ist die z.B. Verwertung von Magnesium aus Weizenkleie grottenschlecht). Für den Menschen und viele andere Arten ist eher das in Fleisch und Innereien , oder in Nüssen Sonnenblumenkernen enthaltene Magnesium verwertbar, für pflanzenfressende Insekten das im Chlorophyll (Blattgrün) vorhandene Magnesium Reines Mineralwasser scheint mir da auch nicht besonders gut wirksam zu sein . Im Prinzip sind Nekton MSA und Der Cd-Vet Algenkalk noch am besten geeignet, da sie neben Kalzium auch einen hohen Magnesiumanteil besitzen.. Dolomit ist ein Calcium-Magnesiumcarbonat, das in den Kalkskeletten fast aller Meerestiere enthalten ist, und sofern es von den Tieren aufgenommen wird, fast noch die zur Zeit beste Möglichkeit für eine ausgewogenen Calcium-Magnsium Supplementierung darstellt, weil diese Dolomitbröckchen quasi als Retardkapsel wirken. Der Nachteil : Taubengrit ist häufig sehr scharfkantig, so dass es durchaus zu Verletzungen im Hals, Speiseröhre, Magen und Darm kommen kann.
Sowohl Calcium als auch Magnesium behindern z.B. die Eisenaufnahme. Zink katalysiert u.a. die Synthese der RNS und ist deshalb ebenfalls ein wichtiges Element für ein gesundes Wachstum. Zinkoxid dürfte aber wie Magnesiumoxid nur sehr schlecht wirksam sein.
Gestresste und entkräftete Wildfänge leiden vor allem auch an Wasserverlusten und Störungen im Elektrolythaushalt, die vor allem durch Verabreichung entsprechender Lösungen mit Natrium und Kalium zu beheben sind. Kalium ist neben Magnesium as wichtigste Mineral im Zellinneren, kommt aber nicht in organischen Verbindungen vor.
Um es letztendlich zum Abschluß zu bringen: aus den immer höheren Dosierungen von Kalk in Form von Herpetal, Korvimin etc., ergeben sich folgende Krankheitsbidler (Mutschler (1996) Arzneimittelwirkungen, Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie):
1. Calciumüberschuß (Hypercalcämie): Gewichtsabnahme, Apetitlosigkeit, Obstipation = Verstopfung, Herzrhythmusstörungen, in schweren Fällen Koma.
2, Magnesiummangel (Hypomagnesiämie): Gesteigrte Erregbarkeit des Nervensystems, Tetanie = Krämpfe, Parästhesie (= Kribbeln und Taubheitsgefühle mit Schmerzempfinden, Sensibilitätsstörungen), Herzrhythmusstörungen.
3. Kaliummangel (Hypokaliämie): Muskelschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Apathie, Nierenfunktionsstörungn.
Ingo: Wie war das doch mit ein Paar harmlosen Kalkkrümeln?? Gerade für die, im Verhältnis zu Jemen- und Pantherchamäleons, hyperaktiven , kleinen Lacerten wie Latastia, Acanthodactylus etc. endet das Einstäuben von Futtertieren mit immer größeren Kaklmengen, zur Rachitis- und Osteomalazieprophylaxe sehr schnell tödlich, zumal diese Arten offensichtlich einen extrem hohen Magnesiumbedarf haben. XXXXXXX Hat noch irgendjemand etwas dagegen einzuwenden, dass das Einstäuben der Futtertiere mit immer höheren Kalkmengen generell Mist , Mist und nochmals Mist ist???
Kritik an Herpetal, Korvimin etc. Teil II.
