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Artnachweise mitteleuropäischer Reptilien und Amphibien
Und ich denke sehr wohl, dass der Wegfang von produzierenden Paaren einer kleinen Population erheblichen Schaden zufügen kann.
Sylvain Ursenbacher (z.Zt. an der Uni Basel) hat mal ein Populationsmodell für die Kreuzotter gemacht. Ziel war herauszufinden, wieviel nicht-natürliche Mortalität (Wegfang, Totschlagen, etc) eine Population aushalten kann. Resultat: Schon 1 Weibchen pro Jahr, welches weggenommen wird, führt zu einem Rückgang der Populationsgrösse.
Ich denke das Misstrauen beruht auf Erfahrung. Die DGHT an sich ist doch keine offizielle Stelle. Ich kann morgen Mitglied werden, in die Liste schauen, und anfangen Fundpunkte abzugrasen. Es gibt dazu weder eine Prüfung, noch sonst irgendwas. Du könntest die Liste auch nur Mitgliedern dieses Forums oder nur Personen zwischen 30 und 40 Jahren zugänglich machen - es ändert imho nichts an der Problematik. Zur Not frage ich halt nen Kumpel in der DGHT, ob er mir mal was raussucht. ;-)
Die Leute, die selbst ein Gebiet haben/kennen sind denke ich zum Großteil eher daran interessiert, dass bei ihnen nichts weggefangen wird; ergo wohl auch eher nicht so dem Fang zugetan.
Und ich denke sehr wohl, dass der Wegfang von produzierenden Paaren einer kleinen Population erheblichen Schaden zufügen kann.
Grüße
Hallo,
und wer ist dann bitte eine offizielle Stelle? Behörden/Ämter, na die werden Zeit und Fachpersonal für sowas haben...
Man kann auch in die Bib gehen, sich das BaWü-Buch ausleihen und Fundpunkte rausschreiben, macht auch nicht viel Mühe.
Wenn die Fundpunkte der Kenner an ensprechende Stellen (Naturschutzbehörden und -vereine/Ortsgruppen) weitergeleitet werden, ist das ja ok, Hauptsache es wird etwas (das Richtige...) getan. Pflegemaßnahmen sind halt für viele Arten notwendig (Bufo calamita, Bufo viridis, Hyla arborea, Triturus cristatus, Zamenis longissimus, Coronella austriaca...), sonst verschwinden sie und wenn die Fundorte nicht bekannt sind, kann auch nicht geholfen werden.
Klar schadet es den Populationen, wenn Tiere entnommen werden (im Gegensatz zu Insekten), aussterben tun diese durch so etwas aber nur wenn die Population sowieso schon zu sehr durch Lebensraumverlust/Verinselung/Verlust der Metapopulationsstruktur kaum überlebensfähig wäre.
Wenn mich nicht alles täuscht kriegt man bei der Karch genaue Ortsangaben eh nur mit Vitamin B, respektive einer ordentlichen Erlaubnis vom Kanton, egal ob es sich um Viperiden oder Eidechsen oder sonstwas handelt.
Und das Modell scheint gut zu funktionieren.
Schade geht das bei Fledermäusen nicht so einfach wie bei Reptilien oder Schmetterlingen...
Wenn mich nicht alles täuscht kriegt man bei der Karch genaue Ortsangaben eh nur mit Vitamin B, respektive einer ordentlichen Erlaubnis vom Kanton, egal ob es sich um Viperiden oder Eidechsen oder sonstwas handelt.
Klar schadet es den Populationen, wenn Tiere entnommen werden (im Gegensatz zu Insekten), aussterben tun diese durch so etwas aber nur wenn die Population sowieso schon zu sehr durch Lebensraumverlust/Verinselung/Verlust der Metapopulationsstruktur kaum überlebensfähig wäre.
Grüße Thomas
Hallo Fachmann ( bis ja schließlich DGHT-Mitglied ):
Aha, wenn man massenweise Insekten wegfängt, dann schadet das diesen Populationen nicht. Klar kann es diesen auch schaden. Vor allem wenn es schon recht seltene Arten sind.
Die Erstellung von Verbreitungskarten ist klar Aufgabe der Länder und nicht der DGHT. Wie genau die Karten sein sollen, ist ein politischer Entscheid, der nicht von einer privaten Organisation, wie etwa die DGHT, getragen werden kann.
Für gewisse, seltene Arten macht es Sinn, die Fundorte nicht allzu genau zu publizieren. Es gibt Stellen wo z.B. nur noch ein Dutzend einer gewissen Schlange überleben oder überlebt haben - da kann mit Absammeln grosser
Schaden entstehen, was bereits vorgekommen ist.
Die Erstellung von Verbreitungskarten ist klar Aufgabe der Länder und nicht der DGHT. Wie genau die Karten sein sollen, ist ein politischer Entscheid, der nicht von einer privaten Organisation, wie etwa die DGHT, getragen werden kann.
