Seit 1997 hat der Nature Protection Trust of Seychelles seinen Sitz auf der Insel Silhouette, einer der Seychelleninseln mit der größten Artenvielfalt. Dies bildete die Basis für Schutzprojekte zugunsten von Riesenschildkröten, Süßwasserschildkröten und der vom Aussterben bedrohten Seychellen-Kurzschwanzmantelfledermaus. In den vergangenen 14 Jahren wurden vom NTPS mehr als 160 Riesenschildkröten mit dem Ziel aufgezogen, sie auf der Insel in die Natur zu entlassen; die Fledermauspopulation vergrößerte sich von 18 auf 40 Tiere.
Als die Regierung der Seychellen im August 2010 Silhouette aufgrund der vom NTPS gelieferten Informationen und der weltweiten Lobbyarbeit zu einem Nationalpark erklärte, bedeutete dies gleichzeitig die Vergrößerung der Schutzgebiete für die Fledermäuse. Im gleichen Jahr war die Wiederansiedlung von Riesenschildkröten geplant, und die Fledermäuse eroberten Lebensräume zurück, die sie in der Vergangenheit aufgegeben hatten.
Im Dezember 2010 informierte jedoch das regierungseigene Unternehmen (Islands Development Company, IDC), das die Insel verwaltet, den NPTS darüber, dass er bis zum Ende desselben Jahres die Insel zu räumen habe. Die Bemühungen, die IDC von einer Rücknahme dieser Entscheidung zu überzeugen, scheiterten ebenso wie der Versuch, das Umweltministerium der Seychellen zum Eingreifen zu bewegen. Es wurde lediglich die Frist für die Räumung bis zum 31. März 2011 verlängert. Dies bedeutet, dass ab Ende März keine aktive Artenschutzarbeit mehr auf der Insel stattfinden wird, und eine Katastrophe für Arten wie die Seychellen-Kurzschwanzmantelfledermaus, deren Überleben von einem kontinuierlichen Artenschutzmanagement abhängig ist.
Zusätzlich verweigerten die IDC und das Umweltministerium die Erlaubnis, die Riesenschildkröten auf der Insel auszuwildern, was den neugegründeten Nationalpark seiner größten und charismatischsten einheimischen pflanzenfressenden Tierart beraubt. Diese Entscheidung ist völlig unbegreiflich. Der Hinweis, die Tiere „könnten gestohlen werden“, läuft darauf hinaus, dass ein Nationalpark von vornherein nicht hätte eingerichtet werden dürfen, wenn sich die Regierung nicht dazu in der Lage sieht, die entsprechenden Rechtsvorschriften zum Schutz der Insel zu erlassen und durchzusetzen. Traurigerweise bedeutet dies, dass der Nationalpark niemals das ökologische Gleichgewicht zurückerlangen wird, das verloren ging, als der Mensch erstmals die Inseln betrat. Wie der Schirmherr des Artenschutzprogramms für die Riesenschildkröten, Sir DAVID ATTENBOROUGH, sagte: „Dies bedeutet einen sehr großen Rückschlag für das Projekt und kommt gerade zu dem Zeitpunkt, als unsere Arbeit ihren Höhepunkt erreichte, indem ein bedeutender und wichtiger Bestandteil von Silhouettes ursprünglichem Ökosystem wiederhergestellt werden sollte.“
Besonders bedauerlich ist, dass es auf absehbare Zeit keine Naturschutzaufsicht über den Silhouette-Nationalpark geben wird. Ungeachtet des Schutzstatus’ des Parks wird dieser somit lediglich auf dem Papier bestehen.
(Hinweis: bei dem vorstehenden Text handelt es sich um die Übersetzung der Presseerklärung des Nature Protection Trust of Seychelles vom Februar 2011. Mittlerweile wurde bekannt, dass die ursprünglich für die Wiederansiedlung auf der bislang „landschildkrötenfreien“ Insel Silhouette vorgesehenen Riesenschildkröten der in der Natur ausgestorbenen Unterart Dipsochelys dussumieri arnoldi stattdessen in privaten Naturschutzgebieten auf den Inseln Cousine und North freigelassen werden sollen. Da diese wie viele andere Inseln der Seychellen bereits eine kleine vom Menschen angesiedelte Population der Aldabra-Riesenschildkröte, Dipsochelys dussumieri dussumieri, beherbergen, ist eine Vermischung beider Schildkrötenformen zu erwarten)
NATURE PROTECTION TRUST OF SEYCHELLES
Silhouette Island,
P.O. Box 207,
Victoria,
Mahe,
Seychelles.
