Re: Tiere selbst fangen
Moin,
interessantes Thema hier. Ich sehe das ähnlich wie Ingo, und habe deshalb auch meinen Bestand auf einige wenige Arten reduziert. Habe ich vor Jahren noch ein riesiges Sammelsurium diverser Chamäleonarten gepflegt, so sind es heute mehrere Individueen umfassende Zuchtstämme weniger Arten und halte enge Verbindung zu anderen Haltern dieser Arten zwecks "Materialaustausch" (jaja, blödes Wort, aber ihr wisst schon was gemeint ist).
Unter Chamäleonhaltern ist es ja quasi ein alter Hut das bei Erreichen der dritten, spätestens aber der 4.Filialgeneration plötzlich Probleme einsetzen und sich die Nachzuchten nicht weiter vermehren lassen. Dem wirke ich lieber von Anfang an entgegen indem ich versuche möglichst viele Tiere von vielen verschiedenen Züchtern und anfangs selbstverständlich auch Wildfänge zu erwerben um einen großen Zuchtstamm zusammen zu stellen. Oft denken die Leute dann: "Der hat ja Angst vor Inzucht!" Irgendwie haben sie damit auch recht, aber ich habe keine Angst vor Inzuchtdepression und irgendwelchen "Mutationen", ich habe Angst vor F3, und davor das z.B. auch Ch.jacksonii merumontanus einem langfristigen Export/Importverbot zum Opfer fällt.
Die von Ingo erwähnte Kleintierhaltergemeinde geht da wirklich schon besonnener zu Werke. Mein Großvater hatte seinerzeit eine Rottweilerzucht, und wenn schon in den 80er Jahren ist er mit seinen Hündinnen um die halbe Welt gereist um sie von möglichst blutfremden Rüden decken zu lassen. Begriffe wie Pedigree, Intzuchtkoeffizient und Inbreeding tauchten da gerade erst auf. Aber auch die oftmals gescholtenen Meerschweinchenzüchter führen penibel Zuchtbücher und Übersichten über gezielte Verpaarungen. Sehr vorbildlich im Vergleich zu einigen Chamäleonhaltern die mal eben munter für 2-3 Jahre drauflos"züchten" um die schnelle Mark zu verdienen.
Leider bringt das ganze auch Nachteile mit sich. Jedenfalls für mich hieß es aufgrund von Platzmangel Abschied zu nehmen von meinen großen Arten. Aber ok, goodbye parsonii, welcome jacksonii merumontanus. Vorbilder habe ich jedenfalls zur Genüge. Vor allem nach dem Lesen des Langzeiterfolgs (bis F10)bei der Zucht von Ch.jacksonii xantholophus von MASURAT hat mich der Ehrgeiz gepackt dies auch bei den von mir gehaltenen Arten zu erreichen. Aber auch der Aufruf anderer langjähriger Chamäleonhalter, unter anderem Wulf Schott, nicht der Sammelleidenschaft zu fröhnen sondern sich zu spezialisieren hat mich "aufgeweckt".
Abschliessend bleibt noch zu sagen das ich es sehr begrüßen würde wenn sich mehr Halter zusammenschliessen würden um aus oben genannten Gründen Zuchtgemeinschaften zu bilden. Der Brei wird in dem Fall langfristig besser wenn viele Köche dran rühren und ihre Zutaten beimengen.
Viele Grüße,
Marco
P.S.: Ich fände das wäre auch mal ein Thema für die elaphe, oder?
Moin,
interessantes Thema hier. Ich sehe das ähnlich wie Ingo, und habe deshalb auch meinen Bestand auf einige wenige Arten reduziert. Habe ich vor Jahren noch ein riesiges Sammelsurium diverser Chamäleonarten gepflegt, so sind es heute mehrere Individueen umfassende Zuchtstämme weniger Arten und halte enge Verbindung zu anderen Haltern dieser Arten zwecks "Materialaustausch" (jaja, blödes Wort, aber ihr wisst schon was gemeint ist).
Unter Chamäleonhaltern ist es ja quasi ein alter Hut das bei Erreichen der dritten, spätestens aber der 4.Filialgeneration plötzlich Probleme einsetzen und sich die Nachzuchten nicht weiter vermehren lassen. Dem wirke ich lieber von Anfang an entgegen indem ich versuche möglichst viele Tiere von vielen verschiedenen Züchtern und anfangs selbstverständlich auch Wildfänge zu erwerben um einen großen Zuchtstamm zusammen zu stellen. Oft denken die Leute dann: "Der hat ja Angst vor Inzucht!" Irgendwie haben sie damit auch recht, aber ich habe keine Angst vor Inzuchtdepression und irgendwelchen "Mutationen", ich habe Angst vor F3, und davor das z.B. auch Ch.jacksonii merumontanus einem langfristigen Export/Importverbot zum Opfer fällt.
Die von Ingo erwähnte Kleintierhaltergemeinde geht da wirklich schon besonnener zu Werke. Mein Großvater hatte seinerzeit eine Rottweilerzucht, und wenn schon in den 80er Jahren ist er mit seinen Hündinnen um die halbe Welt gereist um sie von möglichst blutfremden Rüden decken zu lassen. Begriffe wie Pedigree, Intzuchtkoeffizient und Inbreeding tauchten da gerade erst auf. Aber auch die oftmals gescholtenen Meerschweinchenzüchter führen penibel Zuchtbücher und Übersichten über gezielte Verpaarungen. Sehr vorbildlich im Vergleich zu einigen Chamäleonhaltern die mal eben munter für 2-3 Jahre drauflos"züchten" um die schnelle Mark zu verdienen.
Leider bringt das ganze auch Nachteile mit sich. Jedenfalls für mich hieß es aufgrund von Platzmangel Abschied zu nehmen von meinen großen Arten. Aber ok, goodbye parsonii, welcome jacksonii merumontanus. Vorbilder habe ich jedenfalls zur Genüge. Vor allem nach dem Lesen des Langzeiterfolgs (bis F10)bei der Zucht von Ch.jacksonii xantholophus von MASURAT hat mich der Ehrgeiz gepackt dies auch bei den von mir gehaltenen Arten zu erreichen. Aber auch der Aufruf anderer langjähriger Chamäleonhalter, unter anderem Wulf Schott, nicht der Sammelleidenschaft zu fröhnen sondern sich zu spezialisieren hat mich "aufgeweckt".
Abschliessend bleibt noch zu sagen das ich es sehr begrüßen würde wenn sich mehr Halter zusammenschliessen würden um aus oben genannten Gründen Zuchtgemeinschaften zu bilden. Der Brei wird in dem Fall langfristig besser wenn viele Köche dran rühren und ihre Zutaten beimengen.
Viele Grüße,
Marco
P.S.: Ich fände das wäre auch mal ein Thema für die elaphe, oder?
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