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Reisebericht Kenya und Tanzania im August

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  • Reisebericht Kenya und Tanzania im August

    Ostafrika ist immer eine Reise wert, speziell natürlich wenn die Herzensdame unweit des Kenyanischen Korallenstrandes wohnt. Trotz
    solch blendender Aussichten, habe ich es auch dieses mal nicht versäumt, auch die örtliche Herpetofauna erneut zu beobachten.
    Wiederum erstaunte mich die grosse Anzahl der Siedleragamen (Agama agama) die die Mauern im Hinterland der Küste bewohnen. Offensichtlich war die Paarungszeit vorbei, Männchen in Prachtfärbung konnte ich nur wenige entdecken und diese weitaus weniger bunt als im Mai. In der Ruinenstadt Jumba-La-Mtwana beobachtet ich geradezu riesige Schildechsen Gerrhosaurus, aber scheu waren sie - auf mehr als 5 Meter kam ich nicht heran. Als guter Fundort zeigte sich auch der Botanische Garten von Mazeras, etwa 20 Km ausserhalb Mombasas.
    Nebst 2 noch nicht identifizierten Nattern, Skinken der Gattung Mabuya, den üblichen Siedeleragamen tummeln sich eine ganze Schar von kleineren Krallenfröschen in den Teichen. Die Krallenfrösche liessen mich jede Vernunft vergessen und ich versuchte barfuss im Teich von Hand ein Exemplar zur Untersuchung zu fangen - einen Kescher hatte ich nicht dabei. Klar, es klappte nicht, die Kerle sind zu flink. Bis auf 1 cm kam ich mit der Hand heran, aber dann - schwupp - ein kräftiger Stoos mit den Hinterbeinen und weggeflitzt waren sie. Erst im Nachhinein erinnerte ich mich, dass man in Afrika nie mit nackter Haut in stehende Gewässer reinstehen sollte - vielerorts lauern kleine Würmchen im Wasser die die Bilharziose auslösen können - mein Beispiel war daher wohl eher schlecht. Dennoch, beim nächstenmal nehme ich einen Kescher mit - ich will wissen was, dass für kleine Krallenfrösche sind. Ich darfs fast nicht verraten, aber unweit der Krallenfrösche an einer Stelle mit viel Fallaub und Grasschnitt fanden sich auch Blindwühlen - die Art ist klar - Boulengeroula changamwensis - die Shimba-Wühle. Es sind extrem kleine Wühlen, die Grösste mass lediglich 19 cm, der Durchmesser ist nur etwa 3 mm, also extrem, lange schlanke Wühlen. Diese Tierchen zu finden ist sehr schwierig, es klappte wohl nur, da ich vorangehend heftige Regenfälle "geniessen" durfte.
    Für 3 Tage besuchte ich mit meinem Schatz dann auch das benachbarte Tanzania. Wir reisten ganz billig und gewöhnlich mit dem normalen Überlandbus von Mombasa nach Tanga und von dort hoch in das berühmte Amani Naturreservat, oben in den Usambara-Bergen. Hauptziel war vorerst zu erkunden, wie man in diesen "Hotspot der Artenvielfalt" überhaupt hochkommt ohne ein Auto zu mieten, ob man dort übernachten kann, was für Möglichkeiten für Exkursionen etc. sich dort oben bieten. Es zeigte sich, dass die Anfahrt zwar recht mühsam ist und man in Tanzania kaum mehr Englisch spricht - 95% der Leute in Tanga sprechen nur Swahili. Die Strassen sind katastrophal, die Leute aber enorm freundlich und nett, auch ist es wesentlich billiger als in Kenya. Mit meiner Freundin war ich natürlich bestens ausgestattet, sie spricht ausgezeichnet Swahili. Ohne sprachkundigen Begleiter ist man bei Individualreisen in Tanzania ziemlich invalid und es kann sehr mühsam werden. Oben in den Usambara-Bergen, in Amani geniesst man eine wunderbare Aussicht, prächtige Landschaft, die immergrünen Wälder sind immer noch recht ausgedehnt und voller Leben. Es gibt auch eine ganz anständige Unterkunft, für 20 Euro pro Tag kann man sich schon wie ein König fühlen. Die Zeit war natürlich enorm kurz, nach der langen Anreise und leider auch frühen Abreise blieb nicht viel Zeit zur Tierbeobachtung. Immerhin erfreuten uns Meerkatzen und Paviane unterwegs, beim Spaziergang kreuzten riesige Hornraben, ein herrlicher Turako flog vorbei, Eichhörnchen flitzen ums Hotel.
    Viele Schmetterlinge erfreuten das Auge und eine merkwürdige Stabheuschrecke kreuzte unseren Weg. An Reptilien beobachtete ich lediglich ein Chamaeleon, leider unerreichbar auf einem Ast steil am Abhang, sowie Skinke unbekannter Art. Unter einem Baumstrunk fand sich noch ein Engmaul-Frosch. Es gibt auch ein hübsches Netz an Wanderwegen oder besser Pfaden durch das Reservat. Die Erkundungsfahrt hatte sich voll gelohnt, wir haben bereits vereinbart, dass wir das nächste mal mindestens eine Woche in Amani bleiben.
    Soviel für diesmal .....

