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Calciumcitrat vs. Calciumgluconat

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  • Calciumcitrat vs. Calciumgluconat

    Hallo,

    ich habe mir heute neues Kalzium Pulver gekauft und dabei ist mir aufgefallen, dass es sich um Calciumgluconat handelt und nicht wie sonst um Calciumcitrat.

    Nachdem ich jetzt etwas gesucht haben, bin ich ein wenig verwirrt - laut Internet hat
    Calciumcitrat +/- 21% Calzium und
    Calziumgluconat +/- 9% Calzium.
    Außerdem habe ich beim überfliegen der Texte gelesen, dass Calciumcitrat schwer zu lösen ist...über die Löslichkeit von Gluconat habe ich hingegen nichts gefunden.

    Macht das für die Tiere einen Unterschied??
    Ich habe in jedem Terrarium Schalen mit Kalziumpulver stehen. Nach "Adam Riese" müßte ich meine Tiere ja jetzt doppelt so häufig bei der Kaziumaufnahme beobachten können ??
    (weil ich ja von Citrat zu Gluconat gewechselt habe)
    Oder ist das ein dummer Denkfehler?:ups:

    Welches der beiden Mittel ist denn jetzt besser? Was verwendet ihr??
    Calciumcitrat hat mit 21% zwar mehr als Gluconat mit 9%, aber dafür soll das Citrat schwer (er?) zu lösen sein...*ich bin ein wenig verwirrt*:wall:


    Liebe Grüße
    Alexa

  • #2
    Kein Denkfehler, Du hast gut mitgedacht.
    Sowohl Kalziumzitrat als auch Kalziiumgluconat sind besser wasserlöslich als anorganische Kalziumsalze. Nur das Gluconat ist aber wirklich gut löslich (unter 20 mg/l vs rund 30g/l ==> Faktor 1500 Unterschied, wenn ich das richtig im Kopf habe) .
    Dafür ist halt der Kalziumgehalt des Gluconats geringer.
    Vor- und Nachteile bei der Bioverfügbarkeit der beiden Salze werden kontrovers diskutiert. Durch die stärker komplexierenden Eigenschaften des Zitrats kann dieses zumindest theoretisch das Ca tiefer in die Gewebe bringen und verliert auch das Ca nicht so leicht "vorzeitig" durch Präzipitation mit anorganischen Anionen (zB Phosphat).
    Daher bevorzuge ich das Zitrat.
    Aber letztlich sind beide gut bioverfügbar und vor allem besser verfügbar als die anorganischen Salze.
    Das Zitrat empfiehlt sich in meinen Augen vor allem für das Bestäuben von Futtertieren und wegens einer geringen Löslichkeit weniger für die Gabe über das Trinkwasser.
    Beim Gluconat verhält es sich genau umgekehrt: Optimal zur Anreicherung von Trinkwasser, aber nicht so gut zum Bestäuben, da man mehr als doppelt soviel Pulver ans Insekt bringen muss, wie mit dem Zitrat.
    Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

    Viele Grüße

    Ingo
    Zuletzt geändert von Ingo; 04.03.2011, 08:07.
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo,
      eine Frage in diesem Zusammenhang, die evtl. relevant sein könnte:
      welches Milieu herrscht eigentlich im Verdauungstrakt von Echsen? Als Insektenfresser müssten sie doch eigentlich Chitin enzymatisch und / oder sauer aufschließen können? Beim Menschen herrscht ja im Magen saures Milieu durch Salzsäure, so dass Calciumsalze von Säuren, die schwächer sind als Salzsäure (und dazu gehören Citronensäure und Gluconsäure definitiv) sofort in Calciumchlorid umgewandelt werden, welches leichtlöslich ist und sofort resorbiert wird. Was passiert mit Calciumsalzen (dazu gehört auch Calciumcarbonat in Form von wasserunlöslicher Sepiaschale) eigentlich nach der oralen Aufnahme? Das würde mich interessieren und auch, inwieweit das Einfluss auf die Supplementierung mit Mineralien hat. Grüße
      Sven
      Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

      Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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      • #4
        Klar ist es im Reptilienmagen sauer (und Insekitvore Echsen haben auch Chitinasen).
        Insofern hast Du natürlich recht. Aber -und eben vior allem beim Citrat- ist die Kalziumbindung keine rein ionisache, sondern das Kalzium wird eben auch komplexiert und bleibt so selbst im sauren Magenmilieu an das organische Anion gebunden.
        Das ist ja gerade der Vorteil vom Zitrat.
        Kalziumchlorid ist gut löslich, klar. Aber wenn hohe Phosphat- oder Sulfatkonzentrationen im Magenmillieu vorliegen sieht die Sache schon wieder anders aus und diese Kalziumsalze sind weit shclechter verfügbar und präzipitieren.


        Viele Grüße

        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Lieber Ingo,

          vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort!!

          Lieben Gruß
          Alexa

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