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Kenya

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  • Kenya

    Im Moment gibt es äusserst günstige Last-Minute Angebote nach Kenya/Mombasa (umgerechnet etwa 680 Euro inkl. Hotel/Verpflegung/Flug) - ich mache davon Gebrauch und verreise in
    1 Woche. Das Hinterland von Mombasa ist herpetologisch recht interessant, in den Shimba-Hills und Taita-Hills gibt es bereits recht viele Endemiten. Kennt jemad die Gegend dort? Was kann man erwarten? Geheimtipps?

  • #2
    Re: Kenya

    Die Leute beim Bio-Ken Snake Park in Watamu organisieren unter anderem auch Schlangensafaris im Hinterland von Watamu. Ich habe im Oktober eine mitgemacht, und wir sahen eine Dendroaspis polylepis, 2 D. angusticeps, eine Naja nigricollis und eine Rhamphiophis rubropunctatus. Der Fang der D. polylepis war schon durchaus eindrucksvoll.

    Alles in allem doch etwas kurzweiliger als der durchschnittliche Tag im Büro ;-)

    MfG

    WW

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    • #3
      Re: Kenya

      Hallo Daniel,

      ich war während einer Keniareise im Jahre 1997 für 2 Tage in den Thaita-Hills.
      (Safari + "Schlangenfarm")
      Man überlegen, was habe ich alles gesehen:

      - Grüne Mamba
      - Schwarze Mamba
      - Boomslang
      - Felsenpython
      - Gabunviper
      - div. Kobras
      - Steppenwaran
      - Nilwaran
      - Lappenchamäleon
      - Siedleragamen
      - Gelbkopfhaftschwanzgecko (heißt der so auf deutsch ?? ich meine Lygodactylus picturatus)
      - Nilkrokodil
      - div. Hausgeckos

      Daneben natürlich viel Großwild, Vögel, Spinnen und Insekten.

      War ganz, ganz toll !!!

      Kleiner Tipp: wenn Du von Mombasa aus losfährst, nicht so viel essen. Bis Voi durch den Tsavo geht es noch auf der Straße. Ab Voi bis in die Thaita-Hills
      fährt man nur noch Buckelpiste (Betonung liegt auf Buckel).
      Alles was da zuviel im Magen ist, kann sich sehr unangenehm bemerkbar machen.

      Viel Spaß

      Gruß Stefan L.

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      • #4
        Re: Kenya

        Hallo Stefan,

        Waren die Gabunvipern in freier Wildbahn, oder in der Schlangenfarm? Aus SO Kenia liegen sonst kaum oder überhaupt keine Funde vor, deshalb die Frage.

        Gruss,

        WW

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        • #5
          Re: Re: Kenya

          WW** schrieb:
          Hallo Stefan,

          Waren die Gabunvipern in freier Wildbahn, oder in der Schlangenfarm? Aus SO Kenia liegen sonst kaum oder überhaupt keine Funde vor, deshalb die Frage.

          Gruss,

          WW


          Hallo WW,

          ja da hast Du recht . Die Gabunvipern und auch die Nilkrokodile waren nur auf der Farm zu sehen. Der Rest war im Freiland und z. T. auch noch auf in der Farm zu sehen - v. a. die Giftschlangen.

          Gruß Stefan L.

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          • #6
            Re: Kenya - 106 Schlangenarten!

            Ich habe mich inzwischen noch bei der EMBL-Liste und beim "Electronical Frost" schlau gemacht: Immerhin werden
            Für Kenya 85 Amphibien-Arten und 221 Reptilien-Arten aufgelistet.
            Bei den Reptilien zählte ich 106 Schlangenarten, davon 41 Giftschlangen!

            [[ggg]Editiert von daniel.hofer@span.ch am 23-01-2005 um 23:59 GMT[/ggg]]

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            • #7
              Re: Kenya

              Hallo,

              für die angestrebten Reiseziele kann ich dir zwei Anlaufpunkte für Reptilienbeobachtungen empfehlen. Da wäre zum ersten die Shimba Hills Lodge im Shimba Hill National Reserve. Die Lodge befindet sich innerhalb eines noch geschlossenen Waldgebietes und ermöglicht auf einigen Pfaden gute Tierbeobachtungen. Siedleragamen sind fast immer zusehen. Laut den Hotelangestellten ist auch schon das seltene Chamäleon Bradypodion tenue in den dicht bewachsenen Hotelanlagen gesichtet worden. Wir hatten diesbezüglich dort noch kein Glück gehabt. Vor allen in den frühen Morgenstunden, wenn die Lodge noch nicht von den Tagesausflüglern bevölkert wird, lohnt sich ein Besuch.
              Für den Tsavo East kann ich die Taita Hills Lodge empfehlen, nicht zu verwechseln mit der bekannteren Salt Lick Safari Lodge. Die Lodge liegt innerhalb des Taita Hills Game Sanctuary. Das dreistöckige Gebäude ist ganz mit Bouganvillea zugewachsen und stellt geradezu ein Paradies für Insekten und insektenfressende Reptilien da. Spät abends haben wir mit Taschenlampe bewaffnet zahlreiche Chamäleons an der bewachsenen Hotelfassade und in den Gärten entdecken können. Auch bietet die Lodge Pirchgänge in die nähere Umgebung an.
              Schöne Safari

