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Vitamin D3-Versorgung

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  • Vitamin D3-Versorgung

    Zitat von Sven Zeeb Beitrag anzeigen
    Phelsuma Kein UV-Licht - sie leben trotzdem noch.
    ich möchte eigentlich keine offtopic diskussion starten, darf ich trotzdem fragen ob du weißt in welcher Höhe (IU/kg Trockenmasse Futter oder IU pro Tier und Tag oder IU pro kg Tier und Tag oder was auch immer) du Vitamin D(3?) supplementierst. Ich hab in den letzten Wochen einige Artikel zum Vitamin D bedarf gelesen, und weiß bisher leider nur welche Dosierung bei Phelsuma experimentell nicht ausreicht (720 IU/kg TM, Allen1996).
    und was heißt "noch" - seit wann leben die Tiere ohne UV? Hatten sie vorher UV?
    Zuletzt geändert von Sarina; 06.10.2009, 12:33.

  • #2
    Glaub ich nicht. 720 IU/Woche *kg halte ich vielmehr für zu hoch.

    Meine Phelsumen (grandis und standingi) erhalten keine UV Bestrahlung und maximal 100 IU D3/Woche *kg.
    Das älteste Tier ist jetzt mit solcher Versorgung zwanzig Jahre alt.

    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo Ingo und Sven,
      Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
      Glaub ich nicht. 720 IU/Woche *kg halte ich vielmehr für zu hoch.
      Interessant. Da man bei Hunden etwa 1000IU/Kg Futter (Trockenmasse? - vermutlich ja, oder?) gibt erscheint mir 720IU/kg nicht besonders viel. Warum erscheint es dir zu hoch?

      Hast du die Artikel
      M.E. ALLEN, OT. OFTEDAL & R.L. HORST. 1996. Remarkable differences in the response to dietary vitamin D among species of reptiles and primates: Is ultraviolet B light essential? In MICHAEL F. HOLICK & ERNST G. JUNG (Eds.) Biologic Effects of Light 1995. Berlin: Walter de Gruyter 13–38.
      und
      M.E. ALLEN, TAI C. CHEN, MICHAEL F. HOLICK & E. MERKEL. 1998. Evaluation of vitamin D status of the green iguana (Iguana iguana): oral administration vs UVB exposure. In MICHAEL F. HOLICK & ERNST G. JUNG (Eds.) Biologic effects of light 1998. Boston: Kluwer 99–102.
      gelesen? Bei grünen Leguanen war selbst bei 3000IU/kg TM Futter über einen längeren Zeitraum (2 Jahre) kein Calcediol im Blut nachweisbar und die Tiere haben MBD entwickelt. Mir erschien das ganze seriös, mir fehlen aber die Hintergründe um das wirklich zu beurteilen.

      Mich würde deine/eure Meinung dazu interessieren. (gerne auch per PN oder mail um den Thread nicht weiter zuzuspammen - oder Sven trennt die Diskussion ab). Das ganze scheint recht schwammig zu sein. Gibt es mehr Literatur zur oralen Vitamin D Versorgung von Reptilien?

      Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
      Meine Phelsumen (grandis und standingi) erhalten keine UV Bestrahlung und maximal 100 IU D3/Woche *kg.
      Das älteste Tier ist jetzt mit solcher Versorgung zwanzig Jahre alt.
      Pro kg futter oder pro kg tier?

      Grüße, Sarina
      Zuletzt geändert von Sarina; 06.10.2009, 15:48.

