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Amphibien Island? historische Quelle gesucht

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  • Amphibien Island? historische Quelle gesucht

    Eigentlich nur am Rande bin ich auf folgende Aussage gestossen:

    "Auf der Insel Island kamen bis zum Winter 1829/30 Amphibien vor, jetzt keine mehr, sie scheinen alle durch die damalige Kälte getödtet worden zu sein." (Leydig, 1902: Horae zoologicae : 218)

    Kennt jemand die Quelle dieser Aussage oder Quellen zur potentiellen historischen Herpetofauna auf Island?

    Vielen Dank im Voraus
    Michael
    Tiere & Bücher

  • #2
    Falls du was herausbekommst, das würde mich auch brennend interessieren.

    philipp

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    • #3
      Hi,
      ich habe nur etwas ähnlich altes gefunden, welches folgenden Wortlaut hat:
      Bevor wir an die einzelnen Faunen einige Bemerkimgen knüpfen
      wollen, mag erwähnt werden, dass die Classe der Lurche auf Island
      ganz zu fehlen scheint, da mir keinerlei Angaben bekannt sind, die
      in dieser Richtung einen sicheren Schluss zuHes^en. Wenigstens
      wird in „Ebel's Naturkunde", deren zweiter und grösserer Theil
      fast ausschliesslich über Island handelt , von Amphibien durchaus
      nichts erwähnt, obwohl dies Schweigen allerdings nur ein negativer
      Beweis ist. Nach Gaimard sollen daselbst die Frösche nicht fehlen,
      obschon er sich über die Art derselben nicht näher ausspricht. Da
      die vulcanische Natur Islands einen ehemaligen Zusammenhang mit
      dem europäischen oder amerikanischen Festlande nicht sehr wahr-
      scheinlich macht, so dürfte auch das Vorkommen von Amphibien
      daselbst schier ein ziemlich zweifelhaftes sein, zumal anderweitige
      Erfahrungen lehren, dass die mehr im offenen Meere gelegenen In-
      seln der Classe der Lurche in der Regel entbehren. Sollte übrigens
      doch eine europäische Art daselbst vorkommen, so dürfte es kaum
      eine andere, als Rana temporaria und wahrscheinlich in der oxyr-
      rhinen Form sein.
      http://www.archive.org/stream/herpet...0schr_djvu.txt

      Das wurde 1875 veröffentlicht, wenn ich nicht irre.

      EDIT:
      Hier ist dann ein Teil der Entdeckungen, die dieser Gaimard gemacht hat.
      Leider auf französisch, sodass ich selbst nicht sehr weit komme.
      Von Amphibien spricht er mehrfach, aber bisher hab ich da nichts gefunden, was von Fröscen auf Island spricht.
      http://www.archive.org/stream/voyage...e/n36/mode/2up
      Grüße,
      Matthes
      Zuletzt geändert von Matthias Jurczyk; 06.01.2010, 11:45.
      Von der Natur begeistert ..

      [Ehemals Alan Grant]

      DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

      Kommentar


      • #4
        Die Aussage von Leydig ist doch absolut "gaga" und obsolet. Auf Island gab es in den letzten paar tausend Jahren mit Sicherheit keine Amphibien.

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Daniel Hofer Beitrag anzeigen
          Die Aussage von Leydig ist doch absolut "gaga" und obsolet. Auf Island gab es in den letzten paar tausend Jahren mit Sicherheit keine Amphibien.
          Quelle?

          Kommentar


          • #6
            Das ist zwar keine wissenschaftlich fundierte Aussage, aber da ich schon mal dort war, kann ich mir absolut nicht vorstellen, wie da Amphibien überleben könnten. Man findet ja schon kaum Insekten auf Island (abgesehen von Mücken an einem danach benannten See).

            Kommentar


            • #7
              Ich war auch schon da, aber das Zitat ist relativ alt und es wäre schon interessant zu sehen wie man da früher drauf gekommen ist, denn so schwer sind die ja nicht zu identifizieren.
              Und in Grönland war auch mal Landwirtschaft möglich.... Einfach so als Humbug würde ich es nicht abtun.

              Philipp

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              • #8
                Hallo,

                nur ganz kurz: Landwirtschaft (= Wikingerbesiedlung; Erik der Rote) auf Grönland war nur in der Mittelaltzerlichen kurzen Warmzeit möglich (nach spät. 300 Jahren waren die wieder weg, weil das Wetter für "normale europ. Landwirtschaft" nicht mehr ausreichte und zu kalt wurde.

                Vielleicht hat mal irgend ein Wikinger auf irgendeinem Drachenboot versehentlich ein paar Kröten irgendwohin mitgeschleppt; diese haben aber einen isländischen oder grönländischen Winter garantiert niemals überlebt !!

                Das mit bis 1829 gab`s da Frösche ist doch Blödsinn.

