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Gewissenskonflikt

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  • Gewissenskonflikt

    Hallo Feldherpetologen,

    eben war ich an einem Biotop, welches ich schon seit vielen Jahren besuche. Dieses Jahr steht auf der Wiese ein wenig Wasser, da es ja sehr viel Niederschlag gab.

    In einer sehr kleinen Lache habe ich heute schätzungsweiße über 30 Grasfroschlaichballen vorgefunden. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass die Lache innerhalb von höchstens einer Woche trocken ist wenn es keine ergiebigen Niederschläge gibt.

    In direkter Nachbarschaft gibt es mehrere Typen von Gewässern, welche aber nicht austrocknen und wo auch mehrere Laichballen abgelegt wurden. Klar, Prädatorendruck haben sie auf der Wiese beinahe keinen aber trotzdem wird hier kein Tier zur Metamorphose kommen.
    Ich spiele mit dem Gedanken die Ballen in die permanenten Gewässer zu bringen.

    Was würdet ihr tun? Bitte um ehrliche Antworten wenn es geht mit Begründung.

    Viele Grüße
    Michi

  • #2
    wenn es kurz vorm Waaserversiegen steht; wie sagte schon Rutemöller:

    "Machet , Michi ! "

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    • #3
      ...nicht offiziell nachfragen. Nachdenken, nach Gewissen handeln.


      Gruß

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
        ...nicht offiziell nachfragen. Nachdenken, nach Gewissen handeln.
        Dito...

        ... ich wünschte, in den Gewässern die ich am Wochenende besucht habe, gäb's überhaupt irgendwelche Anzeichen an froschlurchigem Leben - nur so am Rande

        Gruß
        Dennis
        Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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        • #5
          Würde den Laich an geeignete Stelle im Habitat überführen. Die Amphibien haben heutzutage genug durch den Menschen verursachte Nachteile,da halte ich dies durchaus für sinnvoll. Mit natürlichen Schwund oder Auslese hat es in den meisten vom Menschen beeinflussten Lebensräumen sowieso nichts mehr zu tun. Schnapp dir den Laich und positionier in an sonniger stelle im passenden Gewässer.
          Gruß,Alex

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          • #6
            Hallo Michi,
            ich habe vor vielen Jahren einem Mitarbeiter der zuständigen Landesbehörde eine ähnliche Situation aufgezeigt und mit ihm auch in Augenschein genommen.
            Ich bekam daraufhin einen Ausweis ausgestellt demzufolge ich berechtigt bin Amphibien usw. aus der Natur zu entnehmen und somit auch umzusiedeln.
            Wäre sicher der korrekteste Weg .
            Gruß
            Heinrich

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            • #7
              Wäre ja toll, wenn die DGHT solche Rechte verleihen könnte. Wenn man nicht kriminell handeln will (was ja ohne Erlaubnis so ist), wäre der Laich schon vertrocknet, bevor man von den Behörden das ok hat...

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              • #8
                Das mit der Genehmigung ist ja interessant !

                Würde den Laich aber auch "ohne groß nachzufragen" umsetzen. Es gibt schließlich genügend "unnatürliche" Feinde, da kann einer von denen ruhig mal nachhelfen.

                Storch & Co freuen sich auch über "mehr" Frosch

                Gruß
                Jörg

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                • #9
                  Also, ich war jetzt über Ostern im Harz. Beim Wandern habe ich dort dauernd Froschlaich (Grasfrösche) in teilweise sehr flachen Pfützen gefunden, bei denen ganz klar war, dass sie in einer Woche ausgetrocknet sein würden oder dass sie morgen der Jeep des nächsten Waldarbeiters zermatscht. Ich habe nun nicht jeden Laichballen in das nächst tiefere Gewässer umgetragen (die Waldvögel wollen ja auch etwas leckeres futtern, außerdem gab es dort viele Frösche), aber wo es sich anbot, setzte ich gelegentlich einige Ballen in den nächsten Graben um.

                  Ich finde, bei solchen Sachen muss man es auch nicht übertreiben mit der theoretisch verbindlichen Gesetzeslage. Ich werde in den nächsten Wochen wieder ein Wechselkröten-Biotop kontrollieren gehen. In den letzten 3 Jahren sind dort alle Larven vertrocknet, da sie in zu flachen Pfützen waren. Jedesmal habe ich mich geärgert, dass ich sie nicht in die nächsttiefere umsetzte. Dieses Jahr mache ich es auf jeden Fall, sonst ist die Population bald weg. Manchmal muss man einfach schnell eingreifen.

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                  • #10
                    [QUOTE Manchmal muss man einfach schnell eingreifen.[/QUOTE]

                    Zum Thema "Gesetzeslage" ist ja alles hinlänglich bekannt bzw. gesagt.

                    Meine Erfahrung dazu ist, dass "schnelles Eingreifen" und "anschließendes Informieren" (hier: die gebietsbetreuende Umwelteinrichtung sowie die Untere Landschaftsbehörde") nicht nur akzeptiert, sondern auch gutgeheißen wird.

                    Im vorliegenden Fall haben mein Sohn und ich vor zwei Jahren Larven der in NRW vom Aussterben bedrohten Gelbbauchunke in einem bekannten Lebensraum in Aachen von A (fast trocken) nach B (ausreichend wasserführend und geeignet) verfrachtet (und anschließend Richtung UL zudem angeregt, dass die den Lebensraum erhaltenen Panzer vielleicht nicht unbedingt dann durch die Pfützen fahren müssen, wenn sich gerade alle Stadien der Gelbbauchunke darin aufhalten).

                    Über den populationsstützenden Effekt einer solchen Aktion mag man akademisch vortrefflich streiten (das dürfte für fast alle Aktionen dieser Art gelten); das ist aber einem neunjährigen Jungen, der die auf dem Trockenen zappelnden Larven sieht, ohnehin nicht zu vermitteln und ich finde das persönlich auch überhaupt nicht schlimm.

                    Gruß
                    Alexander
                    Zuletzt geändert von Alexander Schrey; 07.04.2010, 19:47.

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