Das Verhältnis Calcium – Phophor – Magnesium
Ich habe ziemlich lange gebraucht, um herauszukriegen, welche chemische Formel denn eigentlich das ominöse Dicalciumphosphat (Doppelcalciumphosphat) hat, da die Bezeichnung Dicalciumphosphat in keinem mir vorliegenden Lehrbuch der anorganischen Chemie zu finden war, was eine Zuordnung zu den aufgeführten Calciumverbindungen der Phosphorsäure unmöglich machte. Meine zugegebenermaßen eher bescheidenen Kenntnisse in anorganischer Chemie, ließen doch erhebliche Zweifel aufkommen, wie man aus 2Ca2+ und einer PO3- Gruppe, eine stabile Verbindung zusammensetzen kann. Die Geschäftsführerin meiner Hausapotheke löste das Rätsel mit einer Kopie aus einem alten Hunnius –Pharmazeutisches Wörterbuch von 1950:
Calcium phosphoricum: sekundäres Kalziumphosphat, Dikalziumphosphat, zweibasisches Kalziumphosphat, CaHPO4 + 2H2O, weißes, leichtes, kristallines Pulver, in Wasser kaum , löslich in Salzsäure und Salpetersäure. Anwendung medizinisch: zur Kalktherapie bei Rachitis usw., Erfolg jedoch äußerst zweifelhaft, da sehr schwer resorbierbar, veterinär med. : besonders viel gebraucht (Futterkalk).
Die korrekte chemische Bezeichnung ist: Calciummonohydrogenphosphat.
Ich weiß nicht, wieviele Terrarianer auf diese Mogelpackung, man könne damit das ideale Verhältnis von Calcium-Phosphor von 2 : 1 erreichen, hereingefallen sind, zumal ja Futtertiere wie Mehlwürmer oder Grillen massenhaft Phosphat , aber kaum Calcium enthalten. Warum das so ist und welche Funktion diese Phosphate im Körper ausüben, wird im 3. Teil , natürliche und künstliche Vitamine , im Abschnitt Cholinchlorid erläutert.
Meine ursprüngliche Theorie war auch, insektenfressende Eidechsen können Calciumphosphat sehr viel schlechter verwerten als Schlangen, die sich ausschließlich von Wirbeltieren ernähren. Die Knochen der Wirbeltiere bestehen aus Calciumphosphaten (Apatiten), wichtigster Bestandteil Calciumhydroxylapatit, chemische Formel (Ca/Ca3(PO4)2/3)2+ - 2OH- ist.
Die Idee, Korvimin mit Calciumlactat oder –citrat zu vermischen geht wohl auf Gunter Köhler zurück, Herpetal enthält jetzt Dicalciumphosphat und Calciumcarbonat (aus dem auch die Gehäuse von Schnecken, die Schalen von Muscheln und Sepiaschulp aufgebaut sind),
weil Calciumcarbonat und –laktat besser resorbierbar ist. Nur grundsätzlich: ersetzt man eine schwer resorbierbare Substanz durch eine besser resorbierbare, sollte man die Menge eher reduzieren, weil die Verwertbarkeit erheblich verbessert wird.
Was passiert aber eigentlich in vitro, also außerhalb des Körpers, wenn Calciumcarbonat mit der Magensäure (HCL = Salzsäure, „Magensaft“) reagiert: eine ganz einfache chemische Gleichung:
Calciumcarbonat + Salzsäure = Calciumchlorid + Kohlensäure, die aber sofort zu Wasser und Kohlendioxid zerfällt. Bei den mit immer höheren Megadosen Calciumpräparaten eingepuderten Heimchen läuft diese Reaktion auch gnadenlos im Eidechsen ab, weil eben das Calciumcarbonat als erstes mit der Magensäure in Berührung kommt. Magensäure wird dadurch in erheblichen Mengen neutralisiert, was zu schweren Verdauungsstörungen führen kann, gleichzeitig wird der Körper mit großen Mengen Calciumchlorid überschwemmt, was zum Tod durch Dehydrierung (innere Austrocknung) führen kann. Gelangt Calciumchlorid in den Darm, fällt in Abhängigkeit vom pH-Wert und dem Säuren-Basen-Gleichgewicht schwerlösliches Calciumhydroxid aus Trivialnamen: Löschkalk, Ätzkalk, Verwendung: u.a.: Kalkmörtel, Pflanzenschutzmittel (Schwefel- und Kupferkalkbrühe), zur Neutralisation saurer Abwässer. Lehm ist ein natürlicher Luftmörtel, das Abbinden erfolgt physikalisch: Sandkörnchen werden durch den Ton verklebt (Schröter/Lautenschläger 1984 Taschenbuch der Chemie, VEB Fachbuchverlag, Leipzig)
Korvimin war aus verschiedenen chemischen Gründen eher das kleinre Übel.
