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Herpetologie

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  • #46
    Re: Re: Herpetologie

    braun mit algen schrieb:
    gecko, fang doch erst mal an mit dem Studieren. Mit Glück ergibt es sich von selbst, was bzw wohin Du GENAU willst...................

    uneiliger gruß

    Hehehe...wenns so wär...
    Gerade bei solchen Berufswünschen sollte man schon ganz genau überlegen, wie man ans Ziel kommt. Und dann entsprechend die passende Uni wählen, Kontakte knüpfen etc.
    Mit der Einstellung "mal sehn was draus wird" kommt man nicht weit; wenn auf eine Stelle 100 Bewerber kommen nimmt man doch liber den, der schon mit 18 angefangen hat zu publiziern (jaja sowas gibts) als den, der mit 25 erst auf die Idee gekommen ist...

    Nicht ganz so optimistische Grüsse,
    Eric

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    • #47
      Re: Re: Re: Herpetologie

      Hm Eric,
      stimmt auch nur zum Teil. Wahl der Uni, Kontakte etc ok aber man sollte nie aus dem Blickfeld verlieren das man studierte Biologe nicht Herpetologe ist. Sprich: Das Gesamtpaket macht es aus. Es gibt verdammt wenige echte Herpetologenstellen. Ist man zu sehr und nur darauf spezialisiert hat man weniger Chancen als wenn man beweist das man auch in anderen Gebieten der Zoologie zB gut ist

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      • #48
        Re: Herpetologie

        Klar muß er die Richtung im Auge behalten, aber trotzdem soll er sich nicht auf irgendetwas festbeißen, was ihm nicht wirklich liegt.
        Er scheint noch recht jung, d.h. er ist in ca 5 Jahren erst durch. dann können viele Dinge schon wieder anders gelagert sein. Kann man das im voraus für die nächsten 5 Jahre gut abschätzen?? Außerdem scheint nicht der Eindruck, er wäre schon so festgelegt, daß sich eine frühe Spezialsierung als nützlich erweisen würde. Das kann man nur, hat man von Anfang an klarste Vorstellungen. Ich behaupte das sind eh die Ausnahmen.

        ich hab immer das Gefühl die Leute sehen irgendetwas oder jemanden, finden den kurzen "Realitäts"-Ausschnitt toll/cool, und wollen dann genau das werden. In der Praxis stellen sich die meisten Tätigkeiten aber ganz anders heraus und sie sind enttäuscht.
        Das ist m.E. sowieso das Hauptproblem, bei Schulabgängern. Kann doch kaum keiner in jungen Jahren wissen, ohne jemalige Einblicke, was ihn als Erwachsenen wirklich interessieren wird/kann.

        Deshalb schien mir ein entspannteres und offenes Herangehen, als die nachhaltig sinnvollere Möglichkeit.....................

        lockerer gruß






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        • #49
          Re: Re: Herpetologie

          braun mit algen schrieb:
          Er scheint noch recht jung, d.h. er ist in ca 5 Jahren erst durch.
          Mache im Januar mein Abi, anschließend kommt erstmal Zivi auf mich zu, daher hast du recht, dauert noch bestimmt ein 1 1/2 Jahr bis es mim Studium losgehen kann.

          ich hab immer das Gefühl die Leute sehen irgendetwas oder jemanden, finden den kurzen "Realitäts"-Ausschnitt toll/cool, und wollen dann genau das werden. In der Praxis stellen sich die meisten Tätigkeiten aber ganz anders heraus und sie sind enttäuscht.
          Das ist m.E. sowieso das Hauptproblem, bei Schulabgängern. Kann doch kaum keiner in jungen Jahren wissen, ohne jemalige Einblicke, was ihn als Erwachsenen wirklich interessieren wird/kann.
          Ging das nicht fast jedem vor seiner Berufsauswahl genauso? Ich denke ehrlich gesagt schon.
          Ganz so naiv bin ich nun leider auch nicht zu glauben, dass man alles so nehmen darf, wie man es aufgetischt bekommt. Deshalb ist mir durchaus bewusst, dass man in der Regel nur einen bedingten, beschränkten Einblick in den Alltag des (Traum-)Berufs gewinnen kann ohne eigene Erfahrungen zu sammeln oder mal wenigstens intensiv mit einer den Beruf ausführenden Person gesprochen zu haben.
          Aber ich denke, das ist ein allgemeines Problem unserer Zeit. Speziell die Jugend wird schlichtweg und nach wie vor zu schlecht (über ihre Zukunft) informiert.

