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Massensterben / Iridovirus / Probleme Steppengrillen

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  • Massensterben / Iridovirus / Probleme Steppengrillen

    Hallo Leute,

    nochmals das Thema sterbende Steppengrillen. Hab da vor nicht zu langer Zeit mal einen Thread geschrieben, weil mir massenhaft Futtertiere gestorben sind. Hier nochmal grob die Fakten:

    - Seit dem Jahr 2001 halte ich Steppengrillen, bedarfsweise auch eigene Nachzucht davon. Nie Probleme gehabt.
    - Anfang 2009 (oder schon Ende 2008, so genau kann ich das nicht mehr sagen) fing die Problematik mit den Steppengrillen an. Großpackungen mittlerer Steppengrillen gekauft und schon am nächsten Tag fielen die ersten um. Symptome: Anfangs sehen sie aus wie gelähmt, können nicht mehr richtig laufen, Hinterbeine funktionsunfähig, drehen sich irgendwann auf den Rücken und zucken dort vor sich hin bis sie sterben.
    - Auf meine Fragen auf den Grund des Maßensterbens kamen Antworten wie: Liegts am Watergel, Insektizid auf dem Futter fürs Futter, falsche Temperaturen, zu feuchtes Futter usw - die Liste läßt sich beliebig verlängern.
    - habe meinen Futterlieferanten auf mein Problem angesprochen und bekam die üblichen Antworten wie Insektizide auf Futter usw, die das zuckende Sterben erklären würden.
    - habe hier im Forum damals den Tip bekommen ob evtl. in den Matzinger Hundeflocken Stoffe eingearbeitet sind, die Schädlingsbefall vermeiden sollen. Anfrage beim Hersteller blieb ohne Antwort. Inzwischen hat sich diese Idee aber auch wieder erledigt, da ich wieder Matzinger Hundeflocken problemlos einsetze nachdem die Steppengrillen auch auf anderen Substraten starben (probiert: Semmelbrösel, Cornflakes, Haferflocken, kein Bodengrund, Küchentücher).
    - Ich habe inzwischen alles probiert und verändert an meiner Haltung um etwaige Fehler auszuschließen - es hilft absolut nichts - Tiere starben weiterhin massenhaft, schneller als ich sie verfüttern konnte.
    - Testweise Bestellung großer Steppengrillen und mittlerer Heimchen in getrennten Behältern als Testgruppe für mich selbst. Den Heimchen erging es sehr schnell wie den mittleren Steppengrillen - gleiche Symptome und Maßensterben. Die Großen Steppengrillen überlebten und starben anzahlsmäßig normal. Selbst gezüchtete Steppengrillen (Elterntiere aus Lieferung mit sterbenden Tieren) wuchsen gut bis zu einer bestimmten Größe - ab da wieder Maßensterben. Wer eine bestimmte Größe überlebt - überlebt bis zum natürlichen Ende.
    - zu guter Letzt, als ich schon an mir selbst zweifelte - der Entschluß über einen anderen Lieferanten Futtertiere zu kaufen. Ebenfalls Großpackungen mittlerer Steppengrillen - nach Ankunft wie immer untergebracht wie die Problemlieferungen. Nun sind diese Tiere seit zwei Wochen bei mir und ihnen geht es prächtig! Es sterben hier und da ein paar - aber ohne merkwürdige Zuckungen. Wie sich die eigene Nachzucht von diesen Tieren verhält wird sich zeigen.
    - habe nun abermals den Lieferanten der Problemtiere befragt was er dazu sagt - Antwort seht noch aus.

    Was hat der Iridovirus eventuell damit zu tun? Bin ich die einzige oder haben auch andere ein Problem mit Maßensterben (mal diejenigen ausgenommen die über Jahre ihre eigene Zuchtlinie fahren und kein Fremdfutter zukaufen). Informatioen über diesen Virus in deutscher Sprache hab ich bisher wenig gefunden, aber das wenige was ich fand, paßt Symptommäßig zusammen.

