In der meisten Literatur findet sich meist der Hinweis das erwachsene Feuersalamander keine Natürlichen Feinde haben. Anfang Dezember musste ich beobachten das ein erwachsener Feuersalamander von einer Wasserspitzmaus angefressen wurde. Der Fresschaden war im Bereich Hinterbein und Schwanzwurzel. Hat jemand etwas ähnliches beobachtet?
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Wasserspitzmaus tötet Feuersalamander
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Hallo,
ich habe mal gesehen wie ein Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) einen juvenilen Feuersalamander zerlegt hat.
Viele Grüße Thomas
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Zitat von wohnzoo Beitrag anzeigenwas ist mit Greifvögeln etc?
Diese drei Arten habe ich in jungen Jahren gepäppelt und dann auch zeitweise gehalten ( zur Rekonvaleszens) und ich habe nie gesehen, dass Amphibien angegangen wurden ( Die Tiere wurden meist auf Blöcken, bzw. Recks in direkter Umgebung zu einem teich gehalten, der strak amphibienfrequentiert war. Möglicherweise bietet die eigentümliche Bewegung zu wenig Anreiz. An einen Turmfalken versuchweise verfütterte Froschleichen (Roadmeat)wurden verschmäht.
Dazu kommt freilich, dass Feuersalamander wenig in offenem Gebiet anzutreffen sind, dass eher von Greifvögeln frequentiert ist.ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.
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Zitat von geronimo Beitrag anzeigenHallo,
ich habe mal gesehen wie ein Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) einen juvenilen Feuersalamander zerlegt hat.
Dies konnte ich ebenfalls beobachten! Ein Goldlaufkäfer habe ich auch schon beim Verzehr eines juvenilen Bergmolches beobachtet.
Beste Grüsse
Volker
PS: vor Jahren gab es mal Aufregung über einen Massentod von Grasfröschen/Erdkröten mit aufgeblähtem Leib. Als Ursache wurden durch Dr. Mutschmann Krähen nachgewiesen, die sich an den Lebern der Tiere gütlich taten. Ich kann nur gegenwärtig nicht näheres regerieren.
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Hallo Zusammen,
B. Thiesmeier gibt in seinem Buch "Der Feuersalamander" (Laurenti, 2004) an, dass es keine Hinweise auf regelmäßige Prädation in Feuersalamanderpopulationen gäbe.
Igel, Dachse, Ratten und Wildschweine sind Prädatoren, von denen vereinzelt berichtet wurde oder von denen man annimmt, dass sie zu den Prädatoren zu zählen sind.
Ich könnte mir zudem vorstellen, dass Eulen Feuersalamander erbeuten, da hier Jäger und Gejagte im gleichen Lebensraum vorkommen (Wald) und beide nachtaktiv sind.
Eulen erbeuten zumindest Amphibien; viele Nachweise von Knoblauchkröten gelingen erst über die Gewölle von Eulen.
Gruß
AlexanderZuletzt geändert von Alexander Schrey; 02.01.2010, 12:39.
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Als ich noch mitten in einem dicht besiedelten Feuersalamanderhabitat wohnte, habe ich einmal eine Wanderatte an einem Feuersalamander von ventral fressend angetroffen. Ob sie den aber selber erlegt hatte, weiss ich nicht. War auf einem siedlungsnahen Waldweg und er hätte auch vorher einem achtlosen Spaziergänger zum Opfer gefallen sein können.
Aber die Ratte frass definitiv davon.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Zitat von banyuls Beitrag anzeigenPS: vor Jahren gab es mal Aufregung über einen Massentod von Grasfröschen/Erdkröten mit aufgeblähtem Leib. Als Ursache wurden durch Dr. Mutschmann Krähen nachgewiesen, die sich an den Lebern der Tiere gütlich taten. Ich kann nur gegenwärtig nicht näheres regerieren.
http://www.jagdschweiz.ch/homepage/n....asp?llink=525
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Zitat von banyuls Beitrag anzeigenDies konnte ich ebenfalls beobachten! Ein Goldlaufkäfer habe ich auch schon beim Verzehr eines juvenilen Bergmolches beobachtet.
Beste Grüsse
Volker
PS: vor Jahren gab es mal Aufregung über einen Massentod von Grasfröschen/Erdkröten mit aufgeblähtem Leib. Als Ursache wurden durch Dr. Mutschmann Krähen nachgewiesen, die sich an den Lebern der Tiere gütlich taten. Ich kann nur gegenwärtig nicht näheres regerieren.
Ausgenommen zahlreiche Larven habe ich trotz intensiver Suche (selbst nachts und bei Regen) noch nie lebende (adulte) Feuersalamander gesichtet.
