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Zusammenbruch des Chamäleon Projekts in Griechenland!

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  • #16
    Unterschriften aus der Schweiz eingereicht

    Ich habe mich seit Anfang November bemüht auch unserer Ecke noch einwenig Druck auf Brüssel auszuüben. Die Institutionen Basler und Zürcher Zoo, Masoala Halle, Tierparks Bern und Goldau, Naturhistorische Museen habe ich zur Unterschriftensammlung und Einreichung von ausgefüllten Unterschriftenbögen animiert und aufgefordert. Ich wollte die gesammelten Unterschriften als Paket nach Brüssel senden - also vorgängig mir zuzusenden. Das Echo war aber nich überwältigend. Einzig Basel und Goldau gaben ein Echo "Man würde das Mitmachen prüfen". Ausgefüllte Unterschriftenbögen wurden mir aber nicht zugestellt. Ich hoffe nun, dass man direkt welche nach Brüssel sandte. Ich selbst hatte wenig Zeit - aber 20 Unterschriften von Bürgern aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Kenia (!!) habe ich ans EU-Parlament gesandt ! Ich bin etwas enttäuscht, den gerade die zuständigen Leute in Basler und Zürcher Zoo haben schon öfters grosse Worte gebraucht, wie sehr sie sich für Naturschutz und Überleben von seltenen Tierarten einsetzen.

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    • #17
      Auch ich habe eine Bestätigung des Europäischen Parlaments erhalten, dass gesammelte Unterschriften zu den bereits erfolgten Eingaben gelegt worden seien, dass eine Kommission einberufen worden sei und die Sache geprüft werde. Na, immerhin - auch wenn es länger dauern sollte.

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      • #18
        Liebe Forenuser,

        viele DGHT-Mitglieder haben auf Veranstaltungen ihre Unterschrift unter die Petition zum Schutz der einzigen europäischen Population des Basiliskenchamäleons in der Gialova-Lagune im Süden Griechenlands geleistet. Jetzt geht die EU der Sache nach: die Petition wurde vom Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments für zulässig erklärt, die EU-Kommission wurde vom Ausschuss um Auskunft ersucht. Die Antwort der Kommission liegt uns seit dem 27. Juli vor (Auszug):

        "Die Gialova-Lagune ist Teil des Naturschutzgebiets von Gemeinschaftsinteresse "Limnothalassa Pylou (Divari) und Nisos Sfaktiria, Agios Dimitrios", das von Griechenland für das Netzwerk Natura 2000 geschaffen wurde. Dieses Gebiet wurde ebenfalls als besonderes Schutzgebiet im Sinne der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen und unterliegt daher den in der Richtlinie verankerten Schutz- und Verwaltungsvorschriften. Insbesondere ist Griechenland verpflichtet, die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um in den besonderen Schutzgebieten die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume sowie Störungen von Arten, für die die Gebiete ausgewiesen worden sind, zu vermeiden. Ferner müssen Projekte und Pläne, die ein solches Gebiet erheblich beeinträchtigen können, einer angemessenen Prüfung unterzogen werden und können nur genehmigt werden, wenn festgestellt wurde, dass sie das Gebiet als solches nicht beeinträchtigen. Diese Vorschriften gelten auch für die Errichtung eines Strandrestaurants und andere unkontrollierte touristische Aktivitäten in dem Gebiet.
        Im Lichte der vom Petenten vorgelegten Informationen wird die Kommission sich mit den griechischen Behörden in Verbindung setzen, um festzustellen, ob die genannten Vorschriften eingehalten wurden. Anhand der dadurch erlangten Informationen wird die Kommission über ihr weiteres Vorgehen entscheiden."

        Die DGHT wird über jede weitere Maßnahme in Bezung auf die Petition unterrichtet, selbstverständlich werden wir die Mitglieder unsererseits auf dem Laufenden halten.

        Beste Grüße

        Holger Vetter
        Zuletzt geändert von Holger Vetter; 06.08.2011, 22:34.
        Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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        • #19
          Amtsmühlen mahlen langsam - es geht also einen Schritt vorwärts. Hoffentlich braucht es nicht noch zu viele Schritte, bis der Strand wieder Chamaeleon gerecht ist und hoffentlich überleben die Echsen die Zwischenzeit .... man kann nur beten!

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          • #20
            Eine Kontrolle des Standard Daten Blattes mit Artenliste des Natura 2000 Gebietes
            GR 2550004 (Limnothalassa Pylou - also der Gialova Lagune, Griechenland) hat ergeben, dass man bei der Europäischen Union immer noch nicht bemerkt hat, dass im Gebiet nicht das Europäische Chamäleon (Chamaeleo chamaeleon) sondern das Basilisken Chamaeleon (Chamaeleo africanus) vorkommt. Ich habe deshalb heute bei der EU Naturadministration in Kopenhagen reklamiert, man sollte das Standard Daten Blatt korrigieren und habe gleichzeitig auf die Dringlichkeit der hängigen Petition zum besseren Schutz der Gialova Lagune hingewiesen. Vielleicht bewegt sich nun endlich was ....

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            • #21
              Liebe Forenuser,

              zu dem Thema hat uns eine weitere Antwort der EU-Kommission erreicht (Auszug):

              "Die Kommission hat die griechischen Behörden aufgefordert, Informationen über die Umsetzungsmaßnahmen zum Schutz und Erhalt der Giavola-Lagune vorzulegen, die Teil des Naturschutzgebiets von Gemeinschaftsinteresse ist, und dabei die Ergebnisse des LIFE-Projekts "Pylos-Lagune" zu berücksichtigen.