                Gruss

                Andi

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                • #9
                  Zitat von Scott Beitrag anzeigen
                  Quelle?
                  Es braucht keine Quelle. Die klimatischen Voraussetzungen die nötig sind, damit Amphibien langfristig in Island überleben, gab es seit tausenden von Jahren nicht. Zudem können Amphibien nur über eine Landbrücke auf Inseln gelangen, sie ertragen Salzwasser nicht (im Gegensatz zu Reptilien, Geckos
                  z.B. können auf Treibgut im Meer grosse Strecken zurücklegen). Island ist eine ozeanische Insel, vulkanischen Ursprungs (wie ja gerade wieder eindrücklich mit dem Vulkan unter dem Ejafjalla-Gletscher vorgeführt wird) und hatte nie direkten Kontakt mit einem Kontinent - weder mit Amerika noch Europa. Amphibien konnten gar nie nach Island wandern oder gelangen.

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Daniel Hofer Beitrag anzeigen
                    Zudem können Amphibien nur über eine Landbrücke auf Inseln gelangen, sie ertragen Salzwasser nicht [...]. Amphibien konnten gar nie nach Island wandern oder gelangen.
                    Das möchte ich so nicht stehen lassen!
                    Es gibt genügend Beispiele für Amphibien auf vulkanischen Inseln, so z.B. auf den Kanaren die eingeschleppten Laubfrösche und Iberischen Wasserfrösche oder auf den Azoren Kammmolche. Auch auf den Balearen, wenn auch nicht vulkanischen Ursprungs, gibt es dennoch eingeschleppte Arten, wie Iberische Wasserfrösche, Wechselkröten und zumindest in der Vergangenheit Laubfrösche. Eine Besiedelung ist somit für Amphibien nicht ausgeschlossen.
                    Übrigens gibt es ein nettes Buch, welches sich mit der Amphibienverbreitung auseinandersetzt: Duellman: Patterns of Distribution of Amphibians. Hier werden weitere vulkanische Inseln mit Amphibienvorkomen genannt. Ggfs. sollten Sie dort kurz einmal reinlesen.

                    Ihre Behauptungs, Leydigs Aussage sei "gaga" finde ich ein wenig aus der Luft gegriffen und ohne schlüssige, wissenschaftliche Begründung auch ziemlich anmaßend. Kennen Sie überhaupt das vollständige Zitat Leydigs im Zusammenhang?

                    Mit besten Grüßen
                    Michael Kroniger
                    Tiere & Bücher

                    Kommentar


                    • #11
                      Moin,

                      also ich wuerde das ganze nicht so einfach als Humbug abtun ......

                      Ich koennte mir sogar einige Amphibien Arten als moegliche Kandidaten vorstellen

                      Wenn mann sich vor Augen haellt, das z.B der Grossraum Reykiavik eine Jahresdurchschnittstemperatur von ca 4.5 Grad hat und starke Froeste so gut wie nicht auftreten ist eine moegliches vorkommen von Amphibien nicht unmoeglich.

                      Laichgewaesser und die noetige Luftfeuchtigkeit sind ja auch vorhanden und an Insekten und sonstigem Krabbelzeug herrscht nicht wirklich Mangel zumal die niedrigen Temperaturen keine grossen Mengen an Nahrung noetig machen.

                      Die Frage wie eine solche Besiedlung vonstatten gegangen sein koennte ist schon beantwortet worden.

                      Das Island heute frei von Quarkern ist kann tatsaechlich an einen Massiven Klimaeinbruch ueber enige Jahre liegen . Mann denke hier an vulkanische Aktivitaeten denen kleinraumige Lebensraeume leicht zum Opfer fallen koennen.

                      Soweit die Theorie...............

                      Frank

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                      • #12
                        Bei den von Herrn Kroninger genannten Beispielen von Amphibien auf Vulkaninseln handelt es sich alles um (Un-) Fälle, wo Menschen innerhalb der letzten 100 Jahre Amphibien, meist willentlich, eingeschleppt haben. Aber
                        natürliche Vorkommen von Amphibien auf ozeanischen, vulkanischen Inseln sind mir keine bekannt. Das Vorkommen von Amphibien auf angebl. Vulkan-Inseln, z.B. São Tomé, ist denn auch ein gewichtiges Indiz, dass die Inseln in der fernen Vergangenheit mal eine Verbindung zum Festland hatten und somit nicht rein ozeanischen Ursprungs sind.

                        Die Liste von Amphibien auf Vulkan Inseln, die eingeschleppt wurden, lässt sich noch weit verlängern - z.B. neustens gibt es selbst Frösche auf den Galapagos Inseln und schon länger z.B. auf den Kap Verden (allerdings nur
                        auf den feuchteren Inseln) und auf Hawaii. Auf Hawaii muss es eine ganze Terrarianer-Gilde geben, denn da wurde ein ganzes Artenspektrum "ausgewildert", inkl. Chamäleons, Phelsuma-Geckos, Leguanen, Fröschen und Kröten

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