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TERRARIA / elaphe 3/2015

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  • TERRARIA / elaphe 3/2015

    Die ausgezeichneten Artikel und Aufsätze sind immer wieder ein Vergnügen. Alle Artikel sind i.d.R. in sich schlüssig und logisch - dennoch fallen ab und an leichte Unstimmigkeiten auf, die eine fragend erhobene Augenbraue nach sich ziehen, und vielleicht auch Anlass zur Diskussion und Nachbesprechung in einem Forum geben könnten.

    Wenn die Moderatoren einverstanden sind (und ich den richtigen Strang gewählt habe, falls nicht bitte verschieben oder löschen) möchte ich das mit einigen Anmerkungen zum aktuellen Titelthema "belegen" (für spätere Ausgaben könnte dann jeweils ein eigenes Thema erstellt werden) und gleichzeitig auch eine Diskussion eröffnen.

    1. BRANDES und MEESKE zur "... Problematik ausgesetzter Wasserschildkröten aus Privathaltung" (S. 32 ff)

    Die Autoren belegen (S. 34) umfangreich die unterschiedlichste Herkunft von Fundtieren aus den Jahren 2004 bis 2014 und bezeichnen diese als "Gefahr für das Projekt", weil "spezifische regionale Anpassungen verloren gehen, die für das Überleben vor Ort notwendig sind."
    Bereits zu Beginn des Artikels wird aber ausgeführt, dass man sich bei der Wiederansiedlung in Niedersachsen - ohne auf heimische Populationen zurück greifen zu können - auf Tiere der Haplotype IIa festgelegt hat. Tiere also, die keine spezifische regionale Anpassung haben, und für deren Auswahl lediglich eine (sehr begründete) theoretische Überlegung spricht.
    Die Fundliste von Seite 34 zählt nun eine Reihe von unterschiedlichen Haplotypen an, unter anderem auch des Haplotyps IIa (18.11.2008 und 15.07.2013), also genau der Varietät, für die sich die Projektmanager entschieden haben.
    Dabei kann die Entscheidung für die Varietät IIa durchaus hinterfragt werden, weil Haplotyp II b Varianten, die im benachbarten Brandenburg beheimatet sind, durchaus entlang der Flüsse historisch eine Verbreitung bis Niedersachsen gefunden haben könnten.

    Eine erste provokante Frage:
    Woher nehmen die Autoren die Gewissheit, dass es sich bei den Fundtieren nicht um Reliktpopulation einstmals heimischer Vorkommen handelt?

    Eine zweite provokante Frage:
    Noch bis in's 18. Jahrhundert (die Säkularisation in Bayern fand kurz nach 1800 statt) wurden Emys "in großen Teichanlagen zwischengehältert und teilweise wohl auch nachgezüchtet, zum Beispiel in österreichischen Klöstern" (KWET u.a., S. 15 a.a.O.).
    a)
    Wäre es da nicht denkbar, dass sich Exemplare solcher - aus ganz Europa zusammen gekarrter - "Fastenspeisen" im einen oder anderen versteckten Winkel retten und vielleicht sogar reproduzieren konnten?
    b)
    Wie sicher ist es da, "reinrassige Unterarten" aufzufinden?

    Und eine dritte provokante Frage:
    Könnte die durch Einmischung anderer Unterarten entstehende genetische Vielfalt nicht auch eine Stärkung der Vorkommen nach sich bringen? Weil einfach ein "größerer Genpool" auch weniger "angreifbar" macht ...
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