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Shelfordella tartara / Blatta lateralis - Haltung & Zucht

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  • Shelfordella tartara / Blatta lateralis - Haltung & Zucht

    Hallo zusammen,

    um einerseits meinen gestiegenen Bedarf an Futterinsekten leichter decken zu können und andererseits auch die Vielfalt meines Angebotes zu erhöhen, habe ich trotz eines gewissen flauen Gefühls in der Magengegend beschlossen, mich noch einmal an Zucht der Russischen- oder Schokoschabe, Shelfordella tartara oder Blatta lateralis (oder gar Shelfordella lateralis? Welche Bezeichnung hat denn eigentlich Gültigkeit?) zu versuchen.

    Für den Anfang habe ich 2000 Exemplare geordert, jeweils 1000 Stück „subadult/adult“ und „klein“, die sich zunächst eine Weile austoben können, ehe dann spätestens mit den schlüpfenden Echsen im Frühsommer der Gang auf den Prüfstand beginnt.
    Geplant ist die Zucht in dicht schließenden 5-Liter-Eimern mit feiner Edelstahlgaze-Lüftung im Deckel und eventuell an einer Seite. Dazu soll es bei substratfreier Haltung die obligatorischen Eierpappen, Dochtränke und Futterschale geben.
    Nun habe ich leider im Augenblick keine auch nur ansatzweise konkrete Vorstellung, wieviel Schabe da so auf mich zukommt. Reichen die 2000 Schaben für vier Eimer, oder soll ich sie besser enger unterbringen oder eventuell gar noch einen fünften Eimer vorbereiten?
    Und gibt es Nahrungspräferenzen, oder kann ich mich nach dem richten, was meine Blaptica dubia so vertilgen?

    Vielen Dank

    Peter
    curiosity killed the cat

  • #2
    ... ist die Aktion gut mit Familie und Nachbarn abgesprochen?
    AG Agamen, AG Iguana, AG Einsteiger & Jugendarbeit ... und ein paar Viecher in Berlin...
    www.sauria.de www.terrariengemeinschaft.de

    "Ich wollte nie den Eindruck eines Verrückten erwecken. Es waren immer andere Leute, die mich für einen Verrückten gehalten haben." Frank Zappa

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    • #3
      Die Schokoschaben lassen sich ähnlich halten wie Blaptica dubia. Ich habe meine Schokoschaben in Ikea-Kisten gehalten. An den Wänden können sie nicht hoch, wenn diese immer sauber sind. Bei guter Pflege vermehren sie sich explosionsartig. Das war eigentlich auch der Grund, warum ich die Zucht gelassen habe. Ich hatte ein permanent ungutes Gefühl, dass ein paar der Schaben ausbüchsen könnten. In einem Mehrfamilienhaus kommt das nicht gut. Außerdem muss man immer aufpassen, dass die Schaben sofort gefressen werden und sich nicht im Terrarium vermehren.
      Eigentlich tolle Futtertiere aber einfach zuviel Stress.

      Gruß
      Ozan

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      • #4
        So,

        eben habe ich die heute Mittag eingetroffenen Schaben auf ihre Eimer verteilt. Ein luftig-leckerer Haufen Köstlichkeiten, kam das Mille-horreur vorbildlich verpackt in einem großen, dicht schließenden Eimer mit Gazeöffnungen bei mir an. Da ich allerdings befürchte, dass neugeborene Tartarenschaben sich nicht durch Aluminiumgewebe herkömmlicher Maschenweite aufhalten lassen, habe ich mich entschlossen, dennoch die vorbereiteten 5-Liter-Eimer mit feinster Edelstahlgaze zu verwenden. (Wozu sonst, hätten die Kinder so viel Popcorn essen müssen?)
        Die großen Schaben habe ich auf drei Behälter aufgeteilt, die kleinen vorerst separat in einem vierten untergebracht, um neuen Nachwuchs in den Zuchtbehältern leichter entdecken zu können.
        Das Handling der zuvor über zwei Stunden im Echsenraum temperierten Schaben verlief übrigens erstaunlich stressfrei. Wie praktisch meine sämtlichen Futterinsekten, habe ich auch diese in einer großen Kunststoffkiste sortiert, bzw. von den alten Eierpappen getrennt, und anschließend mit einer kleinen Plastikdose in die Zuchtbehälter "geschaufelt". Alles ganz entspannt: keine Steilwandkletterer, keine Flugversuche, Ballonstarts oder Katapult-Fluchten.

