Da hat mir der Grafiker doch glatt aus Platzgründen meine Besprechung über das Büchlein von Zoffer aus der "Bücherkiste" des aktuellen DRACO-Heftes über Agamen geschmissen, da das Teil über den Verlag nicht mehr zu haben ist. Weil ich es aber nun schon mal geschrieben (und vor allem: eigens gelesen) habe, setze ich es einfach hier rein, vielleicht interessiert es ja wen:
ZOFFER, DANIEL J. (1997): Agamen. Haltung und Vermehrung im Terrarium. - bede-Verlag, Ruhmannsfelden; 64 S., 65 Farbfotos, Paperback; ISBN 3-927997-40-4; € 9,80
Das Agamen-Buch von Zoffer, eine Übersetzung aus einer der berüchtigsten Reihen des amerikanischen Verlags t.f.h., ist beim bede-Verlag inzwischen vergriffen, kursiert aber teilweise noch im Handel. Da eine Neuauflage nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu befürchten ist, kann die Besprechung hier knapp und dann doch fast schon altersmilde ausfallen. Auch dieses Buch gliedert sich in einen allgemeinen, sich nahezu ausschließlich der Terraristik widmenden allgemeinen Teil und einen größeren Abschnitt, in dem einzelne Agamenarten vorgestellt werden. Da ich das zweifelhafte Vergnügen habe, auch die amerikanische Originalversion zu besitzen, kann man hier der Übersetzungs- und Lektoratsarbeit des bede-Verlags durchaus ein Kompliment machen: Gar so schlimm ist alles nicht mehr. Nimmt man das ganze Buch einfach nicht allzu ernst, sondern betrachtet es als groben Überblick über die Familie der Agamen mit Schwerpunkt auf der Terraristik, ist es sogar ganz nett, wozu nicht zuletzt das insgesamt gute Bildmaterial beiträgt, aber auch die für die Gattung (nicht unbedingt für die Terraristik) repräsentative Artenauswahl. Würde man tiefer ins Detail gehen, könnte man allerdings wohl an nahezu jedem Abschnitt durchaus substanzielle Kritik üben; solide recherchiert wurde sicherlich nicht, beginnend vom Verbreitungsgebiet der Agamen (Madagaskar gehört nicht dazu) bis hin zu den Angaben zur Terrarienhaltung ausgerechnet des Molochs. Da aber durch die deutsche Bearbeitung die gröbsten Fehlanleitungen beseitigt wurden (teils mit der Umwidmung von im Original eigentlich als praktische Anleitung gedachten Bildern hin zu warnenden Beispielen, was beim Synchronlesen ganz spaßig ist), sei nur auf zwei wesentlichere Aspekte hingewiesen: Die Größenangaben für Terrarien sind in dieser Pauschalität erheblich zu klein und würden bei uns in vielen Fällen als Tierquälerei gewertet, und der an sich löbliche Hinweis, UV-Licht einzusetzen, diskreditiert sich durch die untauglichen Vorschläge, dieses zur Verfügung zu stellen. Erfolgreich halten, geschweige denn zur Fortpflanzung bringen, kann man mit den Informationen dieses Buches sicherlich keine Agame. Wer aber einen ersten Überblick über diese attraktive Echsengruppe und die Problemkomplexe bei ihrer Pflege wünscht, die Angaben im Buch nicht für bare Münze nimmt und sich anschließend anderweitig mit soliden terraristischen Grundlagen- und artspezifischen Informationen versorgt, den muss es nicht ärgern - zumal angesichts des niedrigen Preises.
Heiko Werning
ZOFFER, DANIEL J. (1997): Agamen. Haltung und Vermehrung im Terrarium. - bede-Verlag, Ruhmannsfelden; 64 S., 65 Farbfotos, Paperback; ISBN 3-927997-40-4; € 9,80
Das Agamen-Buch von Zoffer, eine Übersetzung aus einer der berüchtigsten Reihen des amerikanischen Verlags t.f.h., ist beim bede-Verlag inzwischen vergriffen, kursiert aber teilweise noch im Handel. Da eine Neuauflage nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu befürchten ist, kann die Besprechung hier knapp und dann doch fast schon altersmilde ausfallen. Auch dieses Buch gliedert sich in einen allgemeinen, sich nahezu ausschließlich der Terraristik widmenden allgemeinen Teil und einen größeren Abschnitt, in dem einzelne Agamenarten vorgestellt werden. Da ich das zweifelhafte Vergnügen habe, auch die amerikanische Originalversion zu besitzen, kann man hier der Übersetzungs- und Lektoratsarbeit des bede-Verlags durchaus ein Kompliment machen: Gar so schlimm ist alles nicht mehr. Nimmt man das ganze Buch einfach nicht allzu ernst, sondern betrachtet es als groben Überblick über die Familie der Agamen mit Schwerpunkt auf der Terraristik, ist es sogar ganz nett, wozu nicht zuletzt das insgesamt gute Bildmaterial beiträgt, aber auch die für die Gattung (nicht unbedingt für die Terraristik) repräsentative Artenauswahl. Würde man tiefer ins Detail gehen, könnte man allerdings wohl an nahezu jedem Abschnitt durchaus substanzielle Kritik üben; solide recherchiert wurde sicherlich nicht, beginnend vom Verbreitungsgebiet der Agamen (Madagaskar gehört nicht dazu) bis hin zu den Angaben zur Terrarienhaltung ausgerechnet des Molochs. Da aber durch die deutsche Bearbeitung die gröbsten Fehlanleitungen beseitigt wurden (teils mit der Umwidmung von im Original eigentlich als praktische Anleitung gedachten Bildern hin zu warnenden Beispielen, was beim Synchronlesen ganz spaßig ist), sei nur auf zwei wesentlichere Aspekte hingewiesen: Die Größenangaben für Terrarien sind in dieser Pauschalität erheblich zu klein und würden bei uns in vielen Fällen als Tierquälerei gewertet, und der an sich löbliche Hinweis, UV-Licht einzusetzen, diskreditiert sich durch die untauglichen Vorschläge, dieses zur Verfügung zu stellen. Erfolgreich halten, geschweige denn zur Fortpflanzung bringen, kann man mit den Informationen dieses Buches sicherlich keine Agame. Wer aber einen ersten Überblick über diese attraktive Echsengruppe und die Problemkomplexe bei ihrer Pflege wünscht, die Angaben im Buch nicht für bare Münze nimmt und sich anschließend anderweitig mit soliden terraristischen Grundlagen- und artspezifischen Informationen versorgt, den muss es nicht ärgern - zumal angesichts des niedrigen Preises.
Heiko Werning
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