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T.lepidus Andalusien?

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  • T.lepidus Andalusien?

    Hallo zusammen!
    Ich war bis vorgestern 1 Woche in Andalusien in der Gegend von Estepona.
    Natürlich wollte ich möglichst viele Viecher vor die Linse bekommen,was mir auch weitestgehend gelang.
    Algerische Sandläufer,spanische Mauereidechsen,Mauergeckos,1 Erzschleiche,2 Halbfingergeckos,Vipernattern,1 girond.Glattnatter,ca 5 Schlangen unbek. Bestimmung(warsch. Malpolon,Coluber evtl auch eine E. scalaris),kasp.Wasserschildkröten.
    So weit so gut,jedoch meine Lieblingstiere,Timon lepidus machten sich bis auf ein einziges Tier(halbwüchsiger Man),rar.
    Da ich geeignete Biotope täglich ca 3 h absuchte,manchmal auch mehr,kann ich mir dies nicht so wirklich erklären...
    Ich suchte besonders an ausgetrockneten oder Wasser führenden Flusstälern,an sonnenexponierten und mit teilweise dichter Vegetation bestückten Hängen.Das Wetter war auch ganz gut eigentlich(ca 20-24 c und sonnig).
    Kommt T.lepidus in so geringer Populationsdichte vor das es diese erfolglose Suche erklären könnte?
    Oder ist villeicht sogar die Art selbst so gefährdet in diesem Areal?
    Es war schon ziemlich entäuschend da ich gerne mal ein 70 cm+ Man in freier Natur gesehen hätte.Dort sollen ja wohl auch die großwüchsigsten Perleidechsen vorkommen.

  • #2
    Moin.
    Es könnte sein, dass du bei dem einen Tier Glück hattest.
    Wenn die dich wahrnehmen, und dass schon deutlich vor dir!, sind sie weg.
    Hast du auch die Bäume inspiziert?
    Und : die Höhlen kann man gut mit einem langen Ast durchwühlen.
    MfG Martin

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    • #3
      Hallo Martin
      Danke für deine Antwort!
      Über die hohe Fluchtdistanz,besonders adulter T.lepidus,war ich mir schon im klaren.Normalerweise habe ich auch ein ganz gutes Auge,und bewege mich vorsichtig+vorrausschauend im Gelände.
      Nur das ich noch nicht einmal ein paar juvenile Tiere sah machte mich schon ziemlich stutzig.
      Wiegesagt ich suchte schon recht intensiv und zielgerichtet,aber fand bis auf ein Tier nix.An dieses eine Tier kam ich übrigens ohne Probleme bis auf ca 2m ran.

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      • #4
        Moin,
        ich denke das Tier war dann wahrscheinlich krank.
        Wir waren vorletztes Jahr in Portugal und trotz eifriger Suche und Daten und durchfragen: nix. Dann wiederum habe ich letztes Jahr mit einem spanischen Kumpel gesprochen, der meinete, dass die Habitatzerstörung schon sehr groß ist. Wenn man schaut, wie und was die Spanier bewegen, das grenzt schon an Berge versetzen.
        Wenn ich weiter darüber nachdenke, könntest du Recht haben.
        Wäre jetzt interessant zu erfahren, wie es in Südfrankreich aussieht.
        Herr Bischoff ?

        MfG Martin

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        • #5
          Hallo Martin
          Das mit der Habitatzerstörung war schon recht ausprägt in meinem besuchten Berreich.Eigentlich fast die gesamte Ostküste von Andalusien, ist touristisch sehr stark erschlossen, und mit Golfplätzen und ähnlich unnützem Zeug übersät.
          Jedoch fand ich mittels Mietwagen und intentiver Suche schon noch ein paar,meiner Meinung nach adäquater Biotope.
          Auch ganz bemerkenswert war die recht geringe Sichtquote von kleineren Eidechsen(P.hispanica und Psammodromus).
          Ich sah schon so ca.50-60 Sandläufer und ca 30-40 Mauereidechsen...allerdings in der kompletten Woche.Wenn ich da an heimische Mauereidechsenpopulationen denke...diese Stückzahl sehe ich da bei einem Rundgang von 2-3 h!