Dafür umso mehr Tote im Frühjahr 2009. Es handelte sich um mindestens 4 adulte Tiere die schon länger tot waren aber eine ganze Reihe von Verletzungen aufwiesen, auch Stichwunden. Ich möchte abergläubische Wanderer, Tierquäler oder sadistische Bälger nicht ausschliessen aber die Verstümmelungen könnten auch gut auf Corviden zurückgehen, das Erscheinungsbild der Leichen ähnelt ziemlich dem der "geplatzten" Frösche.
Das Ganze ereignete sich auf einem kleinen Hügel am Rande der schwäbischen Alb, Anfang März. Alle Leichen lagen zusammen in der Nähe einer Natursteinmauer, vermutlich dem Winterquartier/Tagesversteck.
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Hallo,
ich bin jetzt über diesen thread ein wenig irritiert. Besagt es nicht, daß Feuersalamander bei Gefahr das Gift Salamandrin ausstoßen? Ich meine zumindest, jedes irgendwo einmal gelesen zu haben. Daher würde sich doch
auch das Resultat ergeben, sie hätten keine natürlichen Feinde.
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Zitat von Rhaco Beitrag anzeigenBesagt es nicht, daß Feuersalamander bei Gefahr das Gift Salamandrin ausstoßen? Ich meine zumindest, jedes irgendwo einmal gelesen zu haben. Daher würde sich doch
auch das Resultat ergeben, sie hätten keine natürlichen Feinde.
Manfred Horter und Hartmut Greven
Juvenile metamorphosierte, ca. 4 cm lange Feuersalamander werden offenbar ohne Nachwirkungen von Ratten, Hühnern (häufig gebrauchten experimentellen Prädatoren, um die Ungenießbarkeit von Amphibien zu prüfen, z. B. BRANDON et al., 1979, Literaturübersicht bei BRODlE 1977) sowie Enten gefressen, von Hunden jedoch nur in Kombination mit anderem Futter verschlungen, sonst aber verschmäht.
Während Ratten keinerlei Anzeichen von Ekelbewegungen oder Erbrechen zeigten, könnte das Abschmieren des Schnabels bei Hühnern und Enten so gedeutet werden (vgl. von HOLST und SAINT PAUL 1960). Dieselbe Verhaltensweise tritt jedoch auch nach Verzehr von genießbarem Futter (s.o.) auf, soweit es dabei zu einer Verunreinigung des Schnabels kommt. Häufig genügt schon ein Wassertropfen um die Abschmierbewegung auszulösen.
Generell wird angenommen, daß bei Amphibien die mehr oder weniger giftigen Hautsekrete für die Ungenießbarkeit verantwortlich sind bzw. schlecht schmecken. Dafür spricht bereits die Reaktion vieler Prädatoren, die giftige bzw. schlecht schmeckende Tiere - manchmal auch adulte Feuersalamander - sogleich nach dem Ergreifen wieder loslassen. Dafür scheint schlechter Geruch primär von größerer Bedeutung zu sein als die Giftwirkung, da in vielen Fällen die Beute nicht einmal berührt wird und das Gift erst nach Aufnahme über die Schleimhäute wirken kann (vgl. auch die Verhältnisse bei Ambystoma gracile, BRODlE und GIBSON 1969).
Das alkaloidhaltige Sekret der Körnchen- oder Giftdrüsen des Feuersalamanders ist hochtoxisch und führt als stark wirkendes Krampfgift bei Amphibien und Säugern auch in geringen Dosen parenteral appliziert zum Tode (Zusammenfassung bei MICHL und KAISER 1963, HABERMEHL 1971). Die von uns getesteten Alterstadien besitzen bereits vollständig entwickelte (s. auch THEIS 1932) und funktionstüchtige Gift- und Schleimdrüsen. Wahrscheinlich sind besonders die ersteren auch für den schlechten Geschmack veraptwortlich (vgl. BRODlE 1968).
Für die Tatsache, daß die juvenilen Feuersalamander gefressen werden und adulte zumindest von den gleichen Prädatoren - nicht, bieten sich folgende Erklärungen an.
1. Das Hautsekret unterliegt einer altersbedingten "Reifung", d. h. es wird erst später giftig oder, was naheliegender erscheint, schlecht schmeckend. Aber auch juvenile Feuersalamander müssen ein toxisches Hautsekret haben, da dieses primär dem Schutz vor Mikroorganismen und erst sekundär der Verteidigung zu dienen scheint (HABERMEHL und PREUSSER 1969, HABERMEHL 1971).
