Vom 23.10.-3.11.2003 weilte ich mit einem Amerikanischen Herpetologen auf der Westafrikanischen Insel São Tomé. Die Inselrepublik São Tomé und Principé steht vor dem Aufbruch ins Erdöl-Zeitalter, nachdem im Festlandsockel der Insel Principé erhebliche Erdölvorkommen entdeckt wurden. Bereits haben ein gutes Dutzend multinationale Erdölgesellschaften den Zuschlag für die Planquadrate zur Ausbeutung im Meer erhalten, u.a. TEXACO, TOTAL, ERHC etc. Der wichtigste Partner São Tomés ist die Staatliche Nigerianische Erdölgesellschaft. Naturschützer befürchten nichts Gutes für die Natur der Inseln - neben Befürchtungen wegen mögicher Meeresverschmutzung sind neue Strassen durch den Regenwald, Satelitenstationen , Ausbau vom Flughafen auf Principé (Ohnehin kleine Insel)etc. zu erwarten. Die Europäische Union hat zwar einen Biologen auf den Inseln stationiert (Als Angestellter des Brüsseler
Büros zum Schutz der Westafrikanischen Wälder ECOFAC) - ob dieser aber im Bedarfsfall genügend Einfluss hat ist zweifelhaft.
São Tomé zeigt typische Inselphänomene betreffend seiner Tierwelt: Die Artenzahl ist beschränkt, dafür findet man hohe Individuenzahlen bei vielen Arten. Interessanterweise trifft dies besonders auf die Blindwühle Schistometopum zu - sie kommt nach wie vor in unglaublichen Mengen im Boden der höheren Lagen der Insel vor. Sehr häufig sind auch die Blindschlangen Rhinotyphlops und Vogelspinnen Hysterocrates.
Der Sao Tomé Zwergecko Lygodactylus thomensis findet sich überall an Mauern, sowohl auf Meereshöhe wie auf 1000 m Höhe. Die Zeichnung dieses Geckos variert jedoch von Ort zu Ort erheblich. Die Hausschlange Lamprophis und die Buschnatter Philothamnus sind nicht selten. Schwieriger wird es die Schwarze Waldkobra Naja melanoleuca zu finden. Vermutlich haben da die Buschmesser der Einheimischen bereits zu einer erheblichen Verdünnung der Bestände geführt.
Im Unterschied zu einer Reise 1991 fanden sich diesmal auch Frösche, diese sind jedoch nicht häufig. Der sehr kleine Phrynobatrachus fea (Ranidae) ist anscheinend stark ans Wasser gebunden, wir fanden ihn ausschliesslich in Sprungnähe zu stehenden Kleinstgewässern. Der Riedfrosch Nesionixalus ist ebenfalls nicht sehr häufig, er wurde uns zugetragen und wir konnten sein Biotop nicht ausfindig machen.
Dieser Frosch ist äusserst hübsch, wir hoffen ihn nachzuziehen (Oberseite leuchtend grün, orange Seiten, Weiss-Gelb-Schwarz marmorierter Bauch, 4 cm). Der grosse Ranide Ptychadena newtoni konnte auch auf dieser Reise nicht gefunden werden, anscheinend erscheint er erst auf dem Höhepunkt der Regenzeit. Die São Tomé-Mabuye, ein Skink, ist überall auf der Insel an sonnigen Stellen recht häufig. Der kleinere Waldskink
konnte jedoch nicht gefunden werden.
Mir ist zudem aufgefallen, dass die Zahl der Flughunde die in der Dämmerung herumsegeln gegenüber 1991 abgenommen hat. Nur noch vereinzelt konnten wir ein paar dieser Riesenfledertiere beobachten. Hier dürfte die Jagd auf diese Segler mitspielen. Wie Einheimische versichern ergibt Flughund einen delikaten Braten!
Im Regenwald der Insel ruft Abends eine Blattschrecke (Katyde) zu Tausenden mit einem äusserst froschähnlichen Ruf. Im Gegensatz zu anderen Biologen, die angeblich Jahrelang diesen "Frosch" suchten, fanden wir dieses fantastisch getarnte Insekt nach nur 1 Stunde. Es ist etwa 4,5 cm lang und 3 cm breit, leuchtend grün und sehr blattähnlich. Wir deponierten 1 Belegsexemplar im Naturhistorischen Museum in Bern.
