Hallo Nicolà!
Bekämpfungsmaßnahmen ab der ersten Stunde?
Das invasive Potenzial einer Art erkennt man eben nicht ab der ersten Stunde.
Im Nachhinein kann man sagen: "Japan-Staudenknöterich sollte nicht mehr in Verkehr gebracht werden!", aber welche Kriterien möchtest Du denn anlegen, um so etwas im Voraus zu verhindern? Ich sehe da rechtliche Probleme, die das Gebiet der Wettbewerbsfreiheit berühren (welche Pflanzen sollten verboten werden? Bei strenger Auslegungn müsstest Du den Handel mit allen fortpflanzungsfähigen Pflanzen verbieten, die sich in Mitteleuropa im Garten halten und wenig Aufmerksamkeit bedürfen).
Ich würde dich gar nicht als Ökofaschisten bezeichnen - ich kenne dich nicht, und das würde dann auch von deinen sonstigen Einstellungen abhängen.
Ablenkungsmanöver sehe ich da, wo die Robinie als große Feindin der Magerrasen angesprochen wird, nicht aber die Bedrohung der Magerrasen durch erhöhte Stickstoffeinträge z. B. aus der Landwirtschaft.
Neobiota treten in Deutschland nicht unbedingt am häufigsten an Stellen auf, die vom Menschen nicht beeinflusst sind (diese gibt es ohnehin nur in ganz geringem Ausmaß. Das ist keine Ideologie à la "der Mensch gehört auch zur Natur", sondern es ist eine Tatsache).
Neophyten spielen eine sehr viel größere Rolle als Neozoen (ich spreche von Deutschland), und diese sind sehr oft auf stark oder häufig gestörten Flächen zu finden - Ruderalflächen in Städten beispielsweise.
Welches Springkraut meinst Du mit dem "Bösen Springkraut"?
Impatiens parviflora, das ein vollkommen unebscholtener Bewohner unserer Wälder geworden ist (von dem ein Großteil der Menschen, auch angehende Botaniker, gar nicht wissen, dass es eingeschleppt worden ist), dass aber in den 40er Jahren als Mongolischer Invasor beschimpft wurde, den es "gleich dem Bolschewismus auszurotten gelte"?
Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich meinst Du die Bauernorchidee Impatiens glandulifera.
Hallo Philipp,
da schließen sich unsere Auffassungen doch gar nicht aus.
Ich würde den Naturschutz gerne (in meinen Träumen ) auf die Arten ausdehnen, die nicht unbedingt ihr Kernareal hier haben, sondern auf alle, aber das ist natürlich erst einmal illusorisch.
Der Ausbreitung oder Einbürgerung von Neobiota geht tatsächlich sehr häufig eine Arealzerstörung oder zumindest Schädigung voraus.
Wie gesagt, ich beziehe mich hier nur auf Mitteleuropa und schließe ausdrücklich Inseln, Australien und andere Endemiten-Hotspots aus!
Viele Grüße
Andrea
Bekämpfungsmaßnahmen ab der ersten Stunde?
Das invasive Potenzial einer Art erkennt man eben nicht ab der ersten Stunde.
Im Nachhinein kann man sagen: "Japan-Staudenknöterich sollte nicht mehr in Verkehr gebracht werden!", aber welche Kriterien möchtest Du denn anlegen, um so etwas im Voraus zu verhindern? Ich sehe da rechtliche Probleme, die das Gebiet der Wettbewerbsfreiheit berühren (welche Pflanzen sollten verboten werden? Bei strenger Auslegungn müsstest Du den Handel mit allen fortpflanzungsfähigen Pflanzen verbieten, die sich in Mitteleuropa im Garten halten und wenig Aufmerksamkeit bedürfen).
Ich würde dich gar nicht als Ökofaschisten bezeichnen - ich kenne dich nicht, und das würde dann auch von deinen sonstigen Einstellungen abhängen.
Ablenkungsmanöver sehe ich da, wo die Robinie als große Feindin der Magerrasen angesprochen wird, nicht aber die Bedrohung der Magerrasen durch erhöhte Stickstoffeinträge z. B. aus der Landwirtschaft.
Neobiota treten in Deutschland nicht unbedingt am häufigsten an Stellen auf, die vom Menschen nicht beeinflusst sind (diese gibt es ohnehin nur in ganz geringem Ausmaß. Das ist keine Ideologie à la "der Mensch gehört auch zur Natur", sondern es ist eine Tatsache).
Neophyten spielen eine sehr viel größere Rolle als Neozoen (ich spreche von Deutschland), und diese sind sehr oft auf stark oder häufig gestörten Flächen zu finden - Ruderalflächen in Städten beispielsweise.
Welches Springkraut meinst Du mit dem "Bösen Springkraut"?
Impatiens parviflora, das ein vollkommen unebscholtener Bewohner unserer Wälder geworden ist (von dem ein Großteil der Menschen, auch angehende Botaniker, gar nicht wissen, dass es eingeschleppt worden ist), dass aber in den 40er Jahren als Mongolischer Invasor beschimpft wurde, den es "gleich dem Bolschewismus auszurotten gelte"?
Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich meinst Du die Bauernorchidee Impatiens glandulifera.
Hallo Philipp,
da schließen sich unsere Auffassungen doch gar nicht aus.
Ich würde den Naturschutz gerne (in meinen Träumen ) auf die Arten ausdehnen, die nicht unbedingt ihr Kernareal hier haben, sondern auf alle, aber das ist natürlich erst einmal illusorisch.
Der Ausbreitung oder Einbürgerung von Neobiota geht tatsächlich sehr häufig eine Arealzerstörung oder zumindest Schädigung voraus.
Wie gesagt, ich beziehe mich hier nur auf Mitteleuropa und schließe ausdrücklich Inseln, Australien und andere Endemiten-Hotspots aus!
Viele Grüße
Andrea
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