E-Mail: npts@seychelles.net
http://islandbiodiversity.com
Als die Regierung der Seychellen im August 2010 Silhouette aufgrund der vom NTPS gelieferten Informationen und der weltweiten Lobbyarbeit zu einem Nationalpark erklärte, bedeutete dies gleichzeitig die Vergrößerung der Schutzgebiete für die Fledermäuse. Im gleichen Jahr war die Wiederansiedlung von Riesenschildkröten geplant, und die Fledermäuse eroberten Lebensräume zurück, die sie in der Vergangenheit aufgegeben hatten.
Im Dezember 2010 informierte jedoch das regierungseigene Unternehmen (Islands Development Company, IDC), das die Insel verwaltet, den NPTS darüber, dass er bis zum Ende desselben Jahres die Insel zu räumen habe. Die Bemühungen, die IDC von einer Rücknahme dieser Entscheidung zu überzeugen, scheiterten ebenso wie der Versuch, das Umweltministerium der Seychellen zum Eingreifen zu bewegen. Es wurde lediglich die Frist für die Räumung bis zum 31. März 2011 verlängert. Dies bedeutet, dass ab Ende März keine aktive Artenschutzarbeit mehr auf der Insel stattfinden wird, und eine Katastrophe für Arten wie die Seychellen-Kurzschwanzmantelfledermaus, deren Überleben von einem kontinuierlichen Artenschutzmanagement abhängig ist.
Zusätzlich verweigerten die IDC und das Umweltministerium die Erlaubnis, die Riesenschildkröten auf der Insel auszuwildern, was den neugegründeten Nationalpark seiner größten und charismatischsten einheimischen pflanzenfressenden Tierart beraubt. Diese Entscheidung ist völlig unbegreiflich. Der Hinweis, die Tiere „könnten gestohlen werden“, läuft darauf hinaus, dass ein Nationalpark von vornherein nicht hätte eingerichtet werden dürfen, wenn sich die Regierung nicht dazu in der Lage sieht, die entsprechenden Rechtsvorschriften zum Schutz der Insel zu erlassen und durchzusetzen. Traurigerweise bedeutet dies, dass der Nationalpark niemals das ökologische Gleichgewicht zurückerlangen wird, das verloren ging, als der Mensch erstmals die Inseln betrat. Wie der Schirmherr des Artenschutzprogramms für die Riesenschildkröten, Sir DAVID ATTENBOROUGH, sagte: „Dies bedeutet einen sehr großen Rückschlag für das Projekt und kommt gerade zu dem Zeitpunkt, als unsere Arbeit ihren Höhepunkt erreichte, indem ein bedeutender und wichtiger Bestandteil von Silhouettes ursprünglichem Ökosystem wiederhergestellt werden sollte.“
Besonders bedauerlich ist, dass es auf absehbare Zeit keine Naturschutzaufsicht über den Silhouette-Nationalpark geben wird. Ungeachtet des Schutzstatus’ des Parks wird dieser somit lediglich auf dem Papier bestehen.
(Hinweis: bei dem vorstehenden Text handelt es sich um die Übersetzung der Presseerklärung des Nature Protection Trust of Seychelles vom Februar 2011. Mittlerweile wurde bekannt, dass die ursprünglich für die Wiederansiedlung auf der bislang „landschildkrötenfreien“ Insel Silhouette vorgesehenen Riesenschildkröten der in der Natur ausgestorbenen Unterart Dipsochelys dussumieri arnoldi stattdessen in privaten Naturschutzgebieten auf den Inseln Cousine und North freigelassen werden sollen. Da diese wie viele andere Inseln der Seychellen bereits eine kleine vom Menschen angesiedelte Population der Aldabra-Riesenschildkröte, Dipsochelys dussumieri dussumieri, beherbergen, ist eine Vermischung beider Schildkrötenformen zu erwarten)
NATURE PROTECTION TRUST OF SEYCHELLES
Silhouette Island,
P.O. Box 207,
Victoria,
Mahe,
Seychelles.
E-Mail: npts@seychelles.net
http://islandbiodiversity.com
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