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      • #4
        Pro Kg Tier meine ich natürlich. Gunther Köhler rät im übrigen zu 50-100 Iu/Kg* Woche für Grüne Leguane, so weti ich da sim Kopf habe und betrachtet 500-1000iU/Kg als kritisch.
        Die Bioverfügbarkeit von Vitamin D hängt anscheinend bei Reptilien von mehr und anderen Parametern ab, als bei Warmblütern.
        Bei geschwächten Tieren kann es Probleme geben und es eröffnet sich nur zu rasch ein Teufelskreis.
        Generell empfehle ich, nicht optimal gesunden Reptilien Vitamin D3 nur direkt per Pipette und in Form von Flüssigpräparaten zu verabreichen.
        Bei gesunden Tieren tuns dagegen auch Pülverchen.
        Hier kann ich allerdings vor allem mit viel rein empirischer Erfahrung dienen. Und die sagt: Für kein Reptil, mit dem ich Erfahrung habe, sind mehr als ca 100IU/Woche*kg Tier nötig. Für manche Chamäleons ist dieses Dosis sogar bereits zu hoch. Hier ist ein Drittel davon sinnvioll und merklich wirksam.
        Überdosierungen sind gefährlicher beim Einsatz von Flüssigpräpareten und mit Pulvern nur schwer zu erzielen.
        Paper muss ich erstmal wieder rauskramen. Gibt aber nicht viel gutes dazu.
        Aber meine Erfahrungen sind recht eindeutig -und seit ca 20 Jahren achte ich ziemlich genau auf D3 Supplementierungsarten.
        Was ich sage gilt für Tiere, für die ich mich bemühe adäquate Terrarien vorzulegen und abwechslungsreiches, gut geloadetes Futter.

        Gruß

        Ingo.
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Hallo Ingo,
          Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
          Pro Kg Tier meine ich natürlich.
          ah :-)

          Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
          Die Bioverfügbarkeit von Vitamin D hängt anscheinend bei Reptilien von mehr und anderen Parametern ab, als bei Warmblütern.
          Paper muss ich erstmal wieder rauskramen. Gibt aber nicht viel gutes dazu.
          Wenn du die Zeit findest, würde mich das sehr interessieren!

          Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
          Hier kann ich allerdings vor allem mit viel rein empirischer Erfahrung dienen. Und die sagt: Für kein Reptil, mit dem ich Erfahrung habe, sind mehr als ca 100IU/Woche*kg Tier nötig.
          Danke! Allen konnte bei einer einmaligen Gabe von 10IU/kg Körpergewicht[*] bei grünen Leguanen bereits eine Erhöhung des Calcediolspiegels von 40ng/ml auf 120-160ng/ml (=300-400 nmol/L) messen (was so nach Literaturquerschnitt ein gesunder Wert zu sein scheint). In diesem Vergleich erscheinen mir 100IU/kgTier pro Woche sogar recht viel, da bei Allens grünen Leguanen wohl 10IU/kg Tier pro Monat ausreichend sein dürften (das ist keine Kritik an deinen Erfahrungswerten!)
          Beim Menschen dagegen sind ohne jede UVB-Bestrahlung scheinbar 4000IU/Tag nötig (= 60IU/Tag/kg Körpergewicht = 420 IU/kg Körpergewicht pro Woche). In diesem Vergleich erscheinen 100IU/Woche wieder realistischer (ja ich weiß dass ich ein Reptil nicht mit einem Menschen vergleichen kann, aber doch wohl die Größenordnung).

          Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
          Gunther Köhler rät im übrigen zu 50-100 Iu/Kg* Woche für Grüne Leguane, so weti ich da sim Kopf habe und betrachtet 500-1000iU/Kg als kritisch.
          Passt Größenordnungsmäßig auch ganz gut. Schön wen unterschiedliche Quellen ein stimmiges Gesamtbild ergeben.

          Selbst der Hund (Schäferhund, 40kg, 400g Trockenfutter täglich, 1000IU/kg Futter) liegt mit 70IU/kg Körpergewicht pro Woche nicht weit weg - und das obwohl man annehmen könnte dass er, da er kein vitamin D in der Haut bilden kann, eine besonders gute Verwertung von Vitamin D im Darm hat.

          Danke! Sarina

          [*] wörtliches Zitat dazu: An extremely high dose of Vitamin D will result in relative high serum leves, at least for about one month - das 'extremely' ist eventuell eine Fehleinschätzung?
          Zuletzt geändert von Sarina; 06.10.2009, 18:00.

