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Lacerte Kairo

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  • Lacerte Kairo

    Hallo!

    Wir haben gerade einen Kulturtrip nach Kairo hinter uns - da wir kaum von den touristischen Pfaden abweichen konnten, habe ich nur zwei Arten (beide in der Hotelanlage Mövenpick in Gizeh) gefunden. Zum einen Hemidactylus turcicus und zum zweiten eine relativ grosse Eidechsenart, möglicherweise ein Acanthodactylus. Die Männchen hatten gelbe Flecken am Hals, der Rücken war gestreift - trotz intensiver Suche auf lacerta.de und im Buch von H.H. Schleich wurde ich nicht fündig.

    Weiss vielleicht jemand, welche Art das sein könnte. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ung Kulturfolge müsste es eigentlich eine recht häufige Art sein - vielleicht war ja jemand von Ihnen schon dort? Leider konnte ich die extrem flinken Tiere zum Knipsen nicht erwischen...

    Wäre für Bestimmungstipps sehr dankbar!

    thomas

  • #2
    Re: Lacerte Kairo

    Hallo Thomas,

    wenn die Männchen an den Halsseiten gelb waren, dann war es vielleicht Eumeces schneideri. Die sind in Ägypten, auch in den Städten, recht häufig.

    Gruß
    Nils

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    • #3
      Re: Lacerte Kairo

      Nein, nein es war ganz sicher eine Halsbandeidechse und kein Skink. Nur einige Männchen hatten beidseitig einen kleinen gelben Kehlfleck. Mir hat die Art vom Habitus wie ein Fransenfinger ausgesehen (massive Hinterbeine) - sehr flink - aber ich muss zugeben, dass ich auch die Mesalina Arten und Pseuderemias sowie Philochortus nicht kanne. Es war sicher kein Ophisops und keine Latastia - die kenne ich.

      Andere Tipps??

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      • #4
        Re: Lacerte Kairo

        Hoi!

        Ein bischen näher beschreiben wäre schon ganz gut... KRL, GL, andere Farben usw.

        Vielleicht auch ein paar Angaben zum Biotop...

        Sorry, bevor ich mich hier zu einem Tip hinreissen lasse, muss ich doch ein paar mehr infos haben:-) Und eigentlich auch das Buch vom Saleh, aber das hat ja noch nen anderer Spezialist:-)

        Gruss
        Nicolà
        seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

        Kommentar


        • #5
          Re: Lacerte Kairo

          Folgendes fällt mir ein:

          Die Tiere waren sehr variabel gezeichnet, die Männchen waren sehr massiv gebaut - Gesamtlänge etwa 30 cm, sehr viele mit autotomierten Schwänzen - aber nur die hinterste Spitze war abgebrochen. Färbung braun - grünlich deutliche Streifen am Rücken zwischen den Streifen gepunktet, zwei Tiere mit einem länglichen gelben Fleck ca. 1 cm x 0,5 cm an den Gesichtsflanken. Ein Jungtier mit einer bläulichen Unterseite des Schwanzes. Weibchen etwas kleiner und weniger massiv gebaut. sehr standorttreu! klettern auch auf Büsche in Hecken, verstecken sich sehr schnell in diesen Hecken bei Annäherung - Fluchtdistanz ca 2 Meter, trotzdem eindeutig eine Bodeneidechse

          sehr flinke Tiere, die hs. zwischen 7 und 10.30 und wieder am nachmittag von 17 Uhr bis kurz nach Sonnenuntergang aktiv waren.

          Biotop: Gartenanlage des Mövenpick in Gizeh am Rand der ehemaligen Nilüberschwemmung, 1 km von den Pyramiden entfernt. Garten wird regelm. bewässert - dann waren die Tiere sehr aktiv

          viel mehr fällt mir nicht mehr ein ausser dass

          ich nächstes mal miene Schlinge nicht mehr vergesse

          [[ggg]Editiert von Hill am 31-05-2005 um 21:10 GMT[/ggg]]

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          • #6
            Re: Lacerte Kairo

            Hoi!