              In ihrem Antwortschreiben erklärten die griechischen Behörden, dass die spezifische Umweltstudie, die nach einzelstaatlichem Recht im Rahmen des LIFE-Projektes für einen Verwaltungsrahmen für diese Region ausgearbeitet worden war, im Jahre 2007 aktualisiert wurde und Vorschläge zur Ausweisung von Schutzgebieten enthielte, die - für die Giavola-Lagune - unter anderem auch den saisonalen und an festgelegte Bedingungen geknüpften Betrieb von Strandlokalen erlaubte sowie das Aufstellen von Liegestühlen. Die aktualisierte spezifische Umweltstudie solle gemäß dem neuen griechischen Gesetz über die Artenvielfalrt gebilligt und umgesetzt werden, aber hierfür liege kein konkreter Zeitplan vor. Des Weiteren liege keine konkrete Information vor mit Bezug auf die angeblich schädigende Wirkung des Betriebs dieses Strandlokals und des damit verbundenen unkontrollierten Zugangs von Touristen zu diesem Strand.

              Die Kommission wird die griechischen Behörden um ergänzende Informationen ersuchen, damit geklärt werden kann, inwieweit das Vorgehen mit Richtlinie 2009/147/EG über die Erhaltung wildlebender Vogelarten und Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen vereinbar ist; danach wird die Kommission über etwaige weitere Maßnahmen entscheiden."

              Beste Grüße

              Holger Vetter
              Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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              • #22
                Mit anderen Worten: Der kommerzielle Strandbetrieb ist von großem Interesse und man versucht alles aufzuschieben, was ihn einschränken könnte.
                Oder hab ich was falsch verstanden?


                Viele Grüße

                Ingo
                Zuletzt geändert von Ingo; 28.02.2012, 15:41.
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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                • #23
                  So kann man es verstehen. Und offenbar ist die Kommission mit der Antwort auch noch alles andere als zufrieden.
                  Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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                  • #24
                    Inzwischen hat man das Standard Daten Blatt zur Gialova Lagune im Natura 2000 Info der EU bereinigt: sämtliche Infos zu Nicht-Vogelarten wurden entfernt - dafür die Liste der Brut-und Zugvögel verlängert. Man hat fast den Eindruck, dass da politischer Druck ausgeübt wurde damit die echt interessanten Arten nicht mehr auf einen Klick einsehbar sind ....

                    Eine Reklamation gegen die Artenliste in einem EU Standard Daten Blatt ist offenbar nicht möglich, zumindest hatte ich negativen Bescheid von der EU Umweltadministration
                    in Kopenhagen.
                    Zuletzt geändert von Daniel Hofer; 27.03.2012, 17:25.

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                    • #25
                      [QUOTE=Daniel Hofer;750818]Inzwischen hat man das Standard Daten Blatt zur Gialova Lagune im Natura 2000 Info der EU bereinigt: sämtliche Infos zu Nicht-Vogelarten wurden entfernt - dafür die Liste der Brut-und Zugvögel verlängert. Man hat fast den Eindruck, dass da politischer Druck ausgeübt wurde damit die echt interessanten Arten nicht mehr auf einen Klick einsehbar sind ....

                      *******

                      .... Inzwischen hat man die Artenliste wieder verbessert, Reptilien sind wieder aufgeführt. Allerdings wird Chamaeleo chamaeleo statt Chamaeleo africanus erwähnt ....

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                      • #26
                        Das ist mein Urlaubsziel dieses Jahr, und wo kann man sich dort für Führungen anmelden um nicht unbedarft einfach die Tiere zu erschrecken und vielleicht von der vor Ort ansässigen NABU Unterstützung zu bekommen, gegen eine Spende.
                        mfg Klaus

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                        • #27
                          Zitat von Dubia Beitrag anzeigen
                          Das ist mein Urlaubsziel dieses Jahr, und wo kann man sich dort für Führungen anmelden um nicht unbedarft einfach die Tiere zu erschrecken und vielleicht von der vor Ort ansässigen NABU Unterstützung zu bekommen, gegen eine Spende.
                          mfg Klaus
                          Hallo Klaus,

                          früher gab es einen Infostand im nächstgelegenen Dorf (Gialova), der von Freiwilligen des Projektes unterhalten wurde. Ich bezweifele jedoch, dass nach Rückzug von Benny und Co. dieser noch vorhanden ist.
                          Wenn du runter fährst, solltest du soweit möglich die kommerziellen Übernachtungsmöglichkeiten (die u. a. zum Untergang des Gebietes beitragen) meiden.

                          Viele Grüße Thomas
                          www.terragraphie.de

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                          • #28
                            Hallo Thomas
                            Ich bin nicht direkt in dem Gebiet untergebracht, aber wenn ich diese kommerziellen Unterkünfte meide dann muss ich ja unterm freien Himmel schlafen, ob das wohl erlaubt ist?
                            mfg Klaus

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                            • #29
                              Wie ich gerade vernommen habe, soll die Strandbar und Berieb am sensiblen Strand abgebrochen worden sein und dieses Jahr jedenfalls nicht mehr in Betrieb genommen werden. Somit wird es diesen Sommer kaum mehr einen grossen "Bala-Bala" Betrieb an der Lagune mehr geben. Damit haben die Chamäleon-Schützer doch noch was erreicht.

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                              • #30
                                Das klingt an sich nicht schlecht, nur... gibt's denn drei Jahre nach dem Zusammenbruch des Projektes überhaupt noch viel schützenswertes vor Ort?

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