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          • #6
            Zitat von Mr.lani Beitrag anzeigen
            Herr Bischoff ?
            Immmer muss ich ran

            Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich in Südfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel unterwegs war. Allerdings glaube ich nicht, dass sich zwischenzeitlich für die Perleidechsen gravierende Veränderungen ergeben haben.

            Grundsätzlich kommen diese großen Eidechsen natürlich in einer deutlich geringeren Dichte vor als viele kleinere Arten. Sie besiedeln diese Länder zwar ziemlich flächendeckend, kommen aber keineswegs überall vor. Die größten Chancen, den Tieren zu begegnen, hat man zweifellos in macchiaartigen Lebensräumen. Hier haben sie ausreichend Versteckmöglichkeiten, genügend Deckung und ein ihrer Größe gemäßes Nahrungsangebot. Unmittelbare Gewässernähe ist sicher nicht erforderlich. Perleidechsen sind in ihren Ansprüchen aber nicht wirklich pingelig. Sie nutzen durchaus viele vom Menschen geschaffene Lebensräume, wie etwa Olivenhaine, ja sogar Müllplätze. Eine dauerhafte unmittelbare Nähe zum Menschen vermeiden sie allerdings meist. In sehr trockenen, vegetations- und deckungsarmen Gebieten findet man keine Perleidechsen.

            Adulte Perleidechsen, vor allem die Männchen, achten auf genügend Abstand zu ihren Nachbarn. Man trifft sei also keineswegs auf Schritt und Tritt. Jungtiere kann man tatsächlich häufiger sehen. Allerdings sind auch sie schon recht streitbar und keineswegs in Kolonien anzutreffen.

            Warum Chris bei seiner Suche so wenig Erfolg hatte, wage ich nicht zu beurteilen. Mit Sicherheit ist Timon lepidus in den letzten Jahren jedoch nicht zur bedrohten Art geworden.

            Viele Grüße,

            Wolfgang Bischoff
            Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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            • #7
              @ W. Bischoff:
              Danke für die Ausführichkeit, und : es hat ja auch immer einen Grund warum man gefragt ist/ wird...

              Die Zerstörung des Habitates schreitet schon voran. Eine Population grün-gelber Tiere war innerhalb eines Winters wegen des Umbaus einer Strasse und der dazugehörigen Häuser......nicht mehr vorhanden.
              Ich hoffe noch immer nicht nur grün - blaue zu finden, oder dass jemand mal einen Tipp gibt, wo eine gelbliche Timon lepidus-population noch zu finden ist.
              MfG Martin

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              • #8
                Hallo!

                Ein Blick in die spanischen Regionalkartierungsarbeiten ist eine gute Möglichkeit vor Reisebeginn die Verbreitung von bestimmten Arten einzugrenzen.
                Dort werden einige entsprechende Arbeiten genannt:
                http://www.vertebradosibericos.org/r.../laclepdi.html

                B b Harte

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                • #9
                  @ Harte:
                  die gelblichen Tiere waren in der Umgebung von Barcelona.
                  MfG Martin

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                  • #10
                    Hallo,
                    wie's derzeit in Spanien aussieht kann ich nicht sagen. In Sued-frankreich allerdings, wo ich einen grossen Teil des Jahres verbringe, sind sie Stellenweise recht haeufig.
                    Teilweise hab ich schon welche auf, bzw an der Muelldeponie von Marseille (am Rande der Crau)gesehen.
                    Auch finde ich, (zumindest meine Beobachtung) das die "groesseren" Tiere mehr in Frankreich als in Spanien vorkommen.
                    In der Camargue gab's mal ein kleines Museum, welches leider schon vor Jahren abgerissen wurde. Da war ein praeparierter T.lepidus Mann unter dem ein Massband lag damit die Groesse ersichtlich wurde. Das Tier hatte unglaubliche 92cm.
                    Ich selber pflegte und zuechtete jahrelang Tiere aus verschiedenen Ursprungsgebieten in Frankreich als auch Spanien. Die "Franzosen" waren je nach Herkunftsgebiet fast immer groesser und massiger. Auch bei der Faerbung gab's teilweise gewaltige Unterschiede. Sowohl zwischen den franzoesischen & spanischen, als auch innerhalb der franzoesischen Populationen selbst. So hatte ich z.B. Tiere aus der Naehe von Bessan im Department Herault, welche eine exreme Baufaerbung aufwiesen, wie ich sie bis dato noch bei keiner anderen Population gesehen habe.
                    Es gab mal eine Zeit, Ende der 80ziger, da waren die Bestaende wohl etwas "zusammengebrochen".
                    Mittlerweile kann ich aber nicht behaupten, dass sie zumindest in Sued-frankreich sehr selten waeren.