        Mal sehen, wie wir in Zukunft so miteinander auskommen werden, S.tartara und ich. Familie und Nachbarn lassen wir da erst einmal außen vor, ...

        P.
        Zuletzt geändert von sch.niehoff; 04.01.2011, 16:30. Grund: Link korrigiert
        curiosity killed the cat

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        • #5
          Hi Peter,

          ich gehöre auch zu den "Angsthasen", die diese Zucht wieder drangegeben haben.
          Auch wenn die eigentliche Zucht bzw. ausbruchsichere Unterbringung nicht das Problem ist, war mir das Verfüttern irgendwann zu heiß. Nur noch Pinzettenfütterung bzw. vorher abtöten macht halt auch nicht jeder "Verbraucher" mit.
          Trotzdem viel Spaß mit den Weltherrschern von morgen
          Thomas
          Was macht man mit einem Hund ohne Beine ?.......um die Häuser ziehen.

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          • #6
            Hallo Thomas,

            vielen Dank für Deine Bestätigung meiner Hoffung, dass Zucht und Haltung dieser unheimlichen Viecher grundsätzlich durchaus zu beherrschen sind.
            Was die finale Verwendung der Schaben in meinem Bestand betrifft, so frisst der überwiegende Teil meiner Echsen derartige Leckerbissen problemlos von der Pinzette. (Die Schüchternen müssen sich dann halt mit anderen Futtertieren begnügen, sofern sie nicht in schabensicheren Terrarien leben.) In erster Linie beabsichtige ich allerdings sowieso, die kleinen oder halbwüchsigen Schaben zur Versorgung junger Leguane zu verwenden, die einzeln in übersichtlich eigerichteten und vor allem ausbruchsicheren Kunststoffboxen aufgezogen werden. Und wenn Licht und Temperaturen stimmen, wissen die schon, was gegen die neuen Weltenherrscher zu unternehmen ist ...

            Gruß

            Peter
            curiosity killed the cat

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            • #7
              Guten abend Herr Schniehoff,

              Damit aus den Ootheken auch die Jungtiere schlüpfen, sollte ein teil der Box/des Eimers leicht feucht gehalten werden.
              Ich habe früher S. lateralis in 60x40x40cm großen Boxen des bekannten schwedischen Herstellers gezüchtet und bin mit einer ausschließlichen Belüftung von oben gut "gefahren".

              Angst dass sich die kleinen vollkommen auf Banane abfahrenden Schaben in der Wohnung vermehren hatte ich keine, da entflogene Männchen keine babys hervorbringen können.
              Vom verfüttern adulter Weibchen habe ich abgesehen.

              Liebe Grüße,

              Patrick
              Zuletzt geändert von Patrick D.; 04.01.2011, 20:54. Grund: Fehler korrigiert

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              • #8
                Hallo Patrick,

                vorerst habe ich auch nur die Deckel der Eimer mit jeweils einer großen Lüftungsöffnung versehen. Mal sehen, ob das klappt wie gedacht.
                Ein nur leicht feuchtes Milieu zu schaffen, ohne dabei Schimmelbildung zu erreichen, ist in kleineren Behältern - gerade bei substratfreier Haltung - ja nicht immer ganz einfach. Hast Du Deinen Schokoschaben Bodengrund zur Verfügung gestellt? Und wie hast Du sie - außer mit Banane - versorgt?
                Ich füttere meine Futterinsekten überwiegend mit trockenen Mischungen aus Hundeflockenfutter, Kükenaufzucht- und Katzentrockenfutter, Haferflocken und Weizenkleie.
                Wasser gibt es per Dochttränke, frisches Obst und Gemüse, speziell bei den Schaben, nur noch sehr gelegentlich. Wenn ich meinen Blaptica dubia zuviel Feuchtfutter gebe, erreiche ich schnell einen Feuchtigkeitsanstieg über das gewünschte Maß hinaus, der dann regelmäßig einen Milbenbefall nach sich zieht. Mühsam, das wieder sauber zu bekommen ...

