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April-Trockenheit 2007 - Amphibienlarven vertrocknen!

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  • #31
    Hallo Alexander,

    Dein letztes Posting hört sich nicht so schön an ich meine im Sinne für die Tiere.
    Ich finde jedoch jede Art als wichtigen Bestandteil unserer Umwelt.

    Bei der Vernichtung von Lebensraum sterben die Tiere ja nicht von Heute auf Morgen aus, da aber leider in letzten Jahrzehnten zuviel verbaut worden ist immer mehr

    Ich finde es immer verdammt gut wenn es da Leute gibt die sich darum kümmern das Arten überleben nur sollte dieses sehr gut durchdacht sein.
    Einige Arten wird man wohl nicht Retten können da ihr Radius und ihre Lebensweise größer ist als bei andern, hinzu kommt das Frischblut fehlt wenn alles edemisch wird.

    Mit einfach mal ein wenig Frischblut einbringen (da sind wir beim Eimer Quappen) ist es nicht getan.

    1. es muß sicher gestellt werden das die Tiere einwandfrei genetisch zu einander passen.
    2. auch muß sicher gestellt werden ob es für die betreffende Art in diesem Gebiet überhaupt Sinn macht.
    3. muß dieses über Jahre kontrolliert und gepflegt werden.

    Dann stellt sich noch die Frage ob es wirklich wichtig ist jede Quappe zu Retten, denn man kann damit auch mehr Schaden anrichten.
    Wenn das Wetter wirklich so bleibt wohin dann mit den Tieren ? irgendwann müßten sie zurück in das Gebiet wo sie gefangen worden sind, und dann ist kein Futter da und andere Arten die vielleicht wiederstandsfähiger sind leiden unter der ganzen Sache.
    Es wäre ein großes durcheinander mit wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen.
    Und im großen und ganzen sehe ich wirklich noch keinen Grund zur Sorge bei der momentanen Wetterlage.
    Wie ich schon sagte ist das nicht der erste trockene April den ich erlebt habe, der Grundwasserspiegel ist im grünen Bereich und die Gewässer zumindest hier bei uns in Nordhessen leiden bisher nicht.

    Städte oder Landkreise machen manchmal ein paar Euros locker aber Behörden das ist mir vollkommen neu.

    Kannst ja mal Lesen wie ich das kenne

    Viele Grüße, Frank
    DGHT- Kassel , AGAR- Hessen , EGSA und meine Thamnophis

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    • #32
      Hallo Frank,
      In in einer möglichen Inzuchtdepression liegt die Ursache des Populationsrückgang höchstwarscheinlich nicht.
      Auch nicht in dem durch die Ueberbauung drohenden "Kanalfrass" (in Baselstadt findet man mehr Amphibien in der Kanalisation als überirdisch!)

      Viel mehr Negativwirkung zeigte der Ausbau von themporähr Gewässern zu permanent Teichen.
      Dadurch wurden die Predatoren (in Ersterlinie die Molche) der art gefördert dass diese fast die gesamten Kaulquappen auffrassen.
      Seit 6 Jahren versuche ich durch gezieltes anlegen von Spatenstichen diesem Trent entgegen zu wirken.
      Die Richtigkeit der Strategie zeigt die Amphibienzählung am Fangzaun-
      die Populationen haben sich in den letsten 3 Jahren fast verdreifacht.
      Dieses Jahr sind alle Spatenstiche ausgetrocknet darum wirds warscheinlich einen Populationseinbruch 2010 geben.

      Durch die Klimaerwährmung wird dieser Fall öfters eintreffen, so dass ich zukünftig versuche ganze Wiesen künstlich zu fluten und diese im Juli wieder trockenfallen lasse. Ganz nach dem Prinzip Hochwasser, nur etwas antrophogen Terminiert.

      Jedenfalls denke ich auf dem richtigen Weg zu sein.

      Gruss Alex
      Zuletzt geändert von alexander; 04.05.2007, 15:04.

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      • #33
        Hallo,
        wir haben das zu Studienzeiten sehr engagiert diskutiert.
        Stichwort war Öko-Terroristen. Zitat: "Die verdammten Bengels versuchen schon wieder Frösche zu fangen!"
        Ein (illegal) gefangener (und wieder freigelassener) Frosch ist nicht der Untergang der Population, er könnte aber dazu führen dass einer der "Bengels" sich mal richtig für Frösche interessiert. Ein paar Bengels sind wohl hier im Forum.
        Und ein Eimer voll Kaulquappen ist nicht! die Rettung einer (gesunden oder bereits dem Untergang geweihten) Population, zeigt aber zumindest den guten Willen des Eimerträgers.
        Mein Rat an die "ungestörte-Natur-Bewahrer": entspannt euch, erklärt Zusammenhänge, aber schimpft nicht.
        Ansonsten stimme ich Amb zu.
        Gruß
        Arnd
        Derzeit: Lampropeltis, Rhadinophis und Elaphe