  • #2
    Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

    daniel.hofer@span.ch schrieb:
    Boulengeroula changamwensis - die Shimba-Wühle.
    hast Du von dieser Art Bilder gemacht?

    hoffender gruß


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    • #3
      Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

      Hi,
      ein super Reisebericht, auch wenn es nicht so richtig meinen Geschmack getroffen hätte! Mir sind Schlangen lieber ;-)!
      Aber alleine das Land, die Kultur und die Menschen sind es wert, dies zu erkunden! War ja selber schon einige Male in Kenia!
      Wir kennen uns ja noch von damals, dem KAP aus Kitale!
      Danke, dass du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt!
      Grüße,
      Florian

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      • #4
        Re: Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August


        Boulengeroula changamwensis - die Shimba-Wühle. [/quote]
        hast Du von dieser Art Bilder gemacht?

        hoffender gruß

        ...... natürlich, allerschönste Bilder!!! Im übrigen kann man die Shimba-Wühlen auch lebend in der Blindwühlenausstellung im Naturhistorischen Museum von Fribourg/Freiburg (Schweiz) bewundern, die Ausstellung dauert noch bis Mitte Januar 2006. Man darf dort auch fotografieren! Immerhin sind gleich 10 Blindwühlenarten zu besichtigen ....
        ]

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        • #5
          Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

          feb. 2006 Hamburg??

          enttäuschter gruß :~(

          Kommentar


          • #6
            Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

            Lieber Braun mit Algen - sprich mal mit dem Naturhistorischen Museum in Hamburg - tatsächlich liesse sich die Ausstellung ab Feb. 2006 in einem anderen Museum platzieren (muss nicht Hamburg sein) - es sind noch viele Termine frei. In ELAPHE soll übrigens ein Bericht zur
            Ausstellung folgen!

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

              daniel.hofer@span.ch schrieb:
              Lieber Braun mit Algen - sprich mal mit dem Naturhistorischen Museum in Hamburg - tatsächlich liesse sich die Ausstellung ab Feb. 2006 in einem anderen Museum platzieren (muss nicht Hamburg sein) - es sind noch viele Termine frei. In ELAPHE soll übrigens ein Bericht zur
              Ausstellung folgen!
              und dann käme ein Bild?

              optimistischer gruß

              Kommentar


              • #8
                Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

                Ich spiele mit dem Gedanken mich nächste Woche mal nach Fribourg zu begeben und mir die Ausstellung anzusehen. Nur frage ich mich, ob sich der Weg lohnt. Wie gross sind denn die Chancen, dass man auch tatsächlich einige Tiere zu sehen bekommt und fotografieren kann? Immerhin handelt es sich um "Wühlen". :-)

                [[ggg]Editiert von Gordon am 28-12-2005 um 22:15 GMT[/ggg]]
                Ich wohne in der Schweiz und bin seit etwa 30 Jahren Terrarianer.

                Halte vorwiegend Colubriden und labidognathe Spinnen.
                http://igt-ag.ch/?page_id=85/

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                • #9
                  Blindwühlen-Ausstellung endet am 15. Januar 2006

                  Lieber Gordon

                  Deine Bedenken sind nicht ganz ohne. Ausser bei den Schwimmwühlen (Typhlonectes) wirst Du kaum von einer der 8 anderen Arten das vollständige Tier sehen - nur einen Teil des Körpers. Von einigen sogar gar nichts - man sieht sie nicht immer. Ziemlich sicher zu sehen ist Ichtyophis kohtaoensis (aus Thayland), die Taita-Wühle (Boulengeroula taitana), die Shimba-Wühle (Boulengeroula chamgamwensis)und evtl. die São Tomé-Wühle (Schistometopum thomense).
                  Die anderen sind weniger zuverlässig zu sehen. Gerade die beiden Boulengeroula-Arten haben sich als ideal für Ausstellungen/Zoos erwiesen, sie sind aktiv, bewegen sich viel und durch ihren langegestreckten Körper ist die Chance gut dass auch ein Teil nahe der Glasscheibe ist. Zudem fressen die Tierchen auch Streifen von Herzfleisch, was die Haltung sehr erleichtert.

                  Die Ausstellung endet am 15. Januar 2006. Interessenten, die nach Ende der Ausstellung trotzdem mal so ein Tierchen von ganz nahe sehen möchten, dürfen sich gerne bei mir melden - wir können dann einen Termin hier in Bern vereinbaren. E-Mail: daniel.hofer@fin.be.ch

                  Die Ausstellunsmacher sind im übrigen zufrieden mit dem Verlauf und dem Echo der Ausstellung. Zahlreiche Schulklassen, vorallem aus dem französischsprachigen Teil der Schweiz haben die Gelegenheit genutzt und mit ihren Lehrern die Blindwühlen kennengelernt. Die Terrarien mit den Wühlen fanden recht gute Beachtung, bis jetzt ist kein Tier verstorben - im Gegenteil bei den Schwimmwühlen gab es eine Paarung im Museum, man hofft auf Nachwuchs. Allerdings beträgt die Tragzeit bei Schwimmwühlen bis zu 9 Monaten - es ist ein langes Warten angesagt.

                  [[ggg]Editiert von daniel.hofer@span.ch am 09-01-2006 um 18:24 GMT[/ggg]]

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                  • #10
                    Re: Reisebericht Kenya und Tanzania im August

                    Hallo Daniel,

                    Danke für Deine Antwort. In der Zwischenzeit war ich bereits an der Ausstellung und habe dann auch tatsächlich nur die Schwimmwühlen "richtig" sehen können. Wenn die Ausstellung etwas näher bei mir wäre, hätte ich sicher öfter mal reingeschaut um ev. von den anderen Arten mal was fotografieren zu können.
                    Aber der Ausflug hat sich auch so gelohnt, das Museum in Fribourg ist auch sehenswert und einen Abstecher ins Papiliorama habe ich auch noch gemacht.
                    Ich wohne in der Schweiz und bin seit etwa 30 Jahren Terrarianer.

                    Halte vorwiegend Colubriden und labidognathe Spinnen.
                    http://igt-ag.ch/?page_id=85/

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