                Gruß

                Peter
                Zuletzt geändert von sch.niehoff; 04.01.2011, 22:35.
                curiosity killed the cat

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                • #9
                  Ach ja,

                  wie mir eben in Erinnerung gerufen wurde, reiche ich neben den oben genannten Futtermitteln natürlich auch Flockenfutter für Zierfische, allerdings bisher nur ab und zu nebenbei und nicht so günstig.

                  Danke

                  P.
                  curiosity killed the cat

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                  • #10
                    Zitat von Kamikazepat Beitrag anzeigen

                    Angst dass sich die kleinen vollkommen auf Banane abfahrenden Schaben in der Wohnung vermehren hatte ich keine, da entflogene Männchen keine babys hervorbringen können.
                    Vom verfüttern adulter Weibchen habe ich abgesehen.
                    Hallo,

                    heisst das, die Behälter waren offen ? ...Respekt.
                    Ich hatte damals sämtliche Sicherheitsschikanen eingebaut (dichtschliessender Deckel, feine Gaze, Melkfettstreifen usw.) und trotzdem tauchten irgendwann kleinste Nymphen im Waschbecken der Küche auf - und unser Haushalt entspricht eigentlich den deutschen Hygienenormen.
                    Nachdem ich auch ein paar Exuvien zwischen Steinplatten im Terrarium fand - und das obschon ich eigentlich ausschlisslich von Pinzette fütterte - habe ich den Schlußstrich gezogen. War mir zu heiss.
                    Es gibt ja auch Leute, die B.dubia in offenen Behältern züchten. Wer schonmal nachts bei entsprechender Temperatur in so nen Zuchtbehälter geguckt hat, der weiss, was da los ist...ich hatte mich mal gewundert, woher das "klopfende Geräusch" wohl kommt...Als ich dann im Kellerraum nachschaute, sah ich wie die Männchen gegen den Deckel flogen, was das Geräusch verursachte. Habe selbst auch schon gesehen, dass die Männchen kleine Nymphen als Passagier auf sich sitzen hatten. Die wären dann also auch "weg" gewesen. Selbst in den vielgelobten Faunaboxen mit großzügigem Gitterdeckel sind sie also nicht zwingend am Ausbruch gehindert....
                    Nur so...
                    LG
                    Thomas
                    Was macht man mit einem Hund ohne Beine ?.......um die Häuser ziehen.

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                    • #11
                      Hallo,
                      will mal kurz von meinen Erlebnissen mit Schockoschaben berichten.
                      Super Futtertier, vermehrte sich ohne viel Aufwand enorm.
                      Konnte kistenweise Schaben abgeben. Hatte aber immer ein ungutes gefühl.
                      Als ich dann aber einzelne Schaben freilaufend im Zimmer fand, wurde es mir zu heiß. Also alle weg. Im Terrarium tauchte ab und an mal eine auf und wurde von mir gekillt.
                      Dann sind wir umgezogen.
                      Terrarien ausgeräumt / abgebaut und die letzten Schaben Entsorgt (ca. halbes Jahr nach dem abschaffen der Schaben)
                      Leere Wohnung inspiziert aber zum Glück keine mehr gefunden.
                      Im neuen Haus Terrarien neu eingeräumt und Gut.

                      Halbes Jahr später:
                      Blumen müssen umgetopft werden. Erster Topf angehoben, SCHOCK!!
                      Mehrere Schaben grinsen mich an. Die Jagt beginnt. Nach mehreren Aktionen hab ich dann wohl alle erwischt.
                      Ist jetzt 3 Jahre her.
                      Also mir kommen keine Schokoschaben mehr ins Haus.

