Vom 13.7.2004 - 17.7.2004 fand in Malaga (Spanien) der VIII Congreso Luso-Español de Herpetologia statt. Die Tagung war für Iberische Verhältnisse recht gut besucht, mit überraschend guter Portugiesischer Beteiligung. Das Thema Herpetologie konnte in den letzten Jahren in Portugal zunehmend Freunde finden - Dr. Eduardo Crespo, Universität Lissabon, ist an diesem Trend nicht unschuldig. Es wurde eine weite Palette von Themen zur europäischen Feldherpetologie, Taxonomie, Genetik, Verbreitung etc. präsentiert. Zahlreiche Studenten präsentierten ihre Arbeiten.
Einige "High-Lights":
- Man hat sich geeinigt die Stülpnasen-Otter nun doch jeweils als (Vipera latastei) zu bezeichnen, heisst sie doch "latastei" zu ehren des französichen Naturforschers Lataste. Der Erstbeschreiber hatte einen Schreibfehler gemacht und bereits in seinem zweiten Bericht nennt er die Schlange Vipera latastei und nicht V. latasti, wie heute noch in vielen Büchern zitiert wird.
- Die zunehmende Ausbreitung des Amerikanischen Flusskrebses (Procambarus clarkii) ist weiterhin ein Thema und gewaltiges Problem auf der Iberischen Halbinsel, speziell wenn man bedenkt wie wenige Amphibiengewässer es im südlichen Teil der Halbinsel überhaupt noch hat.
- Umweltprobleme sind gewatig in Spanien und Portugal. Berge von Abfall türmen sich auf unbenützten Grundstücken in der Nähe der Städte. Dr. Augustin Atuñez versuchte eindringlich die jungen Leute für den Umweltschutz zu gewinnen und zeigte sich auch als grosser Philosoph. Er leitete auch die Exkursion nach Canillos in der Sierra Tejada und in die Sierra de Alhama (Ein Hochplateau auf 1000 m Höhe). Leider konnten wir nur wenig von der lokalen Herpetofauna beobachten - es war zu heiss. Immerhin Tarentola mauritanica, Psammodromus algirus, Alytes dickhelleni sahen die meisten. Einige behaupteten auch noch eine Natrix maura im Sumpf gesehen zu haben. Im übrigen war das besuchte Biotop in der Sierra de Alhama eher ein negativ Beispiel wie in Spanien mit der Umwelt umgegangen wird. Das Biotop - angeblich gab oder gibt es dort 10 Amphibienarten, war auf drei Seiten von intensiver Landwirtschaft eingeschlossen und der Geruch der versprayten Insektengifte raubte einigen den Hunger.
- Die Frage ob der Zwerg-Marmormolch (Triturus pygmaeus) wirklich eine eigene Art sei (und keine Unterarter von Triturus marmoratus) ist immer noch nicht ganz klar beantwortet. Es gibt aber Indizien dass sich diese Art doch ganz klar von T. marmoratus abgrenzt, z.B. gäbe es kaum Vermischung/Hybriden in der Grenzzone, wo sich die Verbreitungzonen der beiden Molcharten berühren.
- zahlreiche Präsentationen befassten sich mit Schildkröten. Auch auf der Iberischen Halbinsel sind die Schildkröten die beliebtesten Reptilien.
- Auch über das europäische Chamäleon wurde einiges berichtet. Interessant ist, dass die Spanier entlang der Autobahnen in Andalusien "Chamäleon Zäune" errichtet haben, damit Diese nicht so oft überfahren werden. Allerdings konnten mir die lokalen Spezialisten wenig über die Effizienz dieser Zäunchen berichten - diesbezüglich Studien stehen noch aus. Zumindest ist guter Wille zum Schutz von Chamaeleo vorhanden ....
- Rita Carina Bicho glaubt die Sporenschildkröte (Geochelone sulcata) im
Sultanat Oman (Arabische Halbinsel) wiederentdeckt zu haben.
- Berichte über Terrarientiere im eigentlichen Sinne gab es nicht, ernsthafte Hobby-Terraristik ist in Spanien/Portugal sozusagen inexistent. Dennoch kontte ich in einem Zooladen 6 Chamaeleo calyptratus zum Verkauf entdecken - das Stück kostete 100 Euro.
- Es waren etwa 64 Vorträge angesagt, davon sind lediglich etwa 6 ausgefallen.