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        • #34
          Hallo Arnd,
          Ich bin fest davon überzeugt, dass die Amphibien nicht in einer ungestörten Natur überleben können, es sei denn mann liesse den Flüssen wieder freihen Lauf.
          Jedoch ist dies in unserer Landschaft wohl eher ein unrealistischer Wunsch.
          Darum sind die Amphibien doch recht stark auf die von Menschen geschaffenen Ersatzbiotope (Truppenübungsplätze und Kiesgruben ebenso Viehtränken usw) angewiessen, und dies gerade weil dort Jährlich neue feindarme Laichgewässer entstehen und eben nicht der Natur freihen Lauf gelassen wird.
          Liebe Grüsse
          vom Bengel

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          • #35
            Bin etwas erstaunt wie sich diese Diskusion entwickelt hat. Dem letzten Posting von Alexander kann ich zustimmen - habe aber nicht mehr alle Beiträge vorher gelesen.
            ES ist wahr - Gewässer die Austrocknen enthalten kaum Fressräuber für Kaulquappen (Libellenlarven, Gelbrand-Larven etc.) - es mag deshalb ein
            kalkuliertes Risiko für Froschlurche sein, auch solche Gewässer zu nutzen. Kann sein, dass im einen Jahr die ganze Brut zu Grunde geht - aber dafür im nächsten Jahr, überdurchschnittlich viele in so einem Gewässer überleben - wenns genügend regnet.
            Betreffend der Inzucht habe ich gehört, sind gerade Amphibien dagegen gut geschützt - jedenfalls lassen sich viele Froschlurche über X-generationen schadlos als Inzucht vermehren. Dies gilt auch für Schwanzlurche, ich halte z.B. Rippenmolche deren UrUrUrUr-Eltern aus dem Berliner Zoo vor dem 2. Weltkrieg stammen und wohl immer wieder mit eigenem Blut vermischt wurden - sind putzmunter und deren Nachwuchs vermehrt sich weiter toll fort ......

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            • #36
              Ich bin auf dieses Thema gestoßen, weil ich kürzlich auch einen Teich besuchte, in dem Kammmolche leben und den ich ausgetrocknet vorfand. Ich denke, eine gesunde Population hält so etwas schon einmal aus. Ich fand es nur beim Durchlesen dieses threads interessant, wie bestimmte Meinungen so hochkochen.

              Ich habe noch eine Anmerkung dazu:
              Hier tauchte immer wieder folgende Aussage auf: „… man darf nur mit Absegnung der Behörden handeln, … als Laie und ohne entsprechende Organisation im Rücken ist das ganze illegal … treibt Aktivisten ohne jeden Background ins Feld …“

              Das sehe ich nicht so. Was ergibt das für einen Unterschied, ob ich in einer passenden Organisation bin oder nicht? Immerhin kenne ich mich auch ohne Organisation seit meiner Kindheit mit Amphibien & Reptilien aus. Ich besuche z.B. regelmäßig eine alte Kiesgrube, in der Wechselkröten leben. Die laichen dort nur in flachen Sandtümpeln, die durch ungewollte menschliche Einwirkung entstanden sind. In diesem Jahr gibt es nur in einem Tümpel Larven. Was soll ich tun, wenn der Wasserstand sinkt? Das kann dort schnell passieren. Ich habe zwar oben geschrieben, eine gesunde Population hält das einmal aus, allerdings sind dort letztes Jahr bereits alle Larven gestorben. Soll ich dieses Jahr vielleicht doch eingreifen? Und wie? Die Larven in den nächsten tieferen Tümpel umsetzen? Erst auf eine behördliche Genehmigung dafür warten? (Bis da was passiert, ist alles ausgetrocknet). Der Natur ihren Lauf lassen? Selbstverständlich werde ich Larven umsetzen (dorthin, wo letztes Jahr Kröten von sich aus gelaicht hatten). Ich könnte nun sagen, ich hätte ja durchaus eine Organisation im Rücken, da ich in der AG Feldherpetologie bin. Das ist aber an der Stelle uninteressant, weil ich das nicht erst da abstimmen werde, ich werde höchstens fragen, ob mir jemand beim Umsetzen helfen kann. An der Stelle wird jeder sagen: Haarspalterei! Larven in den 20m weiter gelegenen Tümpel umzusetzen ist richtig, vor allem wenn es schnellgehen muss. Ja, aber warum nicht in einen 10km entfernteren Tümpel? (Habe ich nicht gemacht und nicht vor). Ich fände das aber überlegenswert. Denn wenn der beschriebene Biotop komplett austrocknet, gibt es kilometerweit keine Ausweichmöglichkeit für die Kröten. Da wir Menschen massenhaft Straßen und Siedlungen gebaut haben, können Amphibien nicht mehr einfach so in alle Richtungen wandern. Warum sollen wir da nicht nachhelfen, wenn wir einen potentiell geeigneten Biotop kennen? (Sofern er von der oder einer anderen Art noch nicht besetzt ist.)

