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Ursachen für schmelzende Kammolchbestände?

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  • Ursachen für schmelzende Kammolchbestände?

    Hi,

    ich war bis gerade eben in unserem Ort in Waldnähe an 8 Tümpeln. Was ich fand (oder besser gesagt was ich alles nicht fand) war wirklich erschreckend.

    In diesen Gewässern soll es vor zwei Jahrzehnten noch von Kammolchen "gewimmelt" haben. Ich habe kein einzigen Kammolch gefunden, keine Larve, nichts. Das einzigste was ich nach !!!20 Minuten!!! Keschern in dem "besten" dieser ganzen Lebensräume gefunden hatte war , außer einem Gelbrandkäfer und Libellenlarven, ein adultes Bergmolchweibchen und zwei helle kleine Molchlarven (also Faden- oder Teichmolch).

    An diesem Tümpel gibt es kein Verkehr, keine Dünge- oder Spritzmittel und auch keine Fische.

    Habt ihr eine Ahnung für weitere Gründe? Das Wasser scheint nicht schlecht zu sein. Wenn es zu schlecht wäre gäbe es ja auch keine anderen Larven darin. Die anderen Tümpel waren teils ausgetrocknet oder total veralgt...wirklich erschreckend.

    Würde mich über Ratschläge freuen.

    Viele Grüße
    Michi

  • #2
    Hallo Michi,

    als Mitarbeiter an einem Amphibienschutzzaun in der Nähe von Stuttgart kann ich dir folgende Beobachtungen für dieses Frühjahr schildern:

    deutlich zugenommene Anzahl wandernder Tiere
    - Erdkröte
    - Kreuzkröte
    - Gelbbauchunke
    - Grasfrosch

    sehr deutliche Abnahme gegenüber Vorjahr
    - Bergmolch
    - Teichmolch

    gleiche Individuenzahl bei
    - Fadenmolch

    Eine Erklärung habe ich nicht.


    Beste Grüsse

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    • #3
      Zitat von banyuls Beitrag anzeigen
      Eine Erklärung habe ich nicht.
      Ist das ein länger andauernder Trend oder ist das nur ein Vergleich mit dem Vorjahr?

      Wenn's nur ein Vergleich mit dem Vorjahr ist, so würde ich sagen, dass es eine normale Fluktuation der Populationsgrösse ist, die keiner Erklärung bedarf (und die sich im Einzelfall wohl auch kausal nicht erklären lässt). Schau dir mal die Schwankungen der Populationsgrösse beim Grasfrosch an:
      http://www.zool.unizh.ch/static/ecol.../pdf/procb.pdf

      Gruss, Benedikt

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      • #4
        Hallo Benedikt,

        die Beobachtungen sind eine deutliche Abweichung von den Auswertungen der Vorjahre. Ich würde es auch als eine Schwankung/Fluktuation innerhalb der Populationen betrachten. So herrschten z. B. für Grasfrosch und Erdkröte dieses Jahr optimalste Wanderbedingungen. Möglicherweise wandern auch nicht alle Tiere, wenn die auslösenden Reize fehlen bzw. nur schwach ausgeprägt sind.

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        • #5
          Zitat von banyuls Beitrag anzeigen
          die Beobachtungen sind eine deutliche Abweichung von den Auswertungen der Vorjahre. Ich würde es auch als eine Schwankung/Fluktuation innerhalb der Populationen betrachten.
          Also (bisher) nur 1 Jahr mit abweichenden Zahlen? Dann ist es einfach eine normale Fluktuation. Kritisch wird's erst, wenn die Zahlen über Jahre hinweg tief bleiben.

          Gruss, Benedikt

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          • #6
            :wall:
            Hey ihr,

            ...so heute war ich (da zur Zeit keine Schule) wieder mal auf Exkursion. Ich sags euch...ich mach was mit...!

            Ich war guter Dinge als ich (bergauf---als Raucher mit dem Fahrrad) 10 km in den Ort bzw Wald fuhr in dem ich nach einem Tipp eines Bekannten einen Tümpel hätte vorfinden sollen. Nun gefunden habe ich ihn nicht. Im Selben Wald aber ca 4km entfernt sind mir zwei Weier bekannt in deren Umgebung es Laubfösche geben soll. Ich fahre also dort hin. Ich hatte sowieso Bedenken weil ich dort selbst noch NIE Laubfrösche gesehen habe. Ich bin also dort.

            Nach 10 Minuten Büsche durchsuchen bewegt sich doch tatsächlich was auf dem Boden. Eine junge Erdkröte. Nicht mehr und nicht weniger habe ich an diesen eigentlich PERFEKTEN Weiern finden können. Ich hatte dort zumindest noch Kammolche oder Bergmolche vermutet. Ich habe nichts gefunden. Also mal wieder ein wirklich enttäuschender Tag...das ich durchnässt und unterkühlt zuhause angekommen bin hat mir den Rest gegeben.