            Da fällt mir aber nicht soviel ein. Eine Lacertiden von 30 cm in Ägypten? Liefen vielleicht auch sehr ähnlich aussehende mit einer komplett anderen Zeichnung rum? So gelb/Schwarz gestreift mit bläulichem Schwanz? Mabuya quinquetaeniata. (Inzwischen auch Gattung Euprepis oder Trachylepis (gibt es da eigentlich was Neues?)).

            Was anderes fällt mir da wirklich nicht ein...

            War die Beschuppung denn glett oder eher rauh?

            Gruss
            Nicolà

            seit über 16 Jahren der Herpetologie verfallen (mehr darfs ja nicht sein, wenn man erst 17 ist )

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            • #7
              Re: Lacerte Kairo

              Ich war mir während meines Aufenthaltes eigentlich ziemlich sicher, dass es eine kommune Art sein muss - entweder Acanthodactylus boskianus oder Mesalina guttulata - aber leider passen beide nicht von den Fotos auf lacerta.de.

              Mabuyen kenne ich von Rhodos (aurata) - die Schuppen waren nicht gekielt. Vielleicht hab ich mit den 30cm leicht übertrieben aber 25 cm waren es mindestens... (Gesamtlänge)

              wie gesagt - ziemlich sicher eine Lacertide, kein Skink!

              da muss ich wohl nochmal hinfahren um eine zu fangen

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              • #8
                Re: Lacertide Kairo

                Lieber Thomas,

                haben Sie keine Fotos von den Tieren, die Sie uns eventuell hier im Forum zeigen könnten?

                Ich gehe mal davon aus, dass Sie eine Lacertide erkennen können. Dann dürfte die Auswahl im Raum Kairo nicht allzu groß sein. Vertreter der Gattungen Latastia, Philochortus und Pseuderemias kommen in dieser Gegend nicht vor. Ophisops mit seinen "Brillenaugen" sollte zu erkennen sein und ist außerdem deutlich kleiner. Alle Mesalina-Arten sind kleine, zierliche Eidechsen und kommen schon deswegen nicht infrage. Bleibt nur die Gattung Acanthodactylus. Nur eine Art aus dieser Gegend kommt Ihren Größenangaben nahe - und das ist A. boskianus. Er ist außerdem relativ robust gebaut. Dieser Art entspricht auch der von Ihnen genannte Lebensraum. A. boskianus hat das mit Abstand größte Verbreitungsgebiet aller Fransenfinger. Er ist relativ variabel gezeichnet, und regional haben jüngere Tiere bläuliche Schwanzunterseiten. Ich würde deshalb vermuten, dass es sich um diese Art handelt.

                Viele Grüße,

                Wolfgang Bischoff

                [[ggg]Editiert von Wolfgang Bischoff am 06-06-2005 um 09:46 GMT[/ggg]]
                Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

                Kommentar


                • #9
                  Re: Lacerte Kairo

                  Vielen Dank für die Informationen - wie gesagt konnte ich leider keine Fotos machen - die Tiere waren sehr schnell und die Versteckmöglichkeit zu gut, da war ich ohne Schlinge leider aufgeschmissen

                  Nach Durchsicht vieler Vergleichsfotos aus dem Internet und aus meiner Bücher (und dem Ausschliessungsprinzip) bleiben nur zwei mögliche Arten übrig: Wie Sie bereits gesagt haben A. boskianus - oder - noch wesentlich ähnlicher scheint A. pardalis oder ein Tier aus dieser Artengruppe. Ich kenne allerdings die exakte Verbreitung dieser Art nicht.




                  [[ggg]Editiert von Hill am 07-06-2005 um 09:05 GMT[/ggg]]

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Lacerte Kairo

                    Lieber Thomas,

                    ohne Bilder möchte ich mich auch nicht gerne festlegen. Acanthodactylus pardalis kommt ebenfalls in dieser Gegend vor. Er wird allerdings nicht 25 cm lang.

                    Viele Grüße,

                    Wolfgang Bischoff
                    Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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