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          • #6
            Hallo,

            wunschgemäß aus dem Technikforum ausgelagert und verschoben - auch wenn ich nicht Sven bin.

            Sollte der Titel ein anderer sein sollen, gebt mir bitte kurz bescheid.

            Grüßle,

            Daniel
            sigpic ReptiSpace.de - DGHT-Stadtgruppe Ulm

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            • #7
              Ich sehe erst jetzt, dass Du Sarina von IU/Kg Futter sprachst. Da ich mich so an IU/Kg Tier*WOche gewöhnt habe, hab ich das schlicht falsch gelesen.
              Ich sollte mein Multitasking wohl doch reduzieren.

              Gruß

              Ingo
              Zuletzt geändert von Ingo; 06.10.2009, 19:55.
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                Ich sehe erst jetzt, dass Du Sarina von IU/Kg Futter sprachst. Da ich mich so an IU/Kg Tier*WOche gewöhnt habe, hab ich das schlicht falsch gelesen.
                Ich sollte mein Multitasking wohl doch reduzieren.
                Hab ich dann schon gesehen und jetzt scheint ja - aus meiner Sicht - alle Zahlen zusammen zu passen :-)

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                • #9
                  Hallo,

                  Dosierungsangaben richten sich stets nach dem Körpergewicht des Tieres, so wie z.B. bei einem Antibiotikum, welches gegeben werden soll.

                  Für Vitamin D3 gebe auch ich gegenüber meinen Kunden den Maximalwert für heliophile Echen von 100 I.U./kg Körpergewicht und Woche an.

                  Es hat sich gezeigt, daß bei einer dauerhaften und deutlichen Überschreitung dieser Menge, es bei diversen Echsen und auch Landschildkröten zu Weichteilverkalkungen und/oder rachitischen Symptomen gekommen ist.

                  In einem extremen Fall konnte ich bei einem männlichen Ch. calyptratus ein so genanntes "Panzerherz" (eine Calcifizierung des Herzbeutels) sowie Verkalkungen der Großen Blutgefäße und der Nieren röntgenologisch nachweisen. Das Tier hatte über ca. 2 Jahre kontinuierlich hohe Dosen Korvimin ZVT bekommen.

                  Gruß

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                  • #10
                    Hallo Ingo,

                    Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                    seit ca 20 Jahren achte ich ziemlich genau auf D3 Supplementierungsarten.
                    Was ich sage gilt für Tiere, für die ich mich bemühe adäquate Terrarien vorzulegen und abwechslungsreiches, gut geloadetes Futter.
                    Das bedeutet ja dann wohl, dass die Vitamin-D-Menge, die die Tiere bekommen, um eine unbekannte Menge höher ist als die, von der hier die Rede ist, denn hochwertiges Futter enthält ja bereits Vitamin D.

                    Und wie immer frage ich mich, wer den Tieren in der Natur die Vitamine reicht ...

                    Gruß, Klaus

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                    • #11
                      Hi Klaus, ja und nein, viel eher aber nein.
                      Natürlich liegt die reale Dosis durch den Gehalt des Futters etwas höher, doch der Vitamin D Gehalt der Nahrung ist im Verhältnis zum Bedarf absolut vernachlässigbar.
                      Zwar enthalten auch Insekten Vitamin D, obwohl die es ganz anders verwenden als Wirbeltiere, doch signifikant speichern tun sie es nicht. Die akut in der Hämolymphe zirkulierende Menge ist -ich sagte es schon -dietätisch vernachlässigbar.
                      In der Tat ist Vitamin D in Futtertieren vor einem eventuellen gut loaden mit Standardmethoden nicht einmal detektierbar, so wenig ist davon vorhanden.
                      Nachzulesen zb hier:
                      Ullrey DE, Bernard JB, Allen ME (1992) Nutritional considerations
                      in feeding reptiles (calcium and vitamin D)
                      Proc Int Herpetological Symposium, St. Louis, Mo., USA, pp8-9

                      Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir das unbekannt ist und wundere mich daher -wie so oft- über die über die Motivation Deiner Frage. Klingt für mich ehrlich gesagt nach reinster Provokation.