    Für mich ist das Problem nicht damit gelöst, einfach den Lieferanten zu wechseln - ich hätte gern mehr Informationen über die Gründe des Sterbens, was noch Schuld sein kann außer die üblichen Verdächtigen (Insektizide, falsches Futter, falsche Temeraturen usw). Ich habe gelesen, dass man mit Iridovirus infizierte Futtertiere nicht verfüttern soll (ggf. Übertragung auf Bartagamen wie man es in einer Studie nachlesen kann). Natürlich habe ich überlebende Grillen aus diesen Lieferungen verfüttert, aber sollte es ein Virus sein, waren die ja alle damit infiziert und nicht nur die gestorbenen. Da macht man sich nun schon so seine Gedanken.

    Mir hilft auch nicht weiter jetzt zu hören: Fütter lieber Schaben, die machen weniger Probleme. Tu ich auch - aber von meinen Steppengrillen lass ich nicht. Ich will wissen was da nun los ist in Sachen Maßensterben. Bin da jetzt total durcheinander.

    MFG, Sandra Nieft

  • #2
    Hallo Sandra,

    Grillen sind sehr Stress- und Feuchtigkeitsempfindlich, ... nach Deiner Beschreibung könnte auch folgende Verkettung von Einzelereignissen Schuld am Massensterben sein:

    Transportstress plus anderes, weil neues Futter für die Tiere plus evtl. anfangs zu hoher Feuchtegrad durch (frischen) Bodengrund (in Form von Matzinger Hundeflocken). Plus ...

    die Gefährlichkeit der Nutzung mancher Watergels, die zwar noch nicht beweisen ist, aber zumindest kontrovers diskutiert wird, weil deren Ausgangsstoffe oftmals giftige Einzelkomponenten enthalten.

    Gruß

    Werner
    Zuletzt geändert von dartfrog; 13.09.2009, 10:34.

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    • #3
      Hallo,

      Feuchtigkeit kann ich ausschließen. Benutze seit längerem kein Watergel mehr. Zucht und Elterntiere werden nur übers Futter mit Feuchtkeit versorgt, das klappt super. Futter wird jeden zweiten Tag neu reingestellt.

      Bevor jetzt der Verdacht aufkommt die Tiere sterben an Durst: Sie starben auch mit Watergel, sie starben mit Wasserschale, sie starben mit Vogeltränke - sie starben immer, egal in welcher Form Wasser gereicht wurde und sie sterben nicht mehr oder weniger, seit sie kein Wasser mehr zur Verfügung haben. Matzinger Hundeflocken sind trocken (wär schlecht wenn feucht... da Schimmel). Gefüttert wird in einem Heimchendosendeckel, Futter hat also kein Kontakt zum Bodengrund. Streß schließe ich auch mal aus. Wie gesagt: Ich lasse mir seit Jahren Futter schicken und hab erst seit diesem Jahr diese Probleme. Und wie gesagt - von einem anderen Lieferanten sind die Tiere in Ordnung.

      "Verkettung unglücklicher Zustände" mag bei sporadisch auftretenden Problemen eine Erklärung sein - aber nicht bei der Maße an toten Tieren, die ich schaufelweise entsorgen musste. Zumal ich ja nicht jetzt grade mit der Haltung von Grillen angefangen habe und weiß, wie man die zu füttern hat (wegen Feuchtegehalt usw).

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      • #4
        Hallo Sandra,
        ich habe dasselbe Problem. Ich züchte allerdings nur im ganz kleinen Rahmen und noch nicht so lange. Ein Jahr lang ging alles gut. Ich habe neben Fischfutter, Weizenschrot vor allem mit Löwenzahn und Biogemüse (Möhren, Zucchini) gefüttert, sie waren ganz gierig drauf, wurden groß und alt und haben sich gut vermehrt, ihre Nachkommen auch.
        Nach dem Winterschlaf der Bartagame habe ich dann wieder neu mit der Zucht angefangen, alles so gemacht wie vorher, und nun begann das Sterben, allerdings erst so zwei bis drei Wochen nach dem Kauf mittelgroßer Tiere. Sie wachsen nicht ordentlich, fressen schlecht und sterben dann massenweise.
        Das geht schon einige Zeit so. Ich dachte erst, die Nachbarn versprühen Pflanzenschutzmittel, dem ist aber nicht so.
        An dieses Rätsels Lösung bin ich auch sehr interessiert.