          recht angstfreier Gruß
          Sebastian

          [[ggg]Editiert von gecko-liebhaber am 07-12-2005 um 17:15 GMT[/ggg]]

          Hauptinteresse: kleine Gekkonidae

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          • #50
            Re: Herpetologie

            Moin,
            Wenn ich in meinem Berufsleben was gelernt habe, dann ...

            1)Dass zu Studienbeginn eines (fast) beliebigen Studiums absolut nicht abzuschätzen ist, wie die Berufsaussichten bei Studienabschluss sind -egal, was die 2Experten" lautstark predigen(leider zählen die klassischen Disziplinen der Biologie ein wenig zu den Ausnahmen: Toll wird die Situation sicher nicht so bald werden)

            2) Dass die Besten immer eine reelle Chancen haben

            3) Dass man vor allem dann zu den besten gehören wird, wenn einen Studieninhalt und Berufsbild wahrhaftig faszinieren.


            Will sagen, wenn man sicher ist, etwas wirklich mehr als alles andere zu wollen, dann soll man das tun.

            Bei "Risikoprojekten" ist man dennoch natürlich in der Pflicht, sein Studium mit einem doppelten Boden auszustatten, um notfalls weich zu fallen.
            Aber das klingt härter als es ist -schliesslich geht es auch um den weichen Fall

            Wenn der Studienschwerpunkt mit dem eigenen Interesenschwerpunkt zusammenfällt ist eine Erweiterung nicht wirklich stressig.
            Ich fand beispielsweise viele Aspekte meines Studiums ausgesprochen anregend und unterhaltsam.
            Vieles davon hätte ich auch ohne Zögern als Freizeitbeschäftigung akzeptiert
            Und um bei der Biologie zu bleuiben: Wenn man sich von jeher für Biologie und Naturwissenschaften interessiert hat, wird einem zB das Grundstudium in Biologie wenig bis nichts neues bieten.
            Wer Chemie, Physik und Mathe nie recht mochte, mag das allerdings völlig anders sehen. Das als kleine Warnung am Rande.
            Ich war damals deswegen anfangs allerdings regelrecht enttäuscht. Aber so hat man Kapazitäten für anderes frei und es bleibt leicht genug Energie übrig, um den Horizont mit Blick auf die Berufsaussichten sinnvoll zu erweitern, ohne gleich überarbeitet vom Hocker zu fallen.
            Man darf nur nicht in den Fehler verfallen, sich von älteren Kommilitonen erzählen zu lassen, was gleichzeitig machbar ist und was nicht und sich danach zu richten.
            So kommt man oft auf keinen grünen Zweig. Jeder kennt seine eigenen Kapazitäten am besten.
            Klar, in toto machts ne Menge Arbeit und 60-70 Semesterwochenstunden hat man leicht zusammen (keine Panik, verteilt sich ja auf eigentliche Semester plus vorlesungsfreie Zeit). Aber ich behaupte, so etwas ist immer noch weniger stressig, als wenn man ein Fach allein wegen der Berufsaussichten studiert, ohne den Inhalten größere Faszination abgewinnen zu können.
            Selbst, wenn man in so einem Fall weitaus weniger Wochenstunden investieren würde.

            Nur Mut also, aber keine rosa Brille und immer dran denken: Doppelter Boden schadet nie.
            Und nicht vergessen: Was vor dem Studium Spass machte, macht im Studium nicht weniger Spass.