                      Deine zweite Frage habe ich eigentlich keine Lust, zum Xten male zu diskutieren, aber für Erstleser und Suchfunktionmuffel sag ich mal lieber doch ein paar Worte:

                      Also, was passiert denn so im Freiland??:

                      Vitamin D oder metabolisch verwertbare Vorläufer sind - wie soeben gesagt- auch in der besten natürlichen Insektennahrung nicht nennenswert vorhanden. Ausnahme dietätische Vitamin D Vorläufer betreffend ist in gewissem Sinne Ergosterol, das in manchen (ausschliesslich) pflanzlichen Futtermitteln in merklicher Menge zu finden ist, von dem der Weg zum reifen Vitamin D aber für den Organismus auch nicht völlig problemlos ist.
                      Immerhin, omnivore und herbivore Terrarientiere profitieren potentiell hiervon, wenn man ergosterolreiche Pflanzenteile anbietet..

                      In der Natur deckt die UVB-Strahlung der Sonne den Vitamin D Bedarf, da sie die zur körpereigenen Synthese nötige Photoumwandlung von 7-Dehydrocholesterol triggert.
                      Weit über 95% des Vitamin D Bedarfs werden bei unseren Pfleglingen so befriedigt. Der natürlichen Nahrung kommt hier dagegen kaum eine Rolle zu (Ausnahme: Eisbären, Robben, Pinguine etc...alles aber keine typischen Terrarienbewohner)
                      Bezüglich des problemlosen dauerhaft vollwertigen Ersatzes dieser Funktion durch UVB Leuchtmittel im Terrarium bin ich immer noch ein Ungläubiger und rate daher zur Supplementierung des Vitamin D Vorläufers D3. Eine Überdosierung durch zusätzliche UV-B Bestrahlung ist zum Glück sehr unwahrscheinlich, da die Herps hier durch ihr Verhalten aktiv regulierend eingreifen. Gerade dazu wurde in den letzten Jahren einiges publiziert.

                      Meine Erfahrungen diesbezüglich sind so eindeutig, dass ich in jeder generellen (!) Diskussion eindrücklich vor dem weglassen von D3 Supplementierung warne!

                      Im übrigen halte ich es auch für absolut bedenkenswert, dass die Terrarienhaltung per se bereits einen anderen Vitamin/Mineralstoffbedarf bedingen kann (besser: Muss!?), als im Freiland.
                      Das Fehlen von Wetterextremen, die räumliche Beengtheit, Reizarmut einerseits und Stress durch Artgenossen, Pfleger etc andererseits, nicht 100% zum heimischen Mikrohabitat passende Klimabedingungen, subnatürliche Helligkeit und und und...... all das beeinflusst den Metabolismus und zwar in aller Regel negativ.
                      Somit kann und wird durchaus gelten, dass eine Ernährung, die im Freileben den Bedürfnissen genügt, unter Terrariumbedingungen nicht ausreicht.
                      Angemessen dosierte Vitamingaben können hier IMHO absolut vorbeugend und unterstützend sinnvoll oder gar essentiell sein.
                      Auch sollten wir nicht vergessen, dass der Erfolg einer Art im Freiland vor allem vom Reproduktionserfolg abhängt und Langlebigkeit eher sekundär ist.
                      Im Terrarium streben wir dagegen in aller Regel zusätzlich zum Zuchterfolg auch maximale Lebensdauer an und auch das bedingt einige im Vergleich zum Freiland diesbezüglich sinnvolle Änderungen im Ernährungsregime.
                      Viele unsere Pfleglinge sind im Freiland kurzlebig, oft sogar fast annuell und können trotzdem im Terrarium etliche Jahre leben. In der Jugend erworbene Mängel sind daher im Terrarium oft viel bedeutsamer als im Freiland, wo das Tier schon vor Erleben der Spätfolgen -oder auch daran- verendet.
                      Hier kann und sollte man in menschlicher Obhut vorbeugen!
                      Und ich bleibe dabei, neben sparsam(st)er Fütterung mit mit Bedacht ausgewählter Vielfalt kommt hier auch der Supplementation mit Vitaminen und Mineralstoffen eine sinnvolle Rolle zu.