Geh`n wir Tauben vergiften im Park, sang der Wiener Satiriker und Kaberetist Georg Kreisler in den wilden sechziger Jahren des letzten Jahrhundert, der moderne Remix in der heißen Discoversion heißt doch nicht etwa: Spielen wir Eidechsen vergiften im Terrrarium???
Bestehen Eidechsen eigentlich nur aus Knochen??? Oder gehören zu den Knochen vielleicht auch noch ein Paar Millionen oder gar Milliarden lebender Zellen??, die einwandfrei funktionieren müssen, damit Eidechsen lange und gesund leben können.
Ich weiß nicht, ob die Radiowerbung der Rosbacher Mineralquellen (am Rand von Taunus und Wetterau) mit Ex-Formel I Weltmeister Michael Schumacher in ganz Deutschland bekannt ist: unser Mineralwasser enthält das ideale 2 : 1 Verhältnis Calcium – Magnesium, empfohlen vom Institut für Sportmedizin in Bad Nauheim. Inzwischen werben auch andere Mineralwasserproduzenten mit diesem Slogan.
Dieses Calcium-Magnesiumverhältnis ist noch sehr viel wichtiger als as Calcium-Phosphor Verhältnis und mit immer höheren Herpetal Complete T traktiert Heimchen haben ein absolut katastrophales Ca2+ - Mg2+ Verhältnis!!!
Magnesium ist das wichtigste Mineral im Zellinneren: Seine Funktion ist kurz, knapp und präzise im Schröter / Lautenschläger (Taschenbuch der Chemie) beschrieben: für höhere Tiere und Pflanzen notwendig, für den Menschen sind 0,2 bis 0,5 Gramm täglich notwendig: für Knochenbildungsprozesse!!!, den Muskelstoffwechsel und die Aktivierung von Fermenten = alte Bezeichnung für Enzyme, Zentrale Rolle des Chlorophylls bei der CO2 Assimilation der grünen Pflanzen.
Ausführlicher bei Kaim/Schwederski – Bioanorganische Chemie:
... sowie seine dem Calcium-Ion qualitativ vergleichbare Rolle in Innen- und Außenskeletten. Während langfristiger Magnesiummangel demzufolge vor allem das Wachstum beeinträchtig, führt eine kurzfristige Unterversorgung wegen der Antagonisten Rolle des Mg2+ gegenüber Ca2+ zu relativen Ca2+ Überschuß im Zellinneren und dementsprechend erhöhter Muskelerregbarkeit, zur Leistungsminderung wegen unzureichender Energiefreisetzung über Phophattransfer und zur Hemmung des Proteinmetabolismus. Das Kapitel:: Katalyse und Regualtion bioenergetischer Prozesse durch die Erdalkalimetallionen Mg2+ und Ca2+ ist hochinteressant in Bezug auf die Mortalitätsrate besonders junger Echsen im Terrrarium.