                    Gruss, Alex

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                    • #11
                      Hallo Alex

                      Das hört sich ja unglaublich an,da ich diesbezüglich ganz andere Informationen habe.
                      Alle wirklich großen Tiere die ich aus Deutschland so gesehen oder von gehört habe,hatten eine Krl von ca 23-25,5 cm.
                      Alle waren sie aus der südspanischen Population.
                      Die südfranzösischen Exemplare die ich gesehen hatte waren alle deutlich unter 22 cm Krl.
                      Das Tier von 92 cm GL müßte ja bei einem verhältniss Krl zu Sl von 1:2, demnach eine Krl von über 30 cm gehabt haben!Oder es hatte einen extrem langen Schwanz im Verhältniss zur Krl.
                      Weist Du wo dieses Präparat hingekommen ist oder existieren evtl Photos davon?
                      Bisher hielt ich die Angabe von 90 cm Maximallänge aus der Literatur für übertrieben...aber wer weiss.
                      Aber auf jeden Fall hochinteressante Infos.
                      Viele grüße chris

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                      • #12
                        Hallo Chris,

                        leider wurde das Museum ( bestand aus mehreren umgebauten Scheunen und alten Gebaeuden ) wie gesagt schon vor mindestens 10 Jahren abgerissen. Ich war vor ca 15 Jahren zum letzen mal da. Als ich dann vor ca 10 Jahren noch mal vorbei schauen wollte, stand es schon nicht mehr. Darin wurden eigentlich hauptsaechlich fuer die Gegend typischen alte Arbeitsgeraete, Funde aus der Roemerzeit etc. ausgestellt. Und natuerlich halt die einheimisch Flora und Fauna.
                        Das ganze war in Privatbesitz und ich denke, das es einfach die Kosten nicht deckte.
                        Das Museum war nie besonders gut besucht und auch ziemlich abseits der Hauptverkehrswege, was wohl auch ein grosses Manko war. Der Besitzer war ein Bauer, der im Laufe der Jahrzehnte alles moegliche aus der Gegend "zusammen getragen" hatte.
                        Leider war auch das Wohngebaeude abgerissen, so das ich nicht nach haken konnte was mit den Tierpraeparaten passiert war, da ich mich damals schon fuer den riesigen "Perleidechsenmann" interessierte.
                        Was die Groessenunterschiede zwischen den spanischen und franzoesischen Tieren angeht, hoere ich es meistens so wie von Dir beschrieben. Meine persoehnlichen Erfahrungen sind jedoch genau umgekehrt.
                        Aber selbst innerhalb der franzoesischen Populationen, gibt es wie schon gesagt gewaltige Unterschiede, sowohl in Groesse, als auch in Faerbung. Um die Gegend von Banyuls-sur-Mer herum z.B. meint man etwas kraeftigere Smaragdeidechsen vor sich zu haben. Denn viel groessere Tiere hab ich dort noch nie beobachten koennen.
                        Es waere sicher Interessant hier mal Studien ueber die verschiedenen Populationen anzustellen.

                        Gruss, Alex

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                        • #13
                          Die Perleidechsen, die ich an der französischen Atlantikküste gesehen habe, waren wohl kaum mal über 55 cm groß.

                          Gruß

                          Ingo
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #14
                            Hallo Ingo,
                            das kann ich bestaetigen.
                            Die um Banyuls-sur-Mer herum sind wohl noch kleiner soweit ich mich erinneren kann, vor allem recht zierlich.

                            Gruss, Alex

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