            Gruß

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #51
              Re: Re: Herpetologie

              Ingo schrieb:
              2) Dass die Besten immer eine reelle Chancen haben

              3) Dass man vor allem dann zu den besten gehören wird, wenn einen Studieninhalt und Berufsbild wahrhaftig faszinieren.
              Erzähl das nicht den Besten, und die sind wirklich gut, die ich kenne und sich entweder nur von Projekt zu halbtagsstelle und wieder zurück hangeln. Wenn es 10 Stellen gibt (und sehr viel mehr sind es nicht in Deutschland) gibt es nur 10, und es werden eher weniger, können sich 20 Beste drum streiten und die Hälfte bleibt auf der Strasse. Und wer Stellenbesetzungen an Unis etc kennt der weiss, dass das nicht immer mit Qualität zu tun hat. Herpetologen stellen werden seltener werden. In Dänemark wird vorraussichtlich jetzt auch eine gestrichen und dahür ein Entomologe eingestellt. Daher warne ich sich schon im Studium voll zu spezuialisieren. Gehe breit gefächert ans Diplom heran, schaue dann in welchem Fachgebiet gute Aussichten sind und spezialisiere dich im Diplom. Schau vor allem nach rechts und links. Auch das Wissen über andere Tiergruppen ist extrem wichtig.

              Ich selber wollte seit ich acht bin ans Museum Koenig, das habe ich noch während des Studiums geschafft, obwohl ich immer Ornithologe werden wollte. Bis mir mein Chef den Zahn gezogen hat und meinte: das was du machen willst geht da nicht. bewahr es dir als Hobby und komm zu uns. Und ich fahre sehr gut damit.
              Philipp

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              • #52
                Re: Herpetologie

                Klar stimmt das. Aber etwas Optimismus schadet nie.
                Ich habe früher trotz des oben gesagten vieles viel zu schwarz gesehen und das hat definitiv mehr geschadet als genützt.
                Wenn man weiss, dass man maximal einer von zehn werden kann, kann man das auch als Ansporn werten, frühzeitig abzuklären, ob und wie man sich von den 800 anderen abheben kann (Im Sinne der Stellenvergeber!).
                Unabhängig vom Ergebnis auch eine Entscheidungshilfe.
                Ich bin ja selber beruflich dann auch nicht in der Herpetologie gelandet. Eben weil mir die reale Verfügbarkeit von Stellen -und oft ehrlich auch die Attraktivität des Profils der wenigen verfügbaren- zu kritisch war.
                Aber die Entscheidung habe ich nicht vor, sondern während des Studiums getroffen und bis dahin, wie ich oben empfohlen habe, die Basis breit gehalten.
                In Retrospekt geht es mir ähnlich wie Dir: Das ganz anfängliche Berufstraumziel ist nun Hobby aber der eigentliche Beruf zumindest in verwandter Disziplin angesiedelt.
                beides gleicht sich gegenseitig sehr schön aus und es gibt durchaus gegenseitige Synergien bezüglich des Fachwissens.
                Vor allem bin ich froh, dass ich mein Leben nicht vorrangig über den Job identifiziere. Zu oft habe ich schon gesehen, wie sich so etwas entwickeln kann.
                Trotzdem bin ich auch froh, einen Job zu haben, der Kreativität, Felixibilität und Engagement erlaubt und verlangt -wobei es allerdings noch schöner wäre, das auf halbtags anzusieeln .

                Gruß

                Ingo

                [[ggg]Editiert von Ingo am 08-12-2005 um 10:46 GMT[/ggg]]
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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                • #53
                  Re: Herpetologie

                  Moin Micha,

                  @Frank: Was für eigene Erfahrungen sind es das Du sagen kannst das, das nur auf Grund einer ausgeprägten Sammeltätigkeit eine ganze Population von Lacerta agilis erloschen ist?

                  Also hier die Kurzform:

                  Ein ehemaliger Mieter meiner Großeltern hat einige Jahre lang jedes Jahr so schätzungsweise 20-30Exemplare von Lacerta agilis und einige Blindschleichen an einem Bahndamm gefangen und an ein zoologisches Institut zu Praktikumszwecken verkauft.
                  Das ganze hat nach meiner Erinnerung nach 4 oder 5 Jahre gedauert, dann hat er ist das ganze eingestellt da an "seiner Fangstrecke" nichts mehr zu holen war.