Die beste populärwissenschaftliche Darstellung findet sich bei Münzing-Ruef, I. (1999): Kursbuch gesunde Ernährung:
Magnesium ist zusammen mit Calcium, Vitamin D3 und Phosphor ein unentbehrlicher Baustein für den Aufbau von Knochen und Zahnen , maßgeblich beteiligt an der Bildung und Erhaltung von Körpereiweiß, aber auch lebenswichtig bei der Übertragung von Nervenimpulsen und zur Muskelspannung. Magnesium ist zuständig für die „Power“ = Lebensenergie?, auch für geistiges Feuer. Bei vielen Menschen besteht ein leichter Magnesiummangel, der sich allerdings dramatisch vrstärlen kann, z.B. durch Alkoholmißbrauch, durch starke Abführmittel oder durch körperliche Übranstrengung. Ein ganz wichtiger Punkt wird in dem Buch aber unterschlagen: Magnesium gilt als das Antistressmineral! Falls ich Ingo Stress verurachen sollte: Die billigen, wasserlöslichen Magnesiumbrausetabletten (Magnesiumoxid enthaltend), wirken eher als mildes Neutralisationsmittel, etwa bei Sodbrennen. Die teuren Magnesium Verla Kapseln aus der Apotheke mit Magensaft resistenter Umhüllung sollte es schon sein . Das Problem auch bei natürlichen Magnesium ist die Bioverwertbarkeit, nicht die Bioverfügbarkeit. So können körnerfressende Vögel mit Sicherheit das in Grassamen (Weizen, Mais und Haferkörnern ) gespeicherte Magnesium sehr viel besser verwerten als viele andere Tiere, weshalb Korvimin vermutlich aus diesem Grund nur sehr wenig Magnesium enthält (beim Menschen ist die z.B. Verwertung von Magnesium aus Weizenkleie grottenschlecht). Für den Menschen und viele andere Arten ist eher das in Fleisch und Innereien , oder in Nüssen Sonnenblumenkernen enthaltene Magnesium verwertbar, für pflanzenfressende Insekten das im Chlorophyll (Blattgrün) vorhandene Magnesium Reines Mineralwasser scheint mir da auch nicht besonders gut wirksam zu sein . Im Prinzip sind Nekton MSA und Der Cd-Vet Algenkalk noch am besten geeignet, da sie neben Kalzium auch einen hohen Magnesiumanteil besitzen.. Dolomit ist ein Calcium-Magnesiumcarbonat, das in den Kalkskeletten fast aller Meerestiere enthalten ist, und sofern es von den Tieren aufgenommen wird, fast noch die zur Zeit beste Möglichkeit für eine ausgewogenen Calcium-Magnsium Supplementierung darstellt, weil diese Dolomitbröckchen quasi als Retardkapsel wirken. Der Nachteil : Taubengrit ist häufig sehr scharfkantig, so dass es durchaus zu Verletzungen im Hals, Speiseröhre, Magen und Darm kommen kann.
Sowohl Calcium als auch Magnesium behindern z.B. die Eisenaufnahme. Zink katalysiert u.a. die Synthese der RNS und ist deshalb ebenfalls ein wichtiges Element für ein gesundes Wachstum. Zinkoxid dürfte aber wie Magnesiumoxid nur sehr schlecht wirksam sein.
Gestresste und entkräftete Wildfänge leiden vor allem auch an Wasserverlusten und Störungen im Elektrolythaushalt, die vor allem durch Verabreichung entsprechender Lösungen mit Natrium und Kalium zu beheben sind. Kalium ist neben Magnesium as wichtigste Mineral im Zellinneren, kommt aber nicht in organischen Verbindungen vor.
Um es letztendlich zum Abschluß zu bringen: aus den immer höheren Dosierungen von Kalk in Form von Herpetal, Korvimin etc., ergeben sich folgende Krankheitsbidler (Mutschler (1996) Arzneimittelwirkungen, Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie):
1. Calciumüberschuß (Hypercalcämie): Gewichtsabnahme, Apetitlosigkeit, Obstipation = Verstopfung, Herzrhythmusstörungen, in schweren Fällen Koma.
2, Magnesiummangel (Hypomagnesiämie): Gesteigrte Erregbarkeit des Nervensystems, Tetanie = Krämpfe, Parästhesie (= Kribbeln und Taubheitsgefühle mit Schmerzempfinden, Sensibilitätsstörungen), Herzrhythmusstörungen.
3. Kaliummangel (Hypokaliämie): Muskelschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Apathie, Nierenfunktionsstörungn.
Ingo: Wie war das doch mit ein Paar harmlosen Kalkkrümeln?? Gerade für die, im Verhältnis zu Jemen- und Pantherchamäleons, hyperaktiven , kleinen Lacerten wie Latastia, Acanthodactylus etc. endet das Einstäuben von Futtertieren mit immer größeren Kaklmengen, zur Rachitis- und Osteomalazieprophylaxe sehr schnell tödlich, zumal diese Arten offensichtlich einen extrem hohen Magnesiumbedarf haben. XXXXXXX Hat noch irgendjemand etwas dagegen einzuwenden, dass das Einstäuben der Futtertiere mit immer höheren Kalkmengen generell Mist , Mist und nochmals Mist ist???
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