              Beispiel2: In der Nähe wo ich wohne, gibt es 2 (irgendwann von Menschen angelegte) Teiche, die u.a. von Bergmolchen besiedelt wurden. Beide verlanden, bei beiden muss die Staumauer i.O. gebracht werden. Ich habe vor einigen Jahren bei der zuständigen Naturschutzbehörde wegen Pflegemaßnahmen angefragt, passiert ist nichts. (Ich habe nun eine 2. Anfrage laufen). Zum Glück gibt es aber immer wieder einige Vernünftige, oder anders ausgedrückt „Aktivisten ohne jeden Background“, die selber mal in den Teichen die Dämme etwas nachbessern. Hätten diese „Laien ohne entsprechende Organisation im Rücken“ das nie getan, wären die Teiche heute Wiesen.

              Letztes Beispiel: Ich kenne jemanden, der vor einigen Jahren seinen Bagger genommmen hat und privat einen verlandeten Teich ausgebaggert hat. Völlig ohne behördliche Genehmigung. Derjenige ist zwar organisiert, hätte das aber genauso auch so getan. Der Amphibienbestand hat sich dort spürbar erholt. Kürzlich wurde derjenige dafür ausgezeichnet!

              Erfahrungsgemäß ist es einfach so, dass es viele Leute gibt, die sich für Naturschutz interessieren und sich mehr oder weniger damit auskennen. Und die vielleicht nur nicht alle entsprechenden Organisationen kennen oder sich auch verschiedensten Gründen nicht darin beteiligen können oder wollen. Mir persönlich ist es immer noch lieber, wenn jemand dann mal spontan etwas für den Naturschutz tut, als wenn das (so möglicherweise falsch gepflegte Stück Natur) dann ganz eingeht. Aber das ist wirklich ein altes Streitthema, wir haben das früher auch ewig durchgekaut. Ich möchte damit bitte auch keinen neuen Streit anfangen!

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              • #37
                Frank, ich pflichte Dir 100% bei. Anzufügen ist noch, dass es bei den offiziellen Behörden oft zuständige Leute gibt, die leider kein oder wenig Sachwissen über Abläufe in der Natur, Tiere und Pflanzen haben. Bei
                denen geht es nur nach Parargaph X - stur. Da ist der sachkundige
                Liebhaber öfters Staatsbeamten vom Wissen her weit überlegen, aber
                leider hat nur der trocken, biedere Beamte die Gewalt etwas anzuordnen ...

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                • #38
                  Hallo,

                  Frank, du tust damit keinen "neuen" Streit anfangen.............ich weiche mit meinen Aussagen keinen mm zurück !
                  Was ich gesagt habe steht, auch wenn ich nicht Mitglied im Dachverband AG-Feldherpetologie bin sondern nur Mitglied in einer Untergruppierung, die auch eine AG- Feldherpetologie hat, die eng mit der AGAR und anderen zusammen Arbeitet.
                  Wo kommen wir hin wenn jeder vor sich selbst hinwurstelt ? und andere dazu öffentlich aufruft !
                  Die FFH- Richtlinnenen sind schon ein guter Ansatz, oder nicht ?

                  Wie gesagt, die Habitate müßen stimmen, und wenn es nicht paßt muß gepflegt werden und das über Jahre wenn nicht Jahrzehnte !

                  Und ich bin mir ganz sicher das die AG- Feldherpetologie nichts anderes im Sinn hat was ich und die anderen Kritiker am Eröffner dieses Threads kritisiert haben.

                  Zitat von Daniel Hofer Beitrag anzeigen
                  Frank, ich pflichte Dir 100% bei. Anzufügen ist noch, dass es bei den offiziellen Behörden oft zuständige Leute gibt, die leider kein oder wenig Sachwissen über Abläufe in der Natur, Tiere und Pflanzen haben. Bei
                  denen geht es nur nach Parargaph X - stur. Da ist der sachkundige
                  Liebhaber öfters Staatsbeamten vom Wissen her weit überlegen, aber
                  leider hat nur der trocken, biedere Beamte die Gewalt etwas anzuordnen ...
                  Natürlich eine 100%ige Beipflichtung da es Mundgerecht geschrieben ist, oder ?

                  Stark kritisieren tue ich erst den Thread eröffnen, dann sich alle fetzten lassen und nichts Sagen, und jetzt wo es paßt bin ich wieder da.

                  Wie sieht der nächste Thread aus ?

                  Schnell alle Eidechsen einsammeln weil die Überschwemmungsgefahr der Habitate zu hoch ist ?

                  Mal ganz ehrlich: ich kann es bei allen versuch nicht verstehen das ein "erwachsener" Mensch weniger Verständnis und Sachkenntnis aufbringt wie mein Sohn der 8 ist, oder andere Kinder im Alter von 6- 12 Jahren

                  Und mal nebenbei........es zeichnet sich wohl ab das es wohl seit den letzten fünf Jahren das beste Amphibienjahr werden könnte !

                  Punkt., Frank

                  Ps. bremst für Tiere.......nur nicht für Katzen und Waschbären 1
                  DGHT- Kassel , AGAR- Hessen , EGSA und meine Thamnophis

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