Kenia im Mai/Juni

[Florian Finke]

Hallo,

ich wollte mal nachfragen ob hier schon jemand zu im Titel genannter Jahreszeit in Kenia war, insbesondere auf Schlangensuche. Ich war zwar schon oft in diesem wunderschönen Land, jedoch ausnahmslos im August/September.
Wenn ich richtig informiert bin, dürfte Ende Mai/Anfang Juni die erste Regenzeitperiode vorüber sein (mal abgesehen davon dass sich in den letzten Jahren zeitlich teilweise alles verschoben hat).
Es würde mich einfach interessieren ob und was ihr alles zu der Zeit gefunden habt.

Schöne Grüße
Florian

[Daniel Hofer]

Hallo Florian!

Ja, ich war auch im April/Mai dort - während einer intensiven Regenperiode. In der Regenzeit ist eindeutig die beste Zeit um Amphibien und Reptilien zu finden und zu beobachten - allerdings auch die Zeit der meisten Moskitos.
Ich empfehle sich ein paar Tage in Watamu einzumieten und täglich im Arabuko-Sokoke-Reservat herumzustreifen. Ich garantiere täglich Schlangen!
Gut passende Gummistiefel (geeigent zum wandern) mitnehmen.

[Florian Finke]

Hallo Daniel,

herzlichen Dank für deine Antwort.
Watamu steht auf jeden Fall auf dem Programm, denn dieses Jahr will ich es endlich mal schaffen, Bio-Ken zu besuchen. Der Arabuko-Sokoke Forest wird auf jeden Fall angesteuert.
Da wir leider zeitlich leider nicht mehr wie 2 Wochen hinbekommen haben, wird es sich mehr oder weniger auf ein oder maximal zwei Ausflüge nach Watamu hinauslaufen. Wir sind am Diani Beach, also ein gutes Stück weit entfernt. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du auch schon am Mtwapa Creek!? Wie sieht es dort reptilientechnisch aus? Warst du schon mal am Congo?
Viele Grüße
Florian

[Daniel Hofer]

Du meinst die die Republik Congo? Nein, zu gefährlich, da ziehts mich nicht hin. Den Mtwapa Creek kenne ich dagegen sehr gut. Im Delta des Flusses liegt das kleine Schutzgebiet der Mtwapa Ruinen - ein geschütztes Waldstück mit uralten Ruinen aus den Anfängen der Swahili-Kultur. Der Wald ist der letzte Rest ursprünglicher Küsten-Regenwald bei Mtwapa. Leider ist dieser Rest klein, es ist nicht mal ein km2. Dieses Wäldchen ist ein Himmel für das seltene Zwergkrötchen Mertensophryne micarnotis, welches seine Eier in die leeren Schalen der Achatschnecken ablegt - die Schnecken werden wiederum von grossen Nilwaranen gejagt - von den hat es sicher etwa 10 Stück im Reservat.
Man muss am frühen Morgen, so um sieben in den Wald, dann hat man Chancen noch ein paar Dikdik und Rüsselhündchen zu beobachten. Daneben hat es eine schöne Gruppe Weissbartmeerkatzen (Cercopithecus mitis), Hornraben und Seeadler. Der Waldhüter Felix wird Dich für ein geringes Entgelt den ganzen Tag rumführen, sag ihm einen schönen Gruss! Ich empfehle ein Appartement bei "Claudios" zu mieten (Ca. 4000 Ksh pro Tag), die Anlage ist paradiesisch und hat eine tollen Garten mit Swimmingpool und fantastischer Aussicht auf den Creek. Das Taxi kann Dich zu "Claudios" bringen, das Reservat mit den Ruinen ist gleich daneben. Du würdest es nicht bereuen, ich wette es ist besser als an der Diani Beach. Allerdings schönen Sandstrand hat es in Mtwapa nicht mehr .... aber eben dafür die Natur im Reservat und Mangrovenwald im Delta. Man kann auch herrlich im Mtwapa Creek fischen, die "weissen Schnapper" aus dem Fluss schmecken vorzüglich!

[Florian Finke]

Hallo Daniel,

mit Congo meine ich das Gebiet um die Congo-Moschee. Sorry, hatte mich da nicht richtig ausgedrückt.
Ok, der Mtwapa Creek hört sich auch ganz interessant an und ich denke da lohnt sich dann ein Abstecher! Sicher, wenn ich Felix antreffen sollte, richte ich selbstverständlich gerne Grüße von dir aus. Ich danke dir auch für die Empfehlungen. Werde mir das ganze mal anschauen.
Was das Fischen angeht, da bin ich auch immer gerne für zu haben! Nur weiß ich nicht ob ich diesmal meine Angel extra mitnehme, die Schlangenhaken sind teilweise schon sperrig genug ;-). Aber ne Überlegung ist es sicherlich wert! Danke!
Viele Grüße
Florian

[Daniel Hofer]

Oh, ja - die Congo-Moschee!! War leider noch nicht dort. Muss gestehen,dass ich die Süd-Küste nur vom Durchfahren kenne. Meine Kenianische Frau ist gar nicht gut auf die Süd-Küste anzusprechen, sie glaubt dass der Aufenthalt dort doch um einiges gefährlicher sei als an der Nordküste. Sie stützt sich dabei auf die täglichen Nachrichten im Kenianischen Fernsehen - es werde Verhältnismässig viel von Vorfällen an der Südküste berichtet .... auch um die Congo-Moschee wurden schon Leute ausgeraubt. Jedenfalls wäre es nicht schlecht, mit Begleitung ins Gelände zu gehen - besser nicht allein.

[Florian Finke]

Hallo Daniel,

auch an der Südküste kommt es immer wieder zu Überfällen, doch wie du schon geschrieben hast, sind hier vorallem die abgeschiedeneren Gebiete betroffen (was nicht heißt dass es nicht auch tagsüber auf offener und eigentlich belebter Küstenstraße passieren kann). Wir haben ja auch einige Bekannte an der Küste (sowohl Nord-, als auch Südküste), so soll Diani Beach scheinbar noch relativ ruhig sein. Aber wo ist man heutzutage noch sicher? Dann dürfte man theoretisch nirgendwo mehr in den Urlaub gehen.
Ich nehme meist nur sehr wenig Bargeld mit, Ketten und Uhr trage ich eh nicht, bin nicht auffalend tourimäßig angezogen (auch gerne mal ein verfärbtes oder ein wenig zerlöchertes Hemd, gerade wenn ich im Busch herumrenne und ab und an auch in Dornen hänge bleibe), gehe nicht nach Einbruch der Dunkelheit alleine bzw. ohne eine Gruppe raus und trage in der Regel immer ein Abwehrspray mit mir herum (vorallem aber wegen Tieren wie z.B. Affen .... -> hatte da leider schoneinmal eine unliebsame Begegnung, wuasie mit einem Schrecken davon gekommen).
Aber wie du schon gesagt hast, es ist immer besser einen Führer zu haben bzw. jemanden, dem man vertrauen kann (was ziemlich schwierig ist in Kenia) und der über beste Ortskenntnisse verfügt!
Das Gebiet um die Congo-Moschee werde ich mir aber denke ich auch mal anschauen, gerade weil es nicht sehr weit vom Diani Beach entfernt liegt.
Viele Grüße
Flo