              Viele Grüße Thomas

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              • #8
                Re: Kenya

                Jambo,
                ich kann die Shimba Hills ebenso nur wärmstens empfehlen. Leider konnte ich dort bisher nur Schlangenhäute finden, sogar direkt in der Shimba Hills Lodge. Ein absolut schlangenreiches Gebiet ist Tiwi Beach und die Südküste Diani Beach (in Richtung Galu Beach). Man soll dort nach Aussagen einheimischer Schlangenfänger wohl des öfteren auf Bitis arietans (Puffotter) und Naja haje (Uräusschlange) und Naja nigricollis (afrik. Speikobra) stoßen. Leider hatte ich bisher kein Glück! Hinter Ukunda (ein kleineres Dorf an der Südküste zu Diani Beach) ist dann ebenfalls ein wunderschön üppig und dicht bewachsenes Gebiet, in dem ich schon Philotamnus punctatus (Grasnatter) gefangen habe. Einige schöne Gottesanbeterinnen (leider kenne ich mich nicht damit aus, schätze aber es waren Mantis sp.) konnte ich auch beobachten.
                Die Taita Hills sind sehr für ihre Termitenhügel bekannt. Mit etwas Glück, kann man in den Morgenstunden Naja nigricollis (afrik. Speikobra) und andere Arten beim sonnentanken beobachten! Im Tsavo East konnte ich schon Psammophis sp. (Sandrennnatter) beobachten, leider nur kurz, da die Tiere irrsinnig schnell sind!
                Ansonsten kann ich nur wärmstens den Kakamega Forrest im Westen empfehlen, er bietet einiges an Echsen, Schlangen und Amphibien). Ebenso das Gebiet um die Thompson Falls in Nyahururu am Mount Kenya ist sehr üppig bewachsen und vorallem landschaftlich sehr schön anzuschauen!
                Selbst am Strand konnte ich schon Chameleo dilepis (Lappenchamäleon) fangen. Verschiedene Lygodactylus und Mabuya Arten, sowie Gerrhosaurus sp. kommen dort nicht selten vor. Das aber wohl am meisten anzutreffende Reptil ist der Hausgecko (sind wirklich brauchbare Gesellen, vorallem wenn man Abends gemütlich auf der Terrasse sitzen will und man ständig von den Moskitos geplagt wird)!
                Ansonsten könnte ich dir nur folgendes Buch empfehlen:
                A fuild Guide to the reptiles of east africa
                Von Stephen Spawls, James Ashe, Kim Howell und Robert Drewes!
                Ist ein klasse Buch mit zum Teil detailierten Beschreibungen! Ohne Anhaltspunkte ist es wohl schwierig, das Gesuchte auch wirklich zu finden!
                Viel Spaß auf Safari, würde auch gerne hin! Kwaheri!
                Grüße,
                Florian

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                • #9
                  Re: Kenya - bin zurück

                  Es war herrlich in Kenya - am Strand "Serena Beach" hatten wir Temperaturen von 34 - 38 Grad um 13.00 Uhr, am Freitag in Kilifi
                  Dorfzentrum war es 40 Grad! Bin ziemlich "durchgebraten" und befinde
                  mich "in der Häutung".

                  In meinem Hotel (Malaika Hotel, sehr zu empfehlen) wird im Garten eine ganze Katzenmeute gepflegt, was sich natürlich negativ auf die Echsen auswirkte. Etwas weiter vorn gibts aber keine Katzen mehr und es fand sich ein Artenmix von Schildechse Gerrhosaurus major, Siedleragame, Skinken und Geckos auf dem Gelände. Siedleragamen sind sehr häufig und die Männchen sind wirklich Prachtskerle mit Ihren leuchtenden Farben. Tania Blixen beschreibt diese Echsen sehr treffend in ihrem Buch "Jenseits von Afrika" als Juwelen der Savanne.