        Sorgenvolle Grüße
        Kroete

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        • #5
          sieh mal nach, ob Buckelfliegen vorhanden sind. Bei gekauften Futtertieren kauft man diese mittlerweile fast immer mit und die Futtertiere wirken nach ein paar Tagen wie gelähmt. Buckelfliegen rennen viel, besonders auf Scheiben:

          http://www.schaedlingskunde.de/Steck...a_scalaris.htm

          http://www.svenheidrich.de/vogelspin...play_1917.html

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          • #6
            Hallo Sandra,

            ... sollten Iridoviren tatsächlich eine Rolle spielen und diese über Futtertiere großflächig in den Beständen verteilt werden, wäre das vermutlich das langfristige Ende der Terraristik ... zumindestens was die Haltung von Chameleons, Agamen, Leguanen, Schildkröten und Amphibien betrifft. Aber Vermutungen helfen nicht weiter. Nur eine Untersuchung Deiner Tierbestände auf Iridoviren - speziell Ranavieren - könnte das Rätsel tatsächlich lösen.

            Gruß

            Werner

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            • #7
              Hallo!
              Ich züchte zwar momentan nicht, aber hatte vor ca 3 Jahren das gleiche Problem!
              Habe auch alle evtl. Problemquellen nach und nach ausgeschlossen und nichts gefunden.
              Bin damals auch von dem Virus ausgegangen.
              Ich habe ebenfalls die Tiere jeden Tag schaufelweise entsorgt.
              Mit den überlebenden Tieren habe ich dann erfolgreich weiter gezüchtet!

              Gruß
              Tatiana

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              • #8
                Hallo,

                keine Fliegen und auch keine Larven oder ähnliches von anderen Schädlingen. Momentan nichtmal Getreideschimmelkäfer im Hundefutter.

                Wie wirken sich denn diese Viren auf die Terrarieninsassen aus? Wollte ja gern diese Studie lesen, aber in der PDF werden bei mir nur die ersten Seiten angezeigt und die letzte - der Rest davon ist nur grau, wird aber inhaltlich nicht angezeigt. Oder andersrum, wie wirken sich diese Vieren auf die Grillen selbst aus - weil was ich bis jetzt an Symptomen gefunden habe, kommt ganz gut hin. Bin aber kein Experte.

                Was kann noch Schuld sein?

                Meinen Bestand auf diese Viren testen.... das müßte man sich überlegen. Wäre ja zwangsläufig nicht nur ich betroffen, da ich ja nicht die einzige bin die diese Futtertiere bezogen hat. Bevor ich mich jetzt also in Untersuchungen stürze... vielleicht noch irgendwelche Ratschläge?

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                • #9
                  Hallo Sandra,

                  hier ein kleiner Link zur Zusammenfassung der Arbeit von Nadine Weinmann bezüglich Iridovirus: http://geb.uni-giessen.de/geb/vollte...136/index.html

                  und hier die gesamte Arbeit:

                  http://geb.uni-giessen.de/geb/vollte...2007-09-07.pdf

                  Gruß

                  Werner

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                  • #10
                    Danke dir. Hab gestern spät abends noch die PDF anschauen können, nun ging das ohne graue Seiten. Aber ich hab noch nicht die Zeit gefunden die 180 Seiten zu lesen mal sehen wann ich dazu komme.

                    Wenns nicht DIESES Virus ist, ist es vielleicht was anderes krankhaftes - ich hab da keinen Plan von. Fakt ist eben, dass es den Viechern (vom anderen Lieferanten) jetzt prächtig geht und ich seit Monaten mal wieder alles verfüttern kann, was ich gekauft habe und es nicht vorher dem Müll überantworte.