                  Das ganze ereignete sich Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.

                  Frank

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                  • #54
                    Re: Herpetologie

                    Hallo Frank,
                    meines Wissens werden heute nur noch einzelne Tiere bzw. Paare gesammelt. Mehr wird grade aus einer Region zur Artbestimmung nicht wirklich nötig sein. Grade aus diesem Grund werden heute ja auch die (ich find das Wort einfach Klasse ;-) ) eingeschnapsten Tiere unter den Wissenschaftlern ausgetauscht.
                    Sollte ich da falsch liegen bitte ich um Belehrung ;-)

                    Gruß, Micha
                    www.dght-osna.de www.micha-z.de

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                    • #55
                      Re: Herpetologie

                      Hallo Micha,

                      das mag ja stimmen, ändert aber nichts an meinen Erfahrungen bzw Erinnerungen......

                      Gruß

                      Frank

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                      • #56
                        Re: Herpetologie

                        Dann will ich auch mal kurz meinen Senf dazu abgeben:

                        Natürlich, "schwarze Schafe" gab und gibt es überall - auch unter Herpetologen. Mir sind ein/zwei Fälle bekannt, in denen durch das Sammeln für wissenschaftliche Zwecke ein wesentlicher Beitrag zum Untergang von Populationen "geleistet" wurde. In unserer aufgeklärteren Zeit halte ich Derartiges aber für zunehmend undenkbar.

                        Häufiger werden heutzutage ganz sicher Populationen durch gierige kommerzielle Sammler beeinträchtigt - manchmal angeblich auch für die Wissenschaft. Das aufgeführte Beispiel der Zauneidechsenpopulation mag ein Beleg dafür sein. Ich frage mich allerdings, wie Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts noch Zauneidechsen für Kurszwecke gefangen werden konnten? Die Art stand auch damals unter Schutz.

                        Ich verstehe ja, dass es vielen "Nur"-Terrarianern schwerfällt nachzuvollziehen, dass für wissenschaftliche Zwecke Tiere gesammelt und getötet werden müssen. Vieles wurde dazu in dieser Diskussion von kompetenter Seite bereits als Argumentation vorgebracht. Dem habe ich nichts hinzuzufügen, möchte nur noch einmal darauf hinweisen, dass unsere jetzige Kenntnis über die Formenvielfalt unserer Pfleglinge eben fast vollständig auf dem Studium gesammelten Materials beruht, das in wissenschaftlichen Sammlungen aufbewahrt wird.

                        Übrigens: zur einfachen Artbestimmung muss ich heute natürlich nicht immer unbedingt Material sammeln. Tiere werden aber auch heute noch als Materialbasis für systematische Arbeiten gesammelt, die morphologische Untersuchungen und Analysen als Arbeitsgrundlage haben. Wie bereits angesprochen, kann die Morphologie nach wie vor nicht vollständig durch sogenannte modernere Methoden ersetzt werden.
                        Wichtig ist es für diese Arbeiten, einerseits möglichst Vergleichsmaterial von verschiedenen Fundorten, andererseits aber auch Serien von bestimmten Punkten zur Verfügung zu haben. Nur so lässt sich die Merkmalsvariablität des möglichweise neuen Taxons erkennen, um es dann gegenüber verwandten Arten abgrenzen können.

                        Jeder Sammler muss natürlich bei seiner Feldarbeit verantwortungsbewusst vorgehen. Aus einer sehr kleinen oder einer offensichtlich bereits beeinträchtigten Population werde ich gewiss keine Serie sammeln, sondern mich auf ein oder zwei Belegexemplare beschränken. Von womöglich kurz vor dem Aussterben stehenden Populationen, Unterarten oder Arten sammle ich gezielt nichts. Hier beschränke ich mich eben darauf, eventuelle Straßenopfer mitzunehmen, und ich versuche altes Sammlungsmaterial zu beschaffen.

                        Das waren nur mal ein paar Gedanken eines "Täters".

                        Wolfgang Bischoff
                        Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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