                  Ich habe keine teuren Safaris gebucht sondern mietete zwei Samburu-Massai vom Strand, welche 4 Tage meine Begleiter und Beschützer waren - sie verlangten lediglich 15 Euro pro Tag! Wir reisten wie die Einheimischen im billigen Bus und übernachteten in billigst Hotels - in Voi, alle 3 in einem Zimmer für das ich 4 Euro pro Nacht bezahlte! Keine Angst, ich wurde auch dort nicht von Insekten gefressen, blöd war nur, dass es kein Wasser gab als wir um 01.00 Uhr Morgens ins Hotel zurück kamen, ziemlich verschwitzt von der Disco (Es war 3o Grad im Schuppen). Zur Zeit
                  ist es recht trocken in Kenya und es gab wenig Insekten. Die Samburus waren zuverlässig, zuvorkommend, pünktlich und bewachten mich wie ein rohes Ei! Auch ethnologisch habe ich allerhand über
                  die Massai gelernt - sehr interessant diese Savannen-Menschen und Löwenjäger. Wir verstanden uns augezeichnet. Am Sonntag Morgen um
                  07.00 Uhr, als ich abreiste, kam die ganze Sippe zum Hotel, mit Frauen, um sich zu verabschieden - ich war sehr beeindruckt. Sie wünschten mir "May shamareff" - langes Leben. Ich suchte vorallem glücklos Blindwühlen in den Shimba-Hills. Zwei Einheimische halfen bei der Suche. Die Zwei suchten nach meiner Abreise alleine weiter und wir verabredeten, dass sie anrufen würden, falls sie noch fündig würden. Eine der Massai-Damen hatte ein Handy. Tatsächlich riefen sie dann am Samstag Morgen, einen Tag vor Abreise an und meldeten dass sie was gefunden hätten. Ich war im Dilemma, den es war der letzte Tag vor Abreise und ich musste noch ein Waisenheim einer Schweizerin in Kilifi besuchen (40 Kinder, die meisten hatten ihre Eltern durch Aids verloren). Eine der Massai-Damen war aber sehr von mir angetan und offerierte mir gratis, die Viecher nach Kwale holen zu gehen - immerhin betrug der einfache Weg dorthin 3 Stunden - ich bezahlte ihr nur das Busbillet und gab ihr etwas Geld für die suchenden Boys in Kwale mit. Leider waren die Fundstücke dann nur zwei Blindschlangen, aber zugegeben auch die Dame hat mich sehr beeindruckt........

                  Exkursionen führten nach Voi, entlang des Voi-River, nach Wundanyi in den Taita-Hills und Kwale in den Shimba-Hills. Die Shimba-Hills umfassen verschiedene Biotope, einerseits immergrüner Trockenwald und Savanne. Innerhalb des Elefanten-Schutzgebietes zu Fuss mussten wir ständig aufpassen, ob nicht irgendwelche Dickhäuter anmarschierten. Während zwei nach Reptilien ausschauten musste ein
                  Dritter als Wachtposten amten. Im recht hübschen geschlossenen Wald fühlten sich die Samburu-Massai gar nicht wohl - als Savannen-Bewohner war ihnen der geschlossene Wald unheimlich und fremd, sie drängten rasch wieder hinaus. Wie üblich untersuchte ich hauptsächlich die oberste Bodenschicht, wir fanden Blindschlangen, Skinke, Tausenfüssler und Skolopender. Am Fluss im Reservat gelang die Beobachtung eines sehr hübsch gezeichneten Nilwarans von etwa 1,5 m Länge.

                  In Wundanyi, in den Taita-Hills fanden sich die gesuchten Blindwühlen sehr rasch, so dass ein längerer Aufenthalt gar nicht nötig war. Der Ort ist aber ideal für Regenwald-Studien, ständig feucht, üppiges Grün, Orchideen, interessante Insekten und Wasserfälle am Bergbach. Dort auf schätzungsweise 1500 m Höhe war es im Wald am Boden (um 11.00 Uhr) nur 20 Grad warm - sehr angenehm.

                  Ganz generell ist aber Kenya doch noch sehr rückständig, sicher nicht für jedermann und Mombasa selbst ein ziemlich chaotischer,
                  brodelnder, unhygienischer, tropischer Hexenkessel. Wers gerne gut organisiert, sauber und ruhig hat - streicht Kenya besser von der Liste der Reiseziele.

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                  • #10
                    Re: Kenya

                    Hallo Daniel,
                    vielen Dank für diesen schönen Reisebericht!
                    Erinnert mich stark an meine Vergangenheit!
                    Viele Grüße,
                    Florian

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