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                    • #11
                      Bekommt denn momentan Jemand hier einwandfreie Zweifleckgrillen?
                      Ich musste im Frühjahr aus ähnlichen Gründen auf Steppengrillen umsteigen .
                      Diese bekomme ich zwar in Top Zustand , ich bevorzuge aber eigentlich wirklich Zweifleckgrillen.

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                      • #12
                        Hallo,

                        mal ein Update. Habe den Lieferanten gewechselt, sinnigerweise. Da gab es bei zwei Lieferungen kein Problem, bei der dritten jetzt gab es eins - das aber auch auf zu kühle Temperaturen beim Transport zurückzuführen sein kann, das muss man abwarten. Fakt ist aber, dass ich auf jemanden gestoßen bin, der auch mal antwortet wenn man fragt.

                        Meinen "Altlieferanten" hab ich ja auf das Sterbeproblem angesprochen und auf meine lange Mail hin kam nur ein Satz wie "Problem nicht bekannt". Thema beendet, Kunde wieder der Doofe.

                        Wie ich aber nun von dem neuen Lieferanten zu hören bekomme, ist das Sterbeproblem alles andere als "nicht bekannt". Dieses ominöse Sterben ist weit verbreitet, ohne dass bis jetzt jemand einen richtigen Grund dafür kennt (oder nicht danach sucht... eventuelle Antworten wären Viren/Krankheiten oder unhygenische Zustände bei der Aufzucht). Der neue Lieferant wäre bisher davon verschont geblieben, schreibt aber eben, dass es ein weit verbreitetes Problem ist.

                        Da frag ich mich mal wieder: Warum verkauft man den Kunden für dumm und spricht von "Problem nicht bekannt"??? Wenn es nun wirklich so ist, dass das Problem ein größeres ist (ich hab selber ja keinen Überblick drüber wie es bei anderen Haltern im Allgemeinen aussieht) - warum forscht man nicht nach Gründen dafür? Wenn es wirklich so ist, dann läuft das für mich schon in Richtung Leopardgeckoproblematik: Verkäufer wissen um ein Problem, ignorieren es, verkaufen aber weiterhin kranke Tiere, weil die Problemlösung zu kompliziert/teuer/aufwendig/umsatzverringernd wäre (Bezug auf Kryptosporidien und Massenzucht).

                        Ich bin ja schonmal beruhigt, dass ich nichts falsch mache - aber die Problemlösung ist das nicht. Wenn man bedenkt wieviel Geld ich dieses Jahr in sterbendes Futter gesteckt habe. Jetzt züchte ich zwar vermehrt selbst nach, aber das kann ja auch nicht jeder Halter tun um das Sterbeproblem zu umgehen (meine Nachzuchten sind momentan recht stabil, da es Nachzucht-Tiere aus unproblematischen Lieferungen waren).

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                        • #13
                          Hallo Sandra

                          Eine weitere Möglichkeit wäre ein Befall der Grillen mit Nemathoden .
                          Zur Kontrolle müßtest du ein sterbendes oder frischtotes tier aufschneiden und den Darminhalt unters Mikroskop legen .
                          Alternativ könntest mir ein paar der " Problemgrillen zusenden und ich schaus mir dann an .

                          es grüßt die Schabe

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                          • #14
                            Würde man die Nematoden selbst finden oder die Eier? Eier zu finden wird sich wohl als schwierig rausstellen, Nematoden selbst sollte ich eigentlich aufspüren können. Ich werds mal probieren und wenn ich nichts sehe bekommst du welche.

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                            • #15
                              ja das hab ich mir gedacht wenn sich da was bewegen würde, könnt ich das auch als Lebewesen zuordnen. Aber wenns um Eiersuche geht oder wenn sich nichts bewegt - kein Plan, was da zu was gehört, was man da alles findet. Ich sehe viel, aber ich kanns nicht zuordnen. Wenn ich dir also ein paar sterbende schicken könnte wäre das lieb - mail mir mal deine Adresse und die gehen Montag an dich raus.

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