2. Schlechter Geschmack und Giftigkeit gelten nicht generell. Abgesehen von individuellen Unterschieden (z. B. bei Natrix natrix; vgl. die Diskussion und Tab. 1 bei HEMMER 1966) empfinden manche Prädatoren ( z. B. Hunde) einen möglichen schlechten Geschmack eher als andere (Ratten, Hühner, Enten). Manche vertragen vielleicht auch mehr Gift. Wesentlich könnte auch ein "Dosiseffekt" sein, der adulte Tiere mit ihren größeren Giftdrüsenfeldern (z. B. Parotis) und zahlreicheren Drüsen ungenießbarer macht als juvenile. Dennoch scheint im vorliegenden Falle nicht nur ein Unterschied in der Geruchskomponente zwischen Juvenilen und Adulten vorhanden zu sein, da Adulte häufig gar nicht erst angegriffen werden, sondern auch im Geschmack, da Juvenile im Gegensatz zu Adulten gefressen werden (unpublizierte Beobachtungen).
Erwachsene Feuersalamander zeigen ein charakteristisches Abwehrverhalten. Nach Berührung ergreifen sie nur selten die Flucht, sondern senken den Kopf, um die großen Parotiden in Richtung des Reizes zu bringen. Oft richten sie sich dabei auf den Vorderbeinen auf und lassen das milchweiße Sekret aus den Drüsenporen treten (BRODlE 1977; vgl. die Reaktionen von Ambystoma gracile, BRODlE und GIBSON 1969). Ein solches Verhalten ist geradezu typisch für Amphibien mit aposematischem Farbmuster und toxischen Hautsekreten und soll nach BRODlE (1977) auch bei juvenilen (Alter ?) Feuersalamandern ausgeprägt sein. In unseren Versuchen konnten wir allerdings dieses Kopfsenken und das Austreten des Giftes nicht beobachten.
Unbewegliche Jungsalamander werden von allen getesteten Prädatoren zunächst nicht beachtet. Wenn auch Bewegungslosigkeit als wirksames Abwehrverhalten bei Salamandern gilt (BRODlE et al. 1974, DODD und BRODlE 1976), so versuchten unsere jungen Feuersalamander sich schon bald dem sehr viel größeren Angreifer durch Flucht zu entziehen.
Welche Ursachen auch immer der "Genießbarkeit" juveniler Feuersalamander für ,Ratten, Hühner, Enten und bedingt für Hunde zugrunde liegen, aus den geschilderten Beobachtungen kann unseres Erachtens geschlossen werden, daß junge metamorphosierte Feuersalamander wahrscheinlich ein größeres Spektrum an natürlichen Feinden haben als die Adulten. Die Jungen sind beweglicher, relativ genießbarer und - sei es nur aufgrund ihrer Kleinheit und der dadurch bedingten geringeren Giftmenge
geschmacklich oder geruchlich attraktiver. Vielleicht zeigen sie auch aus diesem Grunde ein ausgeprägteres Fluchtverhalten. Darüber hinaus sind sie, abgesehen von den ersten 10 Tagen nach der Metamorphose, bei höheren Lichtintensitäten aktiver als die Adulten (HIMSTEDT 1971). Die auffällige Schwarz-Gelb-Färbung, häufig als rein aposematisch gedeutet, mag bei Juvenilen daher zunächst einen kryptischen Effekt evtl. im Sinne einer Somatolyse haben. Inwieweit die Ungenießbarkeit der Adulti das Verhalten erfahrener Prädatoren den Juvenilen gegenüber beeinflußt, wird z. Zt. untersucht.
Das ist lediglich die Diskussion der o. g. Studie; zumindest juv. Feuersalamander sind demnach potenziell "fressbar", wenn auch die oben genannten Prädatoren nicht in Gänze im natürlichen Lebensraum vorkommen.
Gruß
AlexanderZuletzt geändert von Alexander Schrey; 07.01.2010, 20:42.
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Es gibt wol kein Tier ohne natürliche Feinde. Die Empfindlichkeit auf chemische Substanzen ist je nach Tierart unterschiedlich, manche Tierarten
ertragen Giftmengen von denen ein Bruchteil die meisten viel grösseren Tiere umbringen würde. Spitzmäuse haben einen sehr "guten" Magen und fressen viel - ein Mehrfaches ihres Körpergewichts täglich. Gegessenes wird entsprechend auch rasch ausgeschieden. Bei diesem grossen HUnger wird das Nahrungsangebot voll ausgenutzt, möglicherweise wird die Haut eines Feuersalamanders aber nicht mitverzehrt?
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