Ansonsten wirkten die Inseln immer noch paradiesisch: Die Kriminalität ist nach wie vor gering (Spazieren auch Nachts überall möglich), die Menschen sind äusserst freundlich und gut genährt (Trotz eines extrem tiefen Einkommens). Die Sprache ist Portugiesisch, viele sprechen aber auch Französisch. Wer mal unbeschwerte Tropenferien verbringen will, ist auf São Tomé richtig - noch liegt die Insel fernab der grossen Toursitensträme.
Büros zum Schutz der Westafrikanischen Wälder ECOFAC) - ob dieser aber im Bedarfsfall genügend Einfluss hat ist zweifelhaft.
São Tomé zeigt typische Inselphänomene betreffend seiner Tierwelt: Die Artenzahl ist beschränkt, dafür findet man hohe Individuenzahlen bei vielen Arten. Interessanterweise trifft dies besonders auf die Blindwühle Schistometopum zu - sie kommt nach wie vor in unglaublichen Mengen im Boden der höheren Lagen der Insel vor. Sehr häufig sind auch die Blindschlangen Rhinotyphlops und Vogelspinnen Hysterocrates.
Der Sao Tomé Zwergecko Lygodactylus thomensis findet sich überall an Mauern, sowohl auf Meereshöhe wie auf 1000 m Höhe. Die Zeichnung dieses Geckos variert jedoch von Ort zu Ort erheblich. Die Hausschlange Lamprophis und die Buschnatter Philothamnus sind nicht selten. Schwieriger wird es die Schwarze Waldkobra Naja melanoleuca zu finden. Vermutlich haben da die Buschmesser der Einheimischen bereits zu einer erheblichen Verdünnung der Bestände geführt.
Im Unterschied zu einer Reise 1991 fanden sich diesmal auch Frösche, diese sind jedoch nicht häufig. Der sehr kleine Phrynobatrachus fea (Ranidae) ist anscheinend stark ans Wasser gebunden, wir fanden ihn ausschliesslich in Sprungnähe zu stehenden Kleinstgewässern. Der Riedfrosch Nesionixalus ist ebenfalls nicht sehr häufig, er wurde uns zugetragen und wir konnten sein Biotop nicht ausfindig machen.
Dieser Frosch ist äusserst hübsch, wir hoffen ihn nachzuziehen (Oberseite leuchtend grün, orange Seiten, Weiss-Gelb-Schwarz marmorierter Bauch, 4 cm). Der grosse Ranide Ptychadena newtoni konnte auch auf dieser Reise nicht gefunden werden, anscheinend erscheint er erst auf dem Höhepunkt der Regenzeit. Die São Tomé-Mabuye, ein Skink, ist überall auf der Insel an sonnigen Stellen recht häufig. Der kleinere Waldskink
konnte jedoch nicht gefunden werden.
Mir ist zudem aufgefallen, dass die Zahl der Flughunde die in der Dämmerung herumsegeln gegenüber 1991 abgenommen hat. Nur noch vereinzelt konnten wir ein paar dieser Riesenfledertiere beobachten. Hier dürfte die Jagd auf diese Segler mitspielen. Wie Einheimische versichern ergibt Flughund einen delikaten Braten!
Im Regenwald der Insel ruft Abends eine Blattschrecke (Katyde) zu Tausenden mit einem äusserst froschähnlichen Ruf. Im Gegensatz zu anderen Biologen, die angeblich Jahrelang diesen "Frosch" suchten, fanden wir dieses fantastisch getarnte Insekt nach nur 1 Stunde. Es ist etwa 4,5 cm lang und 3 cm breit, leuchtend grün und sehr blattähnlich. Wir deponierten 1 Belegsexemplar im Naturhistorischen Museum in Bern.
Ansonsten wirkten die Inseln immer noch paradiesisch: Die Kriminalität ist nach wie vor gering (Spazieren auch Nachts überall möglich), die Menschen sind äusserst freundlich und gut genährt (Trotz eines extrem tiefen Einkommens). Die Sprache ist Portugiesisch, viele sprechen aber auch Französisch. Wer mal unbeschwerte Tropenferien verbringen will, ist auf São Tomé richtig - noch liegt die Insel fernab der grossen Toursitensträme.