                      LG
                      Percypu

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                      • #12
                        Die Zuchten dicht zu kriegen ist machbar- braucht aber dauernde Aufmerksamkeit
                        Vermehrung im Terrarium zu verhindern und den Nachwuchs auf die Terrarien zu begrenzen ist IMHO auf Dauer nicht realistisch.
                        Ich bitte alle Blatta lateralis Halter, die dese Schaben auch lebend und subadult verfüttern und die nach zwei Jahren Zucht noch kein Freilaufschabenproblem hatten sich hier zu melden und ihr Vorgehen darzulegen. Für mich sind das Magier und ehrlich gesagt, erwarte ich nicht, dass sich auf diesen Aufruf jemand meldet.
                        Pinzettenfütterung gut und schön.
                        Aber oft hält man das nicht auf Dauer durch. Zum anderen lässt durchaus das eine oder andere Tier eine gepackte Schabe dann doch noch fallen und die überlebt. Oder eine Oothek wird beim Kauen herausgequetscht und kommt zum Schlupf oder oder oder.
                        Ein großes Risiko ist auch die ab und an unvermeidliche Säuberung des Zuchtbehälters. Nur mit dicht schliessenden Plastiktüten und anschliessendem Einfrieren überhaupt empfehlenswert und das Risiko, dass sich dabei ein paar Nymphen verdünnisieren ist trotzdem signifikant.
                        Wenn ich mich daran erinnere, wie schwer es war, die viel größeren und schon daher leichter zu kontrollierenden Rhyparobia bei mir wieder auszurotten (in einigen Regenwaldbecken leben aber wohl immer noch welche), kann ich nur raten, von den lateralis die Finger zu lassen.
                        Man merkt erst, dass man ein Problem hat, wenn die Freilaufpopulation schon in die hunderte geht. Auf jede Schabe, die man sieht, kommen hundert Artgenossen, die unentdeckt bleiben.
                        Also Blatta lateralis käme bei mir als Zucht unter strengste Kontrolle und zum Verfüttern kämen nur Männchen oder eingefrorene Tiere.
                        Und das ganze bleibt in realiter trotzdem Konjunktiv für mich!

                        Viele Grüße

                        Ingo
                        Kober? Ach der mit den Viechern!




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                        • #13
                          @ Ingo,
                          Genau so ises (war es).
                          Ausgequetschte Oothek, fallengelassene /ausgespuckte Schabe.
                          Kleineren Terrarientieren oder Jungtieren gibt man gerne auch junge Schaben.
                          Selbst verfüttern von Männchen ist nicht sicher.
                          War es tatsächlich ein Männchen oder doch ein Subadultes Weibchen ?!?
                          Schon hat man den Zuchtstamm IM Terrarium.
                          "Halb so wild, sind ja im Terrarium"
                          Noch .
                          Hab bei meinen Terrarien den Spalt der Frontscheiben / Schiebescheiben nicht mit Silikonwulst sondern mit 1 cm Glassteg dicht gemacht. Bleibt nur oben ein Spalt von ca. 5 mm zum rauslupfen der Scheibe.
                          Sie fanden den Spalt
                          Also bevor ich dem Schädlingsbekämpfer sein zweites Haus finanziere, kauf ich lieber meinen Terrarientieren in der Apotheke was leckeres, kommt immer noch viiiiiel billiger.
                          Lg
                          Percypu

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                          • #14
                            Moin,

                            oh mann - ich glaube, das sind genau die Antworten, die Peter hören wollte....NACHDEM 2000 der Krabbler bei ihm eingezogen sind.
                            Aber was soll´s, Peter - im ersten Jahr merkste eh nix von denen :P
                            Und die Verbraucher finden die wirklich super. Also ran ans Verfüttern.
                            Beste Grüße
                            Thomas
                            Was macht man mit einem Hund ohne Beine ?.......um die Häuser ziehen.

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                            • #15
                              ... und nächstes Jahr:
                              Angehängte Dateien
                              AG Agamen, AG Iguana, AG Einsteiger & Jugendarbeit ... und ein paar Viecher in Berlin...
                              www.sauria.de www.terrariengemeinschaft.de

                              "Ich wollte nie den Eindruck eines Verrückten erwecken. Es waren immer andere Leute, die mich für einen Verrückten gehalten haben." Frank Zappa

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