                      Art, Menge und Wichtigkeit jeglicher Supplementation hängen natürlich stark von den individuellen Pflegebedingungen, dem Futterangebot und eben auch der betreffenden Tierart ab.

                      Viele Lacertiden, Skinke, Cordyliden, Gerrhosauriden und manches mehr können in der Tat bei ansonsten guter Fütterung und Haltung sehr gut ohne Supplemente auskommen, wenn man nur ein paar kalkige Krümel bietet.
                      Für viele andere Arten gilt das aber absolut nicht und ich lasse das nicht wegdiskutieren, sondern mich ausschliesslich von gut dokumentierten Daten überzeugen, die gegenteiliges belegen (habe da schon an anderer Stelle eien Aufforderung gepostet, bestimmte, gar nicht mal ungewöhnliche Arten ohne Supplemente zu pflegen und Erfolge nachzuweisen).

                      Dir selber rate ich in diesem Zusammenhang mal, eine separate NZ Gruppe Deiner hübschen Skinke gezielt zu supplementieren und die Mortalität der Erstwürfe mit denen einer Kontrollgruppe Deiner nicht supplementierten Exemplare zu vergleichen.
                      Ich denke, das ist ein ethisch vertretbarer Vorschlag und das Ergebnis sicher interessant.

                      Auszuprobieren, zu welcher Kategorie der eigene Pflegling gehört, halte ich im übrigen eigentlich nur für ratsam, wenn garantiert werden kann, dass Probleme und Schäden frühzeitig entdeckt werden und adäquat reagiert werden kann.
                      Andernfalls rate ich zu mäßiger aber regelmäßiger Supplementierung mit einem bewährten Mineral/Vitamin Supplementmix.
                      Wie man die Supplemente verabreicht ist ein anderes endloses Thema. Bepudern, besprühen von Futtertieren ist simpelst, bewährt und funktioniert durchaus.
                      Sinnvoller und effektiver dürfte aber meist sein, die Futtertiere kurz vor dem Darreichen mit den in für sie leckeres Futter verpackten Supplementen anzufüttern (gutloading). Macht etwas mehr Arbeit, ist aber kein Hexenwerk.
                      Wer sich sicher ist, die bei seinen Tieren im Mangel vorliegenden Komponenten (und egal, was man wie pflegt, es gibt IMMER ein schwächstes dietätisches Kettenglied) eindeutig und vollständig identifiziert zu haben, darf natürlich gerne auch gezielter supplementieren.

                      Soviel in aller Kürze...na ja, was bei mir halt kurz ist

                      Gruß


                      Ingo

                      @ Marc: Was Du sagts, passt zu meinen Beobachtungen, dass Chamäleons empfindlich gegen D3 Überdosierung sind und gleichzeitig einen eher niedrigen Bedarf haben. Wie schon angeführt, habe ich bei denen immer ca 30iu/Kg*Woche angestrebt (und Freilandtieren gar kein D3 gegeben)

                      P.P.S.: In diesem Zusammenhang interessant und brandaktuell (in diesem Fall stellte es sich als wesentlich effektiver heraus, die Futtertiere per gutlaod zu vitaminisieren, als diese lediglich zu bestäuben)

                      Li H, Vaughan MJ, Browne RK. (2009) A complex Enrichment Diet improves growth and health in the endangered Wyoming toad (Bufo baxteri).
                      Zoo Biol. 2009 (3):197-213.
                      Zuletzt geändert von Ingo; 07.10.2009, 09:02.
                      Kober? Ach der mit den Viechern!




