Vermutlich Lokale Bedrohung

[Geckofreak]

Hallo,
ich hab da mal eine Frage. Bei uns in der Nähe, wo ich immer meine Heuschrecken fange, gibt es einen kleinen Bach. Um diesen Bach ist direkt erstmal Wiese, welche öfters gemäht wird (als Stroh für Pferdefutter).
Sonst gibt es dort noch viel Ackerland. In diesem Bach gibt es mehrere Stauungen, in einer habe ich vor einiger Zeit Kaulquappen beobachtet. Aber nur in einer sehr kleinen Anzahl, von sagen wir mal 2 oder 3 Elternpaaren. Diese Kaulquappen waren definitiv von Erdkröten. Ich habe natürlich mehrfach versucht einige Erdkröten zu finden und normalerweise wo es welche gibt, finde ich diese auch. Leider ist der Bach und die Stauung ausgetrocknet und alle Kaulquappen sind gestorben. Ich bin dann den gesamten Bach in beide Richtungen entlanggelaufen um nach weiteren Kaulquappen zu suchen, konnte bis auf eine mögliche Eiablagestelle mit genügend Wasser (gute Qualität/Bachflohkrebse) nichts finden. Alles ausgetrocknet. Da an dem Bach teilweise viel herumgebaut wurde, denke ich mir, dass da wohl etwas am Wasserfluss geändert wurde. Und das Problem muss ja wohl schon einige Zeit bestehen und wird wohl nicht nur an dem frühen heißen Sommer liegen. Immerhin waren es wirklich nur sehr wenige Kaulquappen. Futter gibt es dort genug, nur gibt es auch einige Hauptverkehrsstraßen in der Nähe.
Besteht da eine besondere Gefahr für die Erdkröten und muss ich das irgendwo melden?

[Carry]

Re: Vermutlich Lokale Bedrohung

Hi Geckofreak,
ich kann dir nichts über die tatsachliche Bedrohung für die Erdkröten sagen aber wende dich auf jeden Fall mal ans Veterinäramt.
Besser ist das.

Hoffe mal das sich das Problem schnell löst,
lieben Gruß Carry

[daniel.hofer@span.ch]

Re: Vermutlich Lokale Bedrohung

Nun in diesem aussergewöhnlich heissen und trockenen Sommer trockenen Europa weit viele Bächlein aus. Dies ist der lauf der Natur.

Die Erdkröte ist sicherlich dass toleranteste und weitverbreiteste Amphibium
in Europa. Es muss nicht jedes Jahr Nachwuchs geben, die Population wird deshalb nicht aussterben - Im Gegensatz dazu war ja
das vergangene Jahr sehr feucht und viele Amphibien kamen problemlos hoch. Handlungsbedarf entsteht lediglich, wenn über Jahre hinaus Laichgewässer entfallen.
Anders wäre es bei hoch seltenen Arten, da
müsste man sensibler Pflegemassnahmen treffen, damit die sich die Populationen
erholen.

[M. Dobiey]

Re: Vermutlich Lokale Bedrohung

Wo wir dabei sind...
Bei mir in der direkten nähe ist ein kleiner Tümpel im Wald, der von midestens 4 Amphibienarten, die ich dort nachweisen konnte, als Leichgewässer genutzt. Dabei handelt es sich um
Bufo bufo ssp. ,
Triturus cristatus,
Triturus alpestris und
Triturus vulgaris
Der Teich wurde vor einiger Zeit mal mit einem Wall aus toten Hölzern, die vor allem als Nistmöglichkeit für diverse Vögel gedacht waren, umgeben. Der Wald wird allerdings auch sehr stark von Spaziergäängern, primär Hundebesitzern, genutzt und es werden überall neue Wege durch den Wald getreten. Der Tümpel selber wird auch von den Hundespaziergängern besucht bzw heimgesucht. Diese haben die aufgeschichteten Hölzer wieder entfernt("da es ja reine Schikane ist den Tümpel unzugänglich zu machen..." ). Dann springen auch mal bis zu 5 große Hund wie wild darin herum... Desweitern verlandet der Tümpel durch natürlich Sukzession immer mehr und es ist gerade mal die Hälfte der ursprünglichen Wasseroberfläche noch vorhanden.
Mein Frage: Kann man da was bewirken wenn man sich an die Stadt oder sonst wen wendet? Reichen diese 4 Arten schon aus um einen verstärkten Schutz zu fordern/erreichen?

Schöne Grüße

Maik

[Edited by M. Dobiey on 13-07-2003 at 16:38 GMT]

[daniel.hofer@span.ch]

Re: Vermutlich Lokale Bedrohung

Ein Teich mit gleich drei Molcharten ist auf jedenfall schützenwert. Ich würde unbedingt mal bei der Stadtverwaltung vorsprechen, ebenso bei der gängisten lokalen Naturschutzorganisation.