Für gewisse, seltene Arten macht es Sinn, die Fundorte nicht allzu genau zu publizieren. Es gibt Stellen wo z.B. nur noch ein Dutzend einer gewissen Schlange überleben oder überlebt haben - da kann mit Absammeln grosser
Schaden entstehen, was bereits vorgekommen ist.
"Die Erstellung von Verbreitungskarten ist Aufgabe der Länder" das klingt zunächst nachvollziehbar. Andererseits - woher bekommen denn die Länder ihre Funddaten? Von ganz normalen Leuten. Dann kann man es auch gleich selbst aktualisieren. Früher brauchte man eine zentrale Erfassungsstelle aber seit allgemein verfügbarem Internet ist das nicht mehr so. Insofern wäre eine modernere Methode per Internet viel besser.
Ob die Datenerheber nun DGHT-Mitglied sind oder nicht, ist meines Erachtens nebensächlich. Ich bin kein DGHT-Mitglied, melde aber schon seit vielen Jahren Fundorte. Ich könnte verstehen, wenn man Fundorte nicht öffentlich bekannt geben wollte (die Diskussion ist ja schon alt), aber ich würde mich schon ein wenig zweitklassig behandelt fühlen, wenn nur Mitglieder eine Auswertung vornehmen dürften. Da ich nicht alle kenne, die hier im Umkreis von Dresden jemals in der AG Feldherpetologie mitgemacht haben, kann ich zwar keine definitive Aussage darüber treffen, aber ich denke, dass die wenigsten davon DHGT-Mitglied waren. Wenn wirklich jemand großflächig Tiere abfangen wollte (was will er damit eigentlich tun, ohne Herkunftsnachweis?), bräuchte er ja nur in die DGHT eintreten und hätte dann auch alle Daten.
Trotzdem finde ich eine Absicherung gegen Missbrauch sinnvoll. Aber dann bitte unter anderen Kriterien statt DGHT-Mitgliedschaft oder nicht. Vielleicht ginge es so, dass nur derjenige Daten auslesen darf, der vorher ein Minimum mit eingetragen hat. Denn eine Lesbarkeit wäre sehr wichtig: So könnte man beispielsweise sehen, wo Biotope in der erreichbaren Umgebung sind, die kontrolliert werden müssten und man könnte sehen, wann zuletzt jemand dort war. Man könnte Biotope ermitteln, die die lange nicht mehr kontrolliert wurden. Man könnte sich sogar selbst eintragen, dass man Biotop xy nach Tierart xz am soundsovielten absuchen will. Damit könnte man doppelte Besuche verhindern. Ein anderer, der den Biotop kennt, könnte dann noch eintragen, dass man bei der Gelegenheit nach einer bestimmten anderen Tierart suchen soll.
Ich denke, mit einer solchen online-Methode könnte man viel effektivere Erfassungsmethoden erreichen. Das müsste allerdings anders strukturiert sein als dieses Forum.
Hallo Fachmann ( bis ja schließlich DGHT-Mitglied ):
Aha, wenn man massenweise Insekten wegfängt, dann schadet das diesen Populationen nicht. Klar kann es diesen auch schaden. Vor allem wenn es schon recht seltene Arten sind.
Ein Beispiel dazu: Laufkäfer werden in der Regel mit Fallen mit Tötungsflüssigkeit gefangen. Welche Tiere/Arten dort hinein gelangen ist relativ unselektiv und so werden auch gefährdete Arten abgetötet, das lässt sich nicht vermeiden. In einer Fangperiode werden mehrere 1000 Individuen von Laufkäfern abgetötet, dazu zahlreiche weitere Spinnentiere, Amphibien und Spitzmäuse. Trotzdem wird nur ein ganz kleiner Teil der jeweiligen Populationen erfasst, seltene Arten gelangen auch seltener in die Fallen, die Arten können das verschmerzen.
Wenn man es drauf anlegen würde und jetzt 100 Schmetterlingssammler an den letzten Fundort von P. apollo schicken würde, könnte man diesen natürlich dort ausrotten. Solch einen Fall habe ich aber bestimmt nicht gemeint.
Die Erstellung von Verbreitungskarten ist klar Aufgabe der Länder und nicht der DGHT. Wie genau die Karten sein sollen, ist ein politischer Entscheid, der nicht von einer privaten Organisation, wie etwa die DGHT, getragen werden kann.
Für gewisse, seltene Arten macht es Sinn, die Fundorte nicht allzu genau zu publizieren. Es gibt Stellen wo z.B. nur noch ein Dutzend einer gewissen Schlange überleben oder überlebt haben - da kann mit Absammeln grosser
Schaden entstehen, was bereits vorgekommen ist.
Hallo Daniel,
das sehe ich nicht so und glaube es auch nicht. Verbreitungskarten zu Schmetterlingen, Libellen und weiteren Insektengruppen werden auch nicht durch die Länder gefördert oder auch nur zu Wege gebracht. Sie entstanden durch Initiative gemeinnütziger Vereine. Ein System das durch Politik entschieden würde, wäre schon wieder veraltet bis es anwendbar wäre...naja, jedenfalls ist mein Vertrauen in die offziellen Stellen bzgl. Naturschutzfragen doch relativ gering.
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