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                      • #12
                        Hallo Ingo,
                        Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                        Natürlich liegt die reale Dosis durch den Gehalt des Futters etwas höher, doch der Vitamin D Gehalt der Nahrung ist im Verhältnis zum Bedarf absolut vernachlässigbar.
                        Zwar enthalten auch Insekten Vitamin D, - dietätisch vernachlässigbar.
                        Kannst du abschätzen wie viel Vitamin D man durch normales Bestäuben (sagen wir mit Korvimin) von Insekten in ein Reptil bekommt? Ich weiß nach der Lektüre jetzt zwar dass ein Heimchen 0,0001g wiegt und 170 Heimchen 6,5g (ergibt nur bei mir 0.0001g x 170 = 0,0170g und nicht 6,5g? Hab ich einen Verständnisfehler im Text?) und dass Heimchen 50% des Vitaminpulvers wieder verlieren, aber wie viel Vitamin D dabei tatsächlich aufgenommen werden konnte ich nicht finden.

                        Grüße, Sarina

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                        • #13
                          Hallo Sarina,

                          ich habe mich dem in der Praxis anders angenähert, zumal ich unseren tollen Waagen im Betrieb leider nicht (mehr ) mit Heimchen und Co auf den Leib rücken darf.
                          das war zu Zeiten meiner Arbeit in einer Firma, von der ich Anteile hielt anders....da durfte ich mehr. Lang ists her!
                          Soviel bleibt für mich festzuhalten: Bei Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben haften trocken knapp 2% des Tiergewichtes an Herpetal nach dem Bestäuben unmittelbar am Tier.
                          Nach einer Stunde ist noch weniger als 50% davon drauf, genauer konnte ich nicht wiegen.
                          An Zophobas und Merhlwürmern haften weniger als 1%.
                          Gilt auch für trocken.
                          Anders sieht es aus, wenn man die Insekten vorher ganz dünn mit einer Emulsion aus 2 Teilen Wasser und 1 Teil Olivenöl ansprüht (vor jedem Sprühstoss heftigst schütteln).
                          Dann haftet ein vielfaches und auch der Gewichtsverlust nach einer Stunde ist geringer.
                          In der Praxis gehe ich vor allem so vor, dass ich die Menge, die ich brauche in eine Dose gebe und darauf achte, dass möglichst nach dem Schütteln mit den Futterinsekten nichts übrig bleibt. Um es dabei bequem zu haben, feuchte ich nahezu alle Futtertiere wie geschildert an.

                          Die Alternativmethode ist, den Vitaminmix in eine ganz geringe Menge Honig einzurühren und damit das jeweilige gut load Futter zu bestreichen. Hier nehme ich in der regel eher reichlicher, da ich normalerweise über nacht gutloade und daher beim Füttern zum einen bereits ein Teil verdaut ist, und zum anderen die Futtertiere selten alles komplett fressen.
                          Wenn man wenig Futtertiere verabreicht kann man das auch als Alternative zum Bestäuben nehmen: Kleine Vitamin- Honigtröpfchen auf das Kopf Bruststück geben.

                          Bei Herpetal orientiere ich mich beim vorbereiten der Fütterungen an der D3 Konzentration. Vor allem achte ich aber darauf, nicht über die 100IU/kg* Woche zu kommen.
                          Bei gesunden Tieren ist es mir weitgehend wurscht, ob ich in der Realität dann bei der Hälfte oder einem Drittel dieser Dosis liege. Hauptsache regelmäßig geben, dann gleichen sich die unvermeidlichen Schwankungen aus und Hauptsache auch, nicht zu viel zu geben.
                          Ich wiege mitnichten jede Gabe exakt ab, sobald ich einmal einen Überblick über das benötigte Volumen (in Messlöffeln, Messlöffelchen. winzigen Messlöffelchen) habe.
                          Nur bei schwächelnden Tieren dosiere ich exakter. Da bevorzuge ich aber Multivit, direkt oral per Pipette in ggf. geeigneter Verdünnung gegeben.


                          Ich hoffe, das gibt einen Eindruck.