            Schaut euch einfach mal die Bilder an! Aber für mich hat sich das Thema Kammolch noch nicht erledigt. Ich kenne ein Platz bei dem man eigentlich eine Garantie auf Kammolche hat. Und diesen werde ich sehr bald aufsuchen. Und euch natürlich berichten wie es war..und das hoffentlich mit zahlreichen tollen Bildern.

            Viele Grüße
            Michi

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            • #7
              Hi,

              ich kann leider nur Ähnliches berichten. Bergmolche sind in den letzten Jahren aus subjektiver Sicht stabil geblieben, Teich-und Kammmolche in ihren Beständen stark gesunken.
              Froschlurche gibts bei uns fast nichts außer Grasfrosch und Erdkröte, die beiden Arten bleiben eigentlich auch stabil. Einbrüche gabs in den letzten Jahren bei mir vor allem bei den Gelbbauchunken, die Kreuzkröten waren schon immer selten und sind es geblieben.
              Bei den Reptilien sind es bei uns in Oberschwaben die Zauneidechsen die mir hauptsächlich Sorgen bereiten. Die Bestände schrumpfen ständig, scheinbar ohne Grund.

              Grüße
              Benny
              Q>Q!

              diverse arboreale Reptilien

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              • #8
                Bei den Reptilien sind es bei uns in Oberschwaben die Zauneidechsen die mir hauptsächlich Sorgen bereiten. Die Bestände schrumpfen ständig, scheinbar ohne Grund.
                Also im Bonner Raum habe ich das Gefuehl, dass Zauneidechsen zunehmen.
                Kreuzkroeten habe ich auch schon einige gesehen, die Wasserfroesche sind
                in der Wahner Heide subjektiv extrem zurueckgegangen.

                VG
                Kroetenfan

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                • #9
                  Das du keine Kammmolche in den Gewässern gefunden hast könnte an der Jahreszeit liegen

                  LG, Frank,
                  DGHT- Kassel , AGAR- Hessen , EGSA und meine Thamnophis

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                  • #10
                    Nein, kann es eigentlich nicht. Wenn sogar noch Bergmolche im Wasser sind müssten es die Kammolche auch sein. In einem Steinbruch in meiner "Nähe" sind die Tiere bis Oktober im Wasser obwohl es dort sehr warme Wassertemperaturen gibt. Und wenn es dort welche gäbe hätte ich ja ziemlich wahrscheinlich noch Larven gefunden.Trotzdem danke für den Tipp!
                    Ich hoffe ich komme so bald wie möglich mal wieder in den Steinbruch.

                    Beste Grüße
                    Michi

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                    • #11
                      Es sind sicher noch Kammmolche im Gewässer, aber Frank hat im Prinzip schon recht. Geht im nächsten April oder Mai wieder hin.

                      Gruss, Benedikt

                      Kommentar


                      • #12
                        Und Larven sollen auch schon raus sein? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

                        Freundliche Grüße
                        Michi

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                        • #13
                          Vielleicht ist es ja auch nur wie es von Douglas Adams in Per Anhalter durch die Galaxsis mit den Delphinen beschrieben wurde...

                          Kommentar


                          • #14
                            Eher nicht, eins ist aber sicher, es gibt hier Leute die einfach viel zu viel Zeit haben um Beiträge mit schwachsinnigen Bemerkungen stören.

                            Kommentar


                            • #15
                              Hey Leute,

                              ich war heute ENDLICH im Steinbruch. Da es bei uns schon länger nicht mehr richtig ergiebig geregnet hat waren die winzigen Pfützen in denen die Gelbbauchunken normalerweiße vorkommen allesamt ausgetrocknet. Doch die größeren Tümpel bestanden immernoch. Insgesamt wirklich eine schöne Expedition.

                              Funde:

                              Kammolche in großer Anzahl. Bessergesagt Kammolchlarven in großer Anzahl. Habe bestimmt über 100 Stück gesehen. Habe noch 1 adultes Weibchen in einem größeren Tümpel gesehen.

                              Teichmolchlarven ebenfalls sehr häufig genau wie Berg- und Fadenmolchlarven, wenn die Fadenmolchlarven überhaupt richtig sicher von den Teichmolchlarven zu unterscheiden sind.

                              Gelbbauchunken weniger als gewohnt, da deren eigentliche Lebensräume ausgetrocknet waren.

                              Des weiteren habe ich mit sehr großer Sicherheit für 10 Sekunden einen Laubfrosch rufen hören, was tagsüber ja eher selten ist.

                              Mauereidechsen gab es in größerer Anzahl.

                              Zauneidechsen sah ich dieses mal keine, wobei sonst immer eine Menge "rumspringen" .
                              Endlich habe ich auch mal wieder Ringelnattern gesehen. Auch wenn das fotografierte Exemplar tot war. Es gab auch lebendige Tiere zu sehen.

                              Findet ihr den Steinbruch nicht auch ein tolles Biotop?

                              Viele Grüße
                              Michi
                              Zuletzt geändert von Michitriturus; 25.03.2010, 20:54.

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