Für Normal-Vorträge hatten die Referenten 20 Minuten Zeit. Alle Vorträge waren in Spanisch oder Portugiesisch. Mein eigener Beitrag, ein 15 Minuten Video zur Paarung von Blindwühlen - wurde sehr gut aufgenommen und war der einzige Film der während des ganzen Kongresses gezeigt wurde.
- un vieles mehr ....................
[[ggg]Editiert von daniel.hofer@span.ch am 19-07-2004 um 16:51 GMT[/ggg]]
Einige "High-Lights":
- Man hat sich geeinigt die Stülpnasen-Otter nun doch jeweils als (Vipera latastei) zu bezeichnen, heisst sie doch "latastei" zu ehren des französichen Naturforschers Lataste. Der Erstbeschreiber hatte einen Schreibfehler gemacht und bereits in seinem zweiten Bericht nennt er die Schlange Vipera latastei und nicht V. latasti, wie heute noch in vielen Büchern zitiert wird.
- Die zunehmende Ausbreitung des Amerikanischen Flusskrebses (Procambarus clarkii) ist weiterhin ein Thema und gewaltiges Problem auf der Iberischen Halbinsel, speziell wenn man bedenkt wie wenige Amphibiengewässer es im südlichen Teil der Halbinsel überhaupt noch hat.
- Umweltprobleme sind gewatig in Spanien und Portugal. Berge von Abfall türmen sich auf unbenützten Grundstücken in der Nähe der Städte. Dr. Augustin Atuñez versuchte eindringlich die jungen Leute für den Umweltschutz zu gewinnen und zeigte sich auch als grosser Philosoph. Er leitete auch die Exkursion nach Canillos in der Sierra Tejada und in die Sierra de Alhama (Ein Hochplateau auf 1000 m Höhe). Leider konnten wir nur wenig von der lokalen Herpetofauna beobachten - es war zu heiss. Immerhin Tarentola mauritanica, Psammodromus algirus, Alytes dickhelleni sahen die meisten. Einige behaupteten auch noch eine Natrix maura im Sumpf gesehen zu haben. Im übrigen war das besuchte Biotop in der Sierra de Alhama eher ein negativ Beispiel wie in Spanien mit der Umwelt umgegangen wird. Das Biotop - angeblich gab oder gibt es dort 10 Amphibienarten, war auf drei Seiten von intensiver Landwirtschaft eingeschlossen und der Geruch der versprayten Insektengifte raubte einigen den Hunger.
- Die Frage ob der Zwerg-Marmormolch (Triturus pygmaeus) wirklich eine eigene Art sei (und keine Unterarter von Triturus marmoratus) ist immer noch nicht ganz klar beantwortet. Es gibt aber Indizien dass sich diese Art doch ganz klar von T. marmoratus abgrenzt, z.B. gäbe es kaum Vermischung/Hybriden in der Grenzzone, wo sich die Verbreitungzonen der beiden Molcharten berühren.
- zahlreiche Präsentationen befassten sich mit Schildkröten. Auch auf der Iberischen Halbinsel sind die Schildkröten die beliebtesten Reptilien.
- Auch über das europäische Chamäleon wurde einiges berichtet. Interessant ist, dass die Spanier entlang der Autobahnen in Andalusien "Chamäleon Zäune" errichtet haben, damit Diese nicht so oft überfahren werden. Allerdings konnten mir die lokalen Spezialisten wenig über die Effizienz dieser Zäunchen berichten - diesbezüglich Studien stehen noch aus. Zumindest ist guter Wille zum Schutz von Chamaeleo vorhanden ....
- Rita Carina Bicho glaubt die Sporenschildkröte (Geochelone sulcata) im
Sultanat Oman (Arabische Halbinsel) wiederentdeckt zu haben.
- Berichte über Terrarientiere im eigentlichen Sinne gab es nicht, ernsthafte Hobby-Terraristik ist in Spanien/Portugal sozusagen inexistent. Dennoch kontte ich in einem Zooladen 6 Chamaeleo calyptratus zum Verkauf entdecken - das Stück kostete 100 Euro.
- Es waren etwa 64 Vorträge angesagt, davon sind lediglich etwa 6 ausgefallen.
Für Normal-Vorträge hatten die Referenten 20 Minuten Zeit. Alle Vorträge waren in Spanisch oder Portugiesisch. Mein eigener Beitrag, ein 15 Minuten Video zur Paarung von Blindwühlen - wurde sehr gut aufgenommen und war der einzige Film der während des ganzen Kongresses gezeigt wurde.
- un vieles mehr ....................
[[ggg]Editiert von daniel.hofer@span.ch am 19-07-2004 um 16:51 GMT[/ggg]]
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