                          Gruß

                          Ingo

                          P.S.:Keine Ahnung, wo Du Deine Heimchengewichte her hast. Stimmt jedenfalls in keiner Weise. Ein adultes Heimchen wiegt um die 400mg. 170 adulte Heimchen also rund 68 g.
                          Zuletzt geändert von Ingo; 07.10.2009, 14:50.
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #14
                            Hallo Ingo,

                            2% des Tiergewichts Herpetal, Herpetal 50.000 I.E./kg (Korvomin ebenso) => 1000IU/kg Futter.
                            Heimchen sind zu 75% Wasser => 4000IU/kg Futter Trockenmasse.
                            Wenn 50% sowieso wieder runterfallen sind es 2000IU/kg Futter Trockenmasse.

                            Also die Größenordnung die bei Allens Experimenten verwendet wurde.

                            Wenn nun an eine Kröte 6.5g Heimchen pro Woche frisst (170 Stück drei mal wöchentlich auf drei Tiere) sind das 13IU/Woche. Die Tierchen wiegen 30g. Also 433IU/kg Tier pro Woche.
                            So wenig ist das doch eigentlich garnicht (oder ich hab mich mal wieder verrechnet, da bin ich gut drin)???


                            Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                            P.S.:Keine Ahnung, wo Du Deine Heimchengewichte her hast. Stimmt jedenfalls in keiner Weise. Ein adultes Heimchen wiegt um die 400mg. 170 adulte Heimchen also rund 68 g.
                            Ich glaub ich hab meinen Fehler gefunden. Also die Heimchen aus dem Artikel wogen 170Stück = 6,5g und waren 8mm groß. Passt also auch mit deinen Zahlen zusammen.

                            Grüße, Sarina

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                            • #15
                              Hi Sarina, ich komme nicht ganz auf den gleichen Wert...aber zumindest in die gleiche Größenordnung:
                              6,5 g Heimchen tragen maximal 2%, also 0,13g Herpetal.
                              Ich verwende und empfehle, Herpetal complete T 2+1 mit Herpetal Mineral zu mischen. Also sind von den 0,13g Supplement 2/3 herpetal complete T, also 0,087g.
                              0,087g Herpetal complete T enthalten 4,3 IU D3.
                              4,3 IU D3/(30g Kröte* Woche) sind 143 IU D3/(kg Kröte *Woche)
                              Mit dem üblichen Verlust vor dem Verzehr liegt man damit ziemlich sicher unter 100IU/(kg * Woche), es schadet aber auch nicht, nur jede zweite Fütterung zu bestäuben.
                              Da es sich um ein pulverförmiges Präparat handelt, ist andererseits aber auch eine merkliche Überdosierung nach allen meinen Erfahrungen in aller Regel unbedenklich.
                              (Ich weiss sogar von einer absolut haarsträubenden Langzeitüberdosierung von D3 ohne merkliche Folgen)
                              Jede Vorgehensweise zwischen heftigem Einstäuben bei jeder Fütterung und vorsichtigem Bepudern bei jeder zweiten dürfte daher IMHO für die Kröten sicher sein und potentiell positives bewirken.
                              Bei Flüssigpräparaten muss man viel vorsichtiger sein. Das ist leider vor allem empirisch belegt. Ich kenne kein einziges aussagekräftiges paper zu diesem Thema.
                              G. Köhler hat mir aber mal vor Jahren gesagt, er vermutet, dass D3 aus Pulvern von Reptilien garnicht resorbiert wird. Das kann ich nun widerum auch absolut nicht unterschreiben.
                              Wäre spannend, wenn sich mal ein Herpetologe oder besser Herpetophysiologe dem annähme.
                              Interessantwerweise gibt es übrigens beim Menschen keine merklichen Unterschiede in der Bioverfügbarkeit zwischen Vitamin D3 Tabletten und Tropfen.
                              Soweit meine 2 cts.



                              Gruß

                              Ingo
                              Zuletzt geändert von Ingo; 07.10.2009, 16:05.
                